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Jakob Moneta

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Jakob Moneta

Jakob Moneta (geb. 11. November 1914 in Blasow, Österreich-Ungarn; gest. 3. März 2012 in Frankfurt am Main[1]) war ein deutscher Journalist und Politiker (PDS/Die Linke). Von 1962 bis 1978 war er Chefredakteur der IG-Metall-Zeitschrift Metall.

Leben

Moneta entstammt einer jüdischen Familie. Nach einem Pogrom in seiner Heimatstadt 1918 floh seine Familie 1919 nach Köln, in die Heimatstadt seines Vaters, eines Textilfabrikanten. Nach dem Abitur 1933 schloss sich Moneta dem Sozialistischen Jugendverband (SJVD), der Jugendorganisation der Sozialistischen Arbeiterpartei an und engagierte sich im Arbeitersport. Ende 1933 verließ Moneta Deutschland und ging nach Palästina in einen Kibbuz. Er organisierte gewerkschaftliche Streiks für den 8-Stunden-Tag und arbeitete mit Arabern zusammen. 1939 verließ er den Kibbuz und wurde 27 Monate lang von den Briten interniert. Nach seiner Freilassung wurde er Journalist und ging 1948 als überzeugter Internationalist und Trotzkist nach Köln zurück, wo er der deutschen Sektion der trotzkistischen IV. Internationalen, den Internationale Kommunisten Deutschlands (IKD) beitrat. Er wurde Redakteur des von Willi Eichler und Heinz Kühn geführten SPD-Blattes Rheinischen Zeitung und mit dem Beginn des Entrismus der IKD auch Mitglied der SPD. Ende 1953 ging er als Sozialreferent an die bundesdeutsche Botschaft nach Paris. Neben seiner offiziellen Arbeit engagierte er sich – von seinen Arbeitgebern unbemerkt – vor allem für die algerische Befreiungsfront (FLN).

1962 kehrte er wieder nach Köln zurück, wo er Chefredakteur der beiden einflussreichen IG Metall-Zeitungen Metall und Der Gewerkschafter wurde. Unter Monetas Leitung stieg die Auflage der Metall in kurzer Zeit von 1,5 auf 2,2 Millionen. Es erschienen populärwissenschaftliche Artikel ebenso wie Reportagen aus dem Arbeiteralltag. Sein bekanntester Mitarbeiter war Günter Wallraff, der dort seine ersten Industriereportagen schrieb.

1976 war Moneta maßgeblich daran beteiligt, dass Wolf Biermann zu dem berühmten „Kölner Konzert“ eingeladen wurde, das zu dessen Ausbürgerung aus der DDR führte.

Moneta, der seit 1969 Mitglied der Gruppe Internationale Marxisten (GIM) und nach deren Vereinigung mit der KPD/ML auch der Vereinigten Sozialistischen Partei (VSP) war und in deren Publikationen auch unter dem Pseudonym Anna Armand schrieb, wurde 1990 nach 40-jähriger Mitgliedschaft aus der SPD ausgeschlossen. Daraufhin trat er in die PDS ein und war bis 1995 Mitglied des Parteivorstandes. Moneta war seit 1987 als Kolumnist für die trotzkistisch ausgerichtete Zeitung SoZ tätig, schrieb aber auch für andere Blätter wie z. B. Tagesspiegel oder die Jüdische Allgemeine. Seit 2006 war er Schirmherr der Bildungsgemeinschaft Salz.

Zitate

„Das Vermögen der drei reichsten Menschen ist zusammen so groß wie das Bruttosozialprodukt der 48 ärmsten Länder der Erde. Das darf nicht sein.“

Jakob Moneta

„Würde man mich fragen, woher meine unverrückbare Zuversicht stammt, daß Menschen Habsucht, Jagd nach Geld, Konkurrenzneid, Selbstsucht, Unterwürfigkeit - jene zum großen Teil vom Kapitalismus mühsam anerzogenen ‚menschlichen‘ Eigenschaften - ablegen können; würde man mich fragen, wo die tiefste Wurzel meines Glaubens daran liegt, daß Menschen ohne jeden äußeren Zwang als Gleiche und Freie im Kollektiv ihr Leben selbst gestalten können, ich würde antworten: Das hat mir meine Erfahrung in der Praxis des damaligen Kibbuz bewiesen.“

Jakob Moneta

Interviews

Veröffentlichungen (Auswahl)

Bücher
  • Die Kolonialpolitik der französischen KP, Hannover 1968
  • Aufstieg und Niedergang des Stalinismus. Zur Geschichte der KPdSU, ISP Verlag, Frankfurt 1971 (gemeinsam mit Ernest Mandel)
  • Norbert Blüm. Herz-Jesu-Marxist oder kapitalistischer Propagandist? Frankfurt a. M 1985 ISBN 3-88332-088-9
  • Mehr Macht für die Ohnmächtigen : Reden und Aufsätze, Frankfurt a. M. 1991 ISBN 3-88332-177-X (daraus Mehr Gewalt für die Ohnmächtigen)
  • Solidarität im Zeitalter des Skeptizismus : Kommentare aus drei Jahrzehnten, Köln 2004
Aufsätze (Online)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Meldung von Jörg Meyer, Neues Deutschland (abgerufen am 5. März 2012)
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Jakob Moneta aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.