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Hermann Schmelzer

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Rabbiner Schmelzer

Hermann I. Schmelzer (geb. 1932 in Ungarn; gest. im November 2020) war bis August 2012 der dienstälteste amtierende Schweizer Rabbiner.

Leben

Er wurde 1932 in Ungarn geboren, besuchte die Landesrabbinerschule in Budapest und die École Rabbinique in Paris. 1958 wurde er als Religionslehrer nach Stockholm berufen, studierte später in London und erhielt das Rabbinerdiplom.

1962 erfolgte die Ordination als Rabbiner im schwedischen Malmö, 1968 wurde er nach St. Gallen berufen, wo er seitdem ohne Unterbrechung mehr als vier Jahrzehnte lang tätig war. In St. Gallen hat er es verstanden, eine traditionelle Gemeinde aufrecht und lebendig zu erhalten, ohne den Anschluss an die Moderne und die Anforderungen der Gegenwart zu verpassen. Mit ihm ging eine Ära zu Ende.

Nachruf tachles 16.11.2020

Die Schweiz verliert einen seiner bedeutendsten rabbinischen Gelehrten und jüdischen Humanisten.

Mit dem Tod von Rabbiner Hermann Schmelzer verliert die Schweiz einen seiner bedeutendsten Rabbiner. Zugleich geht mit Schmelzer eine Ära der Rabbiner zu Ende, die an europäischen Rabbinerschulen ausgebildet wurden. 44 Jahre lang wirkte er als Gemeinderabbiner «talmid chacham» und ebenso als akademische Instanz an der Spitze der Jüdischen Gemeinde St. Gallen (JGSG). Schmelzer hielt die kleine und bedeutende jüdische Gemeinde durch Respekt, Öffnung, Dialog und angewandtes Judentum zusammen. Im Jahre 2012, zum 150. der JGSG beendete er als dienstältester Schweizer Rabbiner sein Amt. Schmelzer kam aus Budapest und Schweden, ordnete sich ein in eine Traditionsgemeinde und Region, die er mit Augenmass auf Augenhöhe mit der Gemeinde und Gemeinschaft führte. Er avancierte zu einer Autorität durch die Kraft von Wort und Integrität.

Im Jahre 1962 erhielt Hermann Schmelzer seine Ordination als Rabbiner im schwedischen Malmö. 1968 wurde er nach St. Gallen berufen als Nachfolger von Lothar Rothschild. 1932 in Ungarn geboren, besuchte Schmelzer die Landesrabbinerschule in Budapest und die École Rabbinique in Paris. 1958 wurde er als Religionslehrer nach Stockholm berufen, studierte später in London. In St. Gallen führte er nicht nur die Einheitsgemeinde erfolgreich sondern schaffte ein immenses jüdisches Werk durch Studium und Vermittlung sowie im Bereich des interreligiösen Dialogs. Den Lehrauftrag an der Hochschule St. Gallen über die verschiedensten Aspekte der Religionsgeschichte hatte er bis 2009 inne. Er diente der Universität zudem im Team der Studentenseelsorger. Schmelzer war ein begnadeter Redner, ein tiefer Denker, mit Esprit und feinem Humor. Als Rabbiner war er kein Bewahrer, sondern ein Ermöglicher; ein Freidenker und kein Ideologe, der den «minhag hamakom» in St. Gallen gestärkt und somit die Gemeinschaft durch die Gegenwart in die Zukunft geführt hat. Am Samstag ist er 88-jährig in St. Gallen verstorben. Er hinterlässt seine Gattin[1] und seinen Sohn.

Fussnoten und Einzelnachweise

  1. Rita Schmelzer (1932–2024)

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