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Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde

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Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde
Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde
Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde
Kategorie: Forschungseinrichtung
Träger: keiner (rechtlich selbstständiger eingetragener Verein)
Standort der Einrichtung: Dresden
Art der Forschung: Grundlagenforschung
Fächer: Geschichtswissenschaft
Volkskunde
Leitung: Winfried Müller
Enno Bünz
Mitarbeiter: 18
Homepage: web.isgv.de

Das Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e. V. (ISGV) ist eine Forschungseinrichtung mit Sitz in Dresden, die sich der Erforschung Sachsens in landesgeschichtlicher sowie in volkskundlicher Perspektive annimmt.

Geschichte

Die Bestrebungen, ein Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde einzurichten, gehen auf einen einstimmig gefassten Beschluss des Sächsischen Landtages vom 23. Mai 1996 zurück. Bestandteil dieses Beschlusses war die Konzeption für ein solches Institut mit der grundsätzlichen Aufgabenstellung, „die reichen Kulturgüter Sachsens, das Leben und die Lebensverhältnisse des Volkes in den verschiedenen Regionen Sachsens sowie die sächsische Landesgeschichte mit Hilfe einer außergewöhnlich gut erhaltenen schriftlichen Überlieferung im sächsischen Archivwesen unter den Bedingungen freier Forschung zu erkunden, die geschichtliche Leistung und Bedeutung Sachsens im deutschen und europäischen Rahmen zu erforschen und darzustellen und damit zugleich einen wichtigen Beitrag zur Förderung des Geschichts- und Heimatbewusstseins als Bestandteil der regionalen Identität seiner Bewohner zu leisten.“[1]

Nach Abschluss der Planungen und Vorarbeiten wurde das ISGV am 21. Oktober 1997 als eingetragener Verein in Dresden gegründet. Gründungsmitglieder dieses Vereins sind neben dem Freistaat Sachsen, vertreten durch das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (SMWK), die Technische Universität Dresden, die Universität Leipzig, die Technische Universität Chemnitz, die Technische Universität Bergakademie Freiberg, die Sächsische Akademie der Wissenschaften, die Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden und das Sorbische Institut e.V. Bautzen.

Institutsstruktur

Der Sitz der ISGV befindet sich am Zelleschen Weg 17 in direkter Nachbarschaft zum Dresdner Universitätscampus und des Hauptgebäudes der Landes- und Universitätsbibliothek.

Für die Aufsicht aller grundsätzlichen Angelegenheiten des ISGV ist ein Kuratorium zuständig, in dem das SMWK, die Rektoren der Technischen Universität Dresden und der Universität Leipzig sowie ein Mitglied des Trägervereins vertreten sind. Die Tätigkeit des Instituts wird von einem wissenschaftlichen Beirat begleitet, der sich aus international anerkannten Vertretern der Fächer Geschichte und Volkskunde zusammensetzt.

Die Vorstandschaft (Direktorium) über das ISGV wird gemeinsam von zwei Professoren der Technischen Universität Dresden und der Universität Leipzig wahrgenommen, die sich in zweijährlichem Turnus in der Geschäftsführung abwechseln. Derzeit sind dies die Inhaber der jeweiligen landesgeschichtlichen Lehrstühle an den beiden Universitäten, Winfried Müller (Dresden) und Enno Bünz (Leipzig).

Die beiden Forschungsbereiche des ISGV werden jeweils von Bereichsleitern geführt, bei denen es sich in der Regel um habilitierte Wissenschaftler handelt. Der Bereich Geschichte wird seit Februar 1999 von Martina Schattkowsky geleitet. Die Leitung des Bereichs Volkskunde obliegt seit November 2006 Manfred Seifert.

Forschungsprojekte

Neben mittelfristigen Forschungsvorhaben, die in erster Linie dazu dienen, Nachwuchswissenschaftlern Qualifikationsmöglichkeiten (z.B. Promotion) zu eröffnen, werden am ISGV mehrere langfristig angelegte Projekte der Grundlagenforschung durchgeführt:

  • Das Projekt Repertorium Saxonicum beschäftigt sich mit der Erschließung der kursächsischen Amtserbbücher aus der Mitte des 16. Jahrhunderts. Ziel ist es, die Amtsbücher elektronisch zu erfassen und mit Hilfe einer Datenbank der Forschung zugänglich zu machen.
  • Im Rahmen des Codex diplomaticus Saxoniae (CDS), der für den mitteldeutschen Raum wichtigsten Edition von Urkunden des Mittelalters, wurde am ISGV mit der Bearbeitung der Urkunden des Klosters Altzelle sowie der Papsturkunden des Sächsischen Hauptstaatsarchivs Dresden begonnen. Daneben ist die Ergänzung und Fortsetzung des Urkundenbuches der Stadt Dresden geplant.
  • Mit der Sächsischen Biografie verfolgt das ISGV das Ziel, ein zentrales Online-Lexikon bedeutender Personen, die vom 10. Jahrhundert bis zur Gegenwart im sächsischen Raum gewirkt haben, zu erstellen.
  • Das Bildarchiv Visuelle Quellen zur Volkskultur in Sachsen beinhaltet einen einzigartigen Bestand an Fotografien, Bildern und sonstigen grafischen Erzeugnissen zur sächsischen Kultur. Die bislang gesammelten Medien werden sukzessive ergänzt und sind teilweise über eine Online-Datenbank abrufbar.
  • Im Rahmen des Sammelprojekts Lebensgeschichtliches Archiv wird versucht, das historische und gegenwärtiges Alltagsleben in Sachsen und den angrenzenden Regionen mit Hilfe von Ego-Dokumenten aus der Sicht von Zeitzeugen zu erschließen. Dazu werden entsprechende Materialien gezielt angeworben bzw. im Rahmen laufender wissenschaftlicher Projekte selbst erhoben.

Publikationen

Das Publikationsprofil des ISGV umfasst im Segment der klassischen Printmedien zwei wissenschaftliche Fachzeitschriften und vier Buchreihen:

Zeitschriften
  • Das Neue Archiv für sächsische Geschichte (NASG) ist die Traditionszeitschrift für sächsische Landesgeschichte. Es erschien erstmals 1863 und wird seit 1999 (Band 70) in Verbindung mit dem ISGV herausgegeben.
  • Im Jahrbuch Volkskunde in Sachsen (ViS) werden in erster Linie Beiträge zur Volkskunde Sachsens und des mitteldeutschen Raumes publiziert. Daneben sollen in der Tradition der ehemaligen DDR-Zeitschrift Demos auch Artikel aus bzw. über Osteuropa veröffentlicht werden.
Buchreihen
  • Die Reihe Schriften zur sächsischen Geschichte und Volkskunde, herausgegeben vom Direktorium und den Bereichsleitern, erscheint seit 2000 im Leipziger Universitätsverlag. Bislang sind unter dem Reihentitel mehr als 30 Bände veröffentlicht worden. Sie bildet das zentrale Forum des ISGV zur Publikation neuer Forschungsergebnisse und umfasst gleichermaßen Tagungsbände und Monografien. Dabei finden neben Dissertationen bzw. Habilitationen zur Geschichte und Kultur Sachsens, die an sächsischen Universitäten angefertigt wurden, mittlerweile auch einschlägige Qualifikationsschriften aus anderen Bundesländern Berücksichtigung.
  • Die Bausteine aus dem Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde bilden die „kleine“ Schriftenreihe des ISGV. Sie erscheint seit 2004 im w.e.b. Universitätsverlag und umfasst momentan knapp 20 Bände. Diese Reihe ist vor allem für Quelleneditionen und Studien geringeren Umfangs, etwa qualitativ herausragende Magisterarbeiten, sowie für die Dokumentation von Workshops gedacht.
  • Unter dem Titel Quellen und Materialien zur sächsischen Geschichte und Volkskunde erscheinen seit 2004 im Leipziger Universitätsverlag Dokumentationen, Inventare und Quelleneditionen aus den Bereichen Geschichte und Volkskunde. Diese Reihe ist als Ergänzung zur „großen“ Schriftenreihe gedacht, damit deren Reihencharakter gewahrt werden kann.
  • Die Reihe Spurensuche – Geschichte und Kultur Sachsens wurde 2007 anlässlich des zehnjährigen Bestehens des ISGV eröffnet. Hier werden für ein breiteres Publikum aktuelle Themen der Landesgeschichte und Volkskunde, in allgemeinverständlicher Sprache und möglichst reich bebildert, behandelt.

Literatur

  • Winfried Müller: Das Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde. In: Neues Archiv für sächsische Geschichte, Bd. 73, 2002, ISSN 0944-8195, S. 259–269 (PDF; 119 KB).
  • ISGV (Hrsg.): Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde 1997–2007. Jubiläumsschrift zum 10. Jahrestag der Gründung des Instituts. Thelem, Dresden 2007, ISBN 978-3-939888-36-9 (Spurensuche. Geschichte und Kultur Sachsens. Band 1).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Mathias Bäumel: Drehscheibe der Erforschung sächsischer Geschichte. In: Dresdner UniversitätsJournal, Nr. 20/2002, 10. Dezember 2002, S. 11 (PDF; 636 KB).
51.0295313.73777
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