Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Howard Hawks

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Howard Winchester Hawks (geb. 30. Mai 1896 in Goshen, Indiana; gest. 26. Dezember 1977 in Palm Springs, Kalifornien) war ein US-amerikanischer Regisseur der klassischen Ära Hollywoods. Hawks profilierte sich genreübergreifend als einer der wichtigsten amerikanischen Filmregisseure seiner Generation. Er schuf bedeutende Klassiker wie Scarface (Gangsterfilm), Leoparden küsst man nicht (Komödie), Tote schlafen fest (Film noir), Red River (Western) und Das Ding aus einer anderen Welt (Science-Fiction). Für sein Lebenswerk erhielt der Regisseur 1975 einen Ehrenoscar; zwei Jahre später starb Hawks im Alter von 81 Jahren.

Leben

Howard Hawks wurde in Goshen, Indiana als ältester Sohn eines Papierfabrikbesitzers geboren. Das College schloss er in Exeter (New Hampshire) ab und studierte anschließend Maschinenbau. Seine ersten Erfahrungen mit Stummfilmen machte er bei den Players-Lasky-Studios. Im Ersten Weltkrieg war er als Pilot und Anwerber für die United States Air Force tätig. Schon in seiner Militärzeit zeichnete er viel auf, aber seine gesamten Unterlagen sind während eines Militärarchivbrandes zerstört worden. Nach dem Krieg arbeitete er unter anderem in einer Flugzeugfabrik. Er versuchte über viele Wege wieder ins Filmgeschäft zu kommen, unter anderem durch Filmjobs wie Cutter, Filmarchitekt, Requisiteur oder auch als Stuntman. Im Jahr 1918 kam er zum ersten Mal mit der Filmindustrie in Hollywood in Berührung. Er jobbte hinter den Kulissen, als bei einem Film von Douglas Fairbanks der Szenenbildner ausfiel und Hawks einspringen durfte. Fairbanks war so begeistert, dass er ihm weitere Arrangements verschaffte. Er arbeitete in den folgenden Jahren unter anderem als Regieassistent und schrieb seine ersten Drehbücher. Als bei einem Film von Mary Pickford der Regisseur wegen Trunkenheit ausfiel, kam erneut die Chance für Hawks. Pickford war so zufrieden mit ihm, dass er sich einen Namen als talentierter Regisseur machen konnte. The Road To Glory (1926) war sein erster eigener Film. Seine Regiearbeit zeichnete sich fortan durch große Genrevielfalt (Komödie, Krimi, Western) aus. Es gelang ihm in verschiedenen Gattungen der Filmkunst neue Maßstäbe zu setzen. Besonders bekannt ist sein Film Scarface (‚Narbengesicht‘); es war der erste große Gangsterfilm, und Hawks schuf mit ihm einen Meilenstein der Filmgeschichte. Als Produzent trat er mit dem Science-Fiction-Klassiker Das Ding aus einer anderen Welt in Erscheinung. Sein letzter Film war der Spätwestern Rio Lobo.

Regisseur

Insbesondere das Westerngenre prägte er mit seiner eigenen Note, die folgendermaßen beschrieben werden kann: Oft wird die Hauptperson unter starken psychischen Druck gesetzt, um dabei die Reaktion zu beobachten – wird sie der Situation standhalten oder an ihr zerbrechen? Zur Schaffung derartiger Situationen hat er Mittel wie überlappende Dialoge eingesetzt, um damit eine Temposteigerung zu erzielen. Dadurch bekommt das Gespräch eine eigene Dynamik, und es wird Spannung aufgebaut. Darüber hinaus verlieh Hawks vielen seiner Filmen immer auch eine Note seines Humors. Ein Beispiel sind die John-Wayne-Klassiker Red River, Rio Bravo, El Dorado und Rio Lobo.

Filmografie

Stummfilme

  • 1923: Quicksands (Produktion, Drehbuch)
  • 1924: Tiger Love (Drehbuch)
  • 1925: The Road to Yesterday (Drehbuch)
  • 1925: The Dressmaker From Paris (Drehbuch)
  • 1926: The Road to Glory (Regie, Drehbuch)
  • 1926: Fig Leaves (Drehbuch)
  • 1926: Honesty – The Best Policy (Drehbuch)
  • 1927: The Cradle Snatchers (Regie)
  • 1927: Bezahlte Liebe (Paid to Love) (Regie)
  • 1927: Unterwelt (Underworld) (Drehbuch)
  • 1928: Blaue Jungs – blonde Mädchen (A Girl in Every Port) (Regie, Drehbuch)
  • 1928: Hinter Haremsmauern (Fazil) (Regie)

Tonfilme

* Ohne namentliche Nennung.

Auszeichnungen

Offizielle Ehrungen

Obwohl Howard Hawks zahlreiche Klassiker des Kinos inszeniert hatte, wurde er bei der alljährlichen Oscarvergabe stets übersehen. Er erhielt nur eine Oscarnominierung im Jahr 1942 für den Film Sergeant York. Er verhalf mit seinen Filmen jedoch vielen Hollywoodschauspielern zu internationalen Erfolgen und zu zahlreichen Oscars. Für sein Lebenswerk erhielt er dann aber 1975 einen Ehrenoscar, nachdem er seine Karriere längst beendet hatte. Für einen Golden Globe Award war er niemals nominiert.

Academy Awards, USA
  • 1975 Honorary Award
Walk of Fame

(Jahr unbek.) Star on the Walk of Fame: 1708 Vine Street

Weitere Anerkennungen

Regisseure

Sein Regiestil und seine spritzigen natürlichen Dialoge wurden von späteren Regisseuren wie Robert Altman, John Carpenter und Quentin Tarantino als vorbildhaft beurteilt. Auch andere Regisseure wie Peter Bogdanovich, Martin Scorsese, François Truffaut, Michael Mann und Jacques Rivette bewunderten sein Werk. Brian De Palma widmete ihm und Ben Hecht sein Remake von Scarface. Jean-Luc Godard bezeichnete ihn als den „größten amerikanischen Künstler“.

Kongressbibliothek

Die Filme The Big Sleep, Bringing Up Baby, His Girl Friday, Red River, Scarface, Sergeant York, The Thing from Another World und Twentieth Century wurden von der Kongressbibliothek als ‚kulturell bedeutsam‘ eingestuft und in das National Film Registry aufgenommen.

Literatur

  • Hans C. Blumenberg: Die Kamera in Augenhöhe. Begegnungen mit Howard Hawks. (= DuMont-Dokumente: Film). DuMont, Köln 1979, 171 S., ISBN 3-7701-1124-9.
  • Michael Töteberg (Hrsg.): Metzler Film Lexikon. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage, Metzler, Stuttgart/Weimar 2005.
  • Ursula Vossen: [Artikel] Howard Hawks. In: Thomas Koebner (Hrsg.): Filmregisseure. Biographien, Werkbeschreibungen, Filmographien. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Recklam, Stuttgart 2008 [1. Aufl. 1999], ISBN 978-3-15-010662-4, S. 310–316 [mit Literaturhinweisen].

Filmdokumentationen

  • Ein verdammt gutes Leben – Howard Hawks. 19 Kapitel aus den Erinnerungen eines Geschichtenerzählers. Deutsche TV-Dokumentation von Hans C. Blumenberg aus dem Jahr 1978, 57 Minuten
  • Genie ohne Grenzen – Der US-Regisseur Howard Hawks. TV-Dokumentation, 46 Minuten

Weblinks

 Commons: Howard Hawks – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Howard Hawks aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.