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Jakob Sigle

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Briefkopf der Schuhfabriken J. Sigle & Cie. AG, um 1917

Johann Jakob Sigle (* 17. November 1861 in Kornwestheim; † 5. Juli 1935 in Wiesbaden; Schreibweise des Vornamens teilweise auch „Jacob“) war ein deutscher Schuhmacher, auf dessen Werkstatt in Kornwestheim die Gründung der Schuhfabrik Salamander zurückzuführen ist.

Leben

Jakob Sigle kam als Sohn der Elisabeth Sigle, geb. Hammer, und des Johann Christoph Sigle zur Welt. Sein jüngerer Bruder war Ernst Sigle.

Sigle machte zunächst eine Schuhmacherlehre in seiner Heimatstadt, um dann 1878 bis 1881 in Marbach am Neckar zu arbeiten. Während seiner Militärzeit in Ulm 1881 bis 1884 war er Kompanieschuster. Anschließend arbeitete er in Stuttgart, um sich dann ab 1885 in Kornwestheim mit seinem Meisterbetrieb selbständig zu machen; 1889 erfolgte mit seinem Bruder Christoph die Firmengründung „Gebrüder Sigle“. Ab 1891 übernahm der Stuttgarter Handelsvertreter Max Levi (1868–1925) den Vertrieb.

Sigle informierte sich bei seinen Reisen nach Amerika über die dortige Schuh-Fabrikation. 1905 gründete er zusammen mit Rudolf Moos die „Salamander-Schuhgesellschaft mbH“. Noch im gleichen Jahr eröffneten sie eine Nebenstelle zur Fertigung und ein erstes Schuhgeschäft mit dem Logo von "Salamander" in Berlin. Fünf weitere Geschäfte folgten 1906 in anderen Großstädten Deutschlands. Bereits 1908 wurde das erste Salamander-Schuhgeschäft außerhalb der Grenzen Deutschlands eröffnet[1]. Doch der schnelle Aufstieg und die geschäftlichen Erfolge führten zu Streitigkeiten zwischen den Geschäftspartnern und so übernahm „J. Sigle und Cie“ 1909 das gesamte Unternehmen. Max Levi baute daraufhin ein eigenes Filialnetz auf, das noch im gleichen Jahr 26 Geschäfte umfasste. 1916 wurde das Unternehmen in eine AG umgewandelt und es erfolgte der Zusammenschluss der drei Werke in Kornwestheim, Türkheim (1917) und Berlin (1905) als „Salamander AG“ (seit 1930).

Jacob Sigle und sein jüngerer Bruder Ernst waren als Inhaber sowie Aufsichtsratsvorsitzender und dessen Stellvertreter zusammen mit dem Generaldirektor Alexander Haffner hauptverantwortlich für die Arisierung der Salamander AG im Jahre 1933 und deren direkte Nutznießer.[2]

Sigle engagierte sich auch sozialpolitisch, indem er 1905 die Arbeitszeit auf 53 Wochenstunden herabsetzte und ab 1912 als erster Schuhfabrikant Deutschlands für seine Beschäftigten eine Woche bezahlten Urlaub einführte.

Literatur

  • Martin Otto: Jacob Sigle. In: Maria Magdalena Rückert (Hrsg.): Württembergische Biographien unter Einbeziehung hohenzollerischer Persönlichkeiten. Band II. Im Auftrag der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg. Kohlhammer, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-17-021530-6, S. 270–273.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Rudolf Moos, Lebenserinnerungen, aufgeschrieben am 17. Juni 1941, Birmingham (im Besitz des Autors)
  2. Petra Bräutigam: Mittelständische Unternehmer im Nationalsozialismus – Wirtschaftliche Entwicklungen und soziale Verhaltensweisen in der Schuh- und Lederindustrie Badens und Württembergs. R. Oldenbourg Verlag, München 1997, S. 257
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Jakob Sigle aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.