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Helmuth Zimmerer

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Helmuth Zimmerer (* 19. Dezember 1912 in Pfaffenberg; † 22. November 1984 in Würzburg) war ein deutscher Jurist, Volkswirt und Kommunalpolitiker. Von 1956 bis 1968 war er Oberbürgermeister der Stadt Würzburg.

Leben

Der Sohn eines Sparkassendirektors besuchte zunächst die Volksschule in Pegnitz und die Dorfschule in Kutzenberg. Im Anschluss wechselte er an das Neue Gymnasium in Bamberg, an dem er 1932 das Abitur ablegte. Danach absolvierte er ein Studium der Rechts- und Staatswissenschaft sowie der Volkswirtschaftlehre an den Universitäten in München und Erlangen. Er legte das Erste Juristische Staatsexamen ab und bestand 1936 die Prüfung als Diplom-Volkswirt. Im selben Jahr wurde er an der Universität Erlangen mit dem Dissertationsthema Rasse, Staatsangehörigkeit, Reichsbürgerschaft. Ein Beitrag zum völkischen Staatsbegriff zum Doktor der Rechte promoviert.[1] Nach dem Referendariat und der Ablegung des Zweiten Juristischen Staatsexamens 1939 war in der inneren Verwaltung Bayerns tätig. 1942 wurde er zum Regierungsrat ernannt. Er nahm ab 1940 als Soldat am Zweiten Weltkrieg teil, war zuletzt Oberleutnant und geriet 1945 in Gefangenschaft, aus der er 1947 entlassen wurde.

Zimmerer war von Februar bis Juni 1933 Mitglied der SA.[2] Am 1. Mai 1933 trat er in die NSDAP ein.[2] Am 1. Juni 1933 bewarb er sich um die Aufnahme in die SS, in die er am 23. Januar 1934 als SS-Mann eintrat.[2]

Nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft arbeitete Zimmerer von 1948 bis 1950 als Rechtsanwalt in Bamberg.[3] Im Anschluss trat er als persönlicher Referent von Oberbürgermeistermeister Franz Stadelmayer und als Kulturreferent in die Würzburger Stadtverwaltung ein, in der er 1952 zum Kämmerer und berufsmäßigen Stadtrat aufstieg.

Zimmerer war Vertreter der Freier Wählergemeinschaft und bekleidete von 1956 bis 1968 das Amt des Oberbürgermeisters der Stadt Würzburg. Bei der Oberbürgermeisterwahl 1956 wurde er mit Unterstützung der SPD und der Freien Wählergemeinschaft, bei der Oberbürgermeisterwahl 1962 mit Unterstützung der CSU gewählt.[3] In seine Amtszeit fiel der Abschluss der Städtepartnerschaften mit Caen und Dundee (1962), Rochester (1964) und Mwanza (1966).

Nachdem er als Oberbürgermeister von Klaus Zeitler abgelöst wurde, trug er den Titel Oberstadtdirektor. 1972 wurde er mit der Leitung des Rechtsamtes betraut.[3] Von 1974 bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Dezember 1977 war er erneut berufsmäßiger Stadtrat und Leiter der Abteilung für Stadtentwicklung, Umweltschutz und Rechtsangelegenheiten.

Im Würzburger Stadtteil Lengfeld wurde nach ihm die Hel­muth-Zim­me­rer-Stra­ße benannt. Aufgrund Zimmerers umstrittener Doktorarbeit prüfte der Würzburger Stadtrat 2012 eine Umbenennung der Straße,[4] die 2015 durch Beschluss des Stadtrates in Angermeierstraße erfolgte.[5]

Helmuth Zimmerer war seit 1950 mit Elisabeth, geb. Schmitt, verheiratet und hatte drei Kinder.

Literatur

  • Herrmann A. L. Degener, Walter Habel (Hrsg.): Wer ist wer? Das deutsche Who’s who. Band 19, Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 1976, S. 1129.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Jung: Die Skandale des Dr. Zimmerer. In: Main-Post. 27. Mai 2015, abgerufen am 20. Oktober 2015.
  2. 2,0 2,1 2,2 Wolfgang Jung: OB Zimmerer: Ein gewissenhafter Nazi. In: Main-Post. 1. Juli 2015, abgerufen am 20. Oktober 2015.
  3. 3,0 3,1 3,2 Hans Tigges: Das Stadtoberhaupt. Porträts im Wandel der Zeit. Nomos, 1988, S. 219.
  4. Wird Helmuth-Zimmerer-Straße umbenannt? In: Main-Echo. 20. September 2012, abgerufen am 20. Oktober 2015.
  5. Aus Helmuth-Zimmerer- wird Angermaier-Straße. OB Schuchardt: „Ein würdiger Name“. Pressemitteilung. Stadt Würzburg, abgerufen am 20. Oktober 2015.

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