Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Jan Josef Liefers

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Jan Josef Liefers (2010)

Jan Josef Liefers (* 8. August 1964 in Dresden) ist ein deutscher Schauspieler, Musiker, Regisseur und Produzent.

Leben und Wirken

Privates

Liefers stammt aus einer Theaterfamilie. Sein Vater ist der Regisseur Karlheinz Liefers, seine Mutter die Schauspielerin Brigitte Liefers-Wähner, auch sein Großvater Heinz Liefers war Schauspieler. Jan Josef Liefers wuchs in Dresden auf und absolvierte zunächst eine Tischlerlehre am Staatstheater Dresden. Anschließend studierte er von 1983 bis 1987 an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin.

Er hat eine Tochter (* 1988) aus seiner ersten Ehe mit der russischen Schauspielerin Alexandra Tabakowa, Tochter des Moskauer Schauspielers, Regisseurs und Schauspiellehrers Oleg Tabakow. Mit seiner ehemaligen Lebensgefährtin, der Schauspielerin und Autorin Ann-Kathrin Kramer, hat er einen Sohn (* 1997).

Seit 2004 ist er mit der Schauspielerin und Sängerin Anna Loos verheiratet, mit der er zwei Töchter hat (* 2002 und * 2008). Die ältere Tochter Lilly Liefers ist als Kinderdarstellerin schauspielerisch tätig. Liefers lebt mit seiner Familie in Berlin-Steglitz.[1]

Künstlerische Karriere

Theater

Für sein erstes Theaterengagement ging Liefers direkt nach der Schauspielschule ans Deutsche Theater Berlin (1987–1990), wo er in Inszenierungen von Regisseuren wie Thomas Langhoff und Heiner Müller mitwirkte und mit seinem Schauspielerkollegen Tobias Langhoff die Experimentalbühne Baracke am Deutschen Theater ins Leben rief und 1989 mit dem Stück Der stumme Diener (The Dumb Waiter) von Harold Pinter eröffnete.

Unmittelbar nach der politischen Wende in der DDR wechselte Liefers 1990 in ein festes Engagement an das Thalia Theater in Hamburg und arbeitete dort mit Theaterregisseuren wie Robert Wilson, Werner Schroeter und Jürgen Flimm sowie mit dem Komponisten Tom Waits zusammen. 1994 kündigte er am Thalia Theater, um freischaffend für Film und Fernsehen tätig sein zu können.

Film und Fernsehen

Sein Kinodebüt gab er 1989 in der Gemeinschaftsproduktion von ZDF und DEFA in dem Film von Rainer Simon Die Besteigung des Chimborazo, in dem er den jungen Forscher Alexander von Humboldt spielte. Nach einigen kleineren Film- und Fernsehrollen schaffte er 1996 mit Rossini – oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief den Durchbruch. Für die Rolle des Bodo Kriegnitz erhielt Liefers den Bayerischen Filmpreis für Nachwuchsschauspieler.

1997 erschien das deutsche Roadmovie Knockin’ on Heaven’s Door, in dem Liefers an der Seite von Til Schweiger den an Knochenkrebs erkrankten Rudi Wurlitzer spielte. Der Film wurde ein großer Erfolg und lockte über 3 Millionen Zuschauer in die Kinos.

Seit 2002 steht er zweimal im Jahr gemeinsam mit Axel Prahl für den WDR-Tatort als Professor Karl-Friedrich Boerne, Ermittler in Münster vor der Kamera. In einer Folge war er auch für die musikalische Gestaltung verantwortlich. Die Folge Mord ist die beste Medizin vom 21. September 2014 erreichte mit 13,13 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von 36,7 Prozent die höchste Einschaltquoten für einen Tatort seit 1992.[2]

2008 übernahm Liefers in dem vom NDR produzierten Film Es liegt mir auf der Zunge die Rolle des ersten deutschen Fernsehkochs Clemens Wilmenrod. Im Oscar-nominierten Spielfilm Der Baader Meinhof Komplex verkörperte er Peter Homann.

In der Fernseh-Verfilmung des Romans Der Turm von Uwe Tellkamp spielte Liefers die Hauptrolle des Richard Hoffmann.[3] Die Erstausstrahlung des Zweiteilers startete am Tag der Deutschen Einheit 2012.

Liefers hat neben Filmmusiken Drehbücher verfasst und trat auch als Filmregisseur in Erscheinung. Seit 2010 ist er Inhaber einer Firma für Film- und Fernsehproduktionen.[4]

Musik

Chartplatzierungen
(vorläufig)
Erklärung der Daten
Alben
Die freie Stimme der Schlaflosigkeit (mit Radio Doria)
  DE 7 26.09.2014 (… Wo.)
Singles
Jack's Baby
  DE 16 01.11.1999 (10 Wo.)
Verlorene Kinder (mit Radio Doria)
  DE 86 26.09.2014 (… Wo.)
Vorlage:Infobox Chartplatzierungen/Wartung/vorläufige Chartplatzierung

Neben seiner Tätigkeit in Film- und Fernsehproduktionen hat sich Liefers auch eine Karriere als Musiker aufgebaut. Seit 2006 ist er mit seiner Band Radio Doria (vormals Jan Josef Liefers & Oblivion) regelmäßig auf Tournee. Unter dem Titel Soundtrack meiner Kindheit berichtet er in den Auftritten über seine Kindheit in der DDR und stellt Lieder ostdeutscher Bands (beispielsweise Silly, Renft, Lift, Puhdys) vor, die ihn geprägt und durch seine Kindheit und Jugend begleitet haben. 2009 veröffentlichte er eine gleichnamige Autobiografie.[5]

2010 wirkte er mit Sasha und Henning Wehland als Feature-Künstler bei dem Titel Endloser Sommer auf dem Stefan-Waggershausen-Album So ist das Spiel mit. 2012 begleitete Liefers die Band Puhdys auf deren Jubiläumstour zum 40-jährigen Bestehen der Band. Das Abschlusskonzert in der O2 World Berlin wurde aufgezeichnet und als DVD veröffentlicht.[6]

Soziale und politische Betätigungen

Am 4. November 1989 – wenige Tage vor dem Fall der Berliner Mauer – nahm Liefers vor mehreren Hunderttausend Menschen als Redner an der Alexanderplatz-Demonstration, der Abschlusskundgebung der größten Demonstration der DDR-Geschichte teil, die live im DDR-Fernsehen übertragen wurde.

Jan Josef Liefers unterstützt die Aktion Deine Stimme gegen Armut, die entwicklungspolitische Organisation ONE sowie die sich für die Behandlung einer seltenen genetischen Kinderkrankheit engagierende NCL-Stiftung und das Kinderhospiz Sonnenhof Berlin. Für sein soziales Engagement wurde ihm im Dezember 2011 der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland verliehen.[7][8]

Außerdem unterstützt Liefers die Kampagne Steuer gegen Armut, die sich für die Einführung einer Finanztransaktionssteuer (FTS), die sogenannte Robin-Hood-Steuer, einsetzt. Dazu spielte er zusammen mit Heike Makatsch die Hauptrolle in dem Kurzfilm Steuer gegen Armut. Eine gute Idee?[9] Des Weiteren unterstützt er die Petition gegen Spekulation mit Nahrungsmitteln.[10] Die SPD-Fraktion im sächsischen Landtag bestimmte ihn 2012 zum Wahlmann für Sachsen bei der 15. Bundesversammlung[11] zur Wahl des Bundespräsidenten Gauck.

Liefers forderte im Laufe der Überwachungs- und Spionageaffäre 2013 Asyl für den US-amerikanischen Whistleblower Edward Snowden:

„Natürlich befürworte ich Asyl für Snowden. Deutschland verweigert ihm Asyl ja nicht aus selbstgewonnener Überzeugung, sondern lediglich aus Loyalität den USA gegenüber. Die Diskussion, wo auf der Skala zwischen ,Held' und ,Verräter' er seinen Platz hat, wäre für mich ein extra Thema. Immerhin hat Frau Merkel ihm die Erkenntnis zu verdanken, dass auch sie persönlich abgehört wurde.“[12]

Werbung

Seit 2009 ist Liefers Testimonial für Ferrero und wirbt[13] in Fernseh- und Hörfunkspots für Ferreros Praline Rocher.[14][15]

Gemeinsam mit seinem Tatort-Kollegen Axel Prahl wirbt er seit 2012 in Fernsehspots für die Hybrid-Variante des Toyota Yaris.[16]

Werke

Filmografie

Tatort-Folgen als Professor Boerne

(seit 2002)


Synchronsprecher

Diskografie

Singles
Alben
  • 2002: Oblivion
  • 2014: Radio Doria
Soundtracks
  • 2007: Soundtrack meiner Kindheit
  • 2010: Soundtrack meiner Kindheit 2
  • 2012: Man What A Woman (in: Soundtrack 'Mann tut was Mann kann)

Hörspiele

Hörbücher

Publikationen

Nominierungen

Auszeichnungen

Weblinks

 Commons: Jan Josef Liefers – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Star-Porträt, gala.de, aufgerufen am 17. Dezember 2014
  2. „Tatort“-Sensationsquote: Über 13 Millionen sahen Liefers und Prahl. In: Spiegel Online, 22. September 2014 (abgerufen am 7. Oktober 2014)
  3. Hannoversche Allgemeine Zeitung: Jan Josef Liefers in der Romanverfilmung „Der Turm“, abgerufen am 12. Dezember 2011.
  4. Jan Josef Liefers gründet Produktionsfirma, abgerufen am 12. Dezember 2011
  5. Jörg Isringhaus: TV-Star Liefers – die Stimme von Radio Doria. Jan Josef Liefers wird 50. In: RP ONLINE. RP Digital GmbH, 11. September 2014, abgerufen am 16. September 2014.
  6. O2 World Berlin Puhdys – o2 World, abgerufen am 5. Juli 2013
  7. Verdienstorden für Jan Josef Liefers, Abruf 5. Dezember 2011
  8. Mitteilung zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes auf der Website des Bundespräsidialamtes, Abruf 5. Dezember2011
  9. Video für Finanztransaktionssteuer bei YouTube
  10. Jan Josef Liefers unterstützt Petition in Occupy:Occupy vom 21. April 2012
  11. SPD nominiert Jan Josef Liefers für Bundesversammlung in: Freie Presse vom 28. Februar 2012
  12. http://www.spiegel.de/spiegel/prominente-fordern-asyl-fuer-edward-snowden-a-931877.html
  13. Spot zu Weihnachten 2011
  14. Liefers singt für Rocher
  15. Ferrero-Testimonila Liefers
  16. Tatort Toyota: Axel Prahl und Jan Josef Liefers werben für den Yaris Hybrid bei horizont.net
  17. Bekanntgabe von Verleihungen des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. In: Bundesanzeiger. Jg. 64, Nr. 9, 17. Januar 2012.
  18. Guldbagge Award
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Jan Josef Liefers aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.