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Indie-Rock

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Der Begriff Indie-Rock (auch in der ausgeschriebenen Form Independent Rock geläufig) bezeichnete ursprünglich Rockmusik im weitesten Sinne des Wortes, die ausschließlich von Independent-Labels vertrieben wurde. Inzwischen ist Indie-Rock (auch oft schlicht Indie genannt) ein vielfältiges Subgenre des Alternative Rock. Namensgebend für den Indie-Rock ist die Unabhängigkeit (engl. independence) von den großen Plattenfirmen (Major Labels).[1]

Geschichte

Während der Mainstream-Rock sich in den 1970er Jahren immer weiter entwickelte und sich in bombastischen Arrangements, sehr aufwendigen Produktionen und inszenierten Bühnenshows zu ergehen begann, wurden durch den Punk-Hype und durch die NWoBHM Bands gegründet, deren Ziel es wieder war, der jugendlichen Aggression Ausdruck zu verleihen. Aufgrund der Ablehnung des „Kommerzes“ seitens der Punks sowie der mangelnden Kommerztauglichkeit des Heavy Metals wurde ein Großteil dieser Musik von Independent-Labels vertrieben. So wurde der Begriff Indie-Rock auch als Synonym für schwer zu vermarktende Musik gebraucht, doch weiterhin wurde meist versucht, sie durch musikalische Kriterien zu kategorisieren.

Im Laufe der 1980er geriet die Rockmusik allgemein aus dem Blickfeld der Mainstream-Musik. Hip-Hop, Disco-Musik und die auf Gewinn ausgerichtete New Wave waren auf dem Vormarsch und kreative Rockkünstler kamen mittlerweile nur mehr aus Underground-Szenen. So entwickelten sich ohne Aussichten auf kommerziellen Erfolg diverse Subgenres vom Death Metal über Hardcore Punk bis hin zum Post-Punk.

Von zentraler Bedeutung sind hier The Stone Roses und The Smiths, deren Musik Elemente aus Garagenrock, British Invasion, klassischem Punk und Rock ’n’ Roll aufnimmt. Jedoch sprachen diese Bands, mit Ausnahme der Smiths in Großbritannien, nur ein geringeres Publikum an. Ihr musikalischer Einfluss kam erst später zum Tragen. Auch in den USA hatte sich bis Ende der 1980er Jahre eine Indie-Rock-Szene entwickelt, deren musikalisches Spektrum von New-Wave-beeinflussten Bands wie den Pixies oder They Might Be Giants über experimentellere Rockmusik (z. B. Sonic Youth) bis hin zu Gruppen reichte, die als Vorläufer des Grunge betrachtet werden können (etwa Dinosaur Jr. oder Green River).

Mit Beginn der 1990er hatte die subkulturell neu definierte Rockmusik eine solche Breitenwirkung erzielt, dass die Musikindustrie nun wieder verstärkt in diesem Bereich zu investieren begann. Eine direkte Folge davon war der Grunge-Boom rund um Nirvana. Im Zuge des Grunge-Hypes gerieten wieder Musikbands, die gitarrenlastigen, rifforientierten Rock spielten, in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. Bands wie Nirvana und Rage Against the Machine nahmen wieder die klassischen Rockelemente des Heavy Metal, Punk und Bluesrock in ihre Musik auf. Musik, die zuvor von Independent Labels vermarktet wurde und nur eine Alternative (deswegen Alternative Rock) zur Mainstream-Musik war, konnte wieder kommerzielle Erfolge verbuchen.

So unterschied man zwischen

  • Alternative Rock (meist Synonym für Grunge), der die Elemente des Punk und frühen Heavy Metal aufnahm
  • Alternative Metal, der nach der Härte des in den Underground gesunkenen Metal strebte
  • Alternative Country, der vermehrt Spielweisen des Folk Rock und Country aufnahm
  • Stoner Rock, der die klassischen Elemente des basslastigen Psychedelic Rock und der frühen Black Sabbath integrierte
  • Indie Rock, der unterschiedlich viel Elemente der British Invasion, Blues, Punk, Garagerock, Folk, New Wave in sich vereinnahmt. Er ist im Vergleich zu den oberen Genres um einiges softer und poppiger. Man kann ihn als Weiterführung des Post-Punks sehen.

Einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde der Begriff Indie-Rock vor allem am Ende der 1990er bzw. zu Beginn des neuen Jahrtausends. Wichtige Vertreter des Indie-Rocks in dieser Phase sind unter anderem Death Cab for Cutie, The Strokes, The Hives und The Libertines. Vergleicht man die genannten Bands, fällt auf, dass der Begriff Indie-Rock sehr vielseitig ist und eigentlich viele verschiedene Musikrichtungen darunter zusammengefasst werden. Den Britpop, der vor allem in den 1990ern durch britische Bands wie Oasis, Blur u. a. populär wurde, sehen viele als Subgenre des Indie-Rocks. Neuere britische Bands wie z. B. Bloc Party, Franz Ferdinand oder Kaiser Chiefs erinnern stark an die Musik dieser Bands, so dass eine Unterscheidung zwischen Indie-Rock und Britpop eigentlich kaum möglich ist und beide Begriffe immer wieder auftauchen, sowohl in Zusammenhang mit den neueren Bands aus England als auch mit älteren Bands wie Oasis und Blur. Im Gegensatz zu dem Begriff Indie-Rock wurde der Begriff Britpop jedoch von den meisten Bands, die von den Medien diesem Genre zugeordnet wurden, selbst abgelehnt; vor allem Oasis distanzierten sich stets von dem Begriff Britpop.

Zurzeit ist der Begriff Indie-Rock so populär wie nie zuvor, da es, insbesondere in England, ständig neue, stets noch sehr junge Bands gibt, deren Musik, auch wenn sie oft sehr unterschiedlich ist, dem Begriff Indie-Rock zugeordnet wird. Allgemein lässt sich dieser derzeitige regelrechte Indie-Trend mit dem Beginn der Punkbewegung Ende der 1970er Jahre vergleichen, die ebenfalls insbesondere in England stattfand und viele Parallelen zum sog. Mainstream aufweist. Neben England kommen die meisten derzeitigen bekannten Indie-Bands aus den USA und Schweden. Auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es einige Bands, die dem Indie-Rock zugeordnet werden. Ein wichtiger Vorreiter war hier vor allem die Band Tocotronic. Neben Blumfeld sind Die Sterne Vertreter der Hamburger Schule, die deutsche Texte mit Gitarrenmusik und einer typischen Attitüde verbinden. Eine härtere deutsche Band des Genres ist beispielsweise Muff Potter.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Indie-Rock Allmusic.com
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Indie-Rock aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.