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Heinrich Graf von Lehndorff-Steinort

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Heinrich Ahasverus Graf von Lehndorff-Steinort (geb. 22. Juni 1909 in Hannover; gest. 4. September 1944 in Berlin-Plötzensee) war einer der Beteiligten an der Verschwörung des 20. Juli 1944 gegen Adolf Hitler. Er war ein Enkel von Heinrich von Lehndorff.

Leben

Das ehemalige Lehndorffsche Schloss in Steinort, Foto aus dem Jahr 2004

Lehndorff, von dem ostpreußischen Grafengeschlecht Lehndorff abstammend, studierte nach seinem Abitur an der Klosterschule Roßleben in Frankfurt am Main Volks- und Betriebswirtschaft und übernahm 1936 die Leitung des Familienguts Steinort am Mauersee (Kreis Angerburg, Masuren) in Ostpreußen. Lehndorff und seine Schwester Sissi waren mit ihrer Cousine Marion Gräfin Dönhoff eng befreundet.

Während des deutschen Angriffs auf die Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg wurde für Lehndorff im Oktober 1941 ein Massaker an 7000 Juden in Borissow zum entscheidenden Grund, sich dem militärischen Widerstand gegen das NS-Regime anzuschließen.[1] Als Oberleutnant der Reserve war Lehndorff Verbindungsoffizier der „Operation Walküre“ zum Wehrkreis I in Königsberg. Einen Tag nach dem gescheiterten Attentat auf Hitler vom 20. Juli 1944 wurde Lehndorff verhaftet, am 3. September durch den Volksgerichtshof zum Tod verurteilt und am darauf folgenden Tag erhängt. An ihn und weitere Opfer des Nationalsozialismus erinnert die Gedenkstätte Plötzensee.

Nachkommen

Er hinterließ seine Ehefrau Gottliebe, geb. Gräfin von Kalnein (1913–1993), die ein Konzentrationslager überlebte, und vier Töchter

die wie ihre Mutter in Sippenhaft genommen wurden. Die drei älteren Kinder wurden in ein Kinderheim im Borntal bei Bad Sachsa eingewiesen. Von dort gelangten sie auf Intervention von Lehndorff-Steinorts Cousine Marion Gräfin Dönhoff (deren Großmutter und Schwägerin aus der Familie von Lehndorff stammten) nach dem Krieg wieder in die Obhut ihrer Familie.

Seine Frau Gottliebe erbte und verkaufte später Gut Conow von ihrer Mutter und zog in den Alten Pfarrhof nach Peterskirchen, nahe Wasserburg/Bayern, wo sie zusammen mit dem Aktionskünstler und Philosophen Fritz Schranz Kurse für Kunst und Philosophie veranstaltete.

Ein Vetter war Hans Graf von Lehndorff.

Literatur

  • Antje Vollmer: Doppelleben. Heinrich und Gottliebe von Lehndorff im Widerstand gegen Hitler und von Ribbentrop. Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 2010, ISBN 978-3-8218-6232-3.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Antje Vollmer: Doppelleben. Heinrich und Gottliebe von Lehndorff im Widerstand gegen Hitler und von Ribbentrop. Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 2010, ISBN 978-3-8218-6232-3, S. 151-153.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Heinrich Graf von Lehndorff-Steinort aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.