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Hermann Feiner

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Hermann Feiner (geb. 6. Oktober 1888 als Isidor Hermann Israel Feiner in Stanislau, Österreich-Ungarn, heute: Ukraine; gest. 3. Oktober 1944 im KZ Auschwitz) war ein österreichischstämmiger Schauspieler, Sänger, Regisseur und Theaterleiter an deutschen Bühnen.

Leben und Wirken

Der aus der damaligen k.u.k.-Provinz Galizien stammende Feiner begann 1904 seine Bühnenlaufbahn als Schauspieler und Sänger (Stimmlage Tenor) am Stettiner Bellevue-Theater. Es folgten Engagements an das Stadttheater von Kiel, das Breslauer Schauspielhaus und nach Leipzig. 1909 kehrte er nach Stettin zurück, um als Schauspieler und Regisseur der Operette am Bellevue-Theater zu arbeiten. 1911 traf Feiner in Berlin ein, wohin ihn das Theater des Westens geholt hatte.

Nach dem Erstem Weltkrieg machte Hermann Feiner als Sänger mit Liedern wie Großmama, laß dir die Haare schneiden von sich reden und feierte Erfolge am Hamburger Operettenhaus. Ende der 20er Jahre erreichte Feiner seinen Karrierehöhepunkt als Oberspielleiter bei den sogenannten Haller-Revuen und stellvertretender Direktor am Theater im Admiralspalast. Zeitweise wurde er auch als künstlerischer Leiter von Haus Vaterland verpflichtet. Darüber hinaus wirkte Feiner als Gastspielregisseur und Autor - so schrieb er beispielsweise den Text zu Drei alte Schachteln - und war 1930 an der Regie zu Willi Wolffs Kinofilm Nur Du beteiligt.

1933 geriet der jüdische Künstler in die Isolation. Im Dezember 1934 emigrierte Feiner nach Wien, wo er als Dramaturg des Trio-Verlags arbeitete. Dort starb im Oktober 1936 seine Frau, die ungarische Sängerin Vilma Conti (1877-1936). Feiner verließ daraufhin Österreich und übersiedelte in die Niederlande. Dort nahm Feiner an deutschsprachigen Unterhaltungs- und Kabarettprogrammen teil und inszenierte eigene Revuen, beispielsweise an der Rotterdamer Arena.

Während der Besetzung des Landes durch deutsche Truppen wurde Hermann Feiner verhaftet und in das Durchgangslager Westerbork verbracht. Dort nahm er im Herbst 1943 an deutschsprachigen Lagerprogrammen wie Humor und Melodie und Bravo! Da Capo teil und beteiligte sich an diversen Revuenummern. Ihm zur Seite standen die Berliner Kollegen Max Ehrlich und Kurt Gerron. Mit dem letzten Großtransport, der Westerbork verließ, wurde Feiner am 4. September 1944 in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Einen Monat später starb er in den Gaskammern von Auschwitz.

Hermann Feiners Tochter Ruth, eine Schriftstellerin ("Katzen übern Weg", "Drei Tassen Kaffee"), überlebte den Holocaust in London.

Literatur

  • Kay Weniger: Zwischen Bühne und Baracke. Lexikon der verfolgten Theater-, Film- und Musikkünstler 1933 bis 1945. Metropol, Berlin 2008, ISBN 978-3-938690-10-9, S. 111 f.
  • Kay Weniger: Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben …. Lexikon der aus Deutschland und Österreich emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamtübersicht. S. 166, ACABUS Verlag, Hamburg 2011, ISBN 978-3-86282-049-8
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Hermann Feiner aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.