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Heinz Birnbaum

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Heinz Birnbaum (* 22. September 1920 in Berlin; † 4. März 1943 in der Strafanstalt Plötzensee, Berlin) war ein deutscher Arbeiter und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. Er wurde 1943 als Opfer der NS-Kriegsjustiz hingerichtet.

Leben und Tätigkeit

„Der Vater Heinz Birnbaums war Arbeiter, seine Mutter Hausfrau. Von 1926 bis 1930 besuchte er die Volksschule, anschließend bis 1934 das Andreas-Realgymnasium. Im Oktober 1934 nahm er seine Lehre als Dreher bei der Firma Butzke & Co. auf, die er im Oktober 1937 beendete. In den Jahren bis 1941 arbeitete er in seinem Beruf in verschiedenen Betrieben Berlins, zuletzt in den Mechanischen Werkstätten Schubert in Reinickendorf.
1930-1935 Mitglied der zionistischen Jugendbewegung, lernte er dort Herbert Baum kennen, der ihn 1934 als Mitglied für den Kommunistischen Jugendverband Deutschlands gewann. Im Unterbezirk Südost des KJVD arbeitete Heinz Birnbaum ausgezeichnet unter der Jugend. Gemeinsam mit Irene Walther schuf er in dem Betrieb Butzke & Co. eine illegale Zelle des KJVD. Bis zu seiner Verhaftung leistete er als Jungkommunist in den Reihen der von Herbert Baum geleiteten antifaschistischen Widerstandsgruppe fleißige, zuverlässige politische Kleinarbeit. Seine Einsatzbereitschaft war vorbildlich.“[1]

Hinrichtung

„Auf einem grellroten Plakat wurden Verurteilung und Hinrichtung dieser jungen Menschen, sie waren zwischen 20 und 23 Jahre alt, der Bevölkerung mitgeteilt. Ihre Namen waren mit den gesetzmäßigen vorgeschriebenen Zwangs-Zusatz-Vornamen Sara bzw. Israel versehen.“[2]

Bekanntmachung

die am 10. Dezember 1942 vom Volksgerichtshof wegen Vorbereitung zum Hochverrat und landesverräterischer Feindbegünstigung zum Tode verurteilten

Heinz Israel Rotholz, 21 Jahre alt,
Heinz Israel Birnbaum, 22 Jahre alt,
Lothar Israel Salinger, 23 Jahre alt,
Helmuth Israel Neumann, 21 Jahre alt,
Siegbert Israel Rotholz 23 Jahre alt,
Hella Sara Hirsch, 21 Jahre alt,
Hanni Sara Mayer, 23 Jahre alt,
Marianna Sara Joachim, 21 Jahre alt und
Hildegard Sara Loewy, 20 Jahre alt,

sämtlich aus Berlin, sind heute hingerichtet worden.

Berlin, den 4. März 1943

Der Oberreichsanwalt beim Volksgerichtshof“[3]

mit dem Untertext

„Bekanntmachung über die Vollstreckung der Todessurteile an Heinz Rotholz und seinen Gefährten“

Gedenksteine

Der Berliner Gedenkstein im Lustgarten

Heute erinnern zwei der Baum-Gruppe gewidmeter Gedenksteine in Berlin namentlich auch an Heinz Birnbaum.

  1. Gedenktafel in Berlin auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee (Eingang: Markus-Reich-Platz)[4]
  2. Dieser von Bildhauer Jürgen Raue gestaltete Gedenkstein wurde 1981 im Auftrag des Magistrats von Berlin (Ost) ohne nähere Informationen über die Widerstandsaktion im Lustgarten aufgestellt[5]

Literatur

  • Christiane Hoss, Martin Schönfeld: Gedenktafeln in Berlin. Orte der Erinnerung an Verfolgte des Nationalsozialismus, 1991–2001 (= Schriftenreihe des Aktiven Museums Faschismus und Widerstand in Berlin e. V. Bd. 9, ZDB-ID 2215929-0). Verein Aktives Museum, Berlin 2002, S. 131.

Weblinks

 Commons: Heinz Birnbaum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Seite 134 bei Margot Pikarski: Jugend im Berliner Widerstand. Herbert Baum und Kampfgefährten. Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1978.
  2. Die Berliner Gruppe Baum und der jüdische Widerstand (Memento vom 5. März 2016 im Internet Archive) Seite 9
  3. Foto bei Margot Pikarski: Jugend im Berliner Widerstand. Herbert Baum und Kampfgefährten. Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1978.
  4. Widerstandsgruppe um Herbert Baum, „Gedenktafel in Berlin auf dem Jüdischen Friedhof Weißensee (Eingang: Markus-Reich-Platz)“
  5. Widerstandsgruppe um Herbert Baum. „Dieser von Bildhauer Jürgen Raue gestaltete Gedenkstein wurde 1981 im Auftrag des Magistrats von Berlin (Ost) ohne nähere Informationen über die Widerstandsaktion im Lustgarten aufgestellt“
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Heinz Birnbaum aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.