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Jehoschua Leib Diskin

Aus Jewiki
(Weitergeleitet von J. L. Diskin)
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Jehoschua Leib Diskin

Jehoschua Leib Diskin, auch bekannt als Maharil Diskin (geb. ca. 1817 in Grodno; gest. 1898 in Jerusalem; Jahrzeit 29. Tewet), war ein führender Rabbiner, Talmudist und Bibelkommentator. Er war Rabbiner in Łomża, Międzyrzec Podlaski, Kovno, Schklou, Brest und schliesslich nach seiner Alija 1878 in Jerusalem.

Leben

Er wurde in Grodno, das damals zum Russischen Reich gehörte, geboren. Sein Vater, Binjamin Diskin, war Rabbiner in Grodno, später in Waukawysk (Valkavisk, Wolkowitz etc.) und in Łomża. Jehoschua Leib Diskin heiratete bereits im Alter von 14 Jahren die Tochter von Raw Brode. Das Paar lebte dann bei Jehoschua Leibs Schwiegervater in einem Dorf bei Wolkowitz. Jehoschua Leib Diskin erhielt seine Smicha im Alter von 18 Jahren und übernahm im Alter von 25 Jahren das Rabbinat seines Vaters in Łomża. Später war er an weiteren Orten Rabbiner, wie Mezritch, Kovno, Shklov und Brisk. 1877 übersiedelte er nach Jerusalem.

In den 1880er-Jahren wurde ihm das Amt des Oberrabbiners von New York angeboten, was er aber ablehnte.

Diskins zweite Frau Sara (gest. 1907), bekannt unter dem Namen "Brisker Rebbetzin", war eine sehr bestimmende Person und kam aus einer begüterten und vornehmen Familie, deren Vorfahren sich auf Ezechiel Landau und Jehoschua Zeitlin zurückschreiben. Sie brachte 40 000 Rubel in die Ehe ein – zu damaliger Zeit eine sehr grosse Summe –, mit der das Paar 1880 das Diskin-Waisenhaus in Jerusalem errichten und die teils extreme Armut der Jerusalemer Juden jener Zeit lindern konnte.

Jehoschua Leib Diskin gründete die Jeschiwa "Ohel Mosche" und war ein engagierter Gegner der Bestrebungen von Maskilim, säkulare Institutionen in Jerusalem zu etablieren.

Er starb 1898 (am 29. Tevet) und wurde auf dem Ölberg begraben.

Sein Sohn war Yitzhak Yerucham Diskin.

Verhältnis zum Vater

Folgende Geschichte hat Jehoschua Leib Diskin selbst erzählt, um zu erläutern, dass er als Knabe geglaubt habe, sein Vater Binjamin Diskin stehe auf einer höheren Heiligkeitsstufe als er selbst (obwohl auch er selbst als Torah-Gigant und Zaddik der früheren Generationen gilt): Jehoschua Leibs Mutter hatte oft Fragen die Kaschrut betreffend, wenn sie das Essen zubereitete, z. B. ein Huhn, das sie selbst gekaschert hatte. In vielen Fällen erklärte der Vater nach eingehender Betrachtung und Überlegung die Speisen für rein, wies die Mutter an, den Kindern das Essen zu reichen - ass aber selbst nie davon, wenn es Fragen aufgeworfen hatte. Auf die Dauer ärgerte sich Jehoschua Leib ein wenig darüber, ohne es aber zu erkennen zu geben. Stattdessen fragte er sich: "Was ist der Unterschied zwischen mir und meinem Vater?" Doch er dachte nicht daran, seinem Vater diese Frage zu stellen, denn er achtete sehr darauf, seine Eltern zu respektieren. Allerdings, jedes Mal, wenn der Junge etwas zu essen erhielt, das sein Vater als koscher bestimmt hatte, jedoch nicht selbst essen wollte, verletzte ihn das mehr. Er konnte nicht verstehen, weshalb sein Vater nicht so strenge Massstäbe für seinen Sohn anwendete wie für sich selbst. Er schloss daraus, dass sein Vater auf einer höheren Stufe der Heiligkeit wandelte als er selbst. Eines der vielen Indizien, die das bestätigten war - nach Jehoschua Leib Diskin - ein Vorfall, als einmal im Dorf, in dem sie lebten, ein Feuer ausbrach, das auch die Schul erreichte - mit der Folge, dass auch einige der Sifrei Torah im Aron hakodesch in Brand gerieten. Nun entstand die Frage, was mit den zum Teil zerstörten Rollen passieren soll. Als die Männer mit den Rollen in den Armen, nachdem sie sich angemeldet hatten, Raw Binjamins Zimmer betraten und dieser die verbrannten Sifrei Torah erblickte, wurde er schrecklich bleich und fiel ohnmächtig zu Boden. Es war nicht einfach, den Raw wiederzubeleben, schliesslich kam er aber wieder zu Kräften. "Seit damals", sagte Jehoschua Leib Diskin, "verstand ich, dass es wirklich einen Unterschied gab zwischen meinem Vater und mir und ich war nie wieder beleidigt, wenn er sagte: 'koscher, aber gib es den Kindern' ".

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