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Haus Fleiner Straße 26 (Heilbronn)

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Das Gebäude des Filmpalast Heilbronn, früher Kilianshallen heute Tengelmann-Supermarkt an der Ecke Fleiner Straße/Kleine Biedermannsgasse, gebaut 1949 ist ein dreigeschossiges Haus mit einem Walmdach das mit fränkischen Muschelkalk verkleidet ist. Das Gebäude stand ab 1927 unter Denkmalschutz. Laut einem beiliegenden Zeitungsartikel von 1932 wurde es um 1792 erbaut. Bauherr und Besitzer war der Archivar August Uhl.[1]Die Entwürfe für das Haus Fleiner Straße 26 lieferte der in Zweibrücken nachweisbare Architekt Johann Leonhard Krutthofen (Gruthofer, Grudhofer, Krutthofer) (* 1752), Baumeister des Gasthaus zur Sonne (Heilbronn) sowie von Schloss Karlsberg.[2]

Geschichte

Kilianshallen (1899-1919)

Kilianshallen
Kilianshallen 1901
Kilianshallenportal 1901

Die Kilianshallen war ein Festsaal im Stil der Neorenaissance an der Fleiner Straße 26, der am 19. Dezember 1899 eingeweiht worden war.

  • Literatur:

    Uwe Jacobi: Heilbronn so wie es war. Droste, Düsseldorf 1987, ISBN 3-7700-0746-8, S. 68 Artikelname: Lebendige Bilder.

Kammer-Lichtspiele (1919-1927)

Im Jahre 1919 wurde der Festsaal zum Kino umgebaut, wobei das Kino als die Kammer-Lichtspiele bezeichnet wurde.


Filmpalast (1927-1931)

Im Jahre 1927 erhielt das Kino eine Oskalyd-Orgel, Orchester und Farblichteffekte. Gleichzeitig erfolgte eine Umbenennung des Kinos in Filmpalast. So war es laut dem Drehbuchautoren Walter Hanns Zeller (* 1899 in Heilbronn) möglich, dass in Heilbronn die erste "tönende Leinwand" zu hören war. Damals verfügte das Kino 705 Plätze.

Ufa-Palast (1931-1944)

1931 gehört das Kino zum "größten europäischen Filmkonzern" und nennt sich fortan Ufa-Palast. Beim Luftangriff 1944 wird das Kino zerstört, wobei den letzten Besuchern die Flucht aus dem brennenden Kino nicht mehr gelingt. Das Gebäude des Lichtspielhauses Ufa-Palast war denkmalgeschützt und wurde am 9. Juni 1950 vom Landesamt für Denkmalpflege aus dem Verzeichnis der Baudenkmale gestrichen. [3]

Filmpalast (1949-1963)

Im Jahre 1949 wurde das Kino wieder aufgebaut, wobei das Kino wieder als Filmpalast bezeichnet wurde. Der Filmpalast Heilbronn war damals ein Lichtspieltheater und hatte 1000 Sitzplätze. So befanden sich im Parkett 640 und im Rang 360 Plätze. Die Länge des Theaterraums betrug 35 m und dessen Breite 17 m. Die Bühne ohne Vorbühne war 10x5 m groß. Damit war die Bühne so groß, daß auf ihr auch Theater-, Varieté- und andere kulturelle Veranstaltungen stattfinden konnten. Bemerkenswert war an dem Filmpalast die hervorragende Akustik. Die Grundmaße des Theaterraums wurden entsprechend der akustischen Gesetze ausgelegt. So wurden die Wände sägeschnittartig errichtet um stehende akustische Wellen zu vermeiden. Rundteile der Wandkörper absorbierten die Schallwellen. Die Decke wurde neuartig konstruiert. So wurde diese als Rabitz-Hängedecke gestaltet, wobei durch das Zusammenfügen konvexer Körper die akustischen Schallwellen divergiert werden . Ein Teil der konvexen Körper der Rabitz-Hängedecke wurden perforiert, damit akustische Schallwellen abgefangen und eine Echowirkung derart umgangen wurde [4].



1953 wurde im Obergeschoss des Film-Palastesdie Melodie-Bar eröffnet [5] Die Melodie-Bar wurde von Charly Seidel betrieben und zeigte "bsi zum frühen Morgen" Striptease [6]

am 14. Mai 1954 wurde im Filmpalast der erste Breitwandfilm gezeigt.Das Gewand.[7]

Kaisers' Kaffee-Geschäft (1963-1971)

1963 eröffnete in dem Gebäude das Kaisers' Kaffee-Geschäft als Selbstbedienungsladen, das bereits seit 1898 eine Zweigniederlassung in Heilbronn gegründet hatte.

Tengelmann (ab 1971)

Das 1963 in eine Aktiengesellschaft umgewandelte Geschäft Kaisers', verliert 1971 seine Aktienmehrheit an Tengelmann. Seitdem hat dort die Heilbronner Tengelmann-Filiale in der Fleiner Straße seinen Sitz. [8]. Vor kurzem wurde die Tengelmann-Filiale in der Fleiner Straße restauriert ebenso wie der andere Tengelmann Standort beim Kaisers' Turm, der dafür die „Auszeichnung Guter Bauten 2008“ erhielt.[9]

Datenbank Heuss

Einzelnachweise

  1. Daten nach Stadtarchiv Heilbronn, Archivalien Sammlung Signatur A034-2612, Eintrag zu Fleiner Straße 26 in der Datenbank HEUSS
  2. Eberhard Gossenberger:Gasthof zur Sonne. In: ders: Heilbronns Profanbauten aus dem 18. Jahrhundert. Ein Beitrag zur Kunstgeschichte der Stadt Heilbronn, Stuttgart Technische Hochschule Dissertation v. 9. August 1917 [1923], S. 44-45.
  3. Renz/Schlösser, Chronik Heilbronn...1945-1951, S. 398.
  4. Das Beispiel - Der Architekt und seine Helfer am Bau - Heilbronn , (herausgegeben im Auftrage der Architekten BDA der Kreisgruppe Heilbronn am Neckar: August Abele, Herbert Alber, Rudolf Baer, Erik Beutinger, Eugen Dürr, Heinrich Fellmann, Rudolf Gabel, Wolf v. Hagen, Wilhelm Hagner, Adolf Hanselmann, Richard Heeg, Julius Hofmann, Paul Kern, Gustav Kistenmacher, Kurt Marohn, Hannes Mayer, Karl Messerschmidt, Adolf Mössinger, Karl Mogler, Ottmar Schär, Richard Scheffler, Richard Schmeißer, J. Vassillière, Hermann Wahl, Hans Gerber), Heidenheimer Verlagsanstalt GmbH, Heidenheim an der Brenz, Juni 1953, S.37
  5. Artikelname: Neues Leben regt sich in der Innenstadt, von Uwe Jacobi unter Mitarbeit von Elke Tritschler-Ueltzhöfer Das war das 20.Jahrhundert in Heilbronn Das Buch zur Serie der Heilbronner Stimme, Wartberg-Verlag, 1.Auflage 2001 ISBN 3-86134-703-2 S. 61
  6. Artikelname: Nachts unterwegs, von Uwe Jacobi unter Mitarbeit von Elke Tritschler-Ueltzhöfer Das war das 20.Jahrhundert in Heilbronn Das Buch zur Serie der Heilbronner Stimme, Wartberg-Verlag, 1.Auflage 2001 ISBN 3-86134-703-2 S. 67
  7. Artikelname:1954 Chronik I 14. Mai, von Uwe Jacobi unter Mitarbeit von Elke Tritschler-Ueltzhöfer Das war das 20.Jahrhundert in Heilbronn Das Buch zur Serie der Heilbronner Stimme, Wartberg-Verlag, 1.Auflage 2001 ISBN 3-86134-703-2 S. 58
  8. Artikelname: 1964 Chronik II : 22. Oktober Im ehemaligen Filmpalast (bis 1963) [...], von Uwe Jacobi unter Mitarbeit von Elke Tritschler-Ueltzhöfer Das war das 20.Jahrhundert in Heilbronn Das Buch zur Serie der Heilbronner Stimme, Wartberg-Verlag, 1.Auflage 2001 ISBN 3-86134-703-2 S. 68
  9. Artikel in der Heilbronner Stimme vom 04.12.07:Die zarte Renaissance des Supermarkts. Artikel in der Heilbronner Stimme vom 01.08.08: Kaiser’s Turm wird mit zwei Preisen gekrönt.