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Islamabad

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Islamabad (Urdu اسلام آباد‎ ‚Wohnsitz des Islam‘) ist die Hauptstadt Pakistans. Die erst in den 1960er Jahren gegründete Stadt hat heute 689.000 Einwohner. Als geplante Stadt wurde sie an einer klimatisch äußerst vorteilhaften Stelle am Rande des Pothohar-Plateaus, unterhalb der Margalla-Hügel auf einem schachbrettartigen Grundriss angelegt. Islamabad gehört historisch zum Punjab, wurde aber 1970 aus der Provinz ausgegliedert und zu einem eigenständigen Hauptstadtterritorium.

Lage

Das im Süden direkt angrenzende Rawalpindi wird als Islamabads Schwesterstadt angesehen. Tatsächlich ist Rawalpindi bis heute die (nach Einwohnern) größere Stadt und das lebendige Marktzentrum des westlichen Punjab. Dort ist auch die Mehrzahl der Militärhauptquartiere untergebracht. Islamabad dagegen ist die moderne und weitläufige Stadt, für pakistanische Verhältnisse sehr sauber und ruhig. Die Stadt ist dank der Sektoren effizient unterteilt: in jedem Sektor befinden sich bestimmte Einrichtungen wie eine Moschee und ein Markt. Das kommerzielle Zentrum der Stadt ist bekannt unter dem Namen Blue Area und erstreckt sich entlang der Jinnah Avenue, benannt nach Pakistans Gründer Muhammad Ali Jinnah. Das Ostende der Blue Area reicht bis an die Parliament Road, wo sich der Großteil der Regierungsgebäude befindet.

Der Norden der Margalla-Hügel, am Rande der Stadt wurde in einen Nationalpark umgewandelt.

Klima

Islamabad
Klimadiagramm
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20
3
Temperatur in °C,  Niederschlag in mm
Quelle: World Meteorological Organisation; wetterkontor.de
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Islamabad
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) 17,7 19,1 23,9 30,1 35,3 38,7 35,0 33,4 33,5 30,9 25,4 19,7 Ø 28,6
Min. Temperatur (°C) 2,6 5,1 9,9 15,0 19,7 23,7 24,3 23,5 20,6 13,9 7,5 3,4 Ø 14,1
Niederschlag (mm) 56,1 73,5 89,9 61,8 39,2 62,2 267,0 309,9 98,2 29,3 17,8 37,3 Σ 1.142,2
Sonnenstunden (h/d) 6,3 6,6 6,5 8,4 10,1 10,0 8,5 8,1 8,7 8,9 8,3 6,3 Ø 8,1
Luftfeuchtigkeit (%) 67 63 62 52 42 44 68 76 67 62 63 66 Ø 61
T
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2,6
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5,1
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35,3
19,7
38,7
23,7
35,0
24,3
33,4
23,5
33,5
20,6
30,9
13,9
25,4
7,5
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29,3
17,8
37,3
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Geschichte

Islamabad und Rawalpindi aus der Luft; die Einteilung in Sektoren ist gut zu erkennen.
Die Faisal-Moschee in Islamabad wurde 1984 fertiggestellt. Sie ist die derzeitig größte geschlossene Moschee der Welt.
Islamabad Montage.jpg

Von der Unabhängigkeit Pakistans 1947 an bis zum Jahr 1958 war Karatschi in Sindh im Süden des Landes die Hauptstadt. Vorbehalte gegenüber einer Konzentration von Investitionen in Karatschi führten zu der Idee, eine neue, günstiger gelegene Hauptstadt zu bauen. Als Muhammed Ayub Khan 1958 Präsident von Pakistan wurde, setzte er durch, dass der Bau der neuen Hauptstadt zur obersten Priorität wurde. Man wählte die Gegend unmittelbar nordwestlich von Rawalpindi aus, das als vorläufige Hauptstadt fungierte und erheblich erweitert wurde. Durch Islamabads Lage am Fuße der ersten Ausläufer des Himalaja und zusätzlich drei künstlich geschaffene Seen (Rawal, Simli und Khanpur) sind die Temperaturen hier wesentlich ausgeglichener als im lediglich 15 Kilometer entfernten Rawalpindi.

Der griechische Stadtplaner und Architekturtheoretiker Konstantinos A. Doxiadis plante und realisierte die neue Hauptstadt und deren Schwesterstadt Rawalpindi. 1959 erfolgte der Spatenstich und 1960 begannen die Arbeiten. Zuvor hatten Doxiadis und seine Mitarbeiter umfangreiche Untersuchungen der Lebensgewohnheiten Pakistans unternommen. Jede Einheit wurde auf eine Größe von 800 Acres (ca. 3,2 km2) festgelegt und in vier Sub-Sektoren unterteilt. Dieses Verfahren garantierte ein Optimum aus Infrastruktur und persönlicher Nähe. Gleichzeitig wurde hier eine Stadt im Grünen in entsprechenden Dimensionen geplant und realisiert. Durch chronischen Geldmangel wuchs die Stadt nur langsam – tatsächlich machte die Regierung Islamabad erst Anfang der 1980er Jahre endgültig zur Hauptstadt, obwohl sie diesen Titel offiziell seit 1966 trug. Bis dahin lebten erst etwa 250.000 Menschen in der neuen Stadt. Während der 1990er Jahre änderte sich das dramatisch – die Bevölkerung wuchs rapide und neue Sektoren wurden angelegt.

Am 20. September 2008 wurde ein Terroranschlag auf das Marriott Hotel in Islamabad verübt.[1]

Stadtbild

Islamabads Architektur besteht aus einer Mischung zwischen islamischer Tradition und Moderne. Der Saudi-Pak Tower ist ein Beispiel für die Kombination von mogul-indischem Dekor und moderner Architektur. In der Stadt befindet sich die Faisal-Moschee, bekannt für ihre auffällige Bauweise und enorme Größe. Die Quaid-i-Azam-Universität befindet sich in Islamabad, ebenso die Regierungsgebäude wie das Gebäude der Nationalversammlung, des Obersten Gerichtshofs und das des Präsidenten. Auch die meisten ausländischen Botschaften befinden sich heute in Islamabad. Ein weiteres Wahrzeichen der Stadt ist ein riesiger, silberner Globus, errichtet 2004 im Zuge Pakistans Ausrichtung des SAARC-Gipfels. Wichtigste Sportstätte in Islamabad ist das Jinnah-Stadion.

Die Stadt ist heute im Zuge vergangener Anschläge von zahlreichen Sicherheitsmaßnahmen geprägt. Die großen Luxushotels Serena und Marriott, aber auch beispielsweise das Fastfood-Restaurant McDonald’s, gleichen abgeschirmten Festungen. Vor Einfahrt mit einem Fahrzeug wird dieses von privatem Wachpersonal mittels Spiegeln und Unterbodenkamera sowie teils auch mit Bombenspürhunden auf Sprengstoff und Waffen hin kontrolliert. An gefährdeten Gebäuden wurden vielfach meterhohe Bombenschutzmauern errichtet und ganze Straßenzüge für den allgemeinen Verkehr gesperrt. Das Straßenbild zeichnet sich, insbesondere sobald man sich dem Regierungs- und dem Botschaftsviertel nähert, durch bewaffnete Check-Points zur Fahrzeug- und Personenkontrolle sowie durch eine Vielzahl von Fahrbahnhindernissen aus.

Söhne und Töchter der Stadt

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Islamabad – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Jason Burke: Deadly bomb hits hotel in Pakistan capital. The Guardian, , abgerufen Format invalid (englisch).
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Islamabad aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.