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Israel Aksenfeld

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Israel Aksenfeld (auch: Israel Axenfeld; geb. 1787 in Nemirow, Ukraine, Russisches Kaiserreich; gest. 1866 in Paris, Frankreich) war neben Salomon Ettinger einer der ersten jiddischen weltlichen Schriftsteller des 19. Jahrhunderts und einer der bedeutendsten jiddischen Schriftsteller der Epoche vor Mendele Moicher Sforim.[1]

Er war Aufklärer („Maskil“), schrieb Erzählungen, Romane und, noch bevor es überhaupt ein jiddisches Theater gab, Theaterstücke, die in volkstümlich-lehrhafter Weise unter Gebrauch der tatsächlichen Umgangssprache der "südrussischen" (ukrainische) Juden deren Alltagsleben thematisierten. Man schätzt, dass er mehr als 20 Bände verfasst hat, wovon die meisten allerdings unveröffentlicht blieben.

Er wurde streng chassidisch-orthodox erzogen und war in seiner Jugend mit dem Sohn des Rabbi Nachman aus Brazlaw eng befreundet und zunächst glühender Anhänger des Chassidismus. Erst später, auch beeinflusst durch seine Frau, eignete er sich zusätzlich weltliches Wissen an. Er wurde zuerst Kaufmann, dann Rechtsanwalt und Notar in Odessa.

Trotz seiner perfekten Beherrschung anderer Sprachen (Hebräisch, Russisch, Polnisch, Deutsch, (Ukrainisch?)) schrieb er über 30 Jahre hinweg – um die Massen, insbesondere auch die Frauen zu erreichen – ausschließlich im „Jargon“, untypisch für einen Maskil und den übrigen Maskilim äußerst verhasst. Er stand mit A. B. Gottlober, Schwabacher, Ossip Rabinowitsch, Leon Pinsker und anderen in freundschaftlichem Verkehr.[2]

Erst nach seinem 70. Lebensjahr konnte er die Genugtuung erleben, eine einzige Erzählung (Dus Sterntichel oder Schabbes in Mezibez; Das Stirntuch, Leipzig 1861, Schilderung chassidischer Rabbis und ihres verderblichen Treibens) und die (bereits 1833 vollendete) Tragikomödie Der erschter jiddischer Rekrut, „Der erste jüdische Rekrut in Russland“, Leipzig 1861, gedruckt in seinen Händen zu halten. Nach seinem Tod erschienen drei weitere Stücke (Mann und Weib, Schwester und Bruder, Odessa 1867; Der Oizer oder die genarte Welt, "Der Schatz", publiziert Odessa 1870, vollendet 1842, Gegenüberstellung eines Wunderrabbis und eines dem Alkohol verfallenen christlichen Quacksalbers, die sich darin treffen, dass sie nur dem Geld hinterherhecheln und sich dabei den Umstand zunutze machen, dass die Welt betrogen werden will; Kabzen-Oscherspiel, Odessa 1870), der Rest (hauptsächlich längere Romane und Erzählungen) ist unveröffentlicht oder gar verloren (einen Teil davon hat sein Sohn, Auguste Axenfeld, ins Französische übersetzt).

Israel Aksenfelds Werke sind literarisch nicht hochstehend, zeigen aber eine gute Beobachtungsgabe, spannenden Duktus und eine kräftige, volkstümliche, oft humorvolle Sprache.

Literatur (Auswahl)

Referenzen

  1. Michael Kühntopf: Rabbiner und Rabbinerinnen: von den ältesten Zeiten bis in die Gegenwart (Norderstedt: Books on Demand GmbH, 2009), S. 46-47.
  2. Michael Kühntopf: Rabbiner und Rabbinerinnen: von den ältesten Zeiten bis in die Gegenwart (Norderstedt: Books on Demand GmbH, 2009), S. 46-47.

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Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Israel Aksenfeld aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. Hauptautor des Artikels (siehe Autorenliste) war Michael Kühntopf. Weitere Artikel, an denen dieser Autor maßgeblich beteiligt war: 2.655 Artikel (davon 1.531 in Jewiki angelegt und 1.124 aus Wikipedia übernommen). Bitte beachten Sie die Hinweise auf der Seite Jewiki:Statistik.