Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Jüdische Opfer des Nationalsozialismus (Nettetal)

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Der Kreis der Jüdischen Opfer des Nationalsozialismus umfasst in Bezug auf Nettetal etwa 200 Personen jüdischen Glaubens, die zu Beginn der 1930er Jahre in einer Beziehung zur heutigen Stadt, das heißt zu den Orten Breyell, Hinsbeck, Kaldenkirchen, Leuth, Lobberich oder Schaag standen, da sie hier geboren wurden oder lebten, mit einem der Bürger verheiratet oder dessen Sohn oder Tochter waren. Von ihnen kehrten nach dem Ende des NS-Diktatur nur zwei aus den Konzentrationslagern zurück; die übrigen waren zum größten Teil von den Nationalsozialisten ermordet worden, eine Minderheit hatte sich durch Flucht nach Amerika retten können.

Für etwa 50 der jüdischen Bürger, die Opfer des Nationalsozialismus wurden und ihren letzten freiwilligen Wohnsitz im Gebiet der Stadt Nettetal hatten, wurden hier in den vergangenen Jahren Stolpersteine verlegt.

Opfer der Reichspogromnacht

Das erste jüdische Todesopfer der Nationalsozialisten aus Nettetal war Eva Sanders, die zweite Ehefrau des Lobbericher Viehhändlers Abraham Sanders. Die 87-jährige Frau wurde in der Reichspogromnacht von einem Stein getroffen; sie starb sechs Wochen später, am 23. Dezember 1938, an den erlittenen Verletzungen.[1]

Internierungen in Dachau

Nach der Reichspogromnacht wurden die meisten männlichen und unter 65-jährigen Juden in „Schutzhaft“ genommen; 16 Nettetaler Juden wurden am 17. November 1938 ins KZ Dachau gebracht und nach einigen Wochen oder Monaten wieder entlassen, sofern sie die KZ-Haft überlebt hatten, und nachdem ihnen deutlich gemacht worden war, dass es bei dieser Verhaftungswelle vor allem um die Einschüchterung, Ausplünderung und schließlich die Vertreibung der Juden aus dem Reich gegangen war.[2]

  1. Siegfried Bamberger, geboren am 7. Juni 1884 in Neidenstein, Arbeiter in Mönchengladbach, Ehemann von Regina Rebekka Levy aus Breyell, vom 17. November 1938 bis zum 1. Dezember 1938 in Dachau inhaftiert
  2. Abraham Cohen, geboren am 30. Oktober 1889 in Kaldenkirchen, Viehhändler in Kaldenkirchen, vom 17. November 1938 bis zum 22. Dezember 1938 in Dachau inhaftiert
  3. Simon Harf, geboren am 3. November 1905 in Beckrath, Arbeiter in Kaldenkirchen, vom 17. Novembe 1938 bis zum 11. Februar 1939 in Dachau inhaftiert
  4. Kurt Höflich, geboren am 20. September 1902 in Breyell, Kaufmann in Breyell, vom 17. November 1938 bis zum 9. Februar 1939 in Dachau inhaftiert
  5. Fritz Klaber, geboren am 6.11.1904 in Breyell, Gehilfe in Breyell, vom 17. November 1938 bis zum 16. Februar 1939 in Dachau inhaftiert
  6. Hermann Levy, geboren am 9. Dezember 1909 in Breyell, Viehhändler in Korschenbroich, vom 17. November 1938 bis zum 29. Dezember 1938 in Dachau inhaftiert
  7. Emil Levy, geboren am 6. März 1909 Breyell, Landwirt in Breyell, ab dem 17. November 1938 in Dachau inhaftiert, dort am 9. Februar 1939 gestorben
  8. Max Levy, geboren am 27. August 1907 in Breyell, Viehhändler in Breyell, vom 17. November 1938 bis zum 23. Februar 1939 in Dachau inhaftiert
  9. Max Lion, geboren am 4. Februar 1905 in Kaldenkirchen, Kaufmann in Kaldenkirchen, vom 17. November 1938 bis zum 10. Januar 1939 in Dachau inhaftiert
  10. Albert Sanders, geboren am 17. Juni 1895 in Kaldenkirchen, Metzger in Kaldenkirchen, vom 17. November 1938 bis zum 18. Januar 1939 in Dachau inhaftiert
  11. Isaak Sanders, geboren am 19. Juli 1895 in Kaldenkirchen, wohnte in Süchteln, vom 17. November 1938 bis zum 15. Dezember 1938 in Dachau inhaftiert
  12. Sally Sanders, geboren am 7. Februar 1885 in Lobberich, Metzger in Lobberich, ab dem 17. November 1938 in Dachau inhaftiert, die Entlassung ist nicht verzeichnet
  13. Siegfried Sanders, geboren am 24. Januar 1903 in Kaldenkirchen, Kaufmann in Kaldenkirchen, vom 17. November 1938 bis zum 22. Dezember 1938 in Dachau inhaftiert
  14. Sally Simon, geboren am 7. März 1907 in Kaldenkirchen, Arbeiter in Kaldenkirchen, vom 17. November 1938 bis zum 4. Februar 1939 in Dachau inhaftiert
  15. Arthur Zanders, geboren am 8. Januar 1884 in Lobberich, Landwirt in Lobberich, vom 17. November 1938 bis zum 29. Dezember 193 in Dachau inhaftiert
  16. Otto Zanders, geboren am 21. September 1886 in Lobberich, landwirtschaftlicher Arbeiter in Lobberich, vom 17. November 1938 bis zum 29. Dezember 1938 in Dachau inhaftiert

Einer der Dachau-Häftlinge (Emil Levy) wurde bereits dort ermordet, vier flohen nach der Freilassung ins Ausland (Fritz Klaber, Hermann Levy, Albert Sanders, Siegfried Sanders), einer wurde in das Ghetto Litzmannstadt in Łódź deportiert (Isaak Sanders), einer in das Vernichtungslager Sobibor (Siegfried Bamberger), und neun wurden 1942 ins Ghetto Riga deportiert (Abraham Cohen, Simon Harf, Kurt Höflich, Max Levy, Max Lion, Sally Sanders, Sally Simon, Arthur Zanders, Otto Zanders) – von ihnen kehrte nur einer, Sally Sanders, nach Ende des Krieges wieder zurück.

Deportationen in das Ghetto Litzmannstadt

In der zweiten Oktoberhälfte 1941 wurden Deportationen aus der Rheinprovinz (inklusive dem Saargebiet und Luxemburg) in das Ghetto Litzmannstadt durchgeführt: am 16. Oktober ab Trier und Luxemburg (514 Personen), am 22. Oktober ab Köln (1017), am 27. Oktober 1941 ab Düsseldorf (1003) und am 30. Oktober erneut ab Köln (1006).[3]Diese Transporte gelten als "Beginn der systematischen Deportation der jüdischen Bevölkerung aus dem Deutschen Reich".[4] Die Juden, die von Düsseldorf aus deportiert werden sollten, mussten sich am Vortag, am Sonntag, den 26. Oktober 1941, im Schlacht- und Viehhof Düsseldorf einfinden, in dem sie die Nacht verbrachten. Am Tag darauf, am Montag, den 27. Oktober 1941, wurden sie vom nahe gelegenen Bahnhof Düsseldorf-Derendorf aus in das Ghetto Litzmannstadt deportiert. Hier kamen sie am Mittwoch, den 5. November 1941 an.[5]

Unter den 1003 Juden war auch eine Familie, die bis 1936 in Kaldenkirchen, dann in Süchteln und ab 1939 in Düsseldorf gewohnt hatte:

  1. Isaak Sanders, geboren am 19. Juli 1895 in Kaldenkirchen[6]
  2. Sophia Sanders geborene Baum, geboren am 26. November 1901 in Süchteln[6]
  3. Erich Sanders, geboren am 29. Mai 1930 in Kaldenkirchen[6]

Isaak Sanders verhungerte am 8. Juli 1942 in Litzmannstadt, Sophia Sanders starb hier am 7. September, der 12-jährige Erich Sanders wurde vier Tage später ins Vernichtungslager Kulmhof gebracht und dort vergast.

Deportationen nach Minsk 1941

Zwischen dem 11. November und 5. Dezember 1941 wurden in sieben Zügen aus Hamburg, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Berlin, Brünn, Bremen und Wien und 7000 Juden in das Ghetto Minsk deportiert.

Die Deportation von 997 Juden von Düsseldorf aus begann am Montag, den 10. November 1941, vom Bahnhof Düsseldorf-Derendorf aus und endete nach vier Tagen Fahrt (das heißt, am Freitag, den 14. November 1941) und vielen Unterbrechungen im Ghetto Minsk. Der Hauptmann der Ordnungspolizei Wilhelm Meurin (1906-1944) notierte: „Die Juden waren um diese Zeit ziemlich weich, da der Zug vielfach unbeheizt liegengeblieben war und vor allem seit Einfahrt ins russische Gebiet keine Möglichkeit mehr gegeben war, Wasser zu fassen...“[7]

Von den Nettetaler Juden waren fünf betroffen, die in Düsseldorf lebten:

  1. Eva Cohen, geboren am 20. August 1887 in Kaldenkirchen, Arbeiterin[8]
  2. Karolina Isaac geborene Moses, geboren am 24. September 1884 in Kaldenkirchen, Schneiderin[9]
  3. Fritz Isaac, geboren am 6. Februar 1896 in Düsseldorf, wohl ihr Ehemann[9]
  4. Sally Moser, geboren am 24. September 1884 in Kaldenkirchen, Polsterer[10]
  5. Jenny Moser geborene Heidt, geboren am 17. Juni 1892 in Warburg[10]

Die Schicksale dieser fünf Personen sind nicht bekannt, sie sind verschollen und wurden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ermordet.

Am Freitag, den 14. November 1941, ging ein Transport vom Bahnhof Berlin-Grunewald nach Minsk, der 5. „Osttransport“ (DA 54), mit dem die in Berlin lebende Johanna Wreschinski geborene Rose, geboren am 20. Juli 1896 in Kaldenkirchen, deportiert wurde. Mit ihr wurden Heinrich Wreschinski und Helga Wreschinski deportiert, vermutlich ihr Ehemann und ihre Tochter. Der Transport erreichte Minsk am Dienstag, den 18. November. Auch ihr Schicksal ist nicht bekannt, auch bein ihnen ist davon auszugehen, dass sie ermordet wurden.[11]

Deportation nach Riga

Im Dezember 1941 wurden in zwei Transporten knapp 2000 unter 65-jährige Juden aus dem Rheinland nach Riga deportiert. Der erste Transport ging am 7. Dezember mit 976 Juden von Köln ab, der zweite am 11. Dezember mit 1007 Juden von Düsseldorf.[12]

Am 10. Dezember 1941 wurden die unter 65-jährigen Juden aus dem heutigen Nettetal auf den Straßen abgeführt, da sie die Bürgersteige nicht mehr betreten sollten. Auch sie wurden nach Düsseldorf zum Schlachthof gebracht; 124 Juden aus dem Kreisgebiet Kempen wurden hier zusammengeführt:[13] „Wir standen in der nassen Halle, ca. 24 Stunden. Jeder einzelne wurde einer Leibesvisitation unterzogen, und es wurden ihm alle wertvollen Sachen, doppelte Leibwäsche und das gesamte Reisegepäck abgenommen, ebenso alle Papiere. Am anderen Morgen standen wir stundenlang an einem Düsseldorfer Güterbahnhof. Die Kinder lagen im Schnee und weinten. Endlich fuhr unser Extrazug ab nach Riga. Wir waren 3 Tage unterwegs in einem ungeheizten Zuge ohne Wasser und Verpflegung. Abends kamen wir in Riga an und wurden bei 40° Kälte erst am anderen Morgen ausgeladen – Skirotava Güterbahnhof.“[14]

43 Nettetaler Juden wurden nach Riga deportiert:

  1. Jakob Cahn, geboren am 3. November 1877 in Sindorf, Hilfsarbeiter[15]
  2. Rosa Cahn geborene Sanders, geboren am 11. Juni 1891 in Kaldenkirchen[15]
  3. Walter Cahn, geboren am 28. September 1924 Kaldenkirchen, Gärtner[15]
  4. Else Cohen geborene Levy, geboren am 8. April 1900 in Breyell, ohne Beruf[15]
  5. Abraham Cohen, geboren am 31. Oktober 1889 in Kaldenkirchen, Melker[16]
  6. Johanna Devries, geboren am 9. Januar 1880 in Goch[17]
  7. Emil Goldbach, geboren am 22. November 1892 in Dortmund-Brackel, Bauhilfsarbeiter[18]
  8. Selma Goldbach geborene Strauß, geboren am 4. April 1890 in Herschbach[18]
  9. Simon Harf, geboren am 3. November 1905 in Beckrath, Hilfsarbeiter (in dem Transport befanden sich 22 Personen mit Namen Harf, die wohl alle der Familie Simons zuzuordnen sind)[19]
  10. Lina Harf geborene Sanders, geboren am 18. November 1906 in Kaldenkirchen, Hausfrau[19]
  11. Ruth Harf, geboren am 1. März 1938 in Kaldenkirchen[19]
  12. Albert Harf, geboren am 7. Juni 1887 in Beckrath, ohne Beruf[20]
  13. Adele Harf geborene Zanders, geboren am 19. Oktober 1888 in Lobberich, ohne Beruf[20]
  14. Erich Hoffstadt, geboren am 1. April 1923 in Straelen, Viehwärter (mit seinen Eltern Samuel (1886) und Helene geborene Simon (1887),sowie seinen Geschwistern Emil (1928) und Frieda (1931))[21]
  15. Ernst Höflich, geboren am 20. September 1902 in Breyell, Hilfsarbeiter (richtig: Curt Höflich)[21]
  16. Irma Höflich geborene Marx, geboren am 11. Juni 1906 in Rachtik, Hausfrau[21]
  17. Regina Höflich, geboren am 8. Juni 1898 in Breyell, Näherin[21]
  18. Grete Kaufmann, geboren am 13. November 1885 in Dortmund (Margarete Kaufmann geborene Kahn)[22]
  19. Ilse Klaber geborene Kaufmann, geboren am 29. Juni 1911 in Kornelimünster, Näherin[23]
  20. Gerda Klaber, geboren am 17. Dezember 1936 in Aachen (richtig: Werner Klaber)[23]
  21. Jettchen Levy, geboren am 5. März 1904 in Breyell, Näherin[24]
  22. Erna Levy geboreneBloch, geboren am 6. April 1912 in Dortmund[24]
  23. Max Levy, geboren am 17. August 1907 inBreyell, Tiefbauarbeiter[24]
  24. Hilde Levy geboreneKlein, geboren am 4. Januar 1911 in Korschenbroich, ohne Beruf[25]
  25. Max Lion, geboren am 4. Februar 1905 in Kaldenkirchen, Arbeiter[26]
  26. Elisabeth Lion geborene Jaffé, geboren am 27. Dezember 1909 in Aachen, ohne Beruf[26]
  27. Hedwig Lion, geboren am 14. Mai 1932 in Kaldenkirchen, ohne Beruf[26]
  28. Max Rosenthal, geboren am 18. November 1885 in Waltrop, Bauarbeiter[27]
  29. Martha Rosenthal geborene Stern, geboren am 31. Januar 1889 in Lobberich, ohne Beruf[27]
  30. Helene Rothenstein geborene Hoffstedt, geboren am 24. Dezember 1874 in Kaldenkirchen, ohne Beruf[27]
  31. Sally Sanders, geboren am 18. Januar 1904 in Lobberich, Zigarrenmacher[28]
  32. Henny Sanders geboreneLeven, geboren am 24. November 1904 in Wickrath, ohne Beruf[28]
  33. Sally Sanders, geboren am 7. Februar 1885 in Lobberich, Arbeiter[28]
  34. Minna Sanders geborene Sanders, geboren am 12. April 1898 in Straelen, ohne Beruf[28]
  35. Sally Simon, geboren am 7. März 1907 in Kaldenkirchen, Arbeiter[29]
  36. Otto Zanders, geboren am 21. November 1886 in Lobberich, Arbeiter[30]
  37. Johanna Zanders geborene Strauß, geboren am 29. April 1891 in Herschbach, ohne Beruf[30]
  38. Bruno Zanders, geboren am 13. April 1931 in Lobberich, ohne Beruf[30]
  39. Arthur Zanders, geboren am 8. Januar 1884 in Lobberich, Arbeiter[31]
  40. Thekla Zanders, geboren am 18. Oktober 1893 in Kirchseiffen, ohne Beruf[31]
  41. Ilse Zanders, geboren am 31. Oktober 1921 in Lobberich, Hausgehilfin[31]
  42. Helga Zanders, geboren am 25. April 1927 in Lobberich, Näherin[31]
  43. Helene Zanders, geboren am 7. November 1892 in Lobberich, Näherin[31]

Der Transport vom 11. Dezember 1941 wurde vom Polizeibeamten Paul Salitter begleitet und aus Sicht der Behörden beschrieben („Salitter-Bericht“).[32]

Am 2. November 1943 wurde das Ghetto in Riga aufgelöst, die Überlebenden wurden ab Juni 1943 in das KZ Riga-Kaiserwald gebracht, das im März 1943 errichtet worden war, um jüdische Einwohner der besetzten baltischen Gebiete gefangen zu halten.

34 der 43 Nettetaler Juden wurden in Riga ermordet, darunter alle Kinder, Jugendliche und jungen Erwachsenen (Walter Cahn, Ruth Harf, Erich Hoffstadt, Werner Klaber, Hedwig Lion, Bruno Zanders, Ilse Zanders und Helga Zanders). Sechs überlebten Riga und wurden ins KZ Stutthof gebracht und dort ermordet (Else Cohen, Adele Harf, Irma Höflich, Erna Levy, Minna Sanders und Helene Zanders).Arthur Zanders wurde in Auschwitz ermordet, Max Lion starb auf der Flucht, nur Elisabeth Lion überlebte sowohl Riga als auch Stutthof und kehrte zurück.

Deportationen nach Izbica

Am 24. März 1942 wurden 989 Juden von Nürnberg in das Ghetto Izbica deportiert, einem Durchgangsghetto für die Vernichtungslager, insbesondere Belzec und Sobibor. Unter ihnen waren Selma Männlein geborene Sander, geboren am 13. Januar 1889 in Hinsbeck, sowie Max Männlein und Therese Männlein, wohl ihr Ehemann und ihre Tochter. Am 22. April 1942 verließ ein Zug mit 942 Juden aus dem Rheinland Düsseldorf mit dem Ghetto Izbica als Ziel.

Unter den Deportierten vom 22. April waren acht Nettetaler Juden, die zuletzt in Essen, Krefeld oder Mönchengladbach gewohnt hatten:

  1. Regine Rebekka Bamberger geborene Levy, geboren am 11. Januar 1877 in Breyell
  2. Siegfried Bamberger, geboren am 7. Juni 1884 Neidenstein
  3. Günther Grunewald, geboren am 3. März 1923 in Kaldenkirchen
  4. Charlotte Rollmann geborene Sanders, geboren am 26. Oktober 1885 in Boxmeer
  5. Salomon Rollmann, geboren am 15. Juni 1884 in Herzebrock
  6. Siegmund Zanders, geboren am 4. August 1882 in Lobberich
  7. Maria Anna Zanders geborene Bähr, geboren am 18.7.1886 in Heinsberg
  8. Helmut Hermann Zanders, geboren am 21. März 1923 in Lobberich

Die im April 1942 nach Izbica deportierten Juden wurden im gleichen Jahr nach Sobibor oder Belzec gebracht und dort ermordet.

Am 15. Juni 1942 wurden 1003 Juden ab Düsseldorf mit dem Transport „Da 22“ Richtung Izbica deportiert: „Nach der „Selektion“ auf einem Nebengleis in Lublin wurden zunächst etwa 100 Männer aus dem Transport „Da 22“ in das Lager Majdanek gebracht. Vermutlich wurde der Zug anschließend direkt nach Sobibor geleitet, ohne zuvor noch das Durchgangsghetto von Izbica zu berühren.“[33]Hier wurden die Deportierten dann wohl sofort ermordet.

Unter den Opfern waren drei jüdische Familien mit Bezug zu Nettetal, die zuletzt in Essen, Kaldenkirchen oder Krefeld gewohnt hatten:

  1. Wilhelmine Ehrenbaum geborene Sanders, geboren am 2. November 1893 in Kaldenkirchen
  2. Hermann Ehrenbaum, geboren am 13. April 1886 in Tessin (bei Rostock)
  3. Ernst Grunewald, geboren am 5. September 1894 in Kaldenkirchen
  4. Johanna Grunewald geborene Servos, geboren am 2. Mai 1892 in Anrath
  5. Hans Grunewald, geboren am 13. Juni 1926 in Kaldenkirchen
  6. Emil Simon, geboren am 16.7.1876 in Krefeld
  7. Friederika Simon geborene Sanders, geboren am 24. April 1878 in Kaldenkirchen

Deportationen nach Minsk 1942

„Im Anschluss an die Deportationswelle zwischen März und Mai 1942 in die Durchgangslager des Distrikts Lublin im Generalgouvernement wurden im Juni und Juli 1942 sämtliche Transporte aus Deutschland, die nicht nach Theresienstadt gingen, mit hoher Wahrscheinlichkeit direkt in die Vernichtung geleitet, in der ersten Junihälfte nach Sobibor, dann nach Auschwitz und Minsk. So verließ nur wenige Tage nach den beiden Sammeltransporten vom 11.7. und 13.7. mit jüdischen Menschen aus ganz Deutschland in Richtung Auschwitz am 20.7. ein dritter Transport Köln in Richtung Minsk, um die darin verschleppten Menschen unmittelbar nach der Ankunft am Zielort zu ermorden. […] Die Ankunft des Transportzuges, bestehend aus einem Personenwagen und 31 Güterwagen, wird durch die Bahn am 24.7. um 5.45 Uhr bestätigt. Noch am gleichen Tag, am 24.7.42, wurden die Menschen aus dem Kölner Transport ermordet. Dies geht aus dem "Tätigkeitsbericht" der Gruppe des SS-Unterscharführers Arlt vom 3. August hervor, in dem es heißt: "Am 21., 22. und 23.7. werden neue Gruben ausgehoben. Am 24.7. trifft bereits wieder ein Transport mit 1000 Juden aus dem Reich hier ein. Vom 25.7. bis 27.7. werden neue Gruben ausgehoben. Am 28.7. Großaktion im Minsker russ. Ghetto. 6000 Juden werden zur Grube gebracht. Am 29.7. 3000 deutsche Juden werden zur Grube gebracht. Die nächsten Tage waren wieder mit Waffenreinigen und Sacheninstandsetzen ausgefüllt."[34]

Unter den Opfern war Helene Herz geborene Sanders, geboren am 7. Juni 1890 Kaldenkirchen, mit ihrem Ehemann Alexander und den Kindern Frieda und Günther.

Deportation nach Theresienstadt

Am 15. Juni 1942 begannen die Deportationen der über 65 Jahre alten Juden aus der Rheinprovinz ins Ghetto Theresienstadt. Bis Ende Juli wurden in vier Transporten mehr als 4000 Juden deportiert: Am 15 Juni ab Köln (962), am 21. Juli ab Düsseldorf (965), am 25. Juli ab Aachen und Düsseldorf (977) und am 27. Juli ab Luxemburg, Trier, Koblenz und Köln (1114); die Transporte erreichten Theresienstadt jeweils am nächsten Tag. Die letzten Nettetaler Juden stiegen in Düsseldorf in den Transport vom 25. Juli ein, der sie am 26. Juli in Theresienstadt einlieferte.

Das Ghetto Theresienstadt war 1940 als Gefängnis eingerichtet und Ende 1941 zum Sammel- und Durchgangslager erweitert worden. Auf der Wannseekonferenz im Januar 1942 war Theresienstadt als „Altersghetto“ für über 65 Jahre alte Juden aus Deutschland bestimmt worden.

  1. Robert Grunewald, geboren am 31.7.1867 in Kaldenkirchen, Krefeld, Neußerstr. 63[35]
  2. Jacob Hoffstadt, geboren am 14. März 1871 in Kaldenkirchen, Straelen, Adolf-Hitler-St. 24
  3. Karl Höflich, geboren am1. Juni 1872 in Breyell, Breyell
  4. Lisette Höflich, geboren am 23.7.1864 in Bracht, Breyell
  5. Babette Klaber geborene Lichtenfeld, geboren am 27. Februar 1872 in Hochhausen), Breyell, Gier 29[36]
  6. Abraham Levy, geboren am 25. Oktober 1871 in Breyell, Breyell, Vorbruch[37]
  7. Josef Levy, geboren am 28. März 1866 in Breyell, Breyell, Gier[37]
  8. Berta Levy geborene Levy, geboren am 2. Januar 1872 in Meiningen, Breyell, Gier 29[37]
  9. Emma Levy geborene Sassen, geboren am 21. Februar 1869 in Anrath, Breyell, Gier 19 (richtig: Gier 29)[37]
  10. Friederike Levy, geboren am 23.7.1860 in Breyell, Breyell, Vorbruch[37]
  11. Ida Levy geborene Krebs, geboren am 1.7.1881 in Reichenberg), Breyell, Vorbruch 3[38]
  12. Karl Levy, geboren am 12. März 1870 in Breyell, Breyell, Gier 29[38]
  13. Pauline Levy geborene Kleemann, geboren am 6. April 1872 in Theilheim, Breyell, Gier 29[38]
  14. Rosina Levy geborene Krebs, geboren am 24. Mai 1869 in Reichenberg, Breyell, Vorbruch 3[38]
  15. Salomon Levy, geboren am 19. November 1869 in Bracht, Grefrath, Bahnstr. 14[39]
  16. Samuel Levy, geboren am 19.7.1869 in Breyell, Breyell, Vorbruch 3[39]
  17. Berta Lion geborene Sanders, geboren am 14. Dezember 1861 in Kaldenkirchen, Kaldenkirchen, Adolf-Hitler-Platz 3[39]
  18. Jakob Lion, geboren am 28. Oktober 1865 in Kaldenkirchen, Kaldenkirchen, Adolf-Hitler-Platz 3[40]
  19. Johanna Sanders, geboren am 15. April 1887 in Boxmeer, Kaldenkirchen, Adolf-Hitler-Platz 3[41]
  20. Josef Sanders, geboren am 23. Februar 1867 in Kaldenkirchen, Straelen, Adolf-Hitler-Str. 24[41]
  21. Johanna Sanders geborene Abraham, geboren am 28. März 1870 in Worpswede, Straelen, Adolf-Hitler-Str. 24[41]

Die nach Theresienstadt deportierten 21 Nettetaler Juden wurden alle in Theresienstadt (4), Treblinka (14) oder schließlich Auschwitz (3) ermordet, niemand von ihnen kehrte zurück.

Emanuel Hofstadt aus Straelen, der am 5. Mai 1864 in Kaldenkirchen geboren wurde, und zuletzt am Adolf-Hitler-Str. 24 wohnte, sollte ebenfalls mit diesem Transport deportiert werden, er starb aber eine gute Woche vorher, am 16. Juli 1942 wohl eines natürlichen Todes.[42]

Internierung der in die Niederlande geflohenen Juden

Die niederländischen und die in die Niederlande geflohenen deutschen Juden wurden –soweit sie nicht (erneut) geflohen waren oder sich erfolgreich verstecken konnten – im Durchgangslager Westerbork interniert, um sie in die Vernichtungslager zu deportieren. Darunter waren 22 Juden mit Beziehungen zu Nettetal; zwei starben bereits in Westerbork, 15 wurden deportiert und in Auschwitz oder Sobibor ermordet, einer konnte fliehen und überlebte, drei wurden in Theresienstadt befreit, und einer überlebte Auschwitz, starb aber drei Jahre nach Kriegsende an den Nachwirkungen.

  1. Emmy Bonn geborene Leyens, geboren am 11. August 1888 in Schwanenberg, ermordet in Sobibor
  2. Walter Bonn, geboren am 5. Juni 1912 in Kaldenkirchen, ermordet in Auschwitz
  3. Hermine Bonn geborene Hertz, geboren am 13. Dezember 1918 in Voorburg, ermordet in Auschwitz
  4. Hans Günter Bonn, geboren am 30.7.1921 in Kaldenkirchen, 1942 von Westerbork nach Auschwitz deportiert, Überlebender, 1948 an den Folgen von Experimenten, die an ihm vorgenommen wurden, gestorben
  5. Henriette Defries geborene Holländer, geboren am 15. September 1865 in Eschweiler, ermordet in Auschwitz
  6. Johanna Hirsch geborene Levy, geboren am 8. Dezember 1874 in Breyell, ermordet in Auschwitz
  7. Max Hirsch, geboren am 8. Februar 1873 in Rommerskirchen, ermordet in Auschwitz
  8. Jacques Keizer, geboren am 25. März 1878 in Venlo, ermordet in Westerbork
  9. Regina Keizer geborene Bonn, geboren am 1. März 1880 in Bracht, ermordet in Auschwitz
  10. Paul Simon Keizer, geboren am 29. Juni 1909 in Kaldenkirchen, 1944 von Westerbork nach Theresienstadt deportiert, Überlebender
  11. Mira Keizer geborene Glücks, geboren am 3. Mai 1923 in Slunj, 1944 von Westerbork nach Theresienstadt deportiert, Überlebende
  12. Nada Keizer, geboren am 24. Dezember 1942 in Amsterdam, 1944 von Westerbork nach Theresienstadt deportiert, Überlebende
  13. Rosetta Keizer, geboren am 23. Juli 1911 in Kaldenkirchen, ermordet in Auschwitz
  14. Fritz Klaber, geboren am 6. November 1904 in Breyell, in Westerbork interniert, geflohen, Überlebender
  15. Julius Sanders, geboren am 18. Mai 1898 in Kaldenkirchen, ermordet in Auschwitz
  16. Frieda Sanders geborene Goldschmitt, geboren am 6. September in 1910 Essen, ermordet in Auschwitz
  17. Hermann Sanders, geboren am 17. Oktober 1885 in Kaldenkirchen, ermordet in Auschwitz
  18. Jenny Sanders, geboren am 1. Juni 1892 in Grefrath, ermordet in Westerbork
  19. Rolf Sanders, geboren am 11. September 1920 in Grefrath, ermordet in Auschwitz
  20. Helga Sanders, geboren am 8. November 1923 in Grefrath, ermordet in Auschwitz
  21. Edith Sanders, geboren am 5. März 1928 in Lobberich, ermordet in Auschwitz
  22. Egon Sanders, geboren am 5. März 1928 in Lobberich, ermordet in Auschwitz

KZ Riga-Kaiserwald, die Krebsbachaktion und das KZ Stutthof

Das KZ Riga-Kaiserwald wurde im März 1943 errichtet, um jüdische Einwohner der besetzten baltischen Gebiete gefangen zu halten. Insbesondere wurden hier ab Juni 1943 die Überlebenden des Ghettos Riga und der Ghettos in Liepāja, Daugavpils und Vilnius interniert. Wegen des Vorrückens der Roten Armee auf die baltischen Länder, wurde im Sommer 1944 damit begonnen, die Gefangenen ins KZ Stutthof im Gau Danzig-Westpreußen zu „evakuieren“. Hinter diesem Tarnwort können aus Sicht der NS-Täter zwei Vorgänge stehen: Abtransport oder Massenmord der Häftlinge bevor alliierte Truppen das Lagergebiet erreichen. Diejenigen, von denen man annahm, dass sie die Fahrt nicht überstehen werden, wurden erschossen.

„Am 28. Juli 1944 fand die sogenannte Krebsbachaktion statt. Die bei dieser Aktion federführenden SS-Angehörigen Krebsbach und Wisner ließen die Häftlinge in Kolonnen antreten [...] Die Männer erhielten den Befehl, vor dem SS-Personal hin und her zu laufen. Wer nicht schnell genug lief, wurde ausgesondert. Per Handzeichen bestimmten Wisner und Krebsbach die zum Tode bestimmten.[ ...] Der Selektion, die den ganzen Tag andauerte, fielen bis zu 1000 Männer und Frauen, überwiegend Ältere und Schwache, zum Opfer.“[43]

Unter den an diesem Tag ermordeten Häftlingen war vermutlich auch die 33-jährige Hilde Klein, die Ehefrau von Hermann Levy[44]

„Bald darauf, Sonntag früh den 6. August 1944, mussten wir plötzlich alle antreten. Man brachte uns zum Hafen, und wir sahen einen großen Ostseedampfer, einen Truppentransporter, in den wir hineingetrieben wurden. Nach dreitägiger Fahrt kamen wir in Danzig an. Dort wurden wir mit Stockhieben ausgeladen und in Kähne verfrachtet bis Stutthof. Nachdem wir auch hier mit Stockhieben ausgeladen wurden, ging der Weg in das KZ-Stutthof, eine Welt für sich, unübersehbar groß. ...“[45]

  1. Irma Höflich geborene Marx, geboren am 11. Juni 1906 in Rachtik, ermordet in Stutthof
  2. Erna Levy geborene Bloch, geboren am 6. April 1912 in Dortmund, ermordet in Stutthof
  3. Else Cohen geborene Levy, geboren am 8. April 1900 in Breyell, ermordet in Stutthof
  4. Elisabeth Lion geborene Jaffé, geboren am 27. Dezember 1909 in Aachen, überlebte
  5. Adele Harf geborene Zanders, geboren am 19. Oktober 1888 in Lobberich, ermordet in Stutthof
  6. Rudi Harf, geboren am 17. Januar 1924, ermordet in Stutthof
  7. Helene Zanders, geboren am 7. November 1892 in Lobberich, ermordet in Stutthof
  8. Wilhelmine Sanders geborene Sanders, geboren am 12. April 1898 in Straelen, ermordet in Stutthof

Breyell

(folgt)

Hinsbeck

(folgt)

Leuth

„Im geldrischen Gebietsteil der Stadt Nettetal, also in Hinsbeck, Leuth und Lobberich, gab es gegen Ende des 18. Jahrhunderts [1782] amtlich-zeitgenössischer Aussage zufolge keine Juden.“ Für Leuth galt diese Aussage 1858 weiter und auch noch im Mai 1927.[46]

Lobberich

(folgt)

Kaldenkirchen

(folgt)

Schaag

Eine größere jüdische Gruppe hat in Schaag nicht existiert, Ende der 1930er Jahre gehörten lediglich zwei Einwohner aus der Brachter und später Breyeller Familie Höflich (siehe oben) dem jüdischen Glauben an. Beide wurden von den Nationalsozialisten ermordet.

  • Sara Höflich, genannt Lisette, geboren am 23. Juni 1864 in Bracht, Tochter von Levi Höflich, 37 Jahre alt [d.h. geboren 1826/27], Handelsmann in Bracht, und Anna Höflich, geborene Levy, 30 Jahre alt [d.h. geboren 1833/34], Schwester von Carl Höflich (siehe oben), ledig, Mutter von Regina Höflich, Händlerin; sie wohnte am 10. März 1939 in Breyell, Speck 48c (heute Schaag, Speck 80/82), zuletzt in Breyell, Vorbruch 3a; Sara/Lisette Höflich wurde am 25. Juli 1942 ab Düsseldorf nach Theresienstadt (Transport VII/2 Zug Da 71, Häftlingsnummer 540) und am 26. September 1942 nach Treblinka deportiert (Transport Br, Häftlingsnummer 626). Dort wurde sie wohl noch im gleichen Monat ermordet.[47]
  • Regina Höflich, geboren am 8. Juni 1898 in Breyell, Tochter von Lisette Höflich, Näherin, ledig; sie wohnte am 10. März 1939 in Breyell, Speck 48c (heute Schaag, Speck 80/82), zuletzt in Breyell, Felderend 21; Regina Höflich wurde am 11. Dezember 1941 ab Düsseldorf nach Riga deportiert und dort ermordet.[48]

Die Stolpersteine für Lisette und Regina Höflich wurden am 10. Dezember 2013 vor dem Haus Speck 80/82 verlegt.[49]

Quellen

Literatur

  • Dieter Hangebruch: In der Gewalt der Gestapo. Das Schicksal der Juden des Kreises (1933-1945). Heimatbuch des Kreises Viersen, Teil 1, 1978, S. 152-170, Teil 2. 1979, S. 239-260
  • Leo Peters: Aus der Geschichte der Juden im Gebiet der heutigen Stadt Nettetal, in: Gerhard Rehm (Hg.): Geschichte der Juden im Kreis Viersen, Schriftenreihe des Kreises Viersen 38, 1991, S. 175-208
  • Dieter Peters: Land zwischen Rhein und Maas / Land tussen Rijn en Maas. Genealogische Daten von jüdischen Friedhöfen in der ehemaligen Rheinprovinz und in der niederländischen Provinz Limburg, Kleve 1993.
  • Frank Kauwertz: Die drei Eisheiligen. Geschichten und Dokumente wider das Vergessen, 1999, (online in aktualisierter Fassung unter: http://the3saints.org/)
  • Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945, Bundesarchiv, Koblenz 1986 (online in aktualisierter Fassung unter: http://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch)
  • Philipp Lynders: Die Schüler Hermann und Richard Levy aus der Quarta 1922/23, in: Festschrift zum 125-jährigen Bestehen des Städtischen Gymnasiums Dülken, 1997
  • Alfred Gottwald, Diana Schulle: Die Judendeportationen aus dem Deutschen Reich von 1941-1945. Eine kommentierte Chronologie, 2005
  • Bernhard Keuck: Juden in Straelen, 2013
  • Familienbuch Euregio (http://familienbuch-euregio.eu/)

Anmerkungen

  1. Die Quellenangaben finden sich weiter unten bei den individuellen Biografien.
  2. Heiko Pollmeier, Inhaftierung und Lagererfahrung deutscher Juden, in: Jahrbuch für Antisemitismusforschung, 1992, S 115; siehe auch Dirk Riedel, Ordnungshüter und Massenmörder im Dienst der „Volksgemeinschaft“: Der KZ-Kommandant Hans Loritz, Reihe Geschichte der Konzentrationslager 1933-1945, Band 12, S. 202f., 2010. Die Namen, Geburts- und Haftdaten entsprechen den Registern der KZ-Gedenkstätte Dachau; weitere Juden, denen die Internierung in Dachau drohte, da sie das passende Alter hatten und sich im Reich aufhielten, waren Ernst Grunewald (* 1894), Sally Moser (* 1884), Max Rosenthal (* 1885), Hermann Sanders (* 1885), Sally Sanders (* 1904) und Siegmund Zanders (* 1882); zu ihnen liegen in der KZ-Gedenkstätte Dachau jedoch keine Informationen vor.
  3. [1]
  4. [2]
  5. Kauwertz, S. 510: 5.11.1941 Lodz
  6. 6,0 6,1 6,2 [3] für die Abfahrt am 27. Oktober, [4] (Nr. 796-798); für die Ankunft in Litzmannstadt am 5. November 1941, siehe Kauwertz, S. 510
  7. Meurin-Bericht, Wiener Library 1113/1, zitiert in [5]
  8. [6]
  9. 9,0 9,1 [7]
  10. 10,0 10,1 [8]
  11. [9], nach Gottwaldt/Schulle
  12. [10]
  13. Rheinische Post/Grenzland-Kurier vom 10. Dezember 2011 Seite C7: [11] Vom Bahnhof aus in den Tod]
  14. Erna Valk aus Goch in ihrem Bericht für die Wiener Library, Ghetto Riga und Konzentrationslager Stutthof P.III. No. 367 (online: [12]); siehe auch Hangebruch: „…denn mit dem hier geschilderten Transport wurden die meisten Juden aus dem Kreisgebiet Kempen, vor allem die jüngeren und mittleren Jahrgänge, zum Ort der „Endlösung“ gebracht“ (Hangebruch, 1, S. 165).
  15. 15,0 15,1 15,2 15,3 [13]
  16. [14]
  17. Ohne Eintrag in den Transportlisten
  18. 18,0 18,1 [15]
  19. 19,0 19,1 19,2 [16]
  20. 20,0 20,1 [17]
  21. 21,0 21,1 21,2 21,3 [18]
  22. [19]
  23. 23,0 23,1 [20]
  24. 24,0 24,1 24,2 [21]
  25. [22]
  26. 26,0 26,1 26,2 [23]
  27. 27,0 27,1 27,2 [24]
  28. 28,0 28,1 28,2 28,3 [25]
  29. [26]
  30. 30,0 30,1 30,2 [27]
  31. 31,0 31,1 31,2 31,3 31,4 [28]
  32. „Bericht des Hauptmanns der Schutzpolizei Paul Salitter über die Deportation von Juden nach Riga, 26.12.1941“ (online: [29])
  33. Gottwald, Schulle: Judendeportationen, S. 217ff
  34. [30]
  35. [31]
  36. Alles [32]
  37. 37,0 37,1 37,2 37,3 37,4 [33]
  38. 38,0 38,1 38,2 38,3 [34]
  39. 39,0 39,1 39,2 [35]
  40. [36]
  41. 41,0 41,1 41,2 [37]
  42. [38]
  43. Franziska Jahn, Riga – Kaiserwald-Stammlager, in: Wolfgang Benz/Barbara Distel (Hrsg.), Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager, Bd. 8, München 2008, S. 28 und S. 51
  44. Laut Alfred Winter (siehe unten)
  45. Erna Valk, a.a.0.
  46. Leo Peters, S. 175
  47. Geburtsurkunde 38/1864; [39] (dort: * 23. Juli 1864); FA Dülken; Häftlingsliste des Lagers Theresienstadt ([40]); Gedenblatt unter [41]; Hangebruch 2, S. 245 (dort: * 23. Juli 1864); Leo Peters, S. 181; Kauwertz, S. 512 (dort: ermordet nach 1942 Theresienstadt)
  48. [42]; FA Dülken; Gedenkblatt unter [43]; Hangebruch 2, S. 245; Leo Peters, S. 181; Kauwertz, S. 512
  49. [44]
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Jüdische Opfer des Nationalsozialismus (Nettetal) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.