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Helène Aylon

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Helène Aylon
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Helène Aylon (19312020), US-amerikanische feministische Avantgarde-Künstlerin

Leben

Nachruf im tachles-Newsletter vom 24. April 2020:

Die 89-jährige Künstlerin Helène Aylon verstarb Anfang April an Covid-19. Sie wuchs als Helene Greenfield in einer orthodoxen Familie in Borough Park, Brooklyn, in New York auf und entwickelte früh künstlerische Ambitionen. Aber der Direktor ihrer religiösen Mädchenschule riet den Eltern davon ab, sie an eine High School mit Schwerpunkt Kunst und Kultur in Manhattan gehen zu lassen. So heiratete Aylon als 18-Jährige den jungen Rabbiner Mandel Fisch und folgte diesem an einen Posten im kanadischen Montreal. Das Paar hatte zwei Kinder und kehrte nach wenigen Jahren an den Hudson zurück. Dort nahm die junge Frau Kunstkurse am Brooklyn College unter anderem bei Ad Reinhardt. Ein dortiger Lehrer machte sie mit dem Künstler Mark Rothko bekannt, mit dem die junge Frau auch ein tiefes Interesse an der jüdischen Tradition verband. Sie verlor ihren Mann als 30-Jährige an ein Krebsleiden, konnte sich und die Kinder jedoch mit ersten Aufträgen über Wasser halten. Dabei nahm sie den Künstlernamen Aylon an. Eine wichtige Kommission war 1965 ein grosses Wandgemälde an der Synagoge des JFK-Flughafens in New York mit dem Titel «Spirit, Wind, Breath» – ein Versuch, jüdische Geschichte aus weiblicher Perspektive darzustellen. In den 1980er-Jahren wurde ihre Aktion «Earth Ambulance» Symbol der Anti-Atom-Bewegung: ein als Krankenwagen ausstaffierter Laster, mit dem Aylon Stätten der Nuklearindustrie und Militärbasen in den USA besuchte, um dort Aktionen zu veranstalten. Gleichzeitig blieb sie ihrer Auseinandersetzung mit dem Feminismus und ihrer eigenen Tradition treu. Zu ihren Ausstellungseröffnungen gehörte in der Regel auch eine Diskussion mit einem Rabbiner.

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