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Held der Sowjetunion

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Orden Held der Sowjetunion

Held der Sowjetunion (russisch Герой Советского Союза, wiss. Transliteration Geroj Sovetskogo Sojuza) war die höchste Auszeichnung und der höchste Ehrentitel, der in der UdSSR für „persönliche und kollektive, mit einer Heldentat verbundene Verdienste für Staat und Gesellschaft der Sowjetunion“ vergeben wurde. Sie wurde im Jahre 1934 gestiftet, um die Retter der Besatzung der Cheliuskin zu ehren.

Die Auszeichnung umfasste bei Stiftung am 16. April 1934

Ab 1. August 1939 umfasste die Auszeichnung dann zusätzlich die Verleihung der Medaille „Goldener Stern“.

Die ersten Helden der Sowjetunion waren 1934 die so genannten Tscheljuskinzy, sieben Piloten, die sich bei einer spektakulären Rettung von Schiffbrüchigen verdient gemacht hatten. Die gesamte Besatzung der Tscheljuskin, die auf einer Expedition durch das Nordpolarmeer nach dem Untergang ihres Schiffes vom Packeis eingeschlossen worden war, konnte von einer Eisscholle geborgen werden. Aus Anlass dieser Rettung wurde der Titel auf Beschluss des ZK der KPdSU am 16. April 1934 gestiftet und am 20. April 1934 erstmals verliehen.

Held der Sowjetunion und der Leninorden

Bis zur Stiftung des Titels Held der Sowjetunion war der Leninorden die höchste staatliche Auszeichnung der Sowjetunion. Unmittelbar nach der Einführung des neuen Titels ergab sich die Frage, wie der Titel Held der Sowjetunion als nunmehr höchste Auszeichnung auch äußerlich vom Leninorden zu unterscheiden war. Mit der Stiftung des Goldenen Sterns am 1. August 1939 zusätzlich zum Leninorden erhielt der Titel Held der Sowjetunion dieses Alleinstellungsmerkmal als höchste Auszeichnung. Zunächst durfte ab 1939 der Leninorden nur zum jeweils ersten Goldenen Stern (also einmalig) überreicht werden. Bei späteren Mehrfachverleihungen des Titels Held der Sowjetunion ab 1972 durfte dann jeweils wieder der Leninorden mitverliehen werden (Dekret der Präsidiums des Obersten Sowjets in der Fassung von 1973). Insgesamt wurde die Auszeichnung durch gehäufte Mehrfachverleihungen an hochrangige Politiker in ihrem Ansehen abgewertet.

Bei der zweiten Auszeichnung mit dem Titel wurde eine Bronzebüste des Helden im Heimatort des Ausgezeichneten oder, auf Beschluss des Präsidiums des Obersten Sowjets, an einem anderen Ort aufgestellt.

Goldener Stern

Goldener Stern auf einer DDR-Briefmarke zu Richard Sorge

Die Medaille war ein fünfzackiger goldener Stern mit glattem Avers. Auf dem Revers befand sich die Inschrift „Герой СССР“ (Held der UdSSR) und die Verleihungsnummer. Das Band der Tragespange war rot.

Insgesamt wurde der Titel bis Anfang 1986 an 12.600 Personen verliehen, über 11.000 davon wurden allein in den Jahren des Zweiten Weltkrieges ausgezeichnet. Bisher gab es 150 zweimalige, an drei Personen dreimalige und an zwei Personen viermalige Verleihungen. Je viermal ausgezeichnet wurde der Stellvertreter des Obersten Befehlshabers der Roten Armee im Zweiten Weltkrieg Marschall Schukow, sowie der spätere Parteichef der KPdSU Leonid Breschnew. Dreimal erhielten die Auszeichnung die Fliegerhelden Marschall der Flieger Alexander Pokryschkin und Marschall der Flieger Iwan Koschedub, sowie Marschall der Sowjetunion Budjonny. Insgesamt wurden 11.664 Medaillen verliehen.[1]

Bereits unter Nikita Chruschtschow setzte eine gewisse Inflation dieses Titels ein, da er ihn nicht nur für außergewöhnliche Taten, sondern auch zu runden Geburtstagen verlieh. So bekam Schukow seinen vierten Titel zum 60. Geburtstag, Budjonny bekam alle drei Titel zu runden Jubiläen. Breschnew erhielt alle vier Auszeichnungen (18. Dezember 1966, 19. Dezember 1976, 19. Dezember 1978 und 18. Dezember 1981) aus Anlass seiner Geburtstage, als er Generalsekretär der KPdSU war. Diese inflationäre Vergabepraxis wurde durch den Obersten Sowjet im Jahre 1988 abgeschafft. Chruschtschow verlieh den Titel auch als Wiedergutmachung an Leute, die zu Unrecht in Vergessenheit geraten oder als Vaterlandsverräter bezichtigt worden waren.

„Heldentaten“, für die der Titel verliehen wurde, waren unter anderem auch die Niederschlagung des Aufstands in Ungarn 1956 durch Schukow oder die Ermordung Trotzkis. Sein Mörder Ramón Mercader wurde 1940 von Stalin als Held der Sowjetunion ausgezeichnet. Auch U-Boot-Kommandanten wie Alexander Iwanowitsch Marinesko (S-13) und Wladimir Konstantinowitsch Konowalow (L-3) bekamen diese Auszeichnung dafür, dass sie zum Ende des Zweiten Weltkrieges hin deutsche Schiffe versenkten. Marinesko erhielt den Titel postum 1990, nachdem er ihm früher bereits verwehrt worden war.

Auch die Deutschen Fritz Schmenkel und Richard Sorge wurden als Held der Sowjetunion ausgezeichnet.

Im Jahre 1992 schuf Boris Jelzin den Titel Held der Russischen Föderation (Герой Российской Федерации Geroj Rossijskoj Federacii) mit entsprechendem Stern, der den alten Titel der aufgelösten Sowjetunion ersetzte.

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Helden der Sowjetunion – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Stern vom Boden des Fasses: Der letzte Held der Sowjetunion wohnt in St. Petersburg, In: Sankt-Peterburgskije Wedomisti (16. April 2009)
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Held der Sowjetunion aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.