Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Jüdische Gemeinde Königswinter
Die Jüdische Gemeinde Königswinter, eine Stadt im nordrhein-westfälischen Rhein-Sieg-Kreis, entstand 1853 und wurde 1906 aufgelöst.
Geschichte
Menschen jüdischen Glaubens sind im Siebengebirgsraum seit dem Mittelalter nachweislich.[1]:502 Der jüdische Friedhof in Königswinter wurde im 16. Jahrhundert angelegt. Seit dem Jahre 1754 bestand in dem Ort in der Hauptstraße eine Synagoge, die die älteste der Region war.[1]:503[2] Im Jahre 1846 waren in Königswinter 66 Juden beheimatet. 1853 wurde im Zuge der Neuorganisation des Judenwesens innerhalb der Kreis- und Regierungsbezirksgrenzen die Spezialsynagogengemeinde Königswinter gebildet, zu der neben der Stadt selbst zunächst auch Honnef und Aegidienberg gehörten; ab 1863/64 war sie Teil der Synagogengemeinde des Siegkreises.[1]:502 1867 gab sich die Spezialsynagogengemeinde Königswinter eine eigene Synagogenordnung.[3] Nach der Einweihung der neuen Synagoge in Oberdollendorf im Jahre 1872 wurde die Königswinterer Synagoge mutmaßlich nicht mehr genutzt.[4] 1887 wurde Honnef als eigene Spezialgemeinde aus der Spezialgemeinde Königswinter herausgelöst. 1906 wurde diese mit der Spezialgemeinde Oberdollendorf zusammengelegt. Bis 1932 wurden beide Orte an die Spezialgemeinde Honnef angeschlossen.[4]
Nationalsozialistische Verfolgung
Zu Beginn der Zeit des Nationalsozialismus im Jahre 1933 gab es in Königswinter ein Schuhwarengeschäft sowie eine Schlachterei mit Speisehaus und Pension in der Grabenstraße, die von jüdischen Bewohnern betrieben wurden.[1]:503 Ende März 1933 wurde die zuletzt nicht mehr genutzte Königswinterer Synagoge aufgrund ihrer Baufälligkeit abgebrochen.[1]:508 Im Juni 1933 setzten Bemühungen von Bewohnern der Stadt zur Schließung des jüdischen Friedhofs ein, die schließlich im März 1934 erfolgte.[1]:511 f. Sein Schuhwarengeschäft musste der jüdische Eigner im Dezember 1937 als Gewerbe abmelden, es wurde von einem ortsansässigen Schuhmacher übernommen.[1]:518 Im Zuge der Novemberpogrome 1938 wurden auf dem jüdischen Friedhof Grabsteine umgeworfen und in der Nacht zum 11. November die Fensterscheiben der jüdischen Schlachterei und Pension eingeworfen.[1]:522 Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs 1939 lebten noch vier Juden in der Stadt.[1]:525 Das Gedenkbuch des Bundesarchivs verzeichnet zwei in Königswinter geborene jüdische Bürger, die dem Völkermord des nationalsozialistischen Regimes zum Opfer fielen.[5]
Literatur
- Ansgar Sebastian Klein: Aufstieg und Herrschaft des Nationalsozialismus im Siebengebirge. Klartext Verlag, Essen 2008, ISBN 978-3-89861-915-8, S. 502 ff. (zugleich Dissertation Universität Bonn, 2007)
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 1,8 Ansgar Sebastian Klein: Aufstieg und Herrschaft des Nationalsozialismus im Siebengebirge.
- ↑ Elfi Pracht: Jüdisches Kulturerbe in Nordrhein – Westfalen. Teil I: Regierungsbezirk Köln. (=Beiträge zu den Bau- und Kunstdenkmälern im Rheinland, Bd. 34.1), Köln 1997, ISBN 3-7616-1322-9, S. 528.
- ↑ Adolf Nekum: Honnefs Kinder Israels: Spuren und Zeugnisse jüdischen Lebens in und um Bad Honnef. Eine familien-, gesellschafts-, sozial- und religionsgeschichtliche Dokumentation. (=Heimat- und Geschichtsverein „Herrschaft Löwenburg“ Bad Honnef e.V.: Studien zur Heimatgeschichte der Stadt Bad Honnef am Rhein, Heft 7) Bad Honnef 1988, S. 34.
- ↑ 4,0 4,1 Eintrag zu Jüdischer Friedhof Clemens-August-Straße / Rheinallee (Königswinter) in der Datenbank „KuLaDig“ des Landschaftsverbands Rheinland
- ↑ Gedenkbuch - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933 - 1945. Abgerufen am 17. März 2015.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Jüdische Gemeinde Königswinter aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |