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Jüdischer Friedhof (Oldenburg)

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Der jüdische Friedhof zu Oldenburg wurde von 1814 bis 2010 mit ca. 300 Grabstellen belegt. Im Hintergrund die Trauerhalle aus dem Jahr 1921.
Gedenkstein für sowjetische Kriegsopfer

Auf dem gut erhaltenen jüdischen Friedhof an der Dedestraße in Oldenburg in Niedersachsen befinden sich rund 300 Grabstätten aus den Jahren 1814 bis 2010.

Der jüdischen Gemeinde Oldenburg wurde 1814 ein eigener Friedhof in Osternburg gestattet – damals eine Landgemeinde vor den Toren Oldenburgs. Die erste Beerdigung fand in demselben Jahr statt. Auf dem Friedhof wurden auch Juden aus Zwischenahn, Elsfleth und Wardenburg bestattet. 1862 wurde der Friedhof erheblich vergrößert. Zum Bau einer Friedhofsmauer genehmigte die Regierung 1866 die Aufnahme einer Anleihe.

Der Kaufmann Leo (Leiser) Trommer stiftete zum Gedenken an seinen 1918 gestorbenen Sohn eine Trauerhalle die am 1. Mai 1921 feierlich ihrer Bestimmung übergeben wurde. Während der Novemberpogrome 1938 am Vormittag des 10. November wurde erfolglos versucht, diese in Brand zu setzen. Allerdings wurde das Inventar demoliert und verbrannt.

Auf dem Friedhof befinden sich die Grabstätten der Land(es)-Rabbiner Bernhard Wechsler, David Mannheimer und Philipp de Haas.

Während des Zweiten Weltkriegs verwahrloste der Friedhof. Auf ihm wurde ein Massengrab für 54 sowjetische Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter angelegt; Ein Gedenkstein erinnert an ihr Schicksal. Nach Kriegsende wurde das Friedhofsgelände wieder hergerichtet. 1951 wurde auch die Trauerhalle wieder instand gesetzt und 1974 restauriert. Erst im März 1960 wurde ein auf dem Friedhof errichteter Luftschutzbunker entfernt. Der Friedhof wurde im Jahr 2000 geschlossen und ein neuer jüdischer Friedhof auf dem städtischen Parkfriedhof in Oldenburg-Kreyenbrück angelegt. Teilweise wurden Bestattungen jedoch noch bis zum Jahr 2010 auf dem alten Friedhof durchgeführt. [1][2]

Am 19. November 2011 wurde der jüdische Friedhof geschändet: 6 Grabsteine wurden - über die Friedhofsmauer hinweg - mit weißer Farbe beworfen.[3]

Erneut wurde der Friedhof in der Nacht vom 23. auf den 24. November 2013 geschändet. Diesmal wurden 8 Gräber mit Hakenkreuzen beschmiert. Die Trauerhalle wurde ebenfalls mit 3 Hakenkreuzen und der Aufschrift "Jude" beschmiert.[4]

Literatur

  • Oldenburg. In: Johannes-Fritz Töllner: Die jüdischen Friedhöfe im Oldenburger Land. Bestandsaufnahme der erhaltenen Grabsteine. (Oldenburger Studien 25), Oldenburg 1983, S. 356-487 (darin: Geschichte, Fotos und Inschriften); ISBN 3-87358-181-7
  • Werner Meiners: Oldenburg In: Herbert Obenaus (Hrsg. in Zusammenarbeit mit David Bankier und Daniel Fraenkel): Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen. Band 1 und 2 (1668 S.), Göttingen 2005, S. 1172-1196 (mit 5 Abb.)
  • Matthias Schachtschneider: Osternburg. Ein Ort mit vielen Gesichtern, Oldenburg 1999, S. 237-240
  • Ulrich Knufinke: Bauwerke jüdischer Friedhöfe in Deutschland (= Schriftenreihe der Bet-Tfila-Forschungsstelle für Jüdische Architektur in Europa 3), S. 265 f.. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2007, ISBN 978-3-86568-206-2 (Zugleich: Braunschweig, Technische Universität, Dissertation, 2005).

Weblinks

Einzelnachweise

53.1336578.22942
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