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Hermann Tennenbaum

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Hermann Tennenbaum (geb. 17. Juli 1926 in Biel; gest. im April 2014), schweizerischer Unternehmer; sein Vater Jakob Tennenbaum kam als Uhrmacher in die Schweiz, er stammte aus der Nähe von Lemberg. 1925 heiratete Hermann Tennenbaums Vater Rosa Niklaus aus Nidau. Die Eltern führten ein religiöses Leben. Sie gründeten zusammen die Firma Telix Watch, in der sie arbeiteten. Nach erfolgter Ausbildung als Uhrenmacher und Kaufmann trat auch der Sohn Hermann Tennenbaum in die Firma der Eltern ein, und nach dem Tod des Vaters 1962 übernahm er die Leitung der Firma bis 1974. Inzwischen hatte er seine Frau Hanka Kleminska, eine Holocaust-Überlebende, die in die Schweiz geflüchtet war, kennen gelernt. Die beiden heirateten und ihnen wurden zwei Töchter und ein Sohn geschenkt.

Hermann Tennenbaum war ein tüchtiger und arbeitsamer Schweizer Jude mit typisch schweizerischem Pflichtbewusstsein. Seine Frau Hanka, die während des Holocaust in Wäldern überlebte und dann in die Schweiz flüchtete, hatte nach den Holocaust-Erlebnissen andere Erwartungen an das Leben in Westeuropa und konnte sich nicht in die festen Strukturen der präzisen Uhrmacherei einfügen. Sie wollte leben und die verlorene Kindheit nachholen. Dieser Kontrast führte zu Konflikten und schlussendlich zur Scheidung.

Hermann Tennenbaum entschloss sich, nach der Scheidung nach Zürich umzuziehen, wo er mit Berty Sussmann fast 40 Jahre lang in einer Lebensgemeinschaft lebte. Er arbeitete in ihrem Geschäft. Als sie krank wurde, pflegte er sie. Erst nach ihrem Tod kehrte Hermann Tennenbaum nach Biel zurück. 2012 musste er seine Unabhängigkeit aufgeben und in ein Altersheim in Evilard umziehen.

Hinweis

Die Informationen enstammen einem im tachles, Ausgabe vom 2. Mai 2014, S. 28, veröffentlichten Nachruf (Autor: David Polnauer)