Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Isaac Lifschütz

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Isaac Lifschütz (geb. 15. März 1852 in Pinsk, heute Weißrussland; gest. 6. Februar 1938 in Hamburg-Eppendorf war ein bedeutender Chemiker und Erfinder des Eucerits, Grundlage einer der ersten Cremes überhaupt.

Leben & Werk[1]

Isaac Lifschütz war jüdischer Abstammung und wurde 1852 in Pinsk im heutigen Weißrussland geboren. Ab 1870 studierte er zunächst in der Schweiz und dann in Freiburg im Breisgau. Hier promovierte er 1884 mit einer Arbeit unter dem Titel „Über die Einwirkung der konzentrierten Schwefelsäure auf Nitroantrachione“.[2] Seit 1885 arbeitete Lifschütz im Labor der Glycerin- und Lanolinfabrik Benno Jaffé & Darmstaedter in Berlin Pankow[3]. Ab 1896 kam es zu Veröffentlichungen zur Chemie des Wollfetts;[4] so fanden Lifschütz und Ludwig Darmstädter den Carnaubylalkohol (C24H50O).[5] 1898 schließlich isolierte Lifschütz das Eucerit aus Wollfett (Patent 1902). Insgesamt hielt Lifschütz 20 Patente.[6]

Mit einem eigenen Unternehmen nicht erfolgreich genug, kam Lifschütz 1911 durch den Unternehmer Oscar Troplowitz und den Dermatologen Paul Gerson Unna zum Unternehmen Beiersdorf in Hamburg. Hier wurde Eucerit in der Form der „Wasser-in-Öl-Emulsion“[7] Eucerin zum Grundstoff für die Hautcreme Nivea und damit wesentlich für den Aufstieg von Beiersdorf. Lifschütz' formaler Einfluss im Unternehmen blieb begrenzt (1920 wurde ihm ein Sitz im Aufsichtsrat von Beiersdorf verweigert), was jedoch offenbar durch großzügige Gehaltszahlungen kompensiert wurde.[8] Seit 1931 lebte Lifschütz im Ruhestand.

Isaac Lifschütz war seit 1887 mit seiner Frau Cäcilie († 1926) verheiratet, die so wie er ursprünglich aus Pinsk stammte. Beide waren konfessionslos und neigten dem Protestantismus zu.[9] Neben den Töchtern Sophie († 1942) und Elisabeth war Isaac Lifschütz auch der Vater des Anwalts und Politikers Alexander Lifschütz.

Veröffentlichungen

  • Ludwig Darmstädter und Isaac Lifschütz: Beiträge zur Kenntniss der Zusammensetzung des Wollfettes. In: Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft. Vol 9, Ausg. 3, Oktober-Dezember 1896, S. 2890-2900
  • Isaac Lifschütz: Über die Oxydation des Cholesterins. (Oxycholesterine — Chollansäure.) In: Hoppe-Seyler´s Zeitschrift für physiologische Chemie. Vol 50 (4-5), 1. Januar 1907

Literatur

Sabine Pamperrien: Der Doktor aus Pinsk; CHEMIE Isaac Lifschütz hat die Nivea-Creme erfunden -und schämte sich ein bisschen dafür. In: Jüdische Allgemeine, Ausgabe 37, S. 19

Einzelnachweise

  1. Die biographischen Angaben beruhen in weiten Teilen auf dem umfangreichen Artikel von Sabine Pamperrien: Der Doktor aus Pinsk - CHEMIE - Isaac Lifschütz hat die Nivea-Creme erfunden -und schämte sich ein bisschen dafür. In: Jüdische Allgemeine, Ausgabe 37, 15. September 2011, S. 19 - Die Autorin verweist ihrerseits auf den Wirtschaftshistoriker Sven Tode als wesentliche Quelle.
  2. Ebd.
  3. http://www.luise-berlin.de/lexikon/chawi/j/jaffe_benno.htm
  4. Ebd. wie 1, vgl. auch den Abschnitt Veröffentlichungen im vorliegenden Wikipedia-Artikel
  5. http://de.academic.ru/dic.nsf/technik/7985/Fettschwei%C3%9F
  6. Ebd. wie 1
  7. Begriff nach NZZ am Sonntag: Das Beiersdorf-Jahrhundert, 19. Oktober 2003, S. 53
  8. Ebd. wie 1, Pamperrien gibt an, dass L. 1930 mehr Gehalt bezog als der gesamte Vorstand zusammen
  9. Sabine Pamperrien: Recht modern - JURA - Der Anwalt Alexander Lifschütz schrieb deutsche Verfassungsgeschichte. In: Jüdische Allgemeine, Ausgabe 39, 29. September 2010, S. 19

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Isaac Lifschütz aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.