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Hirāʾ

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Eingang zur Höhle

Hirāʾ (arabisch حراء, DMG ḥirāʾ bzw. حرا / ḥirā) ist ein Berg drei arabische Meilen nordöstlich von Mekka, der deswegen eine wichtige Bedeutung im Islam hat, weil hier der Prophet Mohammed nach der arabischen Überlieferung seine erste Offenbarung erhielt. Der Berg wird deshalb auch Dschabal an-Nūr ("Berg des Lichts") genannt. Das Ereignis wird mit dem Beginn von Sure 96 in Verbindung gesetzt. Ibn Hischam überliefert, dass sich Mohammed vor der ersten Offenbarung jedes Jahr für einen Monat zur Einkehr (dschiwār) in die Nähe des Berges Hirāʾ begeben habe, und erklärt, dass dies Teil des tahannuth (تحنّث / taḥannuṯ) der Quraisch gewesen sei.

Der Tahannuth war eine fromme Übung, die Mohammeds Großvater ʿAbd al-Muttalib ibn Hāschim in Mekka eingeführt haben soll.[1] Sie galt der Verehrung des Heiligen Bezirks von Mekka, wurde im Sommer vollzogen, und bestand neben der mehrwöchigen Einkehr am Berg Hirāʾ aus der Gabe von Almosen. Andere Personen im vorislamischen Mekka, von denen überliefert wird, dass sie den Tahannuth vollzogen haben, waren Chālid ibn al-Hārith aus dem Stamm Kināna, Hakīm ibn Hizām und der Hanif Zaid ibn ʿAmr. Ibn Hischām stellt sogar explizit eine Verbindung zwischen der Übung und dem Hanifentum her, indem er erklärt, dass taḥannuṯ das Gleiche sei wie taḥannuf (Hanifentum), weil die Araber den Buchstaben ف / fāʾ wie thāʾ / ث / ṯāʾ aussprechen würden.[2] Kister vermutet, dass das islamische freiwillige Fasten in den Monaten Radschab und Scha'ban, das vor der islamischen Kalenderreform im Sommer lag, im Tahannuth-Ritual seinen Ursprung hat.[3]

Diejenigen, die den Tahannuth vollzogen, wählten dafür unterschiedliche Orte beim Berg Hirāʾ aus. Mohammed selbst soll sich vor seiner ersten Offenbarung in eine Höhle an der Spitze dieses Berges zurückgezogen haben. Sie wird bis heute als "Hirāʾ-Höhle" (غار حراء / ġār al-ḥirāʾ) verehrt. Aischa dagegen wählte bei einer späteren Gelegenheit einen Ort zwischen dem Berg Hirāʾ und dem Berg Thabīr für eine zweimonatige Einkehrphase.[4]

Nach der Überlieferung von Ibn Hischam begab sich Mohammed um das Jahr 620 nach seiner Rückkehr von Taif ein weiteres Mal zum Berg Hira, um sich der notwendigen Unterstützung der Bewohner von Mekka zu versichern.

Belege

  1. Vgl. Kister 1968, 232f.
  2. Vgl. Hawting 98.
  3. Vgl. Kister 34f.
  4. Vgl. Kister 1979, 35.

Literatur

  • M.J. Kister: "Al-Taḥannuth: an enquiry into the meaning of a term" in Bulletin of the School of Oriental and African Studies 31 (1968) 223-236.
  • M.J. Kister: "'Shaʿbān is my month'. A study of an early tradition." in J. Blau a.o. (ed.): Studia orientalia memoriae D.H. Baneth dedicata. Jerusalem 1979. S. 15-37.
  • G.R. Hawting: Art. "Taḥannuth" in Encyclopaedia of Islam. New edition. Bd. X, S. 98f.
  • T.H. Weir, W. Montgomery Watt: Art. "Ḥirāʾ" in Encyclopaedia of Islam, New Edition. Bd. III, S. 462.

Weblinks

 Commons: Hira-Höhle – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Hirāʾ aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.