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Hypsistarier

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Die Hypsistarier waren eine heidnisch-jüdische Religionsgruppe des 3. und 4. Jahrhunderts, die hauptsächlich in Kappadokien wirksam war.[1]

Hintergrund

Ihre Lehre bestand aus Elementen von Heidentum und Judentum. Der Name Hypsistarier leitet sich ab von der Verehrung des einen Gottes (griechisch ὕψιστος – hypsistos, der Höchste).[2][3]

Ins öffentliche Bewusstsein sind die Hypsistarier durch Goethe gerückt worden, der sich im Zuge der Abfassung des West-östlichen Divans sehr mit Sekten und religiösen Gestalten beschäftigt hatte. In einem Brief an Sulpiz Boisserée bekennt er sich

„zur Sekte der Hypsistarier, welche zwischen Heiden, Juden und Christen geklemmt, sich erklärten, das beste, vollkommenste, was zu ihrer Kenntnis käme, zu schätzen, zu bewundern, zu verehren, und insofern es also mit der Gottheit in nahem Verhältnis stehen müsse, anzubeten.“[4]
„[…] Beyliegende Anfrage bitte gelegentlich zu beachten. Hypsistarier ist eine Secte, der man sich anschließen möchte, wenn sie sich erklären, nur das Höchste schätzen zu wollen. […]“[5]
„[…] Des religiosen Gefühls wird sich kein Mensch erwehren, dabey aber ist es ihm unmöglich, solches in sich allein zu verarbeiten, deswegen sucht er oder macht sich Proselyten. Das letztere ist meine Art nicht, das erstere aber hab ich treulich durchgeführt und, von Erschaffung der Welt an, keine Confession gefunden, zu der ich aber in meinen alten Tagen von einer Secte der Hypsistarier, welche, zwischen Heiden, Juden und Christen geklemmt, sich erklärten, das Beste, Vollkommenste, was zu ihrer Kenntniß käme, zu schätzen, zu bewundern, zu verehren und, insofern es also mit der Gottheit im nahen Verhältniß stehen müsse, anzubeten. Da ward mir auf einmal aus einem dunklen Zeitalter her ein frohes Licht, denn ich fühlte, daß ich Zeitlebens getrachtet hatte, mich zum Hypsistarier zu qualificiren; das ist aber keine kleine Bemühung: denn wie kommt man in der Beschränkung seiner Individualität wohl dahin, das Vortrefflichste gewahr zu werden? […]“[6]

Literatur

  • Anton Kippenberg: Die Hypsistarier. Goethe-Gesellschaft 1943, OCLC 72561284.
  • Georg Rudolf Wilhelm Böhmer: Ursprung und Charakter der Hypsistarier. F. Perthes, Hamburg 1826, OCLC 9704963.
  • Johann Wolfgang von Goethe: Briefe von und an Goethe. Leipzig 1846, ISBN 3-598-50924-3.

Einzelnachweise

  1. Hypsistarier. in: Pierers Konversations-Lexikon. Spaarmann, Berlin 1875–1893.
  2. Hypsistarier. in: Herders Conversations-Lexikon. Band 3, G – Lindenau. Herder, Freiburg i. Br. 1855, OCLC 313803472.
  3. Hypsistarĭer. in: Meyers Großes Konversations-Lexikon.
  4. Merlin oder der alte Goethe – die letzten Jahre (1823–32) auf fleig-fleig.de, abgerufen am 2. März 2014.
  5. Brief Goethes an Friedrich Wilhelm Riemer vom 7. Oktober 1826 (41/162)
  6. Brief Goethes an Sulpiz Boisserée vom 22. März 1831 (48/146)
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Hypsistarier aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.