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Jüdischer Parasit

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Nationalsozialistisches Propagandaplakat aus dem Generalgouvernement, 1941, mit der Aufschrift: „Żydzi – wszy – tyfus plamisty“ (deutsch „Juden – LäuseFlecktyphus“).[1]

„Jüdischer Parasit“ ist ein seit der Zeit der Aufklärung nachweisbares judenfeindliches Stereotyp. Dahinter steht die Vorstellung, die Juden der Diaspora wären zu eigener Staatsbildung unfähig und würden daher Staaten und Völker – die biologistisch als Organismen bzw. „Volkskörperimaginiert werden – parasitär befallen und ausnutzen. Das Stereotyp tritt oft verbunden mit dem Vorwurf des Wuchers und der Trennung von „schaffendem“, also produktivem, und „raffendem“, nichtproduktivem (Finanz-)Kapital auf (siehe „Hochfinanz“). Das Stereotyp ist eng mit der Verschwörungstheorie eines „Weltjudentums“ verknüpft. In der Zeit des Nationalsozialismus diente es zur Legitimation der Judenverfolgung bis hin zum Holocaust.

In geänderter Ausrichtung wurde das Motiv auch von einigen Vertretern des Zionismus aufgegriffen. Sie sahen eine „parasitäre“ Lebensweise in anderen Kulturen als zwangsläufige Folge der Diaspora an und stellten ihr den Aufbau eines jüdischen Staates als Ideal gegenüber.

Von der Aufklärung bis zum Vormärz

Herder. Porträt von Gerhard von Kügelgen (1806)

Die frühesten Nachweise der Vorstellung eines „jüdischen Parasiten“ lassen sich im 18. Jahrhundert finden. Vorläufer könnten, wie der deutsch-israelische Historiker Alexander Bein vermutet, in der mittelalterlichen Vorstellung vom „Wucherjuden“, der dem Volk das Blut aussaugen würde, und der Ritualmordlegende gefunden werden, wonach Juden das Blut von christlichen Kindern zu rituellen Zwecken verwenden würden. Zudem lässt sich – etwa in den judenfeindlichen Schriften Martin Luthers – die Idee nachweisen, Juden seien in Europa nur Gäste, die Christen aber ihre Wirte, woraus sich später die Vorstellung des von Parasiten befallenen Wirtsvolkes entwickelte.[2] Der französische Aufklärer Voltaire (1694–1778) sprach den Juden explizit die Fähigkeit zu eigenen Kulturleistungen und zu dauerhafter Staatlichkeit ab: Als Beleg führte er den Bau des ersten Tempels an, für den Salomo mit Hiram von Tyrus Handwerker aus dem Libanon habe engagieren müssen, und das zweifache Exil (einmal das Babylonische Exil nach 597 v. Chr. und dann die Diaspora nach der Vertreibung durch die Römer 135 n. Chr.). Die gesamte Tora sei in parasitischer Weise altorientalischen Quellen entlehnt.[3]

Der deutsche Theologe und Philosoph Johann Gottfried Herder (1744–1803), ein bedeutender Vertreter der Weimarer Klassik, schrieb 1791 im dritten Teil seiner Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit:

„Das Volk Gottes, dem einst der Himmel selbst sein Vaterland schenkte, ist Jahrtausende her, ja fast seit seiner Entstehung eine parasitische Pflanze auf den Stämmen anderer Nationen; Ein Geschlecht schlauer Unterhändler beinahe auf der ganzen Erde, das trotz aller Unterdrückung nirgends sich nach eigener Ehre und Wohnung, nirgends nach einem Vaterlande sehnt.“[4]

Eine ganz ähnliche Passage findet sich noch einmal im vierten Teil.[5] Da Herder, ein ausgezeichneter Kenner des Alten Testaments und des antiken Judentums, als ein Philosemit der Aufklärung gilt,[6] ist die Deutung dieser Passagen umstritten: Laut dem Antisemitismusforscher Léon Poliakov nahm Herder damit „die Äußerungen der Rassisten künftiger Generationen vorweg“.[7] Der deutsche Literaturwissenschaftler Klaus L. Berghahn glaubt, Herders Sympathie habe nur dem antiken Judentum gegolten: Den Juden seiner Gegenwart dagegen habe er ablehnend gegenübergestanden.[8] Der polnische Germanist Emil Adler dagegen hält es – auch angesichts der positiven Äußerungen zum Judentum wenige Seiten vorher oder nachher – für möglich, dass Herder damit nur ein „apologetisches Gegengewicht“ setzen wollte: Auch an anderen Stellen der Ideen habe er kritisch-aufklärerische Formulierungen mit konservativ-orthodoxen Gedanken kontrastiert und sie somit abgeschwächt, um seine Stellung als Generalsuperintendent der lutherischen Kirche in Weimar nicht zu gefährden.[9] Der Germanist Arndt Kremer weist darauf hin, dass dergleichen Sprachbilder im 18. Jahrhundert „noch nicht per se für antisemitische Zwecke instrumentalisiert“ waren. Er stellt ihnen Herders Argumentation gegenüber, wonach sich die angeblichen Verfehlungen des Judentums mit der von ihm als „barbarisch“ bezeichneten antijüdischen Gesetzgebung seiner Gegenwart erklären ließen: „Kein völkischer Antisemit späterer Zeit würde so argumentieren“.[10]

Der Rezensent eines judenfeindlichen Werks des deutschen Aufklärungsschriftstellers Friedrich Buchholz (1768–1843) griff 1804 in der Neuen allgemeinen deutschen Bibliothek die Metapher vom Juden als „parasitischer Pflanze, die unaufhörlich ein edles Gesträuch umklammert, sich von dem Safte nährt“ auf.[11] Im Jahr 1834 wurde die Metapher in der Zeitschrift Der Canonische Wächter in einem Artikel gegen die jüdische Emanzipation gerichtet: Die Juden würden „als eine wahre Plage der Völker diese parasitisch umranken“.[12] Welche parasitische Pflanze damit konkret gemeint war, brachte der evangelische Pfarrer Robert Haas in seiner Polemik gegen die Judenemanzipation zum Ausdruck:

„Hiernach sind die Juden ein wahres Mistelgewächs am Baume des Staates, und nur in dem Grade dieser dafür sorgt, daß jede Unreinlichkeit von ihm gefegt und jede Wucherpflanze entfernt werde, wird der Baum herrlicher gedeihen und segensreiche Früchte tragen.“[13]

Linker Antisemitismus im 19. Jahrhundert

Fourier. Lithografie von Charles Baugniet (1848)

Die Vorstellung eines – im übertragenen Sinne – gesellschaftlichen Parasitismus ist im Sozialismus seit langem anzutreffen. Sie wurde aus der Physiokratie des 18. Jahrhunderts übernommen, die städtische Kaufleute und Manufakturbesitzer im Unterschied zu den angeblich einzig produktiven Landwirten als „classe stérile“ bezeichnete.[14] Der französische Frühsozialist Charles Fourier (1772–1837) etwa bezeichnete die Mehrheit aller Dienstboten, Frauen und Kinder als „häusliche Parasiten“, denen er noch die „sozialen Parasiten“ an die Seite stellte, nämlich Händler und Seeleute. Zu diesen „anti-produktiven“ Bevölkerungsklassen rechnete Fourier auch die Juden.[15] Sein Schüler Alphonse Toussenel (1803–1885) definierte in seinem 1846 erschienenen Werk Les Juifs, rois de l’époque : histoire de la féodalité financière „den verachteten Namen des Juden“ als „jeden Geldhändler, jeden unproduktiven Parasiten, der von der Substanz und der Arbeit anderer lebt. Jude, Wucherer, Geldhändler sind für mich Synonyme“.[16]

Der Frühsozialist Pierre-Joseph Proudhon (1809–1865) spitzte Fouriers Antisemitismus zu und lud ihn mit weiteren Stereotypen auf. So beschuldigte er die Juden, sie hätten Jesus Christus gekreuzigt, die von Proudhon abgelehnte römisch-katholische Kirche gegründet und sie würden nach der Weltherrschaft streben und seien eine nicht assimilierungsfähigeMenschenrasse“. Dabei stützte er sich auf den Religionsphilosophen Ernest Renan (1823–1893), der die Ansicht vertrat, die hebräische Sprache sei unfähig zu abstrakter Begriffsbildung und damit zur Metaphysik. Insgesamt erschienen Proudhon die Juden als Symbole des von ihm kritisierten Kapitalismus. Im Jahr 1860 schrieb er:

„Der Jude bleibt Jude, eine Parasitenrasse, Feind der Arbeit, der allen Gepflogenheiten des anarchischen und lügnerischen Handels, der Börsenspekulation und der Wucherei frönt. Der gesamte Handelsverkehr ist in der Hand der Juden; vielmehr als die Könige oder die Kaiser sind sie die Souveräne der Zeit.[17]

Daraus zog er 1847 den Schluss, die Juden müssten entweder nach Asien vertrieben oder vernichtet werden.[18]

Der französische Sozialist Albert Regnard (1836–1903) sah 1890 Parallelen zwischen den Antinomien des Kapitalisten und des Proletariers auf der einen Seite und des Juden und des Ariers auf der anderen Seite.[19] Der russische Anarchist Michail Bakunin (1814–1876) nannte die Juden 1871 „eine ausbeuterische Sekte, ein Blutegelvolk, einen einzig fressenden Parasiten“.[20] Sie würden entweder von Karl Marx oder von den von Bakunin ebenso verachteten Rothschilds kommandiert. Nach Ansicht des Politikwissenschaftlers Klaus von Beyme zeigt sich hier, dass Bakunins Antisemitismus nicht rassisch, sondern antikapitalistisch motiviert war.[21]

Während die britische Chartisten-Bewegung im Allgemeinen die jüdische Forderung nach Gleichberechtigung unterstützte, sah es in Hinsicht auf ihre ökonomische Rolle anders aus. Juden wurden von Chartisten als Parasiten und Verkörperung der Ausbeutung denunziert, die sich mit anderen Feinden der Arbeiterklasse zusammentun würden.[22]

Rechter Antisemitismus im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts

Im rechten politischen Spektrum war das Stereotyp vom „jüdischen Parasiten“ deutlich weiter verbreitet als im restlichen politischen Spektrum. Die politische Rechte verwendete das Stereotyp eher mit rassistischer als mit antikapitalistischer Stoßrichtung; wenngleich beide Motive vorkommen. Es hatte jedes Mal die Funktion, die eigenen antisemitischen Verdächtigungen in eine naturwissenschaftliche und damit anscheinend objektive Begrifflichkeit einzukleiden. Der deutschsprachige Publizist Osman Bey schrieb 1873 in seinem verschwörungstheoretischen Werk Die Eroberung der Welt durch die Juden, Juden seien „größtenteils unproduktive Parasiten“.[23]

Als in den 1880er Jahren immer mehr Juden aus Osteuropa nach Deutschland und Österreich flohen, wurde die Darstellung vom jüdischen Schmarotzer und Krankheitsüberträger zum Topos der antisemitischen Literatur.[24] Der deutsche Nationalökonom Albert Schäffle entfaltete in seinem sozialdarwinistischen Werk Bau und Leben des sozialen Körpers 1881 den Begriff des „socialen Parasiten“, der sich die Arbeitskraft und das Vermögen seines „Wirts“ zunutze mache, ohne selbst etwas dazu beizusteuern. Als besonders gefährlichen Teil dieses Sozialschmarotzertums bezeichnete er die im Kreditwesen tätigen, „wuchernden“ Juden.[25] Mit der Vorstellung eines „Volkskörpers“, in den der jüdische Parasit eindringe, um ihm zu schaden, wandelte sich die Bedeutung der Metapher. Wurden ihr ursprünglich noch Bedeutungen aus der Botanik beigelegt (wie bei Herder), wurde sie zunehmend mit Zoologie oder Infektiologie in Verbindung gebracht: Nun hatte man sich unter „jüdischen Parasiten“ Blutegel, Läuse, Viren oder gar Vampire vorzustellen, die rücksichtslos bekämpft werden müssten.[26]

Adolf Stoecker. Photographie (ca. 1890)

Der Hofprediger Adolf Stoecker (1835–1909) – Gründer der Christlich-sozialen Arbeiterpartei – wollte 1880 in einer Debatte im Preußischen Abgeordnetenhaus den Juden nur eine „parasitische Existenz“ im christlichen Europa zugestehen und verglich sie mit „Blutegeln“. In der Folgezeit fasste er dabei sogar einen Rassenkampf und die Anwendung von Gewalt ins Auge.[27] Der Bibliothekar und Volksliedforscher Otto Böckel (1859–1923), der von 1887 bis 1903 für die Deutsche Reformpartei im Reichstag saß, stigmatisierte jüdische Händler öffentlich als „jüdische Parasiten“, die sich „ins deutsche Wesen hineingefressen“ hätten.[28] Seine Fraktionskollegen Friedrich Bindewald (1862–1940) und Hermann Ahlwardt (1846–1914) nannten Juden 1895 ein „parasitisches Volk“ und setzten sie mit „Cholerabazillen“ gleich.[29]

Der deutsche Nationalökonom Eugen Dühring (1833–1921) schrieb 1881 in seinem Werk Die Judenfrage als Racen-, Sitten- und Culturfrage, jüdische Parasiten würden sich in einem „bereits korrumpierten Volkskörper“ besonders wohlfühlen. Die Macht dieses „inneren Carthago“ hätten die modernen Völker zu brechen. In der posthum erschienenen 6. Auflage von 1930 spitzte er diese Aussage noch zu und rief zum Krieg gegen die Juden auf:

„Dabei ist jedoch zu veranschlagen, dass das Recht des Krieges, zumal eines Krieges gegen die anti-arischen, ja anti-menschlichen Angriffe fremder Parasiten, denn doch ein anderes sein muß als das des Friedens.“

Theodor Lessing wies auf einen Ausspruch Dührings hin, wonach nordische Menschen verpflichtet seien, „die parasitären Rassen auszurotten, wie man bedrohliche Giftschlangen und wilde Raubtiere ausrotten muss.“[30]

In ähnlicher Weise forderte der deutsche Orientalist Paul de Lagarde (1827–1891) 1887 einen „chirurgischen Eingriff“, um die „Masse Eiter“, die sich durch den Befall mit jüdischen Parasiten in Europa angesammelt hätte, zu entfernen: „Mit Trichinen und Bazillen wird nicht verhandelt, Trichinen und Bazillen werden auch nicht erzogen, sie werden so rasch und so gründlich wie möglich vernichtet.“ Ob Lagarde dabei an eine physische Vernichtung der Juden dachte, ist in der Forschung umstritten. Nach Ansicht Alexander Beins sind dies aber alles noch biologistische Vergleiche und Metaphern: Lagarde habe noch nicht der Judenvernichtung das Wort geredet, er habe sich in bildhafter Sprache für eine Enteignung der Juden ausgesprochen.[31] Solche naturkundlichen Metaphern wurden im 19. Jahrhundert auch ganz ohne antisemitische Absicht gebraucht, wie zum Beispiel vom Althistoriker Theodor Mommsen (1817–1903), der die antiken Juden als „Ferment der Dekomposition“ bezeichnete, das die Bildung größerer staatlicher Einheiten über ethnische Grenzen hinaus ermöglicht habe.[32] Der österreichische Politikwissenschaftler Michael Ley dagegen nimmt an, dass Lagarde eine Vernichtung der Juden angestrebt habe; sie sei für ihn im Sinne eines Erlösungsantisemitismus „ein notwendiger Schritt auf dem Heilsweg des deutschen Volkes“ gewesen.[33]

Oswald Spengler (undatierte Photographie)

Der Wandel von der Metaphorik in ein real-naturalistisches Verständnis dieser Begriffe vollzog sich nach Bein erst im 20. Jahrhundert, als etwa der deutsche Kulturphilosoph Oswald Spengler (1880–1936) in seinem Hauptwerk Der Untergang des Abendlandes naturkundliche Termini wie „Wachstum“, „Verwelkung“ oder „Verwesung“ zur Beschreibung von Staaten, Völkern und Kulturen heranzog. Das Judentum bezeichnete er als ein „zersetzendes Element“, das vernichtend wirke, „wo es auch eingreift“. Juden seien zur Anpassung an die abendländische Kultur unfähig und stellten in Europa einen Fremdkörper dar.[34] Die wiederholte Verwendung des Begriffs Wirtsvolk mit Bezug auf die Nationen, in denen Juden leben, legt die Vorstellung nahe, dass sie Parasiten seien, wenngleich Spengler den Begriff selbst nicht verwendet.[35] Der Publizist Theodor Fritsch (1852–1933) malte in seinem 1907 erstmals erschienenen Handbuch der Judenfrage das Stereotyp vom „jüdischen Parasiten“ aus, der sein „Wirtsvolk“ in Lebensgefahr bringe, wenn er nicht ausgetrieben werde.[36] Indem er den vermeintlichen parasitären Juden in einer weiteren biologistischen Metapher Mimikry unterstellte, trug er dazu bei, dass sich der Judenhass in der Folge auch und gerade gegen assimilierte Juden richtete.[37]

Wilhelm II. erklärte sich die deutsche Niederlage und die schmählichen Umstände seiner Abdankung verschwörungstheoretisch mit dem verderblichen Wirken von Juden. Im August 1919 schrieb er vom niederländischen Haus Doorn aus an den Generalfeldmarschall August von Mackensen, die Deutschen wären „angehetzt und verführt durch den ihnen verhaßten Stamm Juda, der Gastrecht bei Ihnen genoß. Das war der Dank! Kein Deutscher vergesse je, und ruhe nicht, bis diese Schmarotzer von deutschem Boden vertilgt und ausgerottet sind!“[38]

Artur Dinter. Photographie von Christian Beitz (vor 1935)

Eine Variante der antisemitischen Parasitologie bot der völkische Schriftsteller Artur Dinter, der 1917 in seinem Roman Die Sünde wider das Blut die so genannte Imprägnierungstheorie entwickelte: Danach seien Juden auch insofern „Schädlinge am deutschen Volkskörper“, als nichtjüdische Frauen, die einmal von einem Juden schwanger wurden, selbst mit einem nichtjüdischen Partner nicht mehr imstände seien, „Kinder der eigenen Rasse zur Welt zu bringen“.[39] Diese Theorie wurde später von den Nationalsozialisten aufgegriffen und weiterentwickelt und spielte eine wichtige Rolle in den Diskussionen, die 1935 den Nürnberger Rassegesetzen vorangingen.[40]

Auch in anderen Ländern wurde das Stereotyp verbreitet. Beispielsweise behauptete in Frankreich der Journalist Édouard Drumont (1844–1917) in seinem 1886 erschienenen verschwörungstheoretischen Werk La France Juive, der „jüdische Parasit“ würde unter den arischen, „edlen Rassen“ Infektionskrankheiten verbreiten, gegen die er selbst gefeit sei, da „die ihm innewohnende chronische Pest [ihn] vor jeder akuten Ansteckung“ schütze.[41] Anders als jene seien Juden zu schöpferischen Leistungen nicht in der Lage. Daher könnten sie nur als Parasiten überleben, nämlich als Bankiers und Wucherer, die die Franzosen immer weiter schwächen würden. Als Lösung schlug Drumont eine Arisierung der jüdischen Vermögen vor.[42]

Im Jahr 1937 griff der antisemitische Schriftsteller Louis-Ferdinand Céline (1864–1961) in seinen Bagatelles pour un massacre, die 1938 unter dem Titel Die Judenverschwörung in Frankreich in Deutschland erschienen, die Vorwürfe der Frühsozialisten auf und denunzierte „den Juden“ als „unnachgiebigsten, gefräßigsten, zersetzendsten Parasiten“. Er erweiterte die Metapher, indem er ihn mit einem Kuckuck gleichsetzte; einem Brutparasiten, der selbst keine Nester baut, sondern seine Jungen von anderen Vögeln ausbrüten, aufziehen und deren Jungen sterben lässt.[43]

Auch im Kaiserreich Russland war das Stereotyp verbreitet und diente dazu, Gewalttaten gegen Juden zu rechtfertigen. Während der Vertreibung der Juden aus Moskau 1891 erklärte Konstantin Petrowitsch Pobedonoszew, ein enger Berater des Zaren Alexander III., gegenüber einem englischen Gast:

„Der Jude ist ein Parasit. Entfernen Sie ihn von dem lebendigen Organismus, in und auf dem er lebt, und setzen Sie diesen Parasiten auf einen Felsen – und er wird sterben.“[44]

Um 1900 hetzte der Journalist Pawel Alexandrowitsch Kruschewan (1860–1909), Mitglied der schwarzen Hundertschaften, in der Zeitschrift Bessarabetz regelmäßig gegen die Juden, indem er sie als „Blutsauger, Betrüger, Parasiten und Ausbeuter der christlichen Bevölkerung“ bezeichnete. Vor diesem Hintergrund führte ein ungeklärter Mordfall, den er als jüdischen Ritualmord hinstellte, im März 1903 in Chișinău zu einem Pogrom, bei dem etwa 46 Juden umkamen.[45]

Zionismus

Die Beschreibung von Juden als Parasiten findet sich unter anderen Vorzeichen seit Beginn des 20. Jahrhunderts auch im Zionismus. Aharon David Gordon (1856–1922), ein aus dem ukrainischen Shitomir stammender Organisator der Zweiten Alija, schrieb:

„Wir sind ein parasitisches Volk. Wir haben keine Wurzeln im Boden, es gibt keinen Grund unter unseren Füßen. Und wir sind Parasiten nicht nur im ökonomischen Sinn, sondern auch im Geist, in Gedanken, in der Dichtung, in der Literatur, in unseren Tugenden, unseren Idealen, unserem höheren menschlichen Streben. Jede fremde Bewegung fegt uns mit sich, jeder Wind in der Welt trägt uns. Wir selbst sind fast inexistent, weshalb wir auch in den Augen anderer Völker natürlich nichts sind.“[46]

Schuld daran seien aber nicht die Juden selbst, sondern das Exil, in dem zu leben sie gezwungen seien. Diese Polemik speiste sich aus der Vorstellung, dass allein durch eine Übersiedlung nach Israel die Juden eine eigenständige Kultur und Identität entwickeln könnten. Der Hass auf die Diaspora-Kultur war laut dem israelischen Politikwissenschaftler Zeev Sternhell nachgerade so etwas wie „eine methodologische Notwendigkeit für den Zionismus“.[47] Gordon bezeichnete als Parasiten alle, die nicht selbstständig auf eigenen Beinen stehen und von der eigenen Hände Arbeit leben würden. Diese Untätigkeit sah er auch noch unter der Jischuw verbreitet, der jüdischen Bevölkerung in Palästina. Um die jüdische Nation zu bilden, müsse man dagegen und gegen jede andere Form des Parasitismus „Krieg führen“.[48]

In ähnlicher Weise mystifizierten Zionisten und „Halutzim“, die Pioniere der jüdischen Wiederbesiedlung, den Boden und die Handarbeit, mit der er bestellt wurde: Hugo Herrmann (1887–1940) beschrieb in einem Reisebericht den nachgerade erlösenden Arbeitseifer der bisherigen „Luftmenschen, Parasiten, Händler und Schacherer“ nach ihrer Einreise nach Eretz Israel.[49] Der Mitbegründer der Zionistischen Weltorganisation Max Nordau (1849–1923) formulierte das Ideal des „Muskeljuden“, wobei er zwar nicht auf die Parasitenmetapher zurückgriff, nach Ansicht der österreichischen Historikerin Gabriele Anderl können seine Äußerungen und die anderer zionistischer Theoretiker aber „aus heutiger Sicht auch als eine Internalisierung der antisemitischen Karikatur des Juden als unproduktivem Schmarotzer“ verstanden werden.[50]

In Israel wird der Vorwurf des Parasitentums heute mitunter gegen ultraorthodoxe Juden erhoben, die vom Wehrdienst befreit sind.[51]

Nationalsozialismus

Karikatur aus dem Stürmer, September 1944: Ein monströses Ungeziefer kriecht, mit einem Davidstern gekennzeichnet, über die Erde. Der Text „Du sollst die Völker der Erde fressen“ sollte angeblich eine Stelle aus dem Alten Testament darstellen.[52]

Der Nationalsozialismus ersetzte den marxistischen Grundwiderspruch zwischen Bourgeoisie und Proletariat durch den zwischen „Arbeiter“ und „Parasit“.[53] Die Identifizierung der Juden mit Parasiten, Schädlingen, Krankheitskeimen, Ungeziefer usw. ist hier sehr häufig anzutreffen. Sie diente der Dehumanisierung und letztlich der Ausrottung jüdischer Menschen.[54] Alexander Bein sieht im Diskurs vom „jüdischen Parasiten“, der seine biologistische Terminologie nicht metaphorisch, sondern wörtlich verstand, eine der semantischen Ursachen des Holocaust.[55]

Adolf Hitler (1889–1945) griff das Stereotyp 1924/25 in seiner Programmschrift Mein Kampf wiederholt auf. So polemisierte er etwa gegen die im antisemitischen Schrifttum verbreitete Vorstellung, die Juden wären Nomaden, als die er sie selbst noch am 13. August 1920 in einer Rede bezeichnet hatte. Nun bestritt er, dass diese Bezeichnung zutreffend wäre:[56]

„[Der Jude] ist und bleibt der ewige Parasit, ein Schmarotzer, der wie ein schädlicher Bazillus sich immer mehr ausbreitet, sowie nur ein günstiger Nährboden dazu einlädt. Die Wirkung seines Daseins aber gleicht ebenfalls der von Schmarotzern: wo er auftritt, stirbt das Wirtsvolk nach kürzerer oder längerer Zeit ab.“[57]

In dieser Argumentation war jede Möglichkeit der Naturalisierung für Juden ausgeschlossen, denn dadurch würde der vermeintliche Parasit ja nur noch tiefer in den Volkskörper eindringen.[58] Die antisemitische Wochenzeitschrift Der Stürmer bediente 1927 sich dieses Sterotyps, um den Juden ihr Lebensrecht abzusprechen. Dabei wurden die Juden mit Heuschrecken gleichgesetzt:

„Durch sein Blut ist das jüdische Volk gezwungen, nicht von ehrlicher schaffender Arbeit, sondern von Betrug und Wucher zu leben. Es ist bekannt als ein Volk von Nichtstuern und Betrügern. Das jüdische Volk ist das größte Parasitenvolk der Welt. Es ist nicht wert, daß es existiert.“[59]

Ebenfalls 1927 gab ein nationalsozialistisches Plakat, das für eine Veranstaltung mit Gregor Strasser warb, auf den häufigen Einwand, Juden seien doch auch Menschen, die zynische Antwort: „Der Floh ist auch ein Tier, wenn auch kein angenehmes“. Die Gleichsetzung mit einem Insekt, das Krankheiten überträgt, wurde im Text des Plakats noch gesteigert, indem Juden als Vampire bezeichnet wurden, also als nicht nur lästig, sondern als tödliche Gefahr.[60] Im selben Jahr entfaltete der nationalsozialistische Journalist Arno Schickedanz (1892–1945) das Stereotyp in seiner Schrift Sozialparasitismus im Völkerleben. Sie wurde vom Ideologen der NSDAP, Alfred Rosenberg (1892–1946), 1930 in seinem Mythus des 20. Jahrhunderts zustimmend zitiert. Darin unterstellte er den Juden, vermeintlich auf „streng wissenschaftlicher“ Grundlage, absichtsvoll nationale Schwächen zu suchen, um sich durch diese „Wunde“ in den Volkskörper des „Wirts“ hineinfressen zu können, wie etwa der Sackkrebs den Anus des Taschenkrebses nutze, um in ihn einzudringen und ihn von innen aufzufressen. Gleichzeitig identifizierte er den Eindringling mit Ahasver, dem Ewigen Juden, der zu Heimatlosigkeit verdammt, nur darauf warte, dass seine Feinde sich schwach zeigten. Ablegen könne er sein parasitäres Verhalten deshalb niemals:

„Wenn irgendwo die Kraft eines nordischen Geistesfluges zu erlahmen beginnt, so saugt sich das erdenschwere Wesen Ahasvers an die erlahmenden Muskeln; wo irgendeine Wunde aufgerissen wird am Körper einer Nation, stets frißt sich der jüdische Dämon in die kranke Stelle ein und nutzt als Schmarotzer die schwachen Stunden der Großen dieser Welt. Nicht als Held sich Herrschaft erkämpfen ist sein Sinnen, sondern sich die Welt ‚zinsbar‘ zu machen, leitet den traumhaft starken Parasiten. Nicht streiten, sondern erschleichen; nicht Werten dienen, sondern Ent-Wertung ausnutzen, lautet sein Gesetz, nach dem er angetreten und dem er nie entgehen kann – solange er besteht.“[61]

Ähnlich äußerte sich Reichspropagandaminister Joseph Goebbels (1897–1945) in einer Rede am 6. April 1933: Die Juden seien „eine völlig fremde Rasse“ mit „ausgesprochen parasitären Eigenschaften“.[62] Der Nationalsozialist Walter Frank hob in einer Rundfunksendung im Januar 1938 den Konflikt mit dem „Parasiten“ Judentum auf eine religiöse Ebene: Er könne nicht verstanden werden, ohne ihn in den weltgeschichtlichen Prozess einzuordnen, „in dem Gott und der Satan, Schöpfung und Zersetzung in ewigem Ringkampf liegen.“[63] Hitler selbst malte in einer Reichstagsrede am 26. April 1942 die global verderblichen Folgen des angeblichen Strebens der Juden nach Weltherrschaft aus:

„Was dann noch bleibt, ist das Tier im Menschen und eine jüdische Schicht, die zur Führung gebracht, als Parasit am Ende den eigenen Nährboden zerstört. Diesem Prozess der, wie Mommsen sagt, von den Juden betriebenen Dekomposition der Völker, hat nun das junge erwachende Europa den Krieg angesagt.“[64]

Am 16. Mai 1942 nutzte er in einem Tischgespräch das Stereotyp als Gegenargument gegen bürgerliche Proteste gegen die Deportation von Juden aus Deutschland: Als Parasit könne der Jude schließlich „im Gegensatz zum Deutschen in Lappland genauso wie in den Tropen“ leben, zu Krokodilstränen bestehe gar kein Anlass.[65]

Der nationalsozialistische Diskurs vom „jüdischen Parasiten“ wurde durch weitere Gleichsetzungen der Juden mit Krankheitserregern, Ratten oder Ungeziefer ergänzt, wie es etwa in Fritz Hipplers Propagandafilm Der ewige Jude aus dem Jahr 1940 zu sehen ist. Damit knüpfte er an die judenfeindlichen Schriften Martin Luthers (1483–1546) an, der die Juden als „Pestilenz“ der Christen beschimpft hatte. Dieser Vorwurf war im 20. Jahrhundert von Antisemiten etwa der Thule-Gesellschaft und auch von Hitler selbst aufgegriffen worden, der sich während des Krieges gegen die Sowjetunion die bevorstehende Ausrottung „diese[r] Pest“ (gemeint war der vermeintlich jüdische Bolschewismus) als dankenswerte Leistung zugutehielt.[66] Im Mai 1943 griff er das Stereotyp im Gespräch mit Goebbels noch einmal auf und variierte es um einen weiteren Schädling: Diesmal setzte er die Juden mit Kartoffelkäfern gleich, bei denen man sich ja auch fragen könne, wieso es sie überhaupt gebe. Die Antwort gab er selbst im sozialdarwinistischen Sinn: Die Natur sei vom „Gesetz des Kampfes“ beherrscht. Parasitäre Erscheinungen würden „diesen Kampf beschleunigen und den Ausleseprozess zwischen Starken und Schwachen intensivieren“. Doch würden zivilisatorisch hochstehende Völker aus Instinktschwäche diese Gefahr regelmäßig unterschätzen: „Es bleibt also den modernen Völkern nichts übrig, als die Juden auszurotten“.[67]

Titelblatt eines Schulungshefts der Wehrmacht, 1944

Durch diese Gleichsetzung mit Parasiten, Schädlingen und Krankheiten wurde den Juden systematisch abgesprochen, Menschen zu sein. Die NS-Propaganda konnte hier an das mittelalterliche Bild vom Juden als Brunnenvergifter anknüpfen. Jedoch gewannen diese Gleichsetzungen durch das im 20. Jahrhundert stärker verbreitete Wissen über Medizin und Hygiene eine ungleich größere Bedeutung.[68] Die einzige Lösung, die in dieser Logik blieb, war die physische Vernichtung der vermeintlichen Schädlinge, der Holocaust.[69] In der nationalsozialistischen Schulungsliteratur wurde diese Konsequenz wiederholt offen angesprochen. So hieß es etwa in „Schulungsgrundlagen für die Reichsthemen der NSDAP für das Jahr 1941/42“, ein von Bakterien befallener Körper müsse diese Parasiten überwinden, oder er werde von ihnen überwunden. Anschließend müsse er dafür Sorge tragen, eine erneute Infektion in der Zukunft zu verhindern. So sei es auch im Völkerleben:

„Bei derartigen Auseinandersetzungen und Vorgängen können humanitäre Grundsätze überhaupt nicht herangezogen werden, ebensowenig wie bei einer Desinfektion eines Körpers oder eines verseuchten Raumes. Es muß hier ein völlig neues Denken Platz greifen. Nur ein solches Denken kann wirklich zu der letzten Entscheidung führen, die in unserer Zeit fallen muß, um die große schöpferische Rasse in ihrem Bestand und in ihrer großen Aufgabe in der Welt zu sichern.“[70]

Mit der Propaganda vom „Juden als Weltparasiten“ wurden Wehrmachtsangehörige von ihren NS-Führungsoffizieren bis in die letzten Monate des Zweiten Weltkrieges hunderttausendfach indoktriniert.[71] Noch 1944 wurden im Generalgouvernement Plakate geklebt, die Ratten vor einem Davidstern zeigten mit der Aufschrift: „Żydzi powracają wraz z bolszewizmen“ (deutsch: „Die Juden kehren mit dem Bolschewismus zurück“). Damit sollten antisemitische Ressentiments der polnischen Bevölkerung gegen die anrückende Rote Armee mobilisiert werden und weiterer Widerstand gegen die deutsche Besatzung unterbunden werden.[72]

Antisemitismus nach 1945

Auch im Antisemitismus nach 1945 ist das Stereotyp des jüdischen Parasiten nachweisbar. 1947 deutete die Berliner Illustrierte die Abkürzung „D.P.“ (Displaced Persons, gemeint waren die aus den Konzentrationslagern und den Zwangsarbeiterlagern befreiten Menschen) höhnisch als „Deutschlands Parasiten“.[73]

Eine linguistische Analyse von Briefen an den Zentralrat der Juden in Deutschland und die israelische Botschaft in Berlin aus den Jahren 2002 bis 2012 zeigte die ungebrochene Lebendigkeit des Stereotyps vom jüdischen Schmarotzer bzw. Parasiten in der Gegenwart.[74] Bei Neonazis sind diese Metaphern zur Bezeichnung von Juden und Ausländern weit verbreitet. Nach Bernhard Pörksen dient solche Tiermetaphorik dem Versuch, „Ekel zu erzeugen und Vernichtungshemmungen zu senken.“[75] Entsprechend der Analyse von Albert Scherr und Barbara Schäuble aus dem Jahr 2007 wird das antisemitische „Parasiten-, Verunreinigungs- und Bluts-Topos“, dem das Stereotyp „jüdischer Parasit“ zuzuordnen ist, auch in medialen Diskursen sowie von gegenwärtigen Jugendlichen in Erzählungen und Argumentationen aufgegriffen.[76]

Nach dem Zerfall der Sowjetunion gewann in Russland der Eurasismus an Einfluss, der behauptet, es müsse eine genetische Einheit der Völker Eurasiens hergestellt werden, da sie von chimärischen, parasitären Einflüssen – namentlich von den Chasaren, ein mittelalterliches Turkvolk jüdischen Glaubens – bedroht würden.[77]

Auch im Antisemitismus, der in islamischen Ländern im Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt verbreitet ist, lässt sich das Stereotyp finden. Nach der iranischen Revolution 1979 wurden wohlhabende Juden im Land beschuldigt, als „Blutsauger“ ihre muslimischen Arbeiter ausgebeutet und die Gewinne für Waffenkäufe nach Israel überwiesen zu haben. Sie wurden daraufhin verfolgt und enteignet.[78] In der iranischen Fernsehserie Zahras blaue Augen, die erstmals 2004 ausgestrahlt wurde, geht es um jüdischen Organraub an palästinensischen Kindern. Die jüdischen Organempfänger werden als nicht lebensfähig ohne die Körperteile ihrer Opfer dargestellt, was Klaus Holz und Michael Kiefer als Aufgreifen des Parasiten-Stereotyps deuten. Juden schlechthin seien ohne das Wirtsvolk nicht lebensfähig, so wie Parasiten einen Wirt brauchen.[79] Beim Internationalen Holocaust-Karikaturen-Wettbewerb, den die iranische Zeitung Hamshahri veranstaltete, wurde eine Zeichnung eingereicht, in der Juden als Würmer dargestellt wurden, die einen Apfel befallen haben.[80]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Jürgen Bernatzky: Der nationalsozialistische Antisemitismus im Spiegel des politischen Plakats. In: Günther Bernd Ginzel (Hrsg.): Antisemitismus. Erscheinungsformen der Judenfeindschaft gestern und heute. Verlag Wissenschaft und Politik, Bielefeld 1991, S. 393 f.
  2. Alexander Bein: „Der jüdische Parasit“. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, 13 (1965), Heft 2, S. 121 und 128, Anm. 37; online (PDF).
  3. Jacob Katz: Vom Vorurteil bis zur Vernichtung. Der Antisemitismus 1700–1933. Union, Berlin 1990, S. 46–49; Harvey Mitchell: Voltaire’s Jews and Modern Jewish Identity. Rethinking the Enlightenment. Routledge, London / New York 2008, S. 61 und 100.
  4. Johann Gottfried Herder: Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit. Dritter Teil. Zwölftes Buch. III. Hebräer. Johann Friedrich Hartknoch, Riga und Leipzig 1787, S. 98 ([{{{1}}} online]); Alexander Bein: „Der jüdische Parasit“. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, 13 (1965), Heft 2, S. 128; online (PDF).
  5. Johann Gottfried Herder: Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit. Vierter Teil. Sechzehntes Buch. V. Fremde Völker in Europa. Johann Friedrich Hartknoch, Riga und Leipzig 1791, S. 41 ([{{{1}}} online]); zitiert bei Emil Adler: Johann Gottfried Herder und das Judentum. In: Kurt Müller-Vollmer (Hrsg.): Herder Today. Contributions From the International Herder Conference, November 5–8, 1987, Stanford, California. Walter de Gruyter, Berlin / New York 1990, ISBN 978-3-11-085671-2, S. 383 (abgerufen über De Gruyter Online).
  6. Klaus L. Berghahn: Herder, Johann Gottfried. In: Wolfgang Benz (Hrsg.): Handbuch des Antisemitismus. Bd. 2: Personen. De Gruyter Saur, Berlin 2009, ISBN 978-3-598-44159-2, S. 353 ff. (abgerufen über De Gruyter Online).
  7. Zitiert bei Emil Adler: Johann Gottfried Herder und das Judentum. In: Kurt Müller-Vollmer (Hrsg.): Herder Today. Contributions From the International Herder Conference, November 5–8, 1987, Stanford, California. Walter de Gruyter, Berlin/New York 1990, ISBN 978-3-11-085671-2, S. 385 (abgerufen über De Gruyter Online).
  8. Klaus L. Berghahn: Herder, Johann Gottfried. In: Wolfgang Benz (Hrsg.): Handbuch des Antisemitismus. Bd. 2: Personen. De Gruyter Saur, Berlin 2009, ISBN 978-3-598-44159-2, S. 354 (abgerufen über De Gruyter Online).
  9. Emil Adler: Johann Gottfried Herder und das Judentum. In: Kurt Müller-Vollmer (Hrsg.): Herder Today. Contributions From the International Herder Conference, November 5–8, 1987, Stanford, California. Walter de Gruyter, Berlin/New York 1990, ISBN 978-3-11-085671-2, S. 395–401 (abgerufen über De Gruyter Online).
  10. Arndt Kremer: Deutsche Juden – deutsche Sprache. Jüdische und judenfeindliche Sprachkonzepte und -konflikte 1893–1933. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2013, ISBN 978-3-11-019603-0, S. 45 (abgerufen über De Gruyter Online).
  11. Renate Best: Juden und Judenbilder in der gesellschaftlichen Konstruktion einer deutschen Nation (1781–1804). In: Heinz-Gerhard Haupt und Dieter Langewiesche (Hrsg.): Nation und Religion in der deutschen Geschichte. Campus, Frankfurt am Main 2001, S. 204 f.
  12. Karl Neimes: Alexander Müller (1784–1844). Kirchenrechtliche Positionen eines „protestantischen Katholiken“. LIT Verlag, Münster 2010, S. 124.
  13. Zitiert bei Peter Haberkorn: Der lange Weg zur Gleichberechtigung. Die Emanzipation der Juden im Herzogtum Nassau, 1806–1866. Eine Dokumentation. Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen, Frankfurt am Main 2004, S. 104.
  14. Alexander Bein: „Der jüdische Parasit“. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, 13 (1965), Heft 2, S. 127; online (PDF).
  15. Jonathan Beecher: Charles Fourier. The Visionary and His World. University of California Press, Berkeley/Los Angeles/London 1990, S. 199, 203 f.; Dominique Trimbur: Proudhon, Pierre-Joseph. In: Wolfgang Benz (Hrsg.): Handbuch des Antisemitismus. Bd. 2: Personen. De Gruyter Saur, Berlin 2009, ISBN 978-3-598-44159-2, S. 658 (abgerufen über De Gruyter Online).
  16. „J’appelle […] de ce nom méprisé de juif, tout trafiquant d’espèces, tout parasite improductif, vivant de la substance et du travail d’autrui. Juif, usurier, trafiquant sont pour moi synonymes“. Micha Brumlik: Antisemitismus im Frühsozialismus und Anarchismus. In: Ludger Heid und Arnold Paucker (Hrsg.): Juden und deutsche Arbeiterbewegung bis 1933. Soziale Utopien und religiös-kulturelle Traditionen. Mohr Siebeck, Tübingen 1992; S. 38; Christian Ebhardt: Interessenpolitik und Korruption. Personale Netzwerke und Korruptionsdebatten am Beispiel der Eisenbahnbranche in Großbritannien und Frankreich (1830–1870). Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 2015, S. 123.
  17. „Le Juif est resté Juif, race parasite, ennemie du travail, adonnée à toutes les pratiques du trafic anarchique et menteur, de la spéculation agioteuse et de la banque usuraire.“ Zitiert nach Pierre Haubtmann: Pierre-Joseph Proudhon. Sa vie et sa pensée, 1809–1849. Teil 1, Bauchenese, Paris 1982, S. 759.
  18. Dominique Trimbur: Proudhon, Pierre-Joseph. In: Wolfgang Benz (Hrsg.): Handbuch des Antisemitismus. Bd. 2: Personen. De Gruyter Saur, Berlin 2009, ISBN 978-3-598-44159-2, S. 657 f. (abgerufen über De Gruyter Online).
  19. Alexander Bein: „Der jüdische Parasit“. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, 13 (1965), Heft 2, S. 129; online (PDF).
  20. Cornelia Schmitz-Berning: Vokabular des Nationalsozialismus. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2007, ISBN 978-3-11-092864-8, S. 461 (abgerufen über De Gruyter Online).
  21. Klaus von Beyme: Sozialismus. Theorien des Sozialismus, Anarchismus und Kommunismus im Zeitalter der Ideologien 1789–1945. Springer, Wiesbaden 2013, S. 121 f.
  22. William Brustein und Louisa Roberts: The Socialism of Fools?: Leftist Origins of Modern Anti-Semitism. Cambridge University Press. New York 2015, S. 144.
  23. Cornelia Schmitz-Berning: Vokabular des Nationalsozialismus. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2007, ISBN 978-3-11-092864-8, S. 461 (abgerufen über De Gruyter Online).
  24. Christian Hartmann, Thomas Vordermayer, Othmar Plöckinger, Roman Töppel (Hrsg.): Hitler, Mein Kampf. Eine kritische Edition. Institut für Zeitgeschichte München – Berlin, München 2016, Bd. 1, S. 216.
  25. Sarah Jansen: „Schädlinge“. Geschichte eines wissenschaftlichen und politischen Konstrukts 1840–1920. Campus, Frankfurt am Main / New York 2003, S. 269.
  26. Arndt Kremer: Ratte Mensch: Tier-Metaphern als riskantes Sprachmittel der Stigmatisierung. In: Karen Patrick Knutsen, Sigmund Kvam et al. (Hrsg.): Narrative des Risikos: Interdisziplinäre Beiträge. Waxmann, Münster 2012, S. 379 f.; Andreas Musolff: Metaphorische Parasiten und „parasitäre“ Metaphern: Semantische Wechselwirkungen zwischen politischem und naturwissenschaftlichem Vokabular. In: Matthias Junge (Hrsg.): Metaphern und Gesellschaft. Die Bedeutung der Orientierung durch Metaphern. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2011, S. 110.
  27. John C.G. Röhl: Wilhelm II. Die Jugend des Kaisers 1859–1888. C.H. Beck, München 1993, S. 412; Werner Bergmann: Stoecker, Adolf, In: Wolfgang Benz (Hrsg.): Handbuch des Antisemitismus. Bd. 2: Personen. De Gruyter Saur, Berlin 2009, ISBN 978-3-598-44159-2, S. 799 (abgerufen über De Gruyter Online).
  28. Johannes Leicht: Heinrich Claß 1868–1953. Die politische Biographie eines Alldeutschen. Ferdinand Schöningh, Paderborn, 2012, ISBN 978-3-657-77379-4, S. 61.
  29. Dieter Gosewinkel: Einbürgern und Ausschließen. Die Nationalisierung der Staatsangehörigkeit vom Deutschen Bund bis zur Bundesrepublik Deutschland. 2. Auflage, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2003, S. 282.
  30. Zitiert nach Alexander Bein: „Der jüdische Parasit“. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, 13 (1965), Heft 2, S. 144; online (PDF).
  31. Alexander Bein: „Der jüdische Parasit“. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, 13 (1965), Heft 2, S. 129, 144 f.; online (PDF); zustimmend referiert von Christoph Gradmann: Die kleinsten, aber gefährlichsten Feinde der Menschheit. Bakteriologie, Sprache und Politik im Deutschen Kaiserreich. In: Stefanie Samida (Hrsg.): Inszenierte Wissenschaft. Zur Popularisierung von Wissen im 19. Jahrhundert. transcipt, Bielefeld 2011, S. 77; auch Magnus Brechtken: „Madagaskar für die Juden“: Antisemitische Idee und politische Praxis 1885–1945. Oldenbourg, München 1998, ISBN 978-3-486-59441-6, S. 17 (abgerufen über De Gruyter Online), glaubt nicht, dass Lagardes Forderung wörtlich zu verstehen ist.
  32. Alexander Bein: „Der jüdische Parasit“. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, 13 (1965), Heft 2, S. 124; online (PDF).
  33. Michael Ley: Holokaust als Menschenopfer. Vom Christentum zur politischen Religion des Nationalsozialismus. LIT, Münster 2002, S. 84.
  34. Alexander Bein: „Der jüdische Parasit“. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, 13 (1965), Heft 2, S. 130; online (PDF). Ulrich Wyrwa: Spengler, Oswald. In: Wolfgang Benz (Hrsg.): Handbuch des Antisemitismus. Bd. 2: Personen. De Gruyter Saur, Berlin 2009, ISBN 978-3-598-44159-2, S. 785 (abgerufen über De Gruyter Online).
  35. Oswald Spengler: Der Untergang des Abendlandes. Bd. 1: Welthistorische Perspektiven. C.H. Beck, München 1922, S. 148, 391, 393.
  36. Christian Hartmann, Thomas Vordermayer, Othmar Plöckinger, Roman Töppel (Hrsg.): Hitler, Mein Kampf. Eine kritische Edition. Institut für Zeitgeschichte München – Berlin, München 2016, Bd. 2, S. 1290.
  37. Arndt Kremer: Deutsche Juden – deutsche Sprache: Jüdische und judenfeindliche Sprachkonzepte und -konflikte 1893–1933. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2013, ISBN 978-3-11-019603-0, S. 122 (abgerufen über De Gruyter Online).
  38. John C. G. Röhl: Kaiser, Hof und Staat. Wilhelm II. und die deutsche Politik. C.H. Beck, München 2002, S. 220.
  39. Die Zitate aus dem Völkischen Beobachter vom 19. Juli 1922, zitiert nach Burkhard Asmuss: Republik ohne Chance? Akzeptanz und Legitimation der Weimarer Republik in der deutschen Tagespresse zwischen 1918 und 1923. Walter de Gruyter, Berlin/New York 1994, ISBN 978-3-11-087540-9, S. 393 (abgerufen über De Gruyter Online).
  40. Myriam Spörri: Reines und gemischtes Blut. Zur Kulturgeschichte der Blutgruppenforschung, 1900–1933. transcript, Bielefeld 2014, ISBN 978-3-8394-1864-2, S. 83 ff. (abgerufen über De Gruyter Online). Cornelia Essner: Einführung zu den Nürnberger Gesetzen. 1000dokumente.de; abgerufen am 3. September 2018.
  41. Bjoern Weigel: Drumont, Édouard. In: Wolfgang Benz (Hrsg.): Handbuch des Antisemitismus. Bd. 2: Personen. De Gruyter Saur, Berlin 2009, ISBN 978-3-598-44159-2, S. 785 (abgerufen über De Gruyter Online).
  42. Robert S. Wistrich: Demonizing the Other. Antisemitism, Racism and Xenophobia. Routledge, London/New York 2013, S. 188.
  43. „son parasite le plus intraitable, le plus vorace, le plus dissolvant: le Juif!“. Sandrine Sanos: „Marianne and the Jew“. Far-right intellectuals and antisemitism in 1930s France. Rutgers University, Camden 2004, S. 302; Pierre-André Taguieff und Annick Durafour: Céline, la race, le Juif. Fayard, Paris 2017, einsehbar über Google Books.
  44. „The Jew is a parasite. Remove him from the living organism in which and on which he exists and put the parasite on a rock – and he will die.“ Simon Dubnow: History of the Jews in Russia and Poland from the earliest time until the present dDay [1915]. Nachdruck, Avotaynu, Bergenfield, NJ 2000, S. 414.
  45. Wolfgang Benz: Pogrom in Kischinew (1903). In: derselbe (Hrsg.): Handbuch des Antisemitismus. Bd. 4: Ereignisse, Dekrete, Kontroversen . De Gruyter Saur, Berlin 2011, ISBN 978-3-598-24076-8, S. 283 (abgerufen über De Gruyter Online).
  46. “we are a parasitic people. We have no roots in the soil; there is no ground beneath our feet. And we are parasites not only in an economic sense but in spirit, in thought, in poetry, in literature, and in our virtues, our ideals, our higher human aspirations. Every alien movement sweeps us along, every wind in the world carries us. We in ourselves are almost nonexistent, so of course we are nothing in the eyes of other peoples either”. Zeev Sternhell: The Founding Myths of Israel. Nationalism, Socialism, and the Making of the Jewish State. Princeton University Press, Berkeley, CA 1999, ISBN 978-1-4008-2236-2, S. 48 (abgerufen über De Gruyter Online); vgl. Boaz Neumann: Land and Desire in Early Zionism. Brandeis University Press, Waltham MA 2011, S. 144.
  47. Zeev Sternhell: The Founding Myths of Israel. Nationalism, Socialism, and the Making of the Jewish State. Princeton University Press, Berkeley, CA 1999, ISBN 978-1-4008-2236-2, S. 48 f. (abgerufen über De Gruyter Online).
  48. Zeev Sternhell: The Founding Myths of Israel. Nationalism, Socialism, and the Making of the Jewish State. Princeton University Press, Berkeley, CA 1999, ISBN 978-1-4008-2236-2, S. 48 f. (abgerufen über De Gruyter Online).
  49. Nicolas Berg: Luftmenschen. Zur Geschichte einer Metapher. 2. Auflage, Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 2014, S. 92 f.; ähnlich Boaz Neumann: Land and Desire in Early Zionism. Brandeis University Press, Waltham MA 2011, S. 128.
  50. Gabriele Anderl: Generationenkonflikte. Die zionistische Auswanderung aus Österreich nach Palästina in der Zwischenkriegszeit. In: Frank Stern und Barbara Eichinger (Hrsg.): Wien und die jüdische Erfahrung 1900–1938. Akkulturation – Antisemitismus – Zionismus. Böhlau, Wien/Köln/Weimar 2009, S. 80; zum „Muskeljuden“ siehe Monica Rüthers: Von der Ausgrenzung zum Nationalstolz. „Weibische“ Juden und „Muskeljuden“. In: Heiko Haumann (Hrsg.): Der Traum von Israel. Die Ursprünge des modernen Zionismus. Beltz Athenäum, Weinheim 1998, S. 319–329.
  51. Jeremy Sharon: ‘Parasites’ comment on haredim evokes outrage, jpost.com, 24. April 2013; Israel: Kampfansage an Ultraorthodoxe, religion.orf.at, 3. Mai 2013; Hunderttausende wehren sich gegen den Militärdienst., israelheute.com, 3. März 2014; abgerufen jeweils am 4. November 2018.
  52. Daniel Roos: Julius Streicher und „Der Stürmer“ 1923–1945. Schöningh, Paderborn 2014, S. 419 u.ö.
  53. Zeev Sternhell: The Founding Myths of Israel. Nationalism, Socialism, and the Making of the Jewish State. Princeton University Press, Berkeley, CA 1999, ISBN 978-1-4008-2236-2, S. 8 (abgerufen über De Gruyter Online).
  54. Monika Urban: Von Ratten, Schmeißfliegen und Heuschrecken. Judenfeindliche Tiersymbolisierungen und die postfaschistischen Grenzen des Sagbaren. Herbert von Halem Verlag, Köln 2014, S. 191.
  55. Alexander Bein: „Der jüdische Parasit“. In: Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, 13 (1965), Heft 2, S. 146–149; online (PDF).
  56. Christian Hartmann, Thomas Vordermayer, Othmar Plöckinger, Roman Töppel (Hrsg.): Hitler, Mein Kampf. Eine kritische Edition. Institut für Zeitgeschichte München – Berlin, München 2016, Bd. 1, S. 788 f.
  57. Adolf Hitler: Mein Kampf. Eher-Verlag, München 1942, S. 334, zitiert bei Cornelia Schmitz-Berning: Vokabular des Nationalsozialismus. Walter de Gruyter, Berlin / New York 2007 ISBN 978-3-11-092864-8, S. 461 f. (abgerufen über De Gruyter Online).
  58. Cornelia Schmitz-Berning: Vokabular des Nationalsozialismus. Walter de Gruyter, Berlin / New York 2007, ISBN 978-3-11-092864-8, S. 462 (abgerufen über De Gruyter Online).
  59. Monika Urban: Von Ratten, Schmeißfliegen und Heuschrecken. Judenfeindliche Tiersymbolisierungen und die postfaschistischen Grenzen des Sagbaren. Herbert von Halem Verlag, Köln 2014, S. 191.
  60. Jürgen Bernatzky: Der nationalsozialistische Antisemitismus im Spiegel des politischen Plakats. In: Günther Bernd Ginzel (Hrsg.): Antisemitismus. Erscheinungsformen der Judenfeindschaft gestern und heute. Verlag Wissenschaft und Politik, Bielefeld 1991, S. 393.
  61. Cornelia Schmitz-Berning: Vokabular des Nationalsozialismus. Walter de Gruyter, Berlin / New York 2007, ISBN 978-3-11-092864-8, S. 462 f. (abgerufen über De Gruyter Online).
  62. Cornelia Schmitz-Berning: Vokabular des Nationalsozialismus. Walter de Gruyter, Berlin / New York 2007, ISBN 978-3-11-092864-8, S. 463 (abgerufen über De Gruyter Online).
  63. Saul Friedländer: Die Jahre der Vernichtung. Das Dritte Reich und die Juden. Erster Band. 1933–1939. C.H. Beck, München 1998, S. 337.
  64. Saul Friedländer: Die Jahre der Vernichtung. Das Dritte Reich und die Juden. Zweiter Band. 1939–1945. C.H. Beck, München 2006, S. 364.
  65. Magnus Brechtken: „Madagaskar für die Juden“: Antisemitische Idee und politische Praxis 1885–1945. Oldenbourg, München 1998, ISBN 978-3-486-59441-6, S. 281 (abgerufen über De Gruyter Online).
  66. Christian Hartmann, Thomas Vordermayer, Othmar Plöckinger, Roman Töppel (Hrsg.): Hitler, Mein Kampf. Eine kritische Edition. Institut für Zeitgeschichte München – Berlin, München 2016, Bd. 1, S. 473.
  67. Joseph Goebbels: Tagebücher. Bd. 5: 1943–1945. Hrsg. v. Ralf Georg Reuth, Piper, München 1992, S. 1933; zitiert bei Christian T. Barth: Goebbels und die Juden. Schöningh, Paderborn 2003, S. 237.
  68. Philippe Burrin: Nazi Antisemitism. Animalization and Demonization. In: Robert S. Wistrich (Hrsg.): Demonizing the Other. Antisemitism, Racism and Xenophobia. Routledge, London / New York 2013, S. 226.
  69. Martin Weißmann: Organisierte Entmenschlichung. Zur Produktion, Funktion und Ersetzbarkeit sozialer und psychischer Dehumanisierung in Genoziden. In: Alexander Gruber, Stefan Kühl (Hrsg.): Soziologische Analysen des Holocaust. Jenseits der Debatte über „ganz normale Männer“ und „ganz normale Deutsche“. Springer VS, Wiesbaden 2015, S. 95 f.
  70. Zitiert bei Cornelia Schmitz-Berning: Vokabular des Nationalsozialismus. Walter de Gruyter, Berlin / New York 2007, ISBN 978-3-11-092864-8, S. 462 f. (abgerufen über De Gruyter Online).
  71. Saul Friedländer: Das Dritte Reich und die Juden, Band 2: Die Jahre der Vernichtung 1939–1945. C.H. Beck, München 2006, S. 799.
  72. Jürgen Bernatzky: Der nationalsozialistische Antisemitismus im Spiegel des politischen Plakats. In: Günther Bernd Ginzel (Hrsg.): Antisemitismus. Erscheinungsformen der Judenfeindschaft gestern und heute. Verlag Wissenschaft und Politik, Bielefeld 1991, S. 393 f.
  73. Angelika Königseder: Displaced Persons (DPs). In: Wolfgang Benz (Hrsg.): Handbuch des Antisemitismus. Band 3: Begriffe, Ideologien, Theorien. De Gruyter Saur, Berlin 2008, ISBN 978-3-598-24074-4, S. 57 (abgerufen über De Gruyter Online).
  74. Monika Schwarz-Friesel und Jehuda Reinharz: Die Sprache der Judenfeindschaft im 21. Jahrhundert. Walter de Gruyter, Berlin/Boston 2013, ISBN 978-3-11-027772-2, S. 276, 299, 301, 303 u.ö. (abgerufen über De Gruyter Online).
  75. Bernhard Pörksen: Die Konstruktion von Feindbildern: Zum Sprachgebrauch in neonazistischen Medien. Westdeutscher Verlag, Wiesbaden 2000, S. 187.
  76. Albert Scherr, Barbara Schäuble: „Ich habe nichts gegen Juden, aber …“ Ausgangsbedingungen und Perspektiven gesellschaftspolitischer Bildungsarbeit gegen Antisemitismus. Amadeu Antonio Stiftung 2007, S. 13; online (PDF).
  77. Matthias Vetter: Russland nach dem Ende der Sowjetunion. In: Wolfgang Benz (Hrsg.): Handbuch des Antisemitismus. Bd. 1: Länder und Regionen. De Gruyter Saur, Berlin 2010, ISBN 978-3-11-023510-4, S. 308 (abgerufen über De Gruyter Online).
  78. Ulrike Marz: Kritik des islamischen Antisemitismus. Zur gesellschaftlichen Genese und Semantik des Antisemitismus in der Islamischen Republik Iran. LIT, Münster 2014, ISBN 978-3-643-12785-3, S. 150.
  79. Klaus Holz und Michael Kiefer: Islamistischer Antisemitismus. Phänomen und Forschungsstand. In: Wolfram Stender, Guido Follert und Mihri Özdogan (Hrsg.): Konstellationen des Antisemitismus. Antisemitismusforschung und sozialpädagogische Praxis. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2010, S. 123; die Soziologin Ulrike Marz analysiert die Serie dagegen als Verwendung der Ritualmordlegende, dieselbe: Kritik des islamischen Antisemitismus. Zur gesellschaftlichen Genese und Semantik des Antisemitismus in der Islamischen Republik Iran. LIT, Münster 2014, ISBN 978-3-643-12785-3, S. 227.
  80. Christian Pape: Internationaler-Holocaust-Karikaturen-Wettbewerb (2006). In: Wolfgang Benz (Hrsg.): Handbuch des Antisemitismus. Band 7: Literatur, Film, Theater und Kunst. De Gruyter Saur, Berlin 2015, ISBN 978-3-11-034088-4, S. 186 (abgerufen über De Gruyter Online).
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