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Hinterlader

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Hinterladergeschütz aus dem Jahre 1410
Lefaucheux-Gewehr mit Bügelverschluss (Einzel- und Hinterlader)
Animation eines Geschützturms mit Hinterladerprinzip

Hinterlader sind Schusswaffen, deren Lauf an beiden Enden offen ist und bei denen das Projektil und die Treibladung durch die hintere Öffnung in die Kammer gebracht werden. Meist wird dazu eine Patrone verwendet. Die Ladeseite des Laufs wird durch den Verschluss der Waffe abgedichtet, der typischerweise auch die Auslösevorrichtung enthält.

Vorteile und Nachteile

Hauptvorteile des Hinterladers bei Handfeuerwaffen und Geschützen sind, im Gegensatz zum Vorderlader, bei Verwendung einer Patrone die bedeutend erhöhte Feuerrate und die einfachere Deckung. Während beim Vorderlader der Schütze Treibladung und Projektil durch die Laufmündung laden muss, können beim Hinterlader Treibladung und Geschoss einfach nachgeführt werden, was die Handhabung hinter einer Deckung vereinfacht.[1] Grundsätzlich ist die Ladungszuführung bei einer Schusswaffe von der normalen Schützenposition hinter dem Rohr vorteilhaft, weil dadurch die Bedienung vereinfacht und somit schneller wird. Gleichzeitig bietet die Konfektionierung vorgefertigter Ladungen die Sicherheit gleichbleibender ballistischer Eigenschaften und logistische Vorteile für die Vorhaltung verschiedener Ladungs- und Projektilkombinationen. Hinter dem Rohr ist der Schutz der Schützen einfacher zu realisieren.

Nachteilig sind generell die höheren Aufwendungen, die für Fertigung und Betrieb der notwendigen Verschluss- und Munitionszuführungssysteme anfallen.

Bei Feuerwaffen werden Ladung und Projektil geladen, bei Druckluftwaffen wird nur das Projektil geladen und das Geschoss mittels komprimierter kalter Gase durch den Lauf getrieben. Dies gilt auch für die meisten Federdruckwaffen. Federkraftwaffen hingegen übertragen die Kraft direkt auf das Projektil. Sofern das Geschoss von hinten geladen wird, sind alle vorstehenden Waffen Hinterlader, auch wenn sie nicht zu den Feuerwaffen zählen.

Geschichte

Erste Hinterladergeschütze auf Schiffen gab es nachweislich bereits im 15. Jahrhundert[2]. Das erste praxistaugliche Hinterladergewehr, das Dreysesche Zündnadelgewehr, wurde 1836 gebaut. Es ist die Entwicklungsbasis für Repetierwaffen und Selbstlader.

Der erste Einsatz durch die preußische Armee erfolgte 1849 bei der Niederschlagung der Aufstände während der deutschen Revolution und im Schleswig-Holsteinischen Krieg.[3][4] Nach dem preußischen Erfolg in der Schlacht von Königgrätz im Deutschen Krieg 1866 konnten sich Hinterladergewehre schließlich durchsetzen.

Hinterlader sind heute Stand der Technik für alle Schusswaffen (mit Ausnahme einiger Granatwerfer/leichter Mörser). Dazu wurden je nach Anwendung und Größe der Waffen die unterschiedlichsten Systeme entwickelt.[5]

Weblinks

 Commons: Hinterlader – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Hinterlader – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Hans-Dieter Götz: Waffenkunde für Sammler. Vom Luntenschloß zum Sturmgewehr. 8. Auflage. Stuttgart, Motorbuchverlag 1994, ISBN 3-87943-303-8.
  2. Die Kanonen der „Lisa von Lübeck“ (eingesehen am 17. Aug. 2009).
  3. Ortenburg: Waffen der Einigungskriege 1848–1871, 1990, S. 60
  4. Loebell: Des Zündnadelgewehrs Geschichte und Konkurrenten, 1867, S. 42
  5. Terry Gander, Peter Chamberlain: Enzyklopädie deutscher Waffen. 1939–1945 Handwaffen, Artillerie, Beutewaffen, Sonderwaffen. Spezialausgabe, 2. Auflage. Stuttgart, Motorbuchverlag 2008, ISBN 978-3-613-02481-6.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Hinterlader aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.