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Apple iPad

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iPad ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Weitere Bedeutungen sind unter iPad (Begriffsklärung) aufgeführt.

Vorlage:Infobox Tragbarer Computer

Das iPad ist ein Tablet-Computer des US-amerikanischen Herstellers Apple Inc., der sich durch einen berührungsempfindlichen, kapazitiven Bildschirm mittels Multi-Touch-Gesten bedienen lässt und der mittlerweile in der vierten Generation vorliegt. Das verwendete Betriebssystem ist Apples iOS, das auch bei den iPhones zum Einsatz kommt.[1]

Geschichte

Apple produzierte bis 1998 PDAs der Produktreihe Newton. Seit 2000 arbeitete das Unternehmen an einem neuen Tablet-Konzept, wobei die Entwicklungen zwischenzeitlich immer wieder eingestellt wurden. Aus diesem Projekt gingen 2007 das iPhone und 2010 das iPad hervor. Der Verkauf der ersten Generation des Apple iPad begann am 3. April 2010 in den USA. In Deutschland und in der Schweiz kam das iPad am 28. Mai 2010 auf den Markt,[2] in Österreich war es ab 23. Juli 2010 erhältlich.[3]

Das chinesische Unternehmen Proview Electronics hat am 17. Februar 2012 in den USA Klage gegen Apple eingereicht. Das Unternehmen macht Apple die Namensrechte für das iPad in China streitig. In China hatte ein Gericht am 23. Februar 2012 die Forderung des chinesischen Unternehmens Proview Shenzhen abgelehnt, dem iPad-Verkauf in China Einhalt zu gebieten.[4] Apple und Proview haben ihren Rechtsstreit im Juli endgültig beendet, beide Parteien einigten sich auf Zahlung einer pauschalen Gebühr für die Nutzung der Marke „iPad“ durch Apple.[5] Nachdem im Jahr 2009 lediglich 55.000 US-Dollar für die Marke entrichtet wurden, lizenziert Apple die Marke von Proview für einen Betrag von 60 Millionen US-Dollar. Apple darf das iPad im Gegenzug dauerhaft und uneingeschränkt unter der bisherigen Bezeichnung in China verkaufen.

Als erste Stadt in den USA setzt seit 2011 die Stadt Auburn iPads in großem Umfang als Unterrichtsmittel an Grundschulen ein.[6] Kritiker glauben jedoch, dass Kinder in diesem Alter ein iPad schlichtweg nicht benötigen.[7]

Die Endmontage der einzelnen Hardwarekomponenten übernimmt das taiwanesische Unternehmen Foxconn.[8]

Erste Generation

Steve Jobs während der Präsentation der ersten Generation am 27. Januar 2010
Datei:IPad Case open.jpg
iPad (1. Generation)
in einer Schutzhülle

Steve Jobs präsentierte das erste iPad am 27. Januar 2010 im Novellus Theater des Yerba Buena Center for the Arts in San Francisco auf einer Keynote vor Vertretern der internationalen Presse. Es hatte einen Apple-A4-Prozessor und einen Arbeitsspeicher von 256 MB. Der 24,6 cm (9,7 Zoll) große Touchscreen (IPS-Display) funktioniert wie beim iPhone kapazitiv und reagiert auf Multi-Touch-Gesten. Der Bildschirm ist hintergrundbeleuchtet;[9] die Helligkeit kann über einen Umgebungslichtsensor an die umgebenden Lichtverhältnisse angepasst werden. Das Gerät hat einen Beschleunigungssensor auf Siliziumbasis, der Anwendungen steuern kann und den Bildschirminhalt an die Lage des Geräts anpasst. Apple gibt die Laufzeit des fest eingebauten Akkus mit bis zu zehn Stunden und die Standbyzeit mit mehreren Wochen an. Die Lebenszeit des Akkus soll fünf Jahre betragen.

Der Präsentation waren monatelange Spekulationen in den Medien und Blogs vorausgegangen,[10] unter anderem um den Namen für das Gerät – hier war meist iSlate (von engl. slate für „Schiefertafel“) erwartet worden.[9]

Der von Jobs auf Ende März 2010 datierte Verkaufsstart der Wi-Fi-Versionen in den USA wurde später auf den 3. April verschoben.[11] Versionen für Wi-Fi und 3G (UMTS bzw. CDMA) erschienen in den USA Ende April 2010; weltweit dann im Sommer 2010.

Zweite Generation

iPad der ersten und zweiten Generation im Größenvergleich

Das „iPad 2“ stellte Steve Jobs am 2. März 2011 erneut im Novellus Theater vor. Es ist mit 8,8 Millimeter rund ein Drittel dünner und je nach Ausführung bis zu 15 Prozent leichter als das Vorgängermodell. Es hat einen bis zu neunmal schnelleren Grafikchip und verwendet den Dual-Core-Prozessor Apple A5 mit einer Taktfrequenz von 1 GHz.[12] Die Auflösung (1024 x 768 Pixel) und Displaygröße (9,7 Zoll) blieben im Vergleich zum Vorgängermodell gleich, und sie entsprach damit der des EVGA-Standards. Die Rückseite ist auch weiterhin aus Aluminium.[13] Zur Ausstattung gehören nun jeweils eine Kamera auf der Vorder- und der Rückseite sowie ein Mikrofon. Damit unterstützt das iPad auch Video-Conferencing per Facetime (Vorderseite: VGA-Videoaufnahme; Rückseite: 720p-Videoaufnahme). Die Akkulaufzeit beträgt, wie beim Vorgänger, 10 Stunden. Das iPad 2 besitzt nun einen 3-Achsen-Gyroskop, das auch Rotationen erfassen kann.

Zur Basisausstattung gehören 802.11a/b/g/n-WLAN sowie Bluetooth 2.1 mit Enhanced Data Rate (EDR). Als mobile Netzwerktechniken sind gegen Aufpreis CDMA, UMTS/HSDPA und GSM/EDGE eingebaut. Diese Geräte enthalten auch eine A-GPS-Funktion[14] und verwenden SIM-Karten des Formats micro-SIM oder Karten mit dem Formfaktor 3FF (12 mm × 15 mm). Das Gerät ist in Versionen mit 16, 32 oder 64 GB Flash-Speicher und in den Farben Schwarz und Weiß erhältlich.

Der Verkaufsstart war in den USA am 11. März 2011 und in Europa am 25. März 2011.

Dritte Generation

Die Präsentation der dritten Generation des iPads fand am 7. März 2012 im Yerba Buena Center in San Francisco statt, wo auch schon die Vorgängerversionen vorgestellt wurden. Für den verstorbenen Steve Jobs übernahm Tim Cook als neuer Apple-CEO die Leitung der Veranstaltung. „Das neue iPad“, so Apples Sprachgebrauch im Marketing, ist mit 9,4 Millimetern etwas dicker als der Vorgänger, besitzt einen leistungsstärkeren Akku sowie eine verbesserte Kamera, die nun 5-Megapixel-Fotos schießen kann und mit 1080p filmt. Neu ist zudem die Unterstützung des Funkstandards LTE in den Frequenzbereichen 700 und 2100 MHz, wodurch die Funktion in Deutschland und Europa, wo die Frequenzbereiche bei 800, 1800 und 2600 MHz liegen, nicht funktioniert und auch nicht nachträglich durch ein Firmware-Update geändert werden kann.[15][16] Das bereits aus dem iPhone 4 und 4S bekannte Retina-Display, hier nun mit 264 Pixel/Zoll sowie einer Auflösung von 2048 × 1536 Pixel, hält ebenso wie ein überarbeiteter Apple A5X-Prozessor mit integriertem Quad-Core-Grafikchip Einzug ins neue iPad. Es ermöglicht eine detailliertere, farbintensivere und kontrastreichere Darstellung, beispielsweise von Fotos.[17] Des Weiteren wurde die Siri-Spracherkennungssoftware aus dem iPhone 4S in einer abgespeckten Version zum reinen Diktieren von Texten integriert. Ab iOS 6 ist der volle Funktionsumfang von Siri nutzbar. Da das iPad 3 einen fast doppelt so großen Akku wie seine Vorgänger besitzt, liegen die Ladezeiten erstmals über fünf Stunden.[18]

Größenvergleich zwischen dem iPad (3. Generation) und dem iPad mini

Das iPad ist weiterhin in den Farben Schwarz und Weiß, drei verfügbaren Speicherkapazitäten mit 16, 32 oder 64 GB und einer WiFi und WiFi + 4G-Variante erhältlich. Der Verkaufsstart war in den Vereinigten Staaten, Deutschland, der Schweiz und sieben weiteren Ländern am 16. März 2012. Eine Woche später folgten weitere Länder wie Italien und Spanien.

Vierte Generation

Das iPad der vierten Generation (Apple-Bezeichnung: „iPad mit Retina Display“) wurde am 23. Oktober 2012 im California Theatre in San José vorgestellt. Es hat sich gegenüber dem Vorgänger nur leicht verändert, beispielsweise besitzt es nun einen Lightning-Anschluss und unterstützt LTE auf mehreren Frequenzen, sodass LTE nun auch in Deutschland nutzbar ist. Die Frontkamera ist nun eine Facetime HD-Kamera und kann HD-Videos aufnehmen. Darüber hinaus besitzt das Gerät den verbesserten Apple A6X-Prozessor, der laut Apple doppelt so schnell wie der Apple A5X sein soll.

Am 29. Januar 2013 stellte Apple nachträglich das iPad mit 128 GB Speicherplatz vor, das seit dem 5. Februar 2013 verkauft wird.[19]

iPad mini

Ebenfalls am 23. Oktober 2012 wurde eine „iPad mini“ genannte kleinere Version vorgestellt, die über ein 7,9-Zoll-Display mit 1024 × 768 Pixel verfügt. Als Prozessor (SoC) kommt der Apple A5 zum Einsatz. Die Rückkamera löst wie die des iPads (4. Gen.) mit 5 Megapixel auf und filmt in Full-HD; die Frontkamera hat 1,2 Megapixel und filmt in HD. Wie das iPhone 5 verfügt auch das iPad mini über die neue Lightning-Schnittstelle; bisherige externe Zusatzhardware ist somit nur mit Adaptern zu betreiben. Das Tablet verfügt zudem über ein LTE-Funkmodul, das allerdings nur im 1,8-GHz-Frequenzband arbeitet. Die Deutsche Telekom ist der einzige Mobilfunk-Netzbetreiber in Deutschland, der ein 1,8-GHz-LTE-Netz zumindest in den Großstädten aufgebaut hat.[20][21] Die Abmessungen des iPad Mini betragen 200 × 134,7 × 7,2 mm (H × B × T) bei einem Gewicht von rund 300 Gramm.[22] Das iPad mini steht mit Speicherkapazitäten von 16, 32 und 64 GB zur Verfügung. Der integrierte Lithium-Polymer-Akku mit 16,3 Wattstunden ermöglicht laut Apple bis zu 10 Stunden kontinuierliches Surfen im Web sowie Musik- oder Videowiedergabe.[23]

Das iPad mini konnte ab 26. Oktober 2012 online vorbestellt werden, die 4G-Variante wurde ab Ende November 2012 ausgeliefert.

Versionen

Modell 1. Generation 2. Generation 3. Generation 4. Generation iPad mini
Vertriebsstatus
(seitens Apple)
Verkauf eingestellt Gerät verfügbar Verkauf eingestellt Gerät verfügbar Gerät verfügbar
Speicher 16, 32 und 64 GB 16, 32, 64 und 128 GB
(128 GB seit 5. Februar 2013)
16, 32 und 64 GB
Akkulaufzeit 10 Stunden
(9 Stunden bei 3G- bzw. 4G-Nutzung)
Akkukapazität 25 Wh[24] 25 Wh[25] 42,5 Wh[25] 16,5 Wh [26]
Gewicht 680 g (Wi-Fi)
730 g (Wi-Fi + 3G)
601 g (Wi-Fi)
613 g (Wi-Fi + 3G)
652 g (Wi-Fi)
662 g (Wi-Fi + 4G)
308 g (Wi-Fi)
312 g (Wi-Fi + 4G)
Abmessungen (H×B×T) 242,8 × 189,7 × 13,4 mm 241,2 × 185,7 × 8,8 mm 241,2 × 185,7 × 9,4 mm 200,0 × 134,7 × 7,2 mm
Bildschirmgröße 246 mm (9,7 Zoll) 201 mm (7,9 Zoll)
Bildschirmauflösung 768 × 1024 Pixel, 132 ppi 1536 × 2048 Pixel, 264 ppi 768 × 1024 Pixel, 163 ppi
Betriebssystem iOS 5.1.1 iOS 6.1.2
Kamera hinten keine 720p Foto: 5 Megapixel
Video: 1080p
vorn Video: VGA Video: 720p
Arbeitsspeicher 256 MB 512 MB 1024 MB[27][28] 512 MB
Prozessor 1 GHz Apple A4 (Single-Core) 1 GHz Apple A5 (Dual-Core, Dual-Core Grafikeinheit)[29] 1 GHz Apple A5X (Dual-Core, Quad-Core Grafikeinheit) 1,4 GHz Apple A6X (Dual-Core, Quad-Core Grafikeinheit) Apple A5
Konnektivität Wi-Fi 802.11a/b/g/n (802.11n 2,4 GHz und 5 GHz)
Wi-Fi + 3G/4G Zusätzlich zu Wi-Fi:
• GSM/EDGE (850, 900, 1800, 1900 MHz)
• UMTS/HSDPA/HSUPA (850, 900, 1900, 2100 MHz)

Zusätzlich zu Wi-Fi:
• GSM/EDGE (850, 900, 1800, 1900 MHz)
• UMTS/HSPA/HSPA+/DC-HSDPA (850, 900, 1900, 2100 MHz)
• LTE (700, 2100 MHz)
Zusätzlich zu Wi-Fi:
• GSM/EDGE (850, 900, 1800, 1900 MHz)
• UMTS/HSPA/HSPA+/DC-HSDPA (850, 900, 1900, 2100 MHz)
• LTE (700, 850, 1800, 1900, 2100 MHz)[30]
Bluetooth Bluetooth 2.1 Bluetooth 4.0
Anschlüsse 30-poliger Dock-Connector, Kopfhörerausgang Lightning, Kopfhörerausgang

Bedienung

Datei:IPad docked.jpg
Das iPad im Keyboard-Dock (1. Generation)

Anders als bei normalen Computern gibt es beim iPad kein Zeigegerät, das einen Mauszeiger über den Bildschirm bewegt. Die Bedienung erfolgt mit den Fingern des Nutzers, die dabei mit den Multi-Touch-Gesten unterschiedliche Funktionen auslösen können. Alle Gesten des iPhones funktionieren auch beim iPad. Zusätzlich wurden weitere Gesten eingeführt. Beispielsweise lässt sich mittels einer Spreiz-Geste eine Vorschau eines Fotostapels öffnen. Außerdem ist es mit der Installation von iOS 5.0 auf dem iPad 2 sowie mit iOS 5.0.1 auf dem iPad 1 möglich, zusätzliche Multitouchgesten auszuführen. Mit diesen ist es möglich, zwischen Programmen zu wechseln und Programme in den Hintergrund zu versetzen, ohne den Home-Button zu benutzen. Diese Gesten funktionieren mit vier bis fünf Fingern. Wie beim iPhone und iPod touch ist auch beim iPad die Bedienung mit einem herkömmlichen Stift, beispielsweise einem Stylus oder Kugelschreiber, aufgrund des kapazitiven Touchscreens nicht möglich. Einige Anbieter bieten spezielle Bedienstifte an, die Fingerberührungen simulieren. Diese sind hilfreich, wenn man beispielsweise Handschuhe trägt und so die Finger nicht auf dem Touchscreen verwenden kann.

Eine virtuelle, an die Anforderungen des Programms angepasste Tastatur wird – wenn nötig – am jeweils unteren Bildschirmrand eingeblendet. Zusätzlich kann eine externe Tastatur über Bluetooth oder ein Keyboard-Dock angeschlossen werden. Dafür bietet Apple ein Dock mit Tastatur an, die dem Layout der Apple-Bluetooth-Tastatur Aluminium von 2008 entspricht.

Alle wichtigen Programme des Gerätes können sowohl in vertikaler als auch horizontaler Orientierung des Bildschirms bedient werden. Das iPad dreht die Ansicht und das Layout des Programms mittels des eingebauten Bewegungssensors. Diese Funktion konnte unter iOS 3.2 über einen Knopf neben dem Lautstärkeregler deaktiviert werden. Unter iOS 4.2 wurde die Rotationssperre wiederum im Multitasking-Menü aktiviert. Ab Version 4.3 hat der Anwender selbst die Wahl, ob mit dem Knopf die Rotationssperre oder der Stummmodus gesteuert werden soll.

Software

Hauptartikel: Apple iOS

Als Betriebssystem des iPads wird Apples iOS verwendet, das auch für das iPhone und den iPod touch als Betriebssystem dient.

Zusätzlich zu den bereits integrierten Programmen (sogenannte „Apps“) können nur Apps aus dem App Store und Web Apps, also in HTML und JavaScript geschriebene Programme, installiert werden. Alle diese im App Store für iOS vorhandenen Programme können auf dem iPad verwendet werden. Apps, die nur für iPhone und iPod touch entwickelt wurden, können ebenfalls verwendet werden, dabei kann das Bild hochskaliert werden, um den Bildschirm besser auszunutzen. Von Apple selbst gibt es die einzelnen Office-Anwendungen der iWork-Familie als spezielle, an die Multi-Touch-Bedienung des iPad angepasste Versionen. Die iLife-Programme iMovie, GarageBand und iPhoto hat Apple ebenfalls in Versionen für die Touch-Bedienung des iPad umgesetzt. Die iBooks-App, mit der E-Books gekauft und angezeigt werden können ist nicht im Lieferumfang enthalten, kann aber kostenlos aus dem App-Store heruntergeladen werden. Mit dessen iBookstore versucht Apple auch in den E-Book-Markt vorzudringen, wofür Apple mit fünf Verlagen in den USA Verträge schloss. Auch als Wiedergabemedium für elektronische Zeitungen und Zeitschriften versucht Apple das iPad zu etablieren – mit wachsendem Erfolg. Zahlreiche Zeitschriften und Zeitungen sind inzwischen auf dem iPad in digitaler Form erhältlich.[31] Im Februar 2011 präsentierte Rupert Murdoch gemeinsam mit Apple The Daily, die weltweit erste exklusiv für das iPad entwickelte Tageszeitung.[32]Auf der Präsentation der zweiten Generation des iPads teilte Steve Jobs mit, dass von den rund 350.000 Apps des App Stores über 65.000 speziell für das iPad erstellt wurden. Am 11. Juni 2012 vermeldete Apple 225.000 speziell für das iPad erstellte Apps.[33]

Apples Entwicklungsumgebung Xcode unterstützt das iPad ab der Version 3.2.2. Xcode enthält ab dieser Version auch einen iPad-Simulator und das dazugehörige SDK. Für die Entwicklung wird ein Mac-Rechner mit Mac OS X ab Version 10.6.2 benötigt. Zum Testen der Programme auf dem iPad und um Software im App Store anbieten zu können, ist eine kostenpflichtige Mitgliedschaft am iOS Developer Program notwendig. Bei einer Mitgliedschaft im iPhone Developer University Program ist das Testen kostenfrei.

Das Betriebssystem des iPads ist multitaskingfähig und kann dadurch sowohl mehrere Anwendungen parallel ausführen als auch zwischen verschiedenen laufenden Anwendungen wechseln. Bis iOS 4.2.1 stellte Apple diese Funktionalität jedoch nur einer geringen Anzahl eigener Anwendungen zur Verfügung. Im November 2010 wurde eine Funktionalität eingeführt, um zwischen mehreren laufenden Anwendungen zu wechseln. Durch eine spezielle Technik (teilweise werden inaktive Anwendungen gestoppt und laufen beim Einblenden oder Eintreffen von Benachrichtigungen weiter) wird der Akku geschont, und der Anwender hat trotzdem das Erlebnis von Multitasking.[34] Anwendungen können auch eine begrenzte Menge von Aktivitäten im Hintergrund ausführen, z. B. Audio abspielen oder per GPS navigieren. Dies macht das iPad auch für die Integration in Fahrzeugen tauglich.[35]

Nachdem bereits für das iPhone keine Implementierung von Adobe Flash zur Verfügung stand, gibt es auch keine für das iPad. Steve Jobs begründete den offensiven Verzicht auf Flash mit Programmierfehlern von Adobe, die Systemabstürze verursachen[36] und außerdem die Akkulaufzeit verkürzen.[37]

Das iPad unterstützt DRM, um erworbene Medieninhalte und Anwendungen zu schützen. Daten können vom Computer aus nur über iTunes übertragen werden. Für die Aktivierung ist eine Verbindung mit iTunes oder ein Wi-Fi notwendig.

Das iPad ist als persönliches Gerät konzipiert und bietet keine Möglichkeit zur Verwaltung unterschiedlicher Benutzerkonten, lediglich Einschränkungen können vorgenommen werden (Stichwort Jugendschutz). Weiter greifen alle Nutzer eines iPad auf gemeinsame Daten zu und teilen sich E-Mails, Kalender und weitere Informationen.

Über WLAN werden ab iOS 4 außerdem folgende drahtlose Schnittstellen unterstützt, die teilweise auch für Zubehörhersteller lizenzierbar sind:

  • AirPlay zum direkten Übertragen von Musik, Video oder Bildschirm an ein AirPlay-fähiges Endgerät wie beispielsweise Apple TV oder HiFi-Anlagen (seit iOS 4)
  • AirPrint zum direkten Drucken an AirPrint-fähigen Druckern, ohne dazu einen Computer zu benötigen (seit iOS 4)
  • Synchronisieren (seit iOS 5)

Aufgrund der restriktiven Festlegung des iPhone und später auch des iPads auf die Dienste und den App Store von Apple, wodurch sich viele Benutzer regelrecht „im Gefängnis eingesperrt“ fühlten, hat sich der Begriff Jailbreak etabliert für Software, die das „Ausbrechen“ aus dieser Einschränkung ermöglicht.

Zubehör

Smart Cover

iPad 2 mit Smart Cover

Für iPads ab der zweiten Generation bietet Apple die Schutzabdeckung Smart Cover aus Polyurethan oder Leder in jeweils fünf Farben an. Die Abdeckung wird mit Magneten am Gerät gehalten. Beim Schließen des Covers wird das iPad in den Ruhezustand versetzt und beim Aufklappen wieder aktiviert. Das Cover lässt sich zu einer Stütze rückseitig zusammenklappen.

Smart Case

Das Smart Case ist eine Weiterentwicklung des Smart Covers. Es ist seit dem 11. Juni 2012 im Apple Online Store erhältlich und bietet die gleichen Funktionen wie das Smart Cover, schützt allerdings auch die Rückseite des iPad. Es ist aus Polyurethan gefertigt und liegt in sechs verschiedenen Farben vor.[38]

Kabel

Mit Hilfe von zwei Adaptern, die zusammen als Camera Connection Kit verkauft werden, können Digitalkameras über USB angeschlossen werden oder SD-Cards ausgelesen werden. USB-Sticks können nicht angeschlossen werden. Außerdem gibt es das Camera Connection Kit auch für den Lightning-Anschluss des neuen iPad (4. Generation) und des iPad mini. Dieses besteht aus getrennt zu erwerbenden Produkten, man kann also nicht mehr den USB- und den SD-Adapter gemeinsam kaufen. Separat erhältlich ist ein Digital AV Adapter (HDMI) und ein VGA-Adapter, mit denen das iPad an einen Monitor oder Beamer angeschlossen werden kann. Hierbei wird der komplette Bildschirminhalt 1:1 mit maximal 1080p übertragen.[39] Für die neuen Produkte mit Lightning-Anschluss gibt es darüber hinaus einen Adapter, der altes Zubehör für den 30-poligen Dock-Connector nutzbar macht.

Verkaufszahlen

Apple hat nach eigenen Angaben in den 28 Tagen nach dem Verkaufsstart der ersten Generation am 3. April 2010 eine Million Einheiten des Produkts verkauft. Zu diesem Zeitpunkt war es nur in den USA erhältlich.[40] Bis September 2011 verkaufte Apple weltweit fast 40 Millionen Stück.[14] Der Marktanteil des iPads auf dem Markt für Tablets lag laut Strategy Analytics im dritten Quartal 2011 weltweit bei 66,6 Prozent.[41] Am 23. Oktober 2012 hat Tim Cook bekanntgegeben, dass bislang 100 Millionen iPads verkauft wurden.[42]

Kalenderjahr 1. Quartal
(Jan.–März)
2. Quartal
(Apr.–Juni)
3. Quartal
(Juli–Sep.)
4. Quartal
(Okt.–Dez.)
Summe
2010 03.270.000[43] 04.188.000[44] 07.331.000[45] 014.789.000
2011 04.694.000[46] 09.246.000[47] 11.123.000[48] 15.434.000[49] 040.497.000
2012 11.798.000[50] 17.042.000[51] 14.036.000[52] 22.860.000[53] 065.736.000
Summe 121.022.000

Kritik

Zum Erscheinen des ersten iPads wurden die Apps und die lange Akkulaufzeit positiv bewertet, während der geringe Lieferumfang, die fehlende Unterstützung für Adobe Flash sowie der nicht vorhandene USB-Anschluss bemängelt wurden.[54] Michael Spehr kritisierte in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, dass kein direkter Zugriff auf das Dateisystem möglich ist.[55]

David Pogue von der New York Times kritisierte außerdem, dass ein Laptop mehr Features zu einem günstigeren Preis bereitstelle.[56]

Sonstiges

Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) und Apple verständigten sich im Oktober 2012 auf eine Nutzungsgebühr für das Design der Schweizer Bahnhofsuhr als App. Zuvor wurde Apple vorgeworfen, in der Uhren-App für das iPad unter iOS 6 das Design dieser Bahnhofsuhr ohne Zustimmung übernommen zu haben.[57] Im November 2012 schrieb der Tages-Anzeiger unter Berufung auf verschiedene Quellen, dass das Nutzungsentgelt offenbar rund 20 Millionen Schweizer Franken (rund 16,5 Millionen Euro) betrage.[58]

Weblinks

 Commons: Apple iPad – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Apple iPad: Notebook der Zukunft oder zu groß geratener iPod?. Computer Bild. 27. Januar 2010. Archiviert vom Original am 29. Januar 2010. Abgerufen am 24. November 2011.
  2. Verkauf wieder verschoben, In: Spiegel Online, 14. April 2010
  3. iPad ab 23. Juli in Österreich erhältlich. Artikel auf derStandard.at
  4. Proview trägt Markenrechtsstreit um iPad in die USA. Bei: Heise, 24. Februar 2012.
  5. Jan Kluczniok: China: Apple beendet Namensstreit um iPad. In: netzwelt. Abgerufen am 2. Juli 2012.
  6. All Auburn kindergarten students getting iPads this fall. In: Sun Journal. vom 7. April 2011
  7. Huffington Post: Auburn School District Decides All Kindergartners Need iPad 2
  8. TechKnowLysis: Wer baut eigentlich das iPad? 28. Januar 2010.
  9. 9,0 9,1 Thomas Heuzeroth und Lars Winckler: Die Schlacht ist eröffnet. In: Welt online. 29. Januar 2010.
  10. Matthias Kremp und Konrad Lischka: Wunderflunder mit Schnick und Schnack. In: Spiegel Online. 25. Januar 2010.
  11. t-online.de: Vorverkauf des Apple iPad in den USA gestartet. 12. März 2010.
  12. heise online: iPad: Apple präsentiert das erwartete Tablet. 27. Januar 2010.
  13. iPad 2-Vorstellung: Design und Daten von Apples neuem Tablet
  14. 14,0 14,1 Apple Quartalsberichte. Abgerufen am 24. Oktober 2011 Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „apple“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  15. Apple Online-Shop - das neue iPad – Technische Daten
  16. heise.de zum Thema Apples neues iPad unterstützt LTE in Deutschland nicht, abgerufen am 9. März 2012
  17. Vergleich: iPhoto auf dem neuen iPad und dem iPad 2. In: Netzwelt, 16. März 2012. Abgerufen am 17. März 2012.
  18. TLnet: iPad 3 Dauertest.
  19. Apple Press Info: Apple Increases iPad with Retina Display to 128 GB, abgerufen am 29. Januar 2013 (englisch)
  20. Apple iPad mini: Tablet-PC mit 7,9-Zoll-Display und LTE
  21. iPad mini Informationen
  22. iPad mini - Technische Daten. Apple, abgerufen am 25. Oktober 2012.
  23. Sammlung von Testberichten zum iPad mini
  24. Apple: iPad technical specifications; im Archiv bei Archive.org, 30. Juni 2010
  25. 25,0 25,1 Nico Ernst: Teardown: iPad 3 mit 1 GByte Hauptspeicher auf separaten Chips In: golem.de. 16. März 2012, abgerufen am 16. März 2012.
  26. iFixit: iPad mini Teardown. 1. November 2012, S. 2, abgerufen am 1. November 2012 (english).
  27. Test bei Mac&i, Abgerufen am: 15. März 2012
  28. iPad 4 Teardown
  29. iPad 2: Dual-Core Grafikeinheit
  30. Apple.com: Ultraschnelles LTE. Hier verfügbar. Aufgerufen am 24. Oktober 2012.
  31. Sebastina Moll: Steve Jobs „iPad“-Vision – Der Herr der Maschine. (Link funktioniert nicht mehr!) In: Die Tageszeitung. 28. Januar 2010.
  32. Jörg Häntzschel: Die Zukunft im Museum: Murdoch präsentiert Zeitung für das iPad. In: Süddeutsche Zeitung, 3. Februar 2011.
  33. http://www.apple.com/apple-events/june-2012/ Apple Special Event
  34. heise online: Apple veröffentlicht iOS 4 für iPhone und iPod Touch, 21. Juni 2010
  35. Mathias Weck: iPad KFZ-tauglich, abgerufen am 22. August 2012.
  36. Apple: Steve Jobs über Flash beim iPad und Google. In: Chip.de. 31. Januar 2010.
  37. Apple sucht Inhalt: Anwendungen für das iPad fehlen. In: Frankfurter Rundschau Online, 20. März 2010.
  38. http://store.apple.com/de/product/MD456ZM/A?fnode=MTc0MjU2Mjc
  39. ComputerBase: Apple stellt wie erwartet Tablet „iPad“ vor. Stand: 29. Januar 2010.
  40. Apple iPad: Über eine Million verkauft. In: CHIP Online vom 4. Mai 2010
  41. Strategy Analytics: Apple & Android Capture 94 Percent Share of Global Tablet Shipments in Q3 2011
  42. Apple Special Event - October 2012 (englisch, bei Minute 39:00). Apple, abgerufen am 27. Oktober 2012.
  43. Apple Inc. (20. Juli 2010). Apple Inc. Q3 2010 Unaudited Summary Data. Abgerufen am: 28. Januar 2012
  44. Apple Inc. (18. Oktober 2010). Apple Inc. Q4 2010 Unaudited Summary Data. Abgerufen am: 28. Januar 2012
  45. Apple Inc. (18. Januar 2011). Apple Inc. Q1 2011 Unaudited Summary Data. Abgerufen am: 28. Januar 2012
  46. Apple Inc. (20. April 2011). Apple Inc. Q2 2011 Unaudited Summary Data. Abgerufen am: 28. Januar 2012
  47. Apple Inc. (19. Juli 2011). Apple Inc. Q3 2011 Unaudited Summary Data. Abgerufen am: 28. Januar 2012
  48. Apple Inc. (18. Oktober 2011). Apple Inc. Q4 2011 Unaudited Summary Data. Abgerufen am: 28. Januar 2012
  49. Apple Inc. (24. Januar 2012). Apple Inc. Q1 2012 Unaudited Summary Data. Abgerufen am: 28. Januar 2012
  50. Apple Inc. (25. April 2012). Apple Inc. Q2 2012 Unaudited Summary Data. Abgerufen am: 25. April 2012
  51. Apple Inc. (24. Juli 2012). Apple Inc. Q3 2012 Unaudited Summary Data. Abgerufen am: 24. Juli 2012
  52. Apple Inc. (25. Oktober 2012). Apple Inc. Q4 2012 Unaudited Summary Data. Abgerufen am: 26. Oktober 2012
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  58. Adrian Sulc: Der Streit mit Apple schwemmt Millionen in die SBB-Kasse. In: Tages-Anzeiger, 10. November 2012
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