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Homburg

Aus Jewiki
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Dieser Artikel behandelt die Stadt Homburg im Saarland, zu weiteren Bedeutungen von Homburg siehe Homburg (Begriffsklärung).
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Homburg
Homburg
Deutschlandkarte, Position der Stadt Homburg hervorgehoben
49.3166666666677.3333333333333233
Basisdaten
Bundesland: Saarland
Landkreis: Saarpfalz-Kreis
Höhe: 233 m ü. NN
Fläche: 82,64 km²
Einwohner:

41.790 (31. Dez. 2020)[1]

Bevölkerungsdichte: 506 Einwohner je km²
Postleitzahl: 66424
Vorwahlen: 06841,
06848 (Einöd, Wörschweiler)
Kfz-Kennzeichen: HOM
Gemeindeschlüssel: 10 0 45 114
Stadtgliederung: 9 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Am Forum 5
66424 Homburg
Webpräsenz: www.homburg.de
Oberbürgermeister: Rüdiger Schneidewind (SPD)
Lage der Stadt Homburg im Saarpfalz-Kreis
Karte
Der Marktplatz in der Homburger Altstadt
Blick vom Rathaus auf den Schlossberg
Blick vom Rathaus in die Talstraße

Homburg ist die Kreisstadt des Saarpfalz-Kreises im Saarland. Im örtlichen Dialekt wird der Name Humborch ausgesprochen. Die Universitätsstadt ist mit rund 41.500 Einwohnern die drittgrößte Stadt des Saarlandes.

Geographie

Geographische Lage

Homburg liegt im Osten des Saarlandes an den Ausläufern des Pfälzerwaldes. Die westlichen Stadtteile Beeden, Schwarzenbach, Schwarzenacker, Einöd und Ingweiler liegen im bzw. am Tal der Blies. Der teilweise verwendete Namenszusatz „(Saar)“ (auch: „Homburg/Saar“) ist kein offizieller Bestandteil des Stadtnamens und bedeutet nicht, dass Homburg an dem Fluss Saar liegt, sondern ist eine Kurzbezeichnung für das Saargebiet bzw. ab 1935 für das Saarland. Die nordwestlichen Teile des Stadtgebiets liegen in der großen westpfälzischen Moorniederung, dem Landstuhler Bruch, das sich über 40 Kilometer von Schwarzenbach bis Kaiserslautern erstreckt. Der geographisch tiefste Punkt Homburgs mit 218 m ü. NN befindet sich beim Abfluss der Blies aus dem Homburger Stadtgebiet bei Ingweiler. Die höchste Erhebung ist mit 382 m ü. NN die Einöder Höhe zwischen Kirrberg und Einöd.[2]

Stadtgliederung

Die Stadt Homburg besteht aus Homburg-Stadt und neun Stadtteilen. Nach dem Alphabet sind das Beeden, Bruchhof-Sanddorf, Einöd, Erbach, Jägersburg, Kirrberg, Reiskirchen, Schwarzenbach und Wörschweiler.

Der Stadtteil Einöd teilt sich in Einöd, Ingweiler und Schwarzenacker. Der Stadtteil Jägersburg unterteilt sich in Jägersburg, Altbreitenfelderhof und Websweiler. Zu Erbach gehören die Ortsteile Lappentascherhof und Johannishof. Zum Doppelort Bruchhof-Sanddorf gehört der Ortsteil Eichelscheid.

Die bis zur Gebiets- und Verwaltungsreform selbstständigen Gemeinden Einöd, Jägersburg, Kirrberg und Wörschweiler besitzen den Status von Gemeindebezirken mit eigenen Ortsvorstehern und Ortsräten, die dem Stadtrat allerdings nur beratend zur Seite stehen. In den Stadtteilen, die vor 1974 schon zu Homburg gehörten, gibt es Ortsvertrauensleute. [3]

Einwohnerzahlen Stand 1. Januar 2008:[4]

Stadtteil gehört zu Einwohner
Altbreitenfelderhof Jägersburg 142
Beeden Homburg-Mitte 3.065
Bruchhof Homburg-Mitte 1.843
Einöd Einöd 2.867
Erbach Homburg-Mitte 12.803
Homburg   12.423
Ingweiler Einöd 173
Jägersburg Jägersburg 2.878
Kirrberg Kirrberg 3.060
Lappentascher Hof Homburg-Mitte 221
Reiskirchen Homburg-Mitte 1.430
Sanddorf Homburg-Mitte 1.192
Schwarzenacker Einöd 615
Schwarzenbach Homburg-Mitte 2.189
Websweiler Jägersburg 292
Wörschweiler Wörschweiler 336

Klima

Homburger Klimadiagramm

Der Jahresniederschlag beträgt 907 mm und liegt damit im oberen Viertel der von den Messstellen des Deutschen Wetterdienstes erfassten Werte. Über 78 % der Messstellen zeigen niedrigere Werte an. Der trockenste Monat ist der April; am meisten regnet es im Dezember. Im niederschlagreichsten Monat fällt ca. 1,6mal mehr Regen als im trockensten Monat. Die jahreszeitlichen Niederschlagschwankungen liegen im mittleren Drittel. In 38 % aller Orte schwankt der monatliche Niederschlag weniger.

Geschichte

Erste Siedlungen gab es bereits zur Römerzeit im heutigen Ortsteil Schwarzenacker als wichtige Station an zwei sich kreuzenden Fernstraßen (Metz – Mainz und Trier – Straßburg). An gleicher Stelle befand sich auch eine Siedlung der Mediomatriker. Diese Lesart ist allerdings heute umstritten, besonders nach Münzfunden in der Umgebung.

Die Hohenburg war im 12. Jahrhundert Sitz der Grafen von Homburg. Sie erhielten 1330 von Kaiser Ludwig dem Bayern für ihre Stadt am Fuße des Schlossbergs die Stadtrechte und diese ist damit nach Saarbrücken, das die Stadtrechte neun Jahre früher (1321) bekam, die zweitälteste Stadt im Saarland. Nach dem Tod des letzten Grafen von Homburg im Jahre 1449 fielen Burg und Stadt an die Grafen von Nassau-Saarbrücken. Diese bauten in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts die Burg in ein Renaissanceschloss um.

In der Reunionszeit ließ der französische König Ludwig XIV. durch seinen Festungsbaumeister Vauban Schloss und Stadt in den Jahren 1679 bis 1692 zu einer starken Festung ausbauen. Die Grundstruktur der Altstadt stammt aus dieser Zeit. Die Festungsanlagen wurden 1697 und nach einem Wiederaufbau ab 1705 im Jahr 1714 endgültig geschleift. Ab 1981 wurden die eindrucksvollen Ruinen auf dem Schlossberg freigelegt und restauriert. Sie sind heute eine Sehenswürdigkeit auf der Barockstraße SaarPfalz.

1755 kam Homburg durch einen Gebietstausch von der Grafschaft Nassau-Saarbrücken zum Herzogtum Pfalz-Zweibrücken. Zwischen 1778 und 1788 ließ Herzog Karl II. August von Pfalz-Zweibrücken auf dem Buchenberg (dem heutigen Karlsberg) bei Homburg Schloss Karlsberg (hist. Schreibweise Carlsberg) errichten. Im Jahr 1779 verlegte er seine Residenz auf den Karlsberg. Am 28. Juli 1793 wurde dieses Schloss von französischen Revolutionstruppen zerstört.

In der Folge wurde Homburg und das sogenannte Linke Rheinufer von französischen Truppen besetzt. Im Frieden von Campo Formio (1797) hatte Kaiser Franz II. in einem Geheimvertrag den Rhein als zukünftige Grenze zwischen Frankreich und dem Deutschen Reich vorläufig anerkannt. Die völkerrechtliche Abtretung erfolgte im Frieden von Lunéville (1801). Unabhängig davon wurde das Gebiet von Frankreich annektiert und 1798 verwaltungsmäßig in den französischen Staat eingegliedert.

Der Freiheitsbrunnen erinnert an das Hambacher Fest 1832 und dessen Initiatoren Johann Georg August Wirth und Philipp Jakob Siebenpfeiffer, die in Homburg wirkten.

Nach der nach französischem Vorbild reorganisierte Gebietseinteilung wurde Homburg Hauptort des gleichnamigen Kantons im Arrondissement (Unterpräfektur) Zweibrücken des Departements Donnersberg (Département du Mont-Tonnerre).

1816 fiel Homburg an den Rheinkreis des Königreichs Bayern unter König Maximilian I. Joseph, dem jüngeren Bruder Herzog Karls II. August.

Ende 1831 verlegte der Journalist und Herausgeber der liberal-demokratischen Zeitung Deutsche Tribüne Johann Georg August Wirth (1798-1848) auf Einladung des ehemaligen Homburger Landkommissärs Philipp Jakob Siebenpfeiffer (1789-1845) seine Wirkungsstätte von München nach Homburg, da dort ein freierer Geist herrschte. Die Region rund um Homburg und dem benachbarten Zweibrücken konnte sich nach dem Wiener Kongress zu einem Zentrum der demokratischen Bewegung entwickeln, da das Königreich Bayern dem Rheinkreis seine durch die französische Revolution von 1789 eingeführten Freiheitsrechte beließ, um so u.a. auch von den für den Staat vorteilhaften Steuergesetzen zu profitieren. Wirth und Siebenpfeiffer waren die Initiatoren des Hambacher Festes; daran erinnert in Homburg seit 1992 der „Freiheitsbrunnen“.

1849 wurde die Eisenbahnlinie Ludwigshafen-Homburg(1848)-Bexbach (Ludwigsbahn) fertiggestellt.

Durch die territorialen Bestimmungen des Versailler Vertrages (1919) gehörte Homburg von 1920 bis 1935 zum Saargebiet, das mit einem Mandat des Völkerbundes für 15 Jahre unter französische Verwaltung gestellt wurde.

Im Zweiten Weltkrieg erlitt Homburg 1944/45 schwere Schäden durch Fliegerangriffe. In Homburg arbeitete im März 1945 noch eine der wenigen Raffinerien zur Herstellung von synthetischen Treibstoffen; außerdem waren rund um Anlagen des Westwalls relativ viele deutsche Truppen. [5] Die Westalliierten kämpften sich voran, um zum Rhein vorzustoßen.

Am 14. März 1945 flogen Royal Air Force (RAF) und United States Army Air Forces (USAAF) den schwersten Luftangriff auf Homburg. Dabei starben 220 Menschen. Die Schlossberghöhlen dienten als Luftschutzbunker. Nach der Eroberung Homburgs kam es zu Plünderungen.[6]

Nach dem Krieg lag die Stadt Homburg zunächst in der französischen Besatzungszone; von 1946 bis Ende 1956 wurde sie Teil des Saarprotektorats.

Am 8. März 1947 wurde unter dem Patronat der Universität Nancy ein Institut d’Études Supérieures de Hombourg eröffnet, aus dem 1948 die Universität des Saarlandes hervorging. Heute befinden sich in Homburg die Medizinische Fakultät und das Universitätsklinikum der Universität des Saarlandes.

1978 begann die Altstadtsanierung und Innenstadterneuerung mit der Anlegung von Fußgängerzonen, Plätzen und Brunnen.

Eingemeindungen

Im Jahr 1913 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Beeden-Schwarzenbach eingegliedert.[7] Am 1. April 1936 kam die Gemeinde Erbach-Reiskirchen hinzu,[8] ferner am 1. April 1938 die Gemeinde Bruchhof-Sanddorf.[9] Im Zuge der Gebiets- und Verwaltungsreform wurden die Gemeinden Einöd, Jägersburg, Kirrberg und Wörschweiler am 1. Januar 1974 eingemeindet.[10]

Einwohnerentwicklung

Jahr 1814 1876 1905 1938 1945 1961 1970 1973 1974 2003 2007 2008 2012
Einwohner 2.900 3.600 9.400 20.100 19.600 29.725 32.175 33.600 43.100 46.000 44.000 43.691 41.357
Blick auf die Stadt vom Schlossberg

Politik

Das Homburger Rathaus

Oberbürgermeister

Seit der Verwaltungsreform von 1974 hat Homburg einen Oberbürgermeister, zuvor einen Bürgermeister.[11]

Vom 15. Januar 2008 bis zum 1. Oktober 2014 war Karlheinz Schöner (CDU) Oberbürgermeister der Stadt. Aufgrund der Berufung von Joachim Rippel zum saarländischen Minister für Wirtschaft und Wissenschaft am 5. September 2007 wurden vorgezogene Oberbürgermeisterwahlen notwendig. Die Wahl fand am 13. Januar 2008 mit einer Wahlbeteiligung von 49,3 % statt und führte zu folgendem amtlichen Endergebnis:

Seit 1. Oktober 2014 ist Rüdiger Schneidewind (SPD) Oberbürgermeister von Homburg.

Die Wahl mit einer Beteiligung von 54 Prozent fand am 25. Mai 2014 statt und führte zu folgendem Ergebnis, bei dem keiner der vier Kandidaten die erforderliche absolute Mehrheit erreichte:

  • Rüdiger Schneidewind (SPD): 42,2 %
  • Peter Fuchs (CDU): 31,8 %
  • Marc Piazolo (parteilose „Allianz der Vernunft“, unterstützt von den Grünen): 17,8 %
  • Barbara Spaniol (Linke): 7,8 %

Aus der Stichwahl am 8. Juni 2014 mit einer Wahlbeteiligung von 41,6 Prozent (13.886 gültige Stimmen) ging Rüdiger Schneidewind mit 55,6 Prozent (7.721 Stimmen) gegen Peter Fuchs 44,4 % (6.165 Stimmen) als Sieger hervor.

Parteien

Es existieren Stadt- bzw. Ortsverbände von CDU, SPD, FWG, FDP, Bündnis 90/Die Grünen, der Linken und der Familienpartei.

Stadtrat

Kommunalwahl in Homburg 2014
 %
40
30
20
10
0
36,3 %
31,1 %
7,4 %
7,3 %
6,9 %
4,9 %
4,5 %
1,6 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2004
 %p
   4
   2
   0
  -2
  -4
+3,6 %p
-3,5 %p
+1,5 %p
-3,4 %p
-1,7 %p
+4,9 %p
+4,5 %p
-5,9 %p

Nach den Kommunalwahlen, zuletzt am 25. Mai 2014, ergab sich folgende Sitzverteilung:[12]

  Wahl 2014 Wahl 2009
Partei Anteil Sitze Anteil Sitze
SPD 36,3 % 19 32,7 % 17
CDU 31,1 % 17 34,6 % 19*
Bündnis 90/Die Grünen 7,4 % 4 5,9 % 2*
Die Linke 7,3 % 4 10,7 % 5
FWG Homburg 6,9 % 3 8,6 % 4
Allianz 4,9 % 2
AfD 4,5 % 2
FDP 1,6 % 0 7,5 % 4
Wahlbeteiligung 54,0 % 52,0 %

Im Homburger Stadtrat gibt es keine feste Koalition, sondern hauptsächlich eine sachorientierte Zusammenarbeit der Fraktionen.
* Nach der Kommunalwahl 2009 hatte die Bündnis 90/Die Grünen-Fraktion ursprünglich 3 Sitze. Am 14. Dezember 2011 gab ein Mitglied der Grünen-Fraktion bekannt, dass es aus der Fraktion ausgetreten ist und sich nunmehr der CDU-Fraktion angeschlossen hat. Seitdem verfügten die Christdemokraten über 19 Sitze.

Städtepartnerschaften

Homburg unterhält Städtepartnerschaften mit dem französischen La Baule-Escoublac (seit 1984) und mit dem thüringischen Ilmenau (seit 1989).

Wirtschaft und Infrastruktur

Homburg ist Standort vieler Unternehmen von überregionalem und internationalem Ruf, z. B. Reifenindustrie, Kfz-Zulieferer, Metallfertigung, Bierbrauerei. Die Stadt bietet bei nur 45.000 Einwohnern 30.000 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. In der Arbeitsplatzdichte liegt Homburg bundesweit auf Platz 11.

Verkehr

Der Homburger Hauptbahnhof

Homburg ist durch die Bundesautobahnen 6 (SaarbrückenWaidhaus) und 8 (Perl (Mosel)Bad Reichenhall) sowie die Bundesstraße 423 (von der deutsch-französischen Grenze bei MandelbachtalAltenglan) an das überregionale Straßennetz angebunden.

Der Hauptbahnhof Homburg (Saar) war bis 2007 Systemhalt für ICE-Züge nach Frankfurt am Main, Dresden und Norddeutschland sowie EC/IC-Züge nach Paris, Frankfurt am Main, Stuttgart und Salzburg. Mit Einführung des durchgehenden ICE-Verkehrs Frankfurt-Paris verlor Homburg alle ICE-Halte bis auf die Verbindung nach Dresden; Proteste der Reisenden waren die Folge.

Ein gut ausgebauter Schienenregionalverkehr (SPNV) verbindet Homburg mit Kaiserslautern (Pfälzische Ludwigsbahn), Saarbrücken (ebenfalls Pfälzische Ludwigsbahn) und Trier (Saarstrecke) sowie Neunkirchen und Illingen (Pfälzische Ludwigsbahn/Fischbachtalbahn/Primstalbahn). Die S-Bahn RheinNeckar verbindet Homburg mit den Oberzentren Kaiserslautern, Ludwigshafen, Mannheim und Heidelberg.

Inzwischen stillgelegt wurden die Glantalbahn nach Bad Münster und die Bahnstrecke Homburg–Zweibrücken. Einöd besaß einen in den 1980er Jahren aufgelassenen Bahnhof an der Bahnstrecke Landau–Rohrbach und erhielt 2009 dort wieder einen Haltepunkt. Beeden und Schwarzenacker verfügten über je einen Haltepunkt an der Strecke nach Zweibrücken, Jägersburg besaß einen Bahnhof an der Glantalbahn. Ab 1866 war der Bahnhof Schwarzenacker Eisenbahnknotenpunkt, als die Würzbachbahn nach Hassel eröffnet und ein Jahr später nach St. Ingbert durchgebunden wurde.

Ansässige Unternehmen

Großbetriebe mit Anzahl der Beschäftigten (Stand 2008):[13]

Homburg ist Sitz der Kreissparkasse Saarpfalz sowie der Volksbank Saarpfalz.

Behörden und Kommunalunternehmen

Neben der Verwaltung des Saarpfalz-Kreises und der Stadt selbst befinden sich noch folgende weitere Behörden und Kommunalunternehmen in der Stadt, darunter Agentur für Arbeit, Finanzamt, Polizeiinspektion, Zollamt, Staatliches Hochbauamt und die Stadtwerke Homburg.

Gerichte

In der Stadt befindet sich das Amtsgericht Homburg, das zum Landgerichtsbezirk des Landgerichts Saarbrücken- und OLG-Bezirk des Saarländischen Oberlandesgerichts in Saarbrücken gehört. Die Stadt ist auch Sitz der Saarländischen Notarkammer, deren Präsident der Notar Volker Kawohl ist.

Bildungseinrichtungen

In der Stadt ist die Medizinische Fakultät der Universität des Saarlandes beheimatet mit dem Universitätsklinikum sowie einem angegliederten Schulzentrum mit elf Schulen für Gesundheitsfachberufe. Weiterhin gibt es fünf Grundschulen, zwei Erweiterte Realschulen und drei Gymnasien: Saarpfalz-Gymnasium, Gymnasium Johanneum und das Christian von Mannlich-Gymnasium. Das Berufsbildungszentrum BBZ Homburg in der Nähe des Hauptbahnhofes besteht aus mehreren Berufsfachschulen und Fachoberschulen sowie einem Oberstufengymnasium. Auf dem Gelände des Uniklinikums befindet sich die 1953 als „Saarländisches Körperbehindertenheim“ gegründete „Staatliche Förderschule körperliche und motorische Entwicklung – Schule am Webersberg“, an der etwa 140 Schüler aus dem ganzen Saarland in drei Bildungsgängen Förderung erhalten.[15]

Freizeit- und Sportanlagen

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Bauwerke

  • Festungsruine Hohenburg
Die katholische Pfarrkirche St. Michael
Die protestantische Stadtkirche
Europas größte Buntsandsteinhöhlen mit mächtigen Kuppelhallen und kilometerlangen Gängen in drei Stockwerken übereinander sind ein einzigartiges Naturdenkmal. Die Höhlen gehörten zu der mittelalterlichen Hohenburg, die in der frühen Neuzeit zur Festung ausgebaut und 1714 schließlich geschleift wurde. Erst 1932 wurden die Höhlen wiederentdeckt. Im Zweiten Weltkrieg dienten sie der Homburger Bevölkerung als Schutz vor Fliegerangriffen. Heute ist es möglich, einen Teil der Höhlen in Führungen zu besichtigen.
Der Spickelweiher im Königsbruch bei Homburg

Natur

Der große Weiher im Homburger Stadtpark
Der kleine Weiher im Stadtpark mit Piratenschiff
Das Beeder Brünnchen
Die Kehrberghütte des Pfälzerwald-Vereins auf dem Kehrberg bei Bruchhof

Homburg liegt an den Ausläufern des Pfälzerwaldes und hat eine entsprechend große Waldfläche von 3.549 ha, was einem Anteil von 43 % an der Gesamtfläche entspricht.

Auf dem Stadtgebiet sind fünf Naturschutzgebiete ausgeschrieben mit einer Gesamtfläche von 3.686 ha (44,6 %): das Closenbruch (zwischen Sanddorf, Bruchhof, Erbach und Homburg), der Jägersburger Wald mit dem angrenzenden 600 ha großen Königsbruch (zwischen Erbach, Bruchhof, Eichelscheid, Vogelbach, Eichelscheiderhof, Waldmohr und Jägersburg), das Felsbachtal, der Höllengraben und das Lambsbachtal.

Zur naturnahen Erholung dient der 325 m hohe Schlossberg mit Spazierwegen, Aussichtspunkten, Spielplatz und den frei zugänglichen Burgruinen. Daneben gibt es den 1982 angelegten Homburger Stadtpark und zwei Naherholungsgebiete: das Naherholungsgebiet Beeden mit Mastau und Beeder Brünnchen sowie das Naherholungsgebiet Jägersburg mit historischer Gustavsburg, Abenteuerpark Homburg (ein Hochseilgarten) und Arboretum. Zudem bietet Homburg ein breites Angebot an Wandermöglichkeiten durch den Kulturpark Homburg wie beispielsweise auf dem Karlsberg mit der Karlslust oder den Kirrberger Rundwanderweg mit der Merburgruine. Homburg ist gut an das überregionale Wanderwegenetz angeschlossen. So liegt Homburg am Verlauf des Saarland-Rundwanderweges, des Fernwanderweges Saar-Rhein-Main und am Westpfalz-Wanderweg Nummer 8, dem Saarpfalz-Wanderweg. Auch die Nordroute der Pfälzer Jakobswege führt von Speyer her kommend durch den Ortsteil Kirrberg – wohl wegen der dortigen Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt – weiter nach Hornbach.[16]

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Floh- und Antiquitätenmarkt (jeden 1. Samstag im Monat)
  • Homburger Bockbierfest (2. Samstag im November)
  • Homburger Live-Festival
  • Homburger Keramikmarkt
  • Homburger Bauernmarkt
  • Homburger Maifest (3. Wochenende im Mai)
  • Trofeo Karlsberg (jährlich am Wochenende nach Fronleichnam stattfindendes Junioren-Weltcup-Radrennen)
  • Jägersburger Strandfest (jährlich erstes Wochenende im Juli)
  • Festa Italiana
  • Homburger Oktoberfest
  • Homburger Nikolausmarkt (Anfang Dezember)
  • Christkindlmarkt (Dezember)
  • Meisterkonzerte und Theatergastspiele im Saalbau

Sport

  • FC 08 Homburg, Deutscher Amateurmeister 1983, 1. Fußball-Bundesliga 1986–88 und 1989/90, 2. Fußball-Bundesliga 1984–86, 1988/89 und 1990–95, viermaliger Saarlandpokalsieger
  • Am 1. März 2006 fand im Waldstadion ein Länderspiel der Frauennationalmannschaft von Deutschland gegen die Mannschaft der Volksrepublik China statt. Bei diesem Spiel, das die ARD live übertrug, wurde ein neuer deutscher Zuschauerrekord von über 20.000 Zuschauern bei einem Spiel einer Frauennationalmannschaft aufgestellt.
  • Homburger Bergrennen

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Seit 1901 wurden acht Personen zu Ehrenbürgern ernannt. Einzig lebender Ehrenbürger ist der ehemalige Oberbürgermeister von Homburg Reiner Ulmcke.

Söhne und Töchter der Stadt

Persönlichkeiten, die in Homburg gewirkt haben

Sonstiges

Blick vom Schlossberg Richtung Westen. In der rechten Bildmitte das Wohnviertel, das den inoffiziellen Namen Neukrickenbach trägt.

Neukrickenbach

Das Wohnviertel im Dreieck zwischen der Eisenbahnlinie nach Saarbrücken, der Bexbacher Straße und der Saarbrücker Straße trägt bei den Homburgern den inoffiziellen Namen Neukrickenbach (lokal: Neikriggebach). Es entstand 1922 durch Ansiedlung von Eisenbahnern (siehe Eisenbahnsiedlung), die hauptsächlich von Krickenbach (nahe Kaiserslautern) zugezogen waren. Mit der einsetzenden Baulust um 1928 wurde das Viertel erschlossen. Die Straßen des Viertels wurden nach Musikern benannt, wahrscheinlich weil die Anwohner die musikalische Tradition aus ihrem Heimatort pflegten.[17][18]

Weblinks

 Wikisource: Homburg – Quellen und Volltexte
 Commons: Homburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikivoyage: Homburg – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Saarland.de – Amtliche Einwohnerzahlen Stand 31. Dezember 2020 (PDF; 98 kB) (Hilfe dazu). (Hilfe dazu)
  2. Topographische Karte 1:25000
  3. Ortsteile von Homburg auf www.homburg.de
  4. Daten und Fakten, Einwohner nach Stadtteilen auf www.homburg.de
  5. Seite 236 (The Last Offensive, Chapter XII: The Saar Palatinate)
  6. The last offensive, S. 262
  7. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7. Seite 487
  8. Erbach-Reiskirchen wurde nach Homburg eingemeindet. In: Saarbrücker Zeitung vom 5. April 1936, Eintrag des Zeitungsartikel im der Rheinland-Pfälzischem Bibliographie
  9. Das Gesetz Nr. 1383 zur Vereinheitlichung und Bereinigung landesrechtlicher Vorschriften (5. RBG) vom 5. Februar 1997, Artikel 3, Nr. 12 ersetzt die Verordnung über die Eingliederung der Gemeinde Bruchhof-Sanddorf in die Stadt Homburg (Saar) vom 6. Januar 1938.
  10. Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz, ISBN 3-17-003263-1, S. 803.
  11. Verzeichnis der Bürgermeister und Oberbürgermeister von Homburg ab 1798 auf dem Webangebot der Stadt Homburg
  12. Stadtratswahl 2014 Auf: wahl.homburg.de, abgerufen am 27. Mai 2014
  13. Industriehochburg und Biosphäre - Der Saarpfalz-Kreis auf dem Weg zur Vorzeigeregion (PDF) in: „Wirtschaft im Saarland“ 01/2008, IHK Regional, S. 17.
  14. Standort des Unternehmens Dr. Theiss Naturwaren, abgerufen am 14. September 2012
  15. Thorsten Wolf: Elektronik macht Lernen leichter. Saarbrücker Zeitung, 25. Mai 2013, S. C2.
  16. Übersichtskarte über die Pfälzer Jakobswege
  17. Karl Fischer: Geschichte Homburg, Kapitel 8: Vom Kleinstadtidyll zur Industriestadt, Seite 125, in: Blätter zur Geschichte der Stadt Homburg, 1958.
    Online-Version des Stadtarchivs Homburg
  18. Neukrickenbach Informationen und Fotos auf der Website Homburg-im-Bild
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