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James Schwarzenbach

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James Schwarzenbach, 1970

James Eduard[1] Schwarzenbach (* 5. August 1911 in Rüschlikon; † 27. Oktober 1994 in St. Moritz) war ein Schweizer Politiker (Republikanische Bewegung bzw. NA) und Nationalrat.

Herkunft und Beruf

James Schwarzenbach entstammte einer Textilindustriellenfamilie aus dem Kanton Zürich. Die antifaschistische Schriftstellerin Annemarie Schwarzenbach war seine Cousine, ihre Mutter Renée Schwarzenbach-Wille seine Tante.

Er war Verleger und betätigte sich auch als Autor. Die in seinem damaligen Thomas-Verlag erschienenen Publikationen gelten teilweise als faschistisch, völkisch und antisemitisch. Er verlegte auch die Autobiografie des geflüchteten sowjetischen Diplomaten Wiktor Andrejewitsch Krawtschenko in der Schweiz.

Politik

In seiner Jugend war Schwarzenbach Mitglied der Nationalen Front, später wurde er Parteichef der Nationalen Aktion. Von den Wahlen 1967 bis 1979 gehörte er dem Nationalrat an und war 1971 bis 1974 Fraktionspräsident.[2] 1971 gründete er die Republikanische Partei der Schweiz.

Mit seiner ersten «Schwarzenbach-Initiative» wollte er die Schweiz vor «Überfremdung» schützen, indem der Anteil ausländischer Bevölkerung in jedem einzelnen Kanton die 10-%-Hürde nicht hätte überschreiten dürfen. Genf wäre die einzige Ausnahme gewesen, wo ein Anteil von 25 % Ausländern erlaubt gewesen wäre. Der Abstimmungskampf verlief sehr emotional und riss zum Teil tiefe Gräben auf. Wäre die Initiative angenommen worden, hätten etwa 300'000 Menschen ausgewiesen werden müssen.

Schwarzenbach galt als hervorragender Redner und erster Schweizer Politiker, der die Strategie des Rechtspopulismus auszuspielen verstand. Er präsentierte sich gern als Einzelkämpfer. An den meisten Podiumsdiskussionen zu seiner Initiative trat er als einziger Befürworter auf. Das Begehren wurde am 7. Juni 1970 mit 54 Prozent Nein- zu 46 Prozent Ja-Stimmen durch das Schweizer Stimmvolk abgelehnt.[3] In sieben Kantonen gab es jedoch eine Ja-Mehrheit.[4]

Werke

  • Im Rücken das Volk. Thomas-Verlag, Zürich 1980 (Autobiografie).

Literatur

  • Thomas Buomberger: Kampf gegen unerwünschte Fremde. Von James Schwarzenbach bis Christoph Blocher. Orell Füssli, Zürich 2004, ISBN 3-280-06017-6.
  • Isabel Drews: «Schweizer erwache!» Der Rechtspopulist James Schwarzenbach (1967–1978) (= Studien zur Zeitgeschichte. Band 7). Huber, Frauenfeld 2005, ISBN 3-7193-1380-8.
  • Angelo Maiolino: Als die Italiener noch Tschinggen waren. Der Widerstand gegen die Schwarzenbach-Initiative. Rotpunkt, Zürich 2011, ISBN 978-3-85869-463-8.

Dokumentarfilme

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Who’s Who in Switzerland, including the Principality of Liechtenstein. 14. Ausgabe (1984–1985), S. 491.
  2. Bundesversammlung – Fraktionspräsidenten ab 1917. In: Website der Bundesversammlung – Das Parlament.
  3. Jens Renner: Schweizerangst. In: Wochenzeitung. 8. Juli 2004.
  4. Nämlich in Bern, Freiburg, Luzern, Nidwalden, Obwalden, Schwyz, Solothurn und Uri.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel James Schwarzenbach aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.