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Jakub Karol Parnas

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Tafel für Jakub Parnas bei der Medizinischen Universität von Lwów

Jakub Karol Parnas (geboren am 16. Januar 1884 in Mokrzany, gestorben am 29. Januar 1949 in Moskau) war ein polnisch-sowjetischer Biochemiker. Gemeinsam mit Gustav Embden und Otto Meyerhof klärte er 1929 den Mechanismus der Glykolyse auf, die nach diesen Forschern auch als Embden-Meyerhof-Parnas-Weg bekannt ist.

Leben und Werk

Biografie

Jakub Karol Parnas wurde 1884 in dem Dorf Mokrzany nahe Ternopil geboren,[1] das damals Teil von Österreich-Ungarn war und ab 1918 zur Zweiten Republik Polen gehörte, bevor es im September 1939 im Zuge des Zweiten Weltkriegs von sowjetischen Truppen besetzt und der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik (Ukraine SSR) zugeschlagen wurde.

Parnas studierte ab 1902 Chemie an der Technischen Hochschule Berlin (heute Technische Universität) und wechselte 1904 an die Universität Straßburg. Er wechselte 1905 an das Polytechnikum Zürich (heute Eidgenössische Technische Hochschule Zürich, ETH Zürich), wo er 1906 sein Diplom erhielt und 1907 promoviert wurde. Nach seiner Promotion ging er zurück nach Straßburg und bekam eine Assistenzstelle bei Franz Hofmeister und absolvierte zwischen 1910 und 1911 einen Forschungsaufenthalt in Neapel. Ab 1913 war er Privatdozent für Physiologische Chemie in Straßburg. 1914 ging er an die University of Cambridge, musste seinen Aufenthalt durch den Ausbruch des ersten Weltkriegs jedoch beenden. Nach dem Krieg arbeitete er in Polen und baute als Professor den Fachbereich für Physiologische Chemie an der Universität Warschau auf. 1920 ging er an die Universität Lwiw (heute Nationale Iwan-Franko-Universität Lwiw) und wurde Leiter des Fachbereichs für Medizinische Chemie an der medizinischen Fakultät, wo er einen aktiven Mitarbeiterstamm aufbaute und in zahlreichen Kooperationen mit europäischen Kollegen arbeitete.[2][1] 1939 wurde er dort Professor für Biochemie.[2]

Im Juni 1941, bevor die deutschen Truppen Lwiw einnehmen konnten, wurde Parnas nach Ufa im asiatischen Teil der Sowjetunion evakuiert und 1943 nach Moskau gebracht, wo er Institutsdirektor am Institut für Biologische und Medizinische Chemie und Leiter des Physiologischen Labors.[2] Am 29. Januar 1949 wurde er ohne Erklärung in Moskau inhaftiert und er starb in der Lubjanka, dem zentralen Gefängnis von Moskau.[1]

Wissenschaftliche Leistungen

Jakub Karol Parnas gehört mit seinen Kollegen zu den Pionieren der Arbeiten im Bereich der Aufklärung der Phosphorylierung in der Biologie. Sie gehörten zu den ersten, die radioaktiv markiertes Phosphor zur Aufklärung biochemischer Prozesse einsetzten. Der erste Prozess, den Parnass auf diese Weise aufklären konnte, war der Abbau von Glykogen zu Glucose-6-phosphat in Anwesenheit von anorganischen Phosphat.[1][3]

Darüber hinaus wurden von seiner Arbeitsgruppe zwei der drei regulierenden Enzyme der Glykolyse identifiziert, namentlich die Phosphofructokinase 1 und die Pyrovatkinase. Vor allem die Erkenntnis, dass bei der Reaktion der Phosphofructokinase-1 Adenosintriphosphat (ATP) für die Phosphorylierung genutzt wird, während bei der Reaktion der Pyrovatkinase ATP gebildet wird. Durch diese Entdeckung gelang es ihm gemeinsam mit Gustav Embden und Otto Meyerhof 1929 den Mechanismus der Glykolyse aufzuklären, die nach diesen Forschern auch als Embden-Meyerhof-Parnas-Weg bekannt ist.[1]

Belege

<references> [3] [1] [2]

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 J. Barańska, A. Dzugaj, J. Kwiatkowska-Korczak, G. Semenza: Jakub Karol Parnas — life and creativity. Opening Lecture zur 6th Parnas Conference Molecular Mechanism of Cellular Signalling in Kraków, Polen, 30. Mai – 2 Juni 2007, Acta Biochimica Polonica 54 (Suppl. 2), S. 1.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 „Parnas, Jakub Karul“ In: Ilse Jahn (Hrsg.): Geschichte der Biologie. Sonderausgabe 2004, Nikol Verlagsgesellschaft; S. 920-921. ISBN 3-937872-01-9.
  3. 3,0 3,1 Jolanta Barańska, Andrzej Dzugaj, Janina Kwiatkowska-Korczak: Embden–Meyerhof–Parnas, the First Metabolic Pathway: The Fate of Prominent Polish Biochemist Jakub Karol Parnas. Comprehensive Biochemistry 45, 2007 (Stories of Success — Personal Recollections.); S. 157–207. doi:10.1016/S0069-8032(07)45005-7