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Hunor und Magor

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Statue des Magor im Labyrinth unter der Burg von Buda in Budapest

Hunor und Magor (oder Mogor) waren einer ungarischen Sage nach die Vorfahren der Hunnen und Magyaren.

In dieser Sage geht es um einen Wunderhirsch (ungarisch csodaszarvas), den die zwei Prinzen Hunor und Magor zu jagen versuchen. Hunor und Magor waren angeblich die Söhne Nimrods bzw. Jafets, die auf der Krim am Schwarzen Meer gelebt haben sollen. Der Hirsch verschwindet auf einmal spurlos. Hunor und Magor hören plötzlich himmlische Gesänge und folgen den Gesängen, bis sie auf einen See treffen, in dem bildhübsche junge Mädchen baden. Die Mädchen ergreifen schreiend die Flucht, zwei von ihnen sollen Töchter des Alanen-Fürsten Dula gewesen sein. Die Prinzen reiten hinterher. Die Vier treffen sich. Sofort entflammt leidenschaftliche Liebe. Hunor heiratet daraufhin die eine, Magor die andere, die Nachfahren des Hunor sind die Hunnen, die des Magor sind die Magyaren (Ungarn). Schriftlich festgehalten hat diese Sage der Hofchronist Simon Kézai, etwa 1282–1283, in seiner Gesta Hunnorum et Hunharorum.

Ob die historischen Hunnen und Magyaren tatsächlich miteinander verwandt waren, lässt sich heute nicht beweisen. Die Legende stellt aber eine kollektive Erinnerung der Ungarn an ihre frühen Beziehungen zu ihren einstigen kaukasischen und protobulgarisch-hunnischen Nachbarn dar. Als Beispiel dafür sind die hunnischen Namen „Attila“ und „Bleda“ bis zum heutigen Tag recht beliebte männliche Vornamen in Ungarn. Auf diese (möglicherweise irrtümliche) Verbindung mit den Hunnen geht auch die in zahlreichen europäischen Sprachen übliche Schreibung des Landesnamens mit „H-“ zurück, vgl. deutsch (veraltet) Hungarn; französisch Hongrie; englisch Hungary.

Literatur

  • Gabrielle Schubert: Was ist ein Ungar? Selbstverortung im Wandel der Zeiten. Harrasowitz, Wiesbaden 2017, S. 37
  • László Veszprémy, Frank Schaer (Hrsg.): Simonis de Kéza Gesta Hungarorum. Simon of Kéza: The Deeds of the Hungarians. Central European University Press, Budapest/New York 1999, ISBN 963-9116-31-9 (kritische Ausgabe mit englischer Übersetzung).
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