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Jan Robert Bloch

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Jan Robert Bloch (geb. 10. September 1937 in Prag; gest. 13. Mai 2010 in Berlin) war Naturwissenschaftler, Pädagoge und Sozialphilosoph.

Leben

Jan Robert Bloch war der Sohn der Architektin Karola Bloch und des Philosophen Ernst Bloch. Er wuchs in den USA und in der DDR auf. 1961 wechselte er anlässlich des DDR-Mauerbaus mit seinen Eltern in die Bundesrepublik. Als Wissenschaftler lehrte er am Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften der Universität Kiel und gab Vorlesungen auf den Gebieten der politischen Philosophie und Soziologie der Universität Potsdam.

In Projekten der Deutschen Forschungsgemeinschaft untersuchte er in Deutschland und Südostasien den Wandel der Arbeitswelt. Er war Mitglied der Ernst-Bloch-Gesellschaft. Er gehörte zum Stiftungsrat der Ernst-Bloch-Stiftung und zum wissenschaftlichen Beirat des Ernst-Bloch-Zentrums in Ludwigshafen am Rhein. Mit seiner fachlichen Expertise als Chemiker unterstützte er die ökologische Diskussion der Anti-Atom-Bewegung. Er initiierte den interdisziplinären „Arbeitskreis Naturqualität“ („Problemgemeinschaft zwecks Vorstellung und Diskussion von Ansätzen zu einer Pädagogik des qualitativen Naturbegriffs“) mit Fachleuten aus Naturwissenschaften und ihre Didaktik, Pädagogik, Philosophie, Soziologie, Ökonomie, Ökologie, Wissenschaftsgeschichte, Kunstgeschichte, Architektur und Bildende Kunst. Jan Robert Bloch war parteilos.

Er veröffentlichte mehrere Bücher, sowie zahlreiche Aufsätze im Bloch-Jahrbuch der Ernst-Bloch-Gesellschaft, im Jahrbuch „Vorschein“ der Ernst-Bloch-Assoziation und begleitete die Veröffentlichung der Werke und des Nachlasses von Karola Bloch im Talheimer Verlag. Er trat für die Erarbeitung einer „Kritischen Gesamtausgabe“ des Werkes von Ernst Bloch ein. Er unterstützte die Arbeit des Löwenstein-Forschungsvereins Mössingen zur Aufarbeitung der Geschichte von Artur und Felix Löwenstein, den jüdischen Begründern des dem Bauhaus Dessau verbundenen Textilunternehmens PAUSA.[1]

Jan Robert Bloch war mit Anne Monika Sommer-Bloch verheiratet. Er starb in Berlin nach kurzer Krankheit.

Werke

  • Kristalle der Utopie. Gedanken zur politischen Philosophie Ernst Blochs. Talheimer Verlag, Mössingen 1995.
  • Ein Advent in Mössingen. Felix und Artur Löwenstein. In: Francesca Vidal (Hg.): Bloch-Jahrbuch 2009. Träume gegen Mauern. Dreams against Walls. Talheimer Verlag, Mössingen 2009. S. 62-82.
  • Jan Robert Bloch, Anne Frommann, Welf Schröter: Briefe durch die Mauer. Briefwechsel 1954 – 1998 zwischen Ernst & Karola Bloch und Jürgen & Johanna Teller. Talheimer Verlag, Mössingen 2009.
  • Das Sagen des Unsagbaren: Ernst Blochs Sprache als sachgebotene Methode. In: Rainer E. Zimmermann, Gerd Koch (Hg.): U-Topoi. Ästhetik und politische Praxis bei Ernst Bloch. Talheimer Verlag, Mössingen 1996, S. 112.
  • Bauhaus, Ornament, Utopie. In: Francesca Vidal (Hg.): Bloch-Jahrbuch 2008. Ernst Bloch und das Bauhaus – Gestern und Heute. Talheimer Verlag, Mössingen 2008, S. 38.
  • Ich bin. Aber ich habe mich nicht. Darum werden wir erst. Suhrkamp Verlag, Frankfurt 1997

Literatur

  • Anne Monika Sommer-Bloch: Gespräche mit Jan am Berliner Teetisch. In: Francesca Vidal (Hg.): Bloch-Jahrbuch 2007. Träume von besserer Bildung. Anläßlich des 80. Geburtstages von Anne Frommann und des 70. Geburtstages von Jan Robert Bloch. Talheimer Verlag, Mössingen 2007, S. 114.
  • Irene Scherer, Welf Schröter (Hg.): Karola Bloch – Architektin, Sozialistin, Freundin. Talheimer Verlag, Mössingen 2010.
  • Francesca Vidal: Eingedenken. Für Jan Robert Bloch. In: Francesca Vidal (Hg.) Bloch-Jahrbuch 2010. Experiment Welt. Zum 125. Geburtstag von Ernst Bloch. In Erinnerung an Jan Robert Bloch. Talheimer Verlag, Mössingen 2010.
  • 'Welf Schröter: Adieu Jan. Gedanken an einen Freund. In: Francesca Vidal (Hg.) Bloch-Jahrbuch 2010. Experiment Welt. Zum 125. Geburtstag von Ernst Bloch. In Erinnerung an Jan Robert Bloch. Talheimer Verlag, Mössingen 2010.

Weblinks

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Jan Robert Bloch aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.