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Heinz Letton

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Heinz Letton, geboren als Heinz Lewin, (geb. 22. März 1888 in Wiesbaden; gest. September 1942[1] im KZ Auschwitz) war ein deutscher Unterhaltungsmusiker, Komponist und Filmkomponist.

Leben und Wirken

Der gebürtige Heinz Lewin, Sohn von Moses / Moshe und Chaje / Chaya Lewin[2], erhielt seine künstlerische Ausbildung in Berlin. Anschließend begann er, unterbrochen von seinem Kriegsdienst (ab 1915), seine Tätigkeit als Komponist von Operetten, Balletts, Schlager und Tonfilmmusiken. Die letztgenannte Tätigkeit absolvierte er zumeist unter dem Pseudonym Heinz Letton. Die Machtübernahme durch die Nationalsozialisten erzwang 1933 die Flucht des Juden ins Ausland.

Lewin / Letton hielt sich 1933 in Prag und London auf, seine Musik zu dem Film Das Geheimnis des blauen Zimmers wurde 1933 auch für die Hollywood-Neuverfilmung Secret of the Blue Room verwendet. Schließlich ließ er sich in Frankreich nieder. Dort wurde Letton nach Kriegsausbruch 1939 als feindlicher Ausländer verhaftet. Im Internierungslager Septfonds in Südfrankreich festgehalten, betätigte sich Lewin / Letton als musikalischer Leiter bei Lageraufführungen der ‘Groupe 302 de travailleurs étrangers’. Schließlich wurde er auf deutschen Druck hin in das Sammellager Drancy bei Paris verbracht. Von dort deportierten ihn deutsche Stellen inmitten des Zweiten Weltkrieges nach Auschwitz, wo Lewin vermutlich kurz nach der Ankunft vergast wurde.

Privates

Letton war mit der von den Nazis im Januar 1942 in Riga ermordeten Ukrainerin Jenni Trabsky (1895–1942) verheiratet und hatte mit ihr einen Sohn, den ebenfalls in Wiesbaden geborenen Ralph Arthur Lewin (1914–1993). Dieser überlebte den Holocaust im britischen Exil und war dort zuletzt als Theaterbetreiber (The Creative Theatre Company Limited) aktiv. Lewin starb Februar 1993 in London.[3]

Filmografie (komplett)

  • 1931: Moritz macht sein Glück
  • 1932: Kriminalreporter Holm
  • 1932: Das Geheimnis des blauen Zimmers
  • 1933: Die Nacht im Forsthaus
  • 1933: Záhada modrého pokoje
  • 1933: Secret of the Blue Room

Literatur

  • Kay Weniger: 'Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben …'. Lexikon der aus Deutschland und Österreich emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamtübersicht. S. 589, ACABUS-Verlag, Hamburg 2011, ISBN 978-3-86282-049-8

Weblinks

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Heinz Letton aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.