Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Irene Forbes-Mosse

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Irene Forbes-Mosse, geb. von Flemming (* 5. August 1864 in Baden-Baden; † 26. Dezember 1946 in Villeneuve, Schweiz), war eine deutsche Schriftstellerin. Sie schrieb Gedichte und Erzählungen, die für ihre atmosphärische Dichte und ihren unsentimentalen psychologischen Blick gerühmt wurden, und arbeitete als Übersetzerin. Im Dritten Reich wurden ihre Bücher verboten.

Leben

Irene Forbes-Mosse wurde am 5. August 1864 als Tochter des preußischen Gesandten am badischen Hof, Albert Graf von Flemming, und seiner Frau Armgart geb. von Arnim in Baden-Baden geboren. Sie war Enkelin von Bettina und Achim von Arnim. Die Schriftstellerin Elisabeth von Heyking geb. Flemming war ihre ältere Schwester.

1884 heiratete sie ihren Cousin, den preußischen Rittmeister Roderich Deodat Wilhelm Albert Eduard von Oriola (1860–1911) und wurde 1895 wieder von ihm geschieden.[1] 1896 ging sie eine zweite Ehe mit dem englischen Oberst John Forbes-Mosse ein und lebte mit ihm in Florenz. Dort befreundete sie sich mit der englischen Schriftstellerin Vernon Lee (eigentlich Violet Paget) und begann ihre schriftstellerische Tätigkeit.[2] Nach dem Tod ihres Mannes 1904 unternahm sie mehrere Reisen. Ihren Wohnsitz hatte sie bis 1913 in Deutschland, danach in Italien und später in der Schweiz. Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges nahm sie die deutsche Staatsbürgerschaft wieder an, was ihr Einbußen an ihrem Besitztum einbrachte. Während des Krieges widmete sie sich sozialen Aufgaben. Ab 1931 lebte sie mit ihrer Freundin Berthy Moser in Villeneuve am Genfersee, wo sie im Dezember 1946 starb.

„Man streift jetzt im Wandern dichterische Gestalten gleich der Irene Forbes-Mosse, die stärker ist als er [Th. Mann], insofern sie, diese prachtvolle Frau, Enkelin der Bettina Arnim, ohne Umstände mehr Dichterblut, mehr Allblut (kurz: mehr Kraft) hat.“

„Irène Forbes-Mosse [vereint] vollendeten Takt mit größter Weltoffenheit, Liebe zur Landschaft, zu den Armen und Enterbten des Glücks […] mit immer sicherer, vornehmer Haltung und instinktivem Geschmack. Der epische Kern leidet nicht selten durch die überstarke Neigung zu entzückenden, stimmungsgesättigten Arabesken, weswegen die Novellen, Erzählungen und Skizzen […] die Romane […] beträchtlich übertreffen.“

Werke

Lyrik

  • Mezzavoce. Gedichte. Buchschmuck und Illustrationen von Heinrich Vogeler-Worpswede. 1901.
  • Peregrina's Sommerabende. Lieder für die Dämmerstunde, sowie dreißig Übersetzungen aus dem Französischen, Englischen und Dänischen. Buchschmuck und Illustrationen von Heinrich Vogeler-Worpswede. 1904.
  • Das Rosenthor. Gedichte. Buchschmuck und Illustrationen von Heinrich Vogeler-Worpswede. 1905.
  • Regenliedchen. 1905. vertont von Susanne Wosnitzka 2007 für Regenmacher, Cello, Klavier und eine Singstimme
  • Ausgewählte alte und neue Gedichte. 1926.

Erzählungen und Romane

  • Berberitzchen und andere Erzählungen. 1910.
  • Der kleine Tod. 1912.
  • Der Leuchter der Königin. Phantasien. 1913.
  • Laubstreu. 1923.
  • Gabriele Alweyden oder Geben und Nehmen. Roman. 1924.
  • Don Juans Töchter. Drei Novellen. 1928.
  • Der Schleifstein. Novelle. 1928.
  • Kathinka Plüsch. Roman. 1930.
  • Das werbende Herz. Novellen. 1934.
  • (postum aus dem Nachlass:) Ferne Häuser. Erzählungen. 1953.

Forbes-Mosse übersetzte Werke von Vernon Lee (Genius Loci) sowie zwei Stücke von Holger Drachmann.

Der Nachlass von Irene Forbes-Mosse liegt im Archiv des Freien Deutschen Hochstifts/Goethe-Museums in Frankfurt am Main.

Einzelnachweise

  1. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der gräflichen Häuser. J. Perthes., 1922, S. 682 (https://books.google.de/books?id=owgYAAAAMAAJ&pg=).
  2. The Anglo-German Correspondence of Vernon Lee and Irene Forbes-Mosse during World War I; Edited by Herward Sieberg and Christa Zorn. With a Foreword by Phyllis Mannocchi.Lewiston/Lampeter : Edwin Mellen Press, 2014.
  3. Aus: Alfred Kerr: Thomas Mann. Fiorenza (5. Januar 1913). Erschienen in: Gesammelte Schriften in zwei Reihen, Erste Reihe, Bd. 3 (Die Sucher und die Seligen), S. Fischer, Berlin 1917, S. 97.
  4. Aus: Die deutsche Literatur im 19. Jahrhundert (1832–1914), Abschnitt Die moderne Literatur, Stuttgart 1962, S. 776.

Weblinks

 Wikisource: Irene Forbes-Mosse – Quellen und Volltexte

Literatur

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Irene Forbes-Mosse aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.