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Innenohr
Das Innenohr (Auris interna) ist neben dem Mittel- und Außenohr ein Teil des Ohres bei Wirbeltieren. Es besteht bei Säugetieren aus der Hörschnecke (lat.: Cochlea) und dem Gleichgewichtsorgan.
Aufbau
Das Innenohr ist ein komplex gestalteter Hohlraum im Felsenbein, der als knöchernes Labyrinth (Labyrinthus osseus) bezeichnet wird. Es ist von einem Knochenmaterial umgeben, das nach dem Zahnschmelz das härteste Material im menschlichen Körper darstellt. Der Hohlraum ist mit dem membranösen oder häutigen Labyrinth (lat. Labyrinthus membranaceus) ausgefüllt. Dieses enthält ein System von Kanälen und Kammern mit einer Flüssigkeit, die als Perilymphe bezeichnet wird. In diesem flüssigkeitsgefüllten System ist ein dünnwandiges zweites Kanalsystem eingelagert, das mit Endolymphe gefüllt ist.
Zum Mittelohr hin weist das Innenohr, genauer der Perilymphraum, zwei Öffnungen auf. Das „ovale Fenster“ (Fenestra vestibuli, Syn. Fenestra ovalis)[1] ist durch die Fußplatte des Steigbügels verschlossen und ist die Ankopplungsstelle der Gehörknöchelchenkette, an der die durch Schallwellen ausgelöste Schwingungen auf das Innenohr übertragen werden. Die zweite Öffnung ist das „runde Fenster“ (Fenestra cochleae), welches durch eine bewegliche Membran (Membrana tympani secundaria) verschlossen ist und einen Ausgleich für die durch das ovale Fenster (Steigbügel) importierten Druckschwankungen ermöglicht.
Zur Schädelhöhle weist das Innenohr drei Öffnungen auf. Zum einen den inneren Gehörgang, der die Durchtrittsstelle für den Nervus facialis, den Nervus vestibulocochlearis und für Blutgefäße bildet. Weiterhin den sehr engen Aquaeductus vestibuli, der den Ductus endolymphaticus enthält, welcher an Utriculus und Sacculus (Teile des Endolymphraumes) beginnt und dessen blindsackartige Endigung an der Hinterseite der Felsenbeinpyramide zwischen zwei Blättern der Dura mater liegt. Schließlich hat der Perilymphraum des Innenohres eine ebenso enge Verbindung zum Schädelinneren, den Canaliculus cochleae, durch den der Ductus perilymphaticus zieht. Dieser erreicht an der Unterseite der Felsenbeinpyramide die hintere Schädelgrube.[2]
Erkrankungen
- Hydrops cochleae
- Benigner paroxysmaler Lagerungsschwindel
- Morbus Menière
- Bogengangsdehiszenz
- Vermutete Entzündungen des Innenohrs: Otitis interna; Labyrinthitis; Neuritis vestibularis
- Gusher-Phänomen
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ A. Berghaus: Ohr (Teil 1). (PDF, 8,1 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) Internetpräsenz des Universitätsklinikums Ulm, Juli 2009, S. 29–30, archiviert vom Original am 4. Februar 2016; abgerufen am 4. Februar 2016. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Neil A. Campbell, Jane B. Reece: Biologie. Spektrum-Verlag Heidelberg-Berlin 2003, Seite 1277–1281. ISBN 3-8274-1352-4
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Innenohr aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |