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Inge Jens

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Inge Jens (* 11. Februar 1927 in Hamburg als Inge Puttfarcken; † 23. Dezember 2021 in Tübingen[1]) war eine deutsche Literaturwissenschaftlerin und Publizistin.

Leben

Inge Puttfarcken wurde 1927 als das älteste von vier Kindern eines Chemikers geboren. Ihr Vater war Mitglied der SS.[2] Sie studierte Germanistik, Anglistik und Pädagogik in Hamburg und Tübingen und promovierte mit einer Arbeit über die expressionistische Novelle (1954). Sie arbeitete als freie Mitarbeiterin für Rundfunk und Verlage und als Lehrbeauftragte der Universität Tübingen. Anerkennung erlangte sie durch ihre Tätigkeit als Herausgeberin. So gab sie unter anderem die Briefe von Thomas Mann an Ernst Bertram (1960) heraus, edierte die Briefe und Aufzeichnungen aus dem Nachlass von Max Kommerell und die Briefe und Aufzeichnungen der Geschwister Hans und Sophie Scholl. Von 1986 bis 1996 betreute Inge Jens in der Nachfolge von Peter de Mendelssohn die Herausgabe der Tagebücher Thomas Manns. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Walter Jens schrieb sie die Bestseller Frau Thomas Mann und Katias Mutter. 2009 erschien ihre Autobiografie Unvollständige Erinnerungen, 2016 veröffentlichte sie einen Bericht über die Demenzerkrankung ihres Mannes unter dem Titel Langsames Entschwinden.

Neben der Beschäftigung mit Literaten gab Inge Jens 2002 auch die Tagebücher des Chanson- und Operettenkomponisten Ralph Benatzky heraus, die sie im Archiv der Akademie der Künste in Berlin entdeckt hatte. Von den Tagebüchern sagte sie, sie stünden denen von Thomas Mann „als schriftstellerische Leistung (…) nicht nach“. Besonders interessiert sei sie an dem Projekt, das Exil-Thema einmal aus musikalischer Perspektive zu betrachten.[3] Die unter dem Titel Triumph und Tristesse veröffentlichten Bände bildeten die Basis für eine vierteilige NDR-Sendung. Auszüge daraus wurden unter dem Titel Die Tagebücher des Dr. Ralph Benatzky als Hörbuch veröffentlicht.

Inge Jens war Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland.

Inge Jens war ab 1951 mit Walter Jens (1923–2013) verheiratet. Das Ehepaar hatte zwei gemeinsame Söhne, den Journalisten Tilman Jens (1954–2020) und den Fernsehredakteur Christoph Jens (* 1965). Inge Jens starb im Dezember 2021 im Alter von 94 Jahren in Tübingen, wo sie ab Ende der 1940er Jahre gelebt hatte.

Auszeichnungen

Veröffentlichungen

Gespräche

  • Thomas Grimm, Manfred Mayer: Gespräch mit Inge Jens und Walter Jens. In: Sinn und Form. Heft 3, 2007, S. 370–377.
  • Moritz Aisslinger und Malte Henk: Wie kamen die darauf, die Frauen schweigen zu lassen? Inge Jens, die 94-jährige Autorin und Witwe von Walter Jens, blickt im Gespräch auf ihr Leben zurück. In: ZEIT DOSSIER, DIE ZEIT Nr. 44, 28. Oktober 2021, S. 15–17.

Filme

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Inge Jens ist gestorben, tagblatt.de, abgerufen am 23. Dezember 2021
  2. Hubert Spiegel: Ein Platz im eigenen Leben, in: FAZ, 17. Juli 2009
  3. Ein Kakanier in New York: Gespräch mit Inge Jens. In: Ulrich Tadday (Hrsg.): Im weißen Rössl. Zwischen Kunst und Kommerz. Musik-Konzepte 133/134.
  4. Thomas-Mann-Medaille 8. Oktober 1995, Laudatio von Herbert Lehnert
  5. Frau Walter Jens. In: Grimmchronik : Erinnerung als Verantwortung. 10. März 2021, abgerufen am 27. April 2021 (deutsch).
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Inge Jens aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.