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Jüdische Gemeinde Langenlonsheim

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Die Jüdische Gemeinde in Langenlonsheim (Landkreis Bad Kreuznach, Rheinland-Pfalz) war neben der evangelischen und katholischen Kirchengemeinde Langenlonsheim eine bedeutende jüdische Gemeinde. Bereits 1685 wurden Juden in Langenlonsheim nachgewiesen. 1769 wohnten 28 Juden in Langenlonsheim. 1842 wurden 42 Einwohner jüdischen Glaubens verzeichnet. Im Jahre 1895 lebten über 70 jüdische Bürger in Langenlonsheim. Die jüdische Religionsgemeinschaft von Langenlonsheim, wurde 1895 mit der von Bretzenheim und Laubenheim zu einer Kultusgemeinschaft zusammengeschlossen. Die Synagoge der drei Gemeinden befand sich in der Synagoge in der Hintergasse 30 in Langenlonsheim.Prozeßakten der Staatsanwaltschaft Bad Kreuznach belegen, dass im Mai 1933 die Villa des Weinhändlers Carl Mayer durchsucht und Erika Mayer, die Tochter, wegen „kommunistischer Umtriebe“ [1] in Gefängnis nach Bad Kreuznach deportiert wurde. Im September 1933 brachen SA-Leute in die Villa von Ludwig Mayer ein und verprügelten ihn. 1935 wurde Ludwig Mayer erneut von Hitlerjungen attackiert und dabei mit einem Schlagring [2] verletzt. Bis März 1938 mussten Carl Mayer, Ludwig Mayer und Carl Nachmann ihre Handelsgeschäfte abgeben. Die verbliebenen fünf jüdischen Geschäfte durften nach dem Novemberpogrom nicht mehr betrieben werden. Am 19. Juli 1938 versammelte sich die Langenlonsheimer Synagogengemeinde zum letzten Mal zusammen umd einen neuen Vorstand zu wählen.

Am 9/10. November 1938 wurden neben der Synagoge in der Hintergasse auch die Wohnungen der jüdischen Langenlonsheimer Familien Fritz Natt, Carl Mayer, Carl Nachmann und Moritz Weiß zerstört. In der Hauptsache waren dafür Langenlonsheimer Einwohner verantwortlich.[3]Erst kamen noch Schlägertrupps aus Bad Kreuznach hinzu, die jedoch am 10. November 1938 vom Ortsbürgermeister Ernst Ludwig Pies aus Langenlonsheim verwiesen wurden.

Literatur

  • Friedrich Schmitt u.a.: Ortsgeschichte Langenlonsheim, Wiesbaden 1991 (hrsg. von der Ortsgemeinde Langenlonsheim), S. 357–366.
  • Karl-Wilhelm Höffler: Aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde zu Langenlonsheim. In: Sachor. 1, Mainz 1991, S. 4–35.
  • Jüdische Grabstätten im Kreis Bad Kreuznach. Geschichte und Gestaltung Teil I. Eine Dokumentation der Kreisverwaltung und des Pädagogischen Zentrums Rheinland-Pfalz. Bad Kreuznach 1995, S. 261–282, 553.
  • Die jüdischen Synagogen im Landkreis Bad Kreuznach. Bad Kreuznach 1988, S. 28 (Herausgegeben von der Kreisverwaltung Bad Kreuznach).
  • Sylvia Zacharias: Synagogengemeinden 1933. Ein Wegweiser zu ihren Spuren in der Bundesrepublik Deutschland Teil I.,. Nr. 461, Berlin 1988 ((Herausgeber ist der Verein zur Pflege des jüdischen Kulturerbes in Deutschland e.V.).
  • Werner Knopp: Statistische Materialien zur Geschichte der jüdischen Bevölkerung. Band 5 der Veröffentlichungen der Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz Bd. 18, Koblenz 1995.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Schmitt, S. 361
  2. Schmitt, S. 361
  3. Friedrich Schmitt u.a.: Ortsgeschichte Langenlonsheim, Wiesbaden 1991 (hrsg. von der Ortsgemeinde Langenlonsheim), S. 362.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Jüdische Gemeinde Langenlonsheim aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.