humanoid

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Eine humanoide Roboterhand mit einer menschlichen Hand als Vergleich.

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Cosplayerin als Twi'lek, humaniodes Alien aus Star Wars

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Die hypothetischen Greys aus der Ufologie (links) sind humanoide Lebewesen, wie der Vergleich zum Menschen (rechts) zeigt.

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Sandyrust, eine RealDoll, an ihrem "freien Tag"

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Humanoider Roboter Pepper (Fotograf: Xavier Caré)

Mit der Eigenschaft humanoid werden nicht-menschliche Wesen oder künstliche Wesen bezeichnet, die über eine menschliche Form und menschliche Eigenschaften verfügen. Eine möglichst perfekte Annäherung an menschliches Aussehen und Verhalten zeigen Androide, während ein humanoider Roboter sofort als künstlich erkennbar ist.

In der Wissenschaft wird eine Ähnlichkeit zur menschliche Gestalt wird auch Anthropomorphismus genannt und findet auch auf Tiere, Götter, Naturgewalten und Ähnliches Anwendung.

Begriffsherkunft

Der Begriff humanoid ist eine (Hybridbildung aus lat. humānus ‚menschlich‘ und dem Suffix -oid zu altgr. εἶδος eidos [ˈêːdos] ‚Gestalt‘) bedeutet dem Menschen ähnlich oder auch menschenähnlich (analog zu android – einem Mann ähnlich und gynoid – einer Frau ähnlich) und bezeichnet die Eigenschaft, eine ähnliche Form wie ein Mensch oder eine menschliche Erscheinung (oder auch Gestalt) zu haben. Eine frühe Verwendung des Begriffs „humanoid“ findet sich in der Biologie, für Wesen menschlicher Form (zum Beispiel Mitglieder der Familie Hominide):

„...a generalised humanoid stock separated off from all monkeys and apes...“

Abgrenzung des Humanoiden zu Cyborgs und Androiden

Der Begriff "Humanoid" kann grundsätzlich auf alles angewendet werden, was einem Menschen ähnelt, aber keiner ist. Solange ein Kopf, ein Torso, zwei Arme und zwei Beine sowie ein aufrechter Gang im Umfang enthalten sind, ist die Bezeichnung Humanoid zutreffend. In diesem Kontext muss daher von einem "humanoiden Roboter" gesprochen werden, denn im Gegensatz zum Androiden ist der Humanide sofort als künstliches Produkt erkennbar, wie z. B. der bereits existierende Roboter Atlas, der von Boston Dynamics erntwickelt wurde. Während sowohl Androide als auch Humanoide zu 100 % künstlich sind, ist der Cyborg ("cybernetic organism" = "kybernetischer Organismus") eine Mischung aus Mensch und Maschine. Menschen mit künstlichen, meist mechanischen und technischen Ergänzungen bzw. Prothesen oder Implantaten, sind somit Cyborgs, egal ob die neuen Bauteile sich (wie eine künstliche Hand) dem Körperbau anpassen, oder (wie bei Captain Hook) ein Ersatz gewählt wird, der lediglich einen Teil der Funktionalität ermöglicht.

Eigenschaften

Charakterisiert werden Humanoide gerne unter anderem dadurch, dass sie…

• für die Fortbewegung…
  • primär einen aufrechten Gang auf zwei Beinen nutzen
• anatomisch bzw. mechanisch immer einen Torso (Rumpf) als zentrales Element des Körpers besitzen, an dem sich…
  • mindestens ein Kopf
  • und mindestens zwei Arme befinden,
  • ggf. Hände mit Fingern und gegenläufigen Daumen;
  • sofern vorhanden, eine weitestgehend der eines Menschen entsprechende allgemeine Skelett­struktur aufweisen.
• ggf. Sprache zur Kommunikation benutzen.

Einsatzbereiche

Im Science-Fiction-Bereich

Heutzutage wird die Eigenschaft vor allem in der Robotik und Science-Fiction verwendet, vor allem für Maschinen, Roboter und fiktive außerirdische Lebensformen. Bei Robotern mit nur rudimentärer äußerlicher Menschenähnlichkeit spricht man von humanoiden Robotern – auch manche Mechs fallen darunter.

Auch im Science-Fiction-Bereich wird der Humanoide vom Cyborg unterschieden, der in der Regel ein Mensch mit deutlich erkennbaren technischen oder mechanischen Ergänzungen ist. Bekannte Beispiele aus Science-Fiction-Filmen sind u. a. "Darth Vader" aus Star Wars und Robocop.

Im zwischenmenschlichen Bereich

Als Partnerersatz könnten humanoide Roboter, wie bereits in Ira Levins mehrfach verfilmtem Science-Fiction-Roman Die Frauen von Stepford, ebenfalls an Bedeutung gewinnen. Dort sahen die Damen aus, wie eine Traumfrau-Version von der jeweilige Ehefrau des Besitzers. Im Jahr 2021 dagegen baute sich der Hongkonger Grafikdesigner Ricky Ma hat nach eigenen Angaben einen lebensechten, humanoiden Roboter. Dieser kann sich bewegen, auf Sprachkommandos reagieren und auf bestimmte Fragen antworten - und sieht aus wie Hollywoodstar Scarlett Johansson. Womit deutlich wird, dass auch ethische Fragen in diesem Zusammenhang diskutiert werden sollten.

Aufgrund der hohen Anschaffungskosten für lebensechte, humanoide Sexroboter- bzw. Puppen gibt es in Asien bereits seit einiger Zeit Bordelle, die ihrer Kundschaft realistische Sexpuppen für ein paar Stunden anbieten. Mittlerweile ist dieser Trend auch in Europa angekommen, wo ein in Deutschland ansässiges Etablissement, in dem realistisch gearbeitete Liebespuppen aus medizinischem Silikon in den verschiedensten Ausführungen angeboten werden.

Kommerzielle Anbieter (wie perfect.doll) haben mittlerweile auch männlichen Ausführungen im Angebot. Der High End Klassiker im Privatbereich ist möglicherweise die 1996 erstmals produzierte RealDoll von Abyss Creations. Nach Wünschen des Besitzers ist u. a. sogar die Körpertemperatur regulierbar.

Darüber hinaus lassen sich lebensechte Silikonpuppen für therapeutische Zwecke nutzen. Assistierend können sie helfen Personen mit körperlichen oder psychischen Einschränkungen dabei ihr Leben etwas normaler zu führen, als dies ohne sie möglich wäre.

In dem Spielfilm Lars und die Frauen mit Ryan Gosling von 2007 hat die Real Doll Bianca sogar eine tragende Rolle.

Doch auch als Serviceroboter tragen humanoide Roboter zunehmend dazu bei, Menschen das Leben angenehmer zu machen. Am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt werden zivile Einsatzbereiche für humanoide Roboter erforscht, die ursprünglich Astronauten im Weltraum unterstützen sollten. Der 1,90 Meter große Justin, eignet sich beispielsweise auch zum Einsatz als assistierender Pflegeroboter. Zu seinen Fähigkeiten zählen: Fenster putzen, Medikamente anreichen, Ein Getränk bringen.

In Japan ist man schon etwas weiter. Dort begrüßte bereits 2015 die lebensecht gestaltete Humanoide Aiko Chihira Einkäufer, die das Kaufhaus Mitsukoshi in Tokio besuchten. Die mehrsprachige, mit einem Kimono bekleidete Aiko Chihira des Herstellers Toshiba kann sogar blinzeln und wird von insgesamt 43 Motoren angetrieben.

Das menschenähnliche Aussehen entscheidet jedoch nicht über die Einsatzmöglichkeiten, wie der nur 1,20 m große humanoide Roboter Pepper des Herstellers Softbank beweist. In der Fachzeitschrift Deutsches Ärzteblatt erschien 2019 ein Bericht über Peppers Einsatz als Pflegeroboter. Der kleine Helfer liefert seinen Benutzern den Wetterbericht und die Nachrichten, spielt Musik ab, erzählt Witze, liest vor, imitiert Tiere, unterhält sich und ist dabei immer guter Dinge. Er wurde bereits als Entertainment-Wunderwaffe bezeichnet und ist dabei beweglicher als mancher Mensch. Im Bereich Gehirntraining kann er u. a. Bilderrätsel und Zungenbrecher abrufen, „Mensch ärger Dich nicht“ spielen und vieles mehr. Pepper serviert Getränke, reagiert mit Blinzeln auf Ansprache und erzählt Märchen (auf Wunsch in unterschiedlichen Sprachen). Auch ein personalisiertes Gymnastikprogramm ist Teil seines Repertoires. Dabei soll der Assistent auf Rollen Pflegekräfte auch perspektivisch nicht ersetzen, sondern sie als zusätzlicher Helfer entlasten sowie alten Menschen, die unter einem Mangel an Ansprache leiden, die Langeweile vertreiben und den Alltag erleichtern. Auch die Messungen von Puls, Blutdruck und Körpertemperatur wird er schon bald übernehmen können.

Weblinks

Wiktionary: humanoid – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

• Humanoider Muskelroboter ZARx
• Ein als humanoid bezeichneter Roboter aus Zürich
• Fanseite über Humanoide Aliens im Star Wars Universum
• Transformation of Shadow Dextrous Hand and Shadow Finger Test Unit from Prototype to Product for Intelligent Manipulation and Grasping (englisch), Marco Reichel, The Shadow Robot Company, Intelligent Manipulation and Grasping, International Conference, July 1–2, 2004, Genova, Italy