Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Heinrich Grünwald

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Gebäude der Familie Grünwald an der Kaiserstr. 40 rechts

Heinrich Grünwald war ein deutscher Kunsthändler und Ehrensenator der Technischen Hochschule in Stuttgart. Er verfügte über bedeutende Gemäldegalerien, über deren Verbleib wenig bekannt ist.

Familie und Werdegang

Der Vater von Heinrich Grünwald war Adolph Grünwald, wobei dieser in Cincinnati seine zukünftige Frau kennenlernte. Sie war eine verwitwete Hess und eine gebürtige Bär. Beide waren in die USA ausgewandert und hatten die dortige Staatsbürgerschaft inne. Jedoch sind beide um 1860 nach Affaltrach zurückgekehrt. Sie waren die Großeltern mütterlicherseits des bekannten Kunsthändlers und Schriftstellers Dr. Siegfried Aram. Sie hatten vier Kinder, wobei Heinrich der einzige Sohn war und die drei Töchter Bertha, Thekla und Auguste hießen. Auguste verstarb schon relativ früh. Heinrich Grünwald hatte eine höhere Schulbildung, und in Bruchsal vollzog Heinrich Grünwald seine militärische Ausbildung bei der Feldartillerie.

Kunst

Er beherrschte das Spielen verschiedener Musikinstrumente wie Cello und Klavier. Er verfügte über eine eigene Bibliothek von großen Ausmaßen und pflegte das Theater zu besuchen. Weiterhin liebte er es zu zeichnen, wobei seine besondere Aufmerksamkeit dem Zeichnen von Karikaturen galt. Er reiste viel in Frankreich und Italien, wurde in Paris Partner einer Kunstgalerie und gründete schließlich in Baden-Baden eine eigene Kunstgalerie mit einer Filiale in Berlin. Es gelang Grünwald, längst verschollen geglaubte Kunstwerke wiederzufinden, so fand er nach langer Suche die Judith von Tizian und von Andrea del Verrocchio den schlafenden Knaben.

Er vergrößerte die Silbersammlung seines Vaters Adolph Grünwald.

Die Technische Hochschule Stuttgart ernannte ihn zum Ehrensenator. Auch das Kaiser-Café in der Klarastraße in Heilbronn verdankte ihm seine Entstehung.

Privatleben

Heinrich Grünwald tat sich mit Kommerzienrat Martin Erhardt zusammen, und beide betrieben nun die weltbekannte Kunstgalerie Ehrhard. Er war der Freund des bekannten Stuttgarter Kunsthistoriker Hans Hildebrand. In seinem Etablissement in Berlin empfing Heinrich Kunstkritiker und Kunsthistoriker, wobei sich Heinrich insbesondere Herrn Eberlein, Bildhauer, verbunden fühlte.

Politik

Der Hass der Nationalsozialisten galt insbesondere Heinrich Grünwald, der sich im Verband zu Bekämpfung des Antisemitismus engagiert hatte. Die Schoa überlebte Grünwald nur durch Flucht, zuerst in die Tschechoslowakei, danach nach Südfrankreich. Dort starb er ohne jegliches Vermögen.

Baugeschichte Heilbronn

Adolph und Heinrich Grünwald sind besonders in der Baugeschichte Heilbronns bekannt geworden. Man baute dort für sie das große Geschäftshaus am Kiliansplatz, das sich hinter dem Chor der Kilianskirche zwischen Kaiserstraße und Klostergasse befand. Schmolz-Weckbach beschreibt dieses Gebäude wie folgt:"...das Gebäude Kaiserstr. 40 ist mit Ausnahme der Fenster im ersten Stock (Jugendstil) in neobarocken Formen, vereinzelt von klassizistischen Elementen unterbrochen ausgeführt. Pompös wirkt die Gliederung der Beletage und des 2. Obergeschosses durch eine Kolossalordnung. Auch dieses 1897 gebaute Haus besitzt einen Turmaufbau, der offensichtlich mit den beiden gegenüberstehenden Türmchen mit Laternen des Barbarinoecks und dem Hafenmarktturm korrespondieren soll..."

Literatur

  • Helmut Schmolz, Hubert Weckbach: Heilbronn: Die alte Stadt in Wort und Bild, Band 2. Anton H. Konrad Verlag 1967
  • Hans Franke: Geschichte und Schicksal der Juden in Heilbronn – Vom Mittelalter bis zur Zeit der nationalsozialistischen Verfolgungen (1050–1945), Heilbronn 1963 (auch als PDF, 14,3 MB)
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Heinrich Grünwald aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.