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Hildegard Löwy

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Hildegard Löwy (geboren am 4. August 1922 in Berlin; gestorben am 4. März 1943 in der Strafanstalt Plötzensee, Berlin) war eine deutsche Büroangestellte und Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus und ein Opfer der NS-Justiz.

Leben und Tätigkeit

Löwy wuchs in Berlin auf. Als Kind verlor sie bei einem Straßenbahnunfall einen Arm, so dass sie fortan eine Prothese tragen musste. Ihre schulische Ausbildung erhielt sie an verschiedenen jüdischen Schulen in der Reichshauptstadt, zuletzt – ihre frühere Schule wurde nach dem Pogrom vom November 1938 geschlossen – die Schule in der Wilsnacker Straße in Berlin-Moabit. Als sie hier 1940 – als einziges Mädchen in einer Klasse von elf Schülern – ihr Abitur ablegte, war diese Anstalt die letzte jüdische Schule, die in Berlin verblieben war. Anschließend begann sie eine Ausbildung an der Schule für Gebrauchsgrafik der Jüdischen Gemeinde, die 1941 geschlossen wurde. Stattdessen arbeitete sie als Büroangestellte.

Aufgrund ihres Interesses an den Ideen des Zionismus gehörte sie bis 1938 der Gruppe Hashomer Hatzair an. Um 1939 schloss Löwy sich der kommunistisch orientierten – aber nicht direkt mit der Untergrundorganisation der illegalen KPD verbundenen – Gruppe um den Elektriker Herbert Baum an. Dieser später unter der Bezeichnung Gruppe Herbert Baum bekannt gewordene Freundeskreis arbeitete seit dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges aktiv gegen die NS-Herrschaft. Bis 1942 verbreitete die Gruppe vor allem selbst angefertigte Flugblätter und klebte Plakate auf öffentlichen Plätzen, die sich gegen das NS-Regime und den Krieg wandten.

Löwy wurde am 15. April 1942 von der Gestapo verhaftet. Als der Rest der Baum-Gruppe in den folgenden Monaten im Gefolge des von ihr im Mai verübten Brandanschlages auf die antisowjetische Propagandaausstellung „Das Sowjet-Paradies“ zerschlagen und die Widerstandsaktivitäten der Gruppe von der Gestapo rekonstruiert wurden, wurde allmählich der ganze Umfang von Löwys Involvierung in die Tätigkeit der Gruppe bekannt. In der Folge wurde sie im Dezember 1942 zusammen mit elf weiteren Mitgliedern der Gruppe – Heinz Birnbaum, Hella Hirsch, Marianne Joachim, Hanni Meyer, Helmut Neumann, Heinz Rotholz, Siegbert Rotholz, Lothar Salinger, Alice Hirsch, Lotte Rotholz und Edith Fraenkel – vor dem 2. Senat des Volksgerichtshofes angeklagt. Im Urteil vom 10. Dezember 1942 wurden die Angeklagten für schuldig befunden. Löwy wurde, ebenso wie Birnbaum, Hirsch, Joachim, Meyer, Neumann, Heinz und Siegbert Rotholz sowie Lothar Salinger zum Tode verurteilt. Die übrigen drei erhielten Zuchthausstrafen Die Hinrichtung wurde am 4. März 1943 in der Strafanstalt Berlin-Plötzensee mit dem Fallbeil vollstreckt.

Heute erinnert ein der Baum-Gruppe gewidmeter Gedenkstein in Berlin namentlich auch an Löwy[1]

Literatur

  • Eric Brothers: Berlin Ghetto. Herbert Baum and the Anti-Fascist Resistance. 2012.

Weblinks

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Hildegard Löwy aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.