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Ḫattuša

Aus Jewiki
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Ḫattuša: Hethitische Hauptstadt*
UNESCO-Welterbe
UNESCO-Welterbe-Emblem

Mauer Hattusha.JPG
Rekonstruierter Abschnitt der Stadtmauer von Ḫattuša (siehe unten)
Staatsgebiet: TurkeiTürkei Türkei
Typ: Kultur
Kriterien: (i) (ii) (iii) (iv)
Referenz-Nr.: 377
Region: ª Europa und Nordamerika
Geschichte der Einschreibung
Einschreibung: 1986  (Sitzung 10)

* Der Name ist auf der Welterbe-Liste aufgeführt.
ª Die Region ist von der UNESCO klassifiziert.

40.02111111111134.614722222222
Ḫattuša (Erde)
Ḫattuša
Ḫattuša
Erde

Ḫattuša oder Hattuscha (auch Hattusa, türkisch Hattuşaş) war die Hauptstadt des Hethiter-Reiches. Sie liegt in der Provinz Çorum beim Dorf Boğazkale (früher Boğazköy) im anatolischen Hochland am Bogen des Kızılırmak nördlich der antiken Landschaft Kappadokien, etwa 170 Kilometer östlich von Ankara.

Ḫattuša ist eine der größten antiken Stadtanlagen der Welt. 1986 wurden Ḫattuša und das benachbarte hethitische Heiligtum Yazılıkaya in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO eingetragen. Beide Orte gehören mit der weiteren Umgebung zum türkischen Nationalpark Boğazköy-Alacahöyük. 2001 wurden die in Ḫattuša gefundenen Keilschrifttafel-Archive in das UNESCO-Weltdokumentenerbe aufgenommen.

Topographie

Der Fundort Boğazköy mit den Ruinen der hethitischen Hauptstadt liegt im nördlichen Zentralanatolien am nördlichen Rand des Hochplateaus Bozok Platosu. Er liegt damit im Mittelpunkt des hethitischen Kernlands im sogenannten Halysbogen, dem Bogen den der antike Fluss Halys (hethitisch Marassanta heute türkisch Kızılırmak) dort auf seinem Weg zum Schwarzen Meer beschreibt. Der nördliche Teil des Stadtgebiets ist verhältnismäßig eben, während sich der südliche Teil einen steilen Hang hinaufzieht. Bei einer Nord-Süd-Ausdehnung von etwa drei Kilometern überwindet das Gelände einen Höhenunterschied von etwa 280 Metern. In den südlichen Bergen entspringen zwei Bäche, die sich im Gebiet des modernen Ortes Boğazkale zum Budaközü vereinen. Dieser bildet die nördliche Ebene, fließt weiter in den Delice Çayı, der schließlich in den Kızılırmak mündet. Auf dem Geländesporn zwischen den beiden Bächen liegt der Hauptteil des Stadtgebiets von Ḫattuša. Der östliche der beiden Quellbäche schneidet im Nordosten das Stadtgebiet zwischen Büyükkaya im Nordosten und Ambarlıkaya im Südwesten. Nördlich davon lagen noch Teile der Unterstadt. Die beiden Bäche bilden tiefe Schluchten, deren östliche Büyükkaya Deresi genannt wird und die westliche, die außerhalb des Stadtgeländes verläuft, Yazır Deresi. Der südliche Steilhang ist von zahlreichen Kalkstein-Durchbrüchen gekennzeichnet, darunter im Westen Kesikkaya, Kızlarkayası, Yenicekale und Sarıkale, im Süden der Wall von Yerkapı und im Osten Büyükkale, Ambarlıkaya und Mihraplıkaya.[1][2] Die Felsen wurden in die Stadtplanung mit einbezogen, auf den meisten davon finden sich Bauten aus hethitischer und auch späterer Zeit. Dass die Erhebungen leicht zu verteidigen waren und das Gelände auch durch die Berge im Süden und die leicht zu überblickende Ebene im Norden strategisch günstig lag, war sicher ein Grund für die Wahl des Standorts durch die ersten Herrscher. Ein weiterer Vorteil waren zahlreiche Quellen auf dem Gebiet des Berghangs, die gemeinsam mit Zisternen und später künstlich angelegten Teichen die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung sicherstellten.[3]

Durch die Lage zwischen den Gebirgszügen des Pontosgebirges im Norden und des Taurus im Süden herrscht in Zentralanatolien ein kontinentales Klima mit heißen Sommern und kalten Wintern. Da die jährliche Niederschlagsmenge mit 550–600 Millilitern recht niedrig ist, ermöglicht das Land nur eine Ernte pro Jahr. Auch die Möglichkeiten einer künstlichen Bewässerung sind eingeschränkt. Die Umweltbedingungen zur Zeit der Hethiter lassen sich nur schwer rekonstruieren, aber zumindest deuten Pollenanalysen darauf hin, dass die klimatischen Gegebenheiten sich in den letzten 12.000 Jahren seit dem Ende der letzten Eiszeit kaum verändert haben. Allerdings ging in der Zeit der Besiedlung durch die Hethiter der Waldbestand stark zurück. Dies ist sicherlich auf die intensive Nutzung der Hölzer für die Töpferei und die Metallverarbeitung, aber auch als Baumaterial, zurückzuführen.[3] Bemerkenswerterweise hat die Natur, nachdem der Ort von Menschen verlassen wurde, große Teile des Geländes zurückerobert. Alte Photographien zeigen, dass große Teile der Oberstadt bis ins 20. Jahrhundert mit dichtem Wald bewachsen waren, weshalb das Tempelviertel zu der Zeit den türkischen Namen Ağaç Denizi (Wald-Meer) hatte.[4] In den frühen 1980er Jahren ließ der damalige Grabungsleiter Peter Neve südlich von Yerkapı ein Waldstück einzäunen, sodass es vom Verbiss durch Ziegenherden geschützt wurde, um dem Besucher einen Eindruck der früheren landschaftlichen Gegebenheiten zu vermitteln. Das Waldstück ist vom Sphinxtor aus gut zu sehen.[5]

Landwirtschaft und Ernährung

Die Versorgung der Hethiter beruhte auf Ackerbau und Viehzucht. Wegen der ungünstigen Bodenverhältnisse wurde zur Ergänzung auf das Sammeln von Wildfrüchten zurückgegriffen. Den größten Beitrag zur Ernährung der Bevölkerung leistete der Getreideanbau, wobei hauptsächlich Gerste, Emmer und Weizen zum Einsatz kamen. Im Alten Orient wurde zwischen den Getreidesorten nicht unterschieden, allerdings hatte die Gerste hier den größten Anteil, da sie widerstandsfähiger und genügsamer ist, also auch auf weniger guten Böden Erträge produziert. Da die Böden um Ḫattuša nicht sehr ertragreich waren, musste jeder verfügbare Flecken Erde für den Anbau ausgenutzt werden, so kamen auch Dinkel und Kolbenhirse zum Einsatz. Auch Hülsenfrüchte wie Linsen, Erbsen, Kichererbsen und verschiedene Bohnensorten wurden angebaut, ebenso Gemüsesorten, darunter Karotten, Gurken, Zwiebeln und Knoblauch sowie Gewürze (Kümmel, Thymian, Minze, Petersilie, Koriander und Kresse). Weiterhin wurden auch Obstsorten angebaut oder gesammelt wie Äpfel, „Bergäpfel“ (Aprikosen ?), Oliven, Wein, Nüsse und Beeren.[6] Alle genannten Früchte sind archäobotanisch nachgewiesen, in Texten werden noch weitere erwähnt, deren Bezeichnungen allerdings noch nicht gedeutet werden können. Ein Teil des Getreides wurde zur Haltbarmachung zu Bulgur verarbeitet, eine Methode, die in Vorderasien seit der Jungsteinzeit nachweisbar ist. Der größte Teil wurde zu Brot verbacken, das es in zahlreichen Varianten gab. Durch Texte bekannt sind Brotsorten mit Käse, Obst, Kräutern, Fleischfüllungen und viele mehr, auch mit Honigglasuren. Eine weitere Möglichkeit der Getreideverwertung war das Brauen von Bier. Dieses hatte jedoch mit heutigem Bier wenig Ähnmlichkeit, war dickflüssiger und hatte einen geringeren Alkoholanteil.[7] Als Notversorgung für Zeiten mit schlechten Ernten gab es in der Stadt große Getreidesilos, eines bei der Poternenmauer und große Gruben von bis zu 12 × 18 Metern Größe und zwei Metern Tiefe auf Büyükkaya. Sie wurden wasser- und luftdicht und vor Schädlingen geschützt verschlossen, sodass der Inhalt über mehrere Jahre genießbar blieb. Diese Lagerungsmethode ist noch heute in Ländern der Dritten Welt, aber auch in Teilen der Türkei, üblich.[8] Der Inhalt dieser Speicher war, im Gegensatz zu privaten Vorräten, oft stark durch Unkräuter verunreinigt, was vermutlich damit zusammenhängt, dass es sich hier um Zwangsabgaben an den Staat handelte.[7]

Als zweite Grundlage der Lebensmittelversorgung diente die Viehzucht, die Jagd diente eher dem Vergnügen des Herrschers und hatte zur Ernährung nur eine untergeordnete Funktion. Den Hauptanteil dabei hatten Rinder, Schafe und Ziegen, sowie in geringerem Maße Schweine. Schafe und Ziegen waren dabei zwar in der Überzahl, aber die Rinder bildeten den wichtigsten Anteil, da sie in der Fleischausbeute weitaus ergiebiger waren. Untersuchungen von gefundenen Knochen zeigten, dass das Schlachtdatum bei allen Tieren relativ spät war, bei Schafen und Ziegen im zweiten Lebensjahr, bei Kühen noch später. Das weist darauf hin, dass die Tiere nicht nur zum Verzehr, sondern auch zur Produktion von Milch und Wolle gehalten wurden. Ein weiterer Faktor bei Rindern war ihre Arbeitskraft in der Feldarbeit. Die Tiere wurden in Herden gehalten, die tagsüber außerhalb der Stadt weideten. Aus einer Dienstanweisung für den hazannu, den Stadtkommandanten, geht hervor, dass die Herden zum großen Teil gegen Abend in die Stadt zurückgetrieben wurden und wohl in zu den Wohnhäusern gehörigen Ställen untergebracht waren. In geringen Zahlen wurden Reste von Geflügel gefunden (Gänse, Enten) und vereinzelt von Fisch. Nicht zum Verzehr, sondern als Transporttiere wurden Pferde, Esel, Maultiere und Maulesel gehalten. Pferde kamen einerseits als Reittiere zum Einsatz, zum anderen als Zugtiere für die schnellen Streitwagen. Durch Keilschrifttexte ist außerdem die Bienenzucht zur Honigproduktion belegt.[9]

Geschichte

Besiedlung Ḫattuša (grau)[10]
 
spätes 3. Jtsd. v. Chr.
 
frühes 2. Jtsd. v. Chr.

Vorhethitische Zeit

Mit der Erwärmung, die dem Ende der letzten Eiszeit folgte, setzte in Anatolien von West nach Ost und von Süd nach Nord eine Verbesserung der Lebensbedingungen ein, in deren Folge die ersten Menschen auch das nördliche Zentralanatolien durchstreiften. Vereinzelte Zufallsfunde von Steinwerkzeugen in der weiteren Umgebung von Boǧazköy[11] zeigen ihre Anwesenheit auch in diesem Gebiet. Die Entstehung von Siedlungen durch Ackerbauer und Viehzüchter setzte im 9. und 8. Jahrtausend v. Chr. jedoch weiter im Westen (Çatalhöyük) ein, die ersten produzierenden Kulturen der Jungsteinzeit entstanden im 7. und 6. Jahrtausend v. Chr. weiter südlich (Hacılar, Kuruçay, Höyücek). Die vorgeschichtlichen Menschen waren technisch noch nicht in der Lage, der ausgedehnten Waldgebiete des nördlichen Zentralanatoliens Herr zu werden.[12] Erste Siedlungen im Gebiet um Boǧazköy entstanden vermutlich im 6. Jahrtausend v. Chr. im Chalkolithikum auf dem Hügel Büyükkaya im Stadtgebiet von Ḫattuša sowie im 5. und 4. vorchristlichen Jahrtausend in Büyük Güllücek, Yarıkkaya und Çamlıbel Tarası in der näheren Umgebung von Boǧazköy. Die Siedler kamen möglicherweise nicht aus dem Süden, sondern vom Schwarzen Meer. Die Siedlungen bildeten allesamt nicht wie in der südlichen Region mehrfach hintereinander bewohnte Höyüks, sondern lagen eben in mittlerer Höhenlage und bestanden aus wenigen, rechteckigen Einraumhäusern. Sie wurden nur verhältnismäßig kurze Zeit genutzt, bis die Bodenressourcen verbraucht waren.[13] Für die Zeit vom späten 4. bis zu einer nachweisbaren Besiedlung des Gebiets von Boǧazköy im späten 3. Jahrtausend v. Chr. sind keine archäologischen Spuren vorhanden. Dann, in der beginnenden Bronzezeit, setzte im Gebiet von Büyükkale und dem sich nordwestlich anschließenden Gebiet der Unterstadt, Nordwesthang genannt, sowie auf Büyükkaya eine zum Teil dichte Besiedlung ein, die bereits städtischen Charakter hatte. Zu der Siedlung gehörten bereits mehrräumige Häuser, in denen auch Spuren handwerklicher Tätigkeiten wie der Töpferei gefunden wurden und die in ein umfassendes Siedlungsbild eingepasst waren. Sie wird der Bevölkerungsgruppe der Hattier zugerechnet, die ab dem 3. Jahrtausend v. Chr. zwischen dem Schwarzen Meer und dem Bogen des Kızılırmak auftauchte. In dieser Zeit erscheint erstmals in einem Text aus Mesopotamien die Bezeichnung Hatti für das Reich eines Königs Pamba in Nordanatolien.[14]

Karumzeitliche Löwenfigur im Museum Boğazkale

Zu Beginn des 2. Jahrtausends v. Chr. begannen assyrische Kaufleute, im östlichen Anatolien ein Netz von Handelsstationen zu errichten, Karum (assyrisch für Hafen) genannt. Sie zogen mit Eselskarawanen von Aššur am mittleren Tigris nach Kleinasien, um dortige Bodenschätze wie Kupfer, Silber und Gold gegen Zinn und Stoffe aus Mesopotamien zu tauschen. Das Zentrum ihrer Handelsrouten war Kanis, das heutige Kültepe bei Kayseri im Süden von Boǧazköy. Die Stationen lagen bei Fürstensitzen der Hattier. Auch auf dem Gebiet von Ḫattuša entstand ein Stützpunkt. Auf Büyükkale bestand zu dieser Zeit bereits ein befestigter Fürstensitz, die hattische Siedlung lag auf dem Nordwesthang, während das Karum sich nördlich davon, im Bereich der späteren Unterstadt beziehungsweise des großen Tempels befand.[15] Mit den Assyrern kam auch erstmals die Schrift in Form der assyrischen Keilschrift nach Hatti. Vor allem in Kültepe, aber auch in Boǧazköy wurden zahlreiche Tontafeln mit Texten in assyrischer Sprache gefunden. Auch wenn es sich hauptsächlich um Kauf- und andere Verträge handelt, geben sie Aufschluss über das Leben in einer anatolischen Großstadt dieser Zeit. Außerdem kennen wir daher den Namen der Stadt Hattusch (Ḫattuš). Der gewinnorientierte Handel der Kaufleute trug auch zum Wohlstand der Städte bei und somit zur Beschleunigung der Urbanisierung. Die Häuser wurden kleinteiliger, mehrräumiger, worin sich eine stärkere Trennung von Wohn- und Arbeitsbereich zeigt. Die Grundfläche der Stadt, zu der auch verstreute Stellen der späteren Oberstadt gehörten, betrug mindestens 48 Hektar und entsprach damit der von anderen zeitgenössischen Zentren wie Kültepe und Acemhöyük.[16]

Am Ende des 2. Jahrtausends v. Chr. waren erstmals die indogermanischen Hethiter in Anatolien erschienen, deren Herkunft weiterhin ungeklärt bleibt, wobei sie von Teilen der Forschung östlich des Schwarzen Meeres vermutet wird. Mit dem Versuch, ihre Macht auszudehnen, kam es zu Streitigkeiten mit den hattischen Herrschern. Archäologische Spuren im Stadtgebiet zeigen, dass um 1700 v. Chr. die Stadt in einem Brand zerstört wurde. In einem Keilschrifttext berichtet der König Anitta von Kuššara:

In der Nacht nahm ich die Stadt mit Gewalt, an ihrer Stelle aber säte ich Unkraut. Wer nach mir König wird und Hattusch wieder besiedelt, den soll der Wettergott des Himmels treffen.

Anitta: Übersetzung nach Seeher[17]

Nach vorherrschender Meinung war danach der Ort etwa hundert Jahre nicht besiedelt. Durch neuere Funde in der Unterstadt scheint es heute möglich, dass in Hattusch auch direkt nach Anitta, gegen Ende des 18. Jahrhunderts v. Chr., weiterhin eine hethitische Siedlung bestand.[18] Anitta verlegte nach dem Angriff seine Residenz nach Kanes. Ob er selbst Hattier oder Hethiter war, ist unsicher.

Hethitische Zeit

Besiedlung Ḫattuša (grau)[19]
 
17. und 16. Jhd. v. Chr.
 
spätes 16. bis frühes 12. Jhd. v. Chr.
Poternenmauer östlich von Kesikkaya

Etwa 100 Jahre später, gegen Ende des 17. Jahrhunderts v. Chr., nahm ein hethitischer Herrscher mit Namen Labarna als erster Großkönig trotz Anittas Fluch Ḫattuša zur Hauptstadt seines Reiches. Er kam ebenfalls aus der Stadt Kuššara, die bis heute nicht lokalisiert werden konnte, die aber nach verschiedenen Textfunden südöstlich der Hauptstadt vermutet wird. Nach seiner neuen Residenzstadt, die jetzt den Namen Ḫattuša trug, nahm er den Namen Ḫattušili, der von Ḫattuša, an. Der Ausgräber Andreas Schachner nimmt allerdings an, dass er den Standort zu dem Zeitpunkt noch nicht wählte, um hier das Zentrum eines Großreichs entstehen zu lassen, sondern eher wegen der strategisch günstigen landschaftlichen Voraussetzungen. Damit war die Stadt ein sicherer Rückzugsraum gegen die damaligen inneranatolischen Kämpfe. Es wird angenommen, dass er die Siedlung bereits befestigte, auch wenn sein Nachfolger Ḫantili (frühes 16. Jahrhundert v. Chr.) angab, er habe als erster die Stadt mit einer Mauer versehen. Es handelt sich vermutlich um die sogenannte Poternenmauer, die später die Grenze zwischen Unter- und Oberstadt markierte, und um die nördliche Umfassungsmauer, die heute größtenteils unter dem modernen Ort verborgen liegt. Das genaue Baudatum der einzelnen Mauerabschnitte ist nicht feststellbar. Die Befestigung richtete sich zunächst hauptsächlich gegen die Kaškäer, eine Gruppe von Stämmen, die im Gebiet am Schwarzen Meer lebten und die Hethiter in ihrer gesamten Herrschaftszeit von dort bedrängten.[20] Auch wenn die frühesten schriftlichen Zeugnisse über die Kaškäer aus dem 14. Jahrhundert v. Chr. stammen, wird angenommen, dass sie bereits vor dem 16. Jahrhundert v. Chr. dort lebten, möglicherweise sogar anatolische Ureinwohner waren.[21] Die Bebauung der Stadt konzentrierte sich zu dieser Zeit um die zwei Kerngebiete Büyükkale und die Unterstadt. Auf Büyükkale befand sich bereits der befestigte Herrschersitz, die Unterstadt nahm etwa den Bereich des großen Tempels mit Umgebung ein, aber auch der Nordwesthang zwischen Regierungssitz und Unterstadt war nach archäologischen Zeugnissen bebaut, dort wurden direkt neben der Poternenmauer Reste eines Getreidesilos gefunden.[20] Mitsamt dem Felsrücken Büyükkaya nahm das bebaute Gebiet damit eine Fläche von etwa 0,9 × 1,2 Kilometer ein.[22]

In den folgenden Jahrhunderten wurde die Unterstadt weiter ausgebaut, auf Büyükkale verschwand die noch vorhandene Wohnbebauung und wurde durch öffentliche oder repräsentative Gebäude ersetzt. Auch der große Tempel mit seinen umgebenden Magazinen und dem Haus der Arbeitsleistung in der Unterstadt entstand jetzt. Die Wohnhäuser wurden größer und regelmäßiger, sie scheinen nicht mehr nur wirtschaftlichen, sondern auch repräsentativen Zwecken gedient zu haben.[23] Ein Text aus der Zeit von Tudḫaliya III. um 1400 v. Chr. berichtet nochmals von einem Brand der Stadt, wahrscheinlich durch die Kaškäer.[24]

Wurde früher angenommen, dass der Ausbau der Oberstadt erst in der Spätzeit des Großreichs stattfand, so ist heute durch zahlreiche Funde nachweisbar, dass dieser planvolle Umbau zum Teil bereits im 16. Jahrhundert v. Chr. begann. An einer erhöhten Stelle, nordöstlich des späteren Löwentors, wurden zunächst Getreidespeicher, dann Wasserreservoire, die sogenannten Südteiche, angelegt. Wohnbebauung ist westlich von Sarıkale, einem Felsen im Südwesten des Stadtgebiets, nachgewiesen, sie ist im Unterschied zur Altstadt sehr gradlinig und regelmäßig. Und über die Zeit vom 16. bis 14. Jahrhundert v. Chr. entstand an einem Hang zwischen Sarıkale und Büyükkale ein Tempelviertel mit 27 einzelnen Kultgebäuden. Wann die Befestigung der Oberstadt errichtet wurde, ist nicht genau nachweisbar, es ist aber unwahrscheinlich, dass die im 16. Jahrhundert v. Chr. begonnenen Südteiche, die Wohnbebauung und die ersten Tempel nicht umwehrt waren. Entgegen der früheren Annahme, dass die Entstehung der fünf monumentalen Tore der Stadtmauer sowie der repräsentative Ausbau von Yerkapı, dem südlichen Teil der Stadtmauer, erst in der letzten Phase im 13. Jahrhundert v. Chr. erfolgten, datiert Andreas Schachner beides bereits ins 14. Jahrhundert v. Chr.[25]

Im frühen 13. Jahrhundert v. Chr. verlegte Muwattalli II. die Hauptstadt des Reiches von Ḫattuša nach Tarḫuntašša, eine Stadt in der gleichnamigen Region im Süden Anatoliens, deren genauer Standort noch unbekannt ist. Der Grund für die Verlegung ist unklar, aber er verlegte sie mit den Göttern von Hatti und den Manen (den Geistern der Ahnen), was naturgemäß einen tiefgreifenden Einschnitt in die Stadtgeschichte darstellte. Auch wenn nach wenigen Jahrzehnten sein Nachfolger Muršili III. in die alte Hauptstadt zurückkehrte, wandelte sich in dieser Zeit die Oberstadt zunehmend vom Kult- zum Handwerkerviertel. Westlich von Sarıkale zogen Handwerker ein und auch der größte Teil der Tempel im Tempeldistrikt der Oberstadt wurde aufgegeben und durch Töpferwerkstätten überbaut.[26] Muršili wurde durch seinen Onkel Ḫattušili III. abgesetzt. Unter ihm und seinem Sohn und Nachfolger Tudḫaliya IV. erlebte die Stadt eine letzte Blütezeit. Vor allem der Palastkomplex auf Büyükkale wurde monumental erweitert mit von Säulenhallen gefassten Höfen, einer Audienzhalle und dem eigentlichen Königspalast, außerdem war Tudḫaliya verantwortlich für die prächtige Reliefausstattung des Felsheiligtums von Yazılıkaya außerhalb der Stadt.[27] Dessen Sohn und letzter König des Hethiterreiches Šuppiluliuma II. schließlich war der Errichter der großen Inschrift von Nişantaş und östlich davon, im Bereich der Südburg, einer Kultanlage aus den beiden Ostteichen, zwei Kammern und einem Tempel.[26] Eine dieser Kammern, die mit Reliefs und einer großen Inschrift ausgestattet ist, wird als DINGIR.KASKAL.KUR bezeichnet, was etwa einen Zugang zur Unterwelt bedeutet.[28]

Auch außerhalb der umwehrten Stadt wurden Spuren einer hethitischen Besiedlung gefunden. So ist zum Beispiel zwischen Büyükkaya und Yazılıkaya eine lockere Bebauung nachweisbar, bei der dort gelegenen Felsgruppe Osmankayası konnte die bisher einzige Nekropole im Umfeld der Stadt ergraben werden. Sie war vom 17. bis ins 14. Jahrhundert v. Chr. in Benutzung. Südöstlich der Stadt in der Kayalıboğaz-Schlucht wurden Reste eines vorgelagerten Verteidigungswerk gefunden. Im Osten jenseits der nach Yozgat führenden Straße konnten zwei Wasserspeicher nachgewiesen werden, die wohl zu einer Bewässerungsanlage der Felder gehörten.[29]

Weshalb im frühen 12. Jahrhundert v. Chr. das hethitische Großreich zerfiel und die Hauptstadt verlassen wurde, ist bisher ungeklärt. Als mögliche Ursachen kommen interne Streitigkeiten, möglicherweise als Spätfolgen der Usurpation des Throns durch Ḫattušili III., infrage, ebenso Hungersnöte, entweder durch Klimaveränderungen oder infolge von zu starker Ausbeutung der Ressourcen. Auch der Seevölkersturm, der zu der Zeit die Anrainer des östlichen Mittelmeers bedrängte, hatte möglicherweise zumindest indirekte Auswirkungen bis nach Zentralanatolien, indem die Fernhandelsbeziehungen wegbrachen. Zwar konnten an zahlreichen Gebäuden der Stadt Brandspuren festgestellt werden, aber da die Räume vorher größtenteils leergeräumt wurden, ist ein Angriff nicht wahrscheinlich. Auch ist nicht erkennbar, ob die Brände gleichzeitig oder in Abständen erfolgten. Die allgemeine Forschungsmeinung tendiert heute zu einer Mischung all dieser möglichen Ursachen.[30][31]

Der australische Hethitologe Trevor R. Bryce hält es für möglich, dass Šuppiluliuma II. die Stadt planvoll verlassen hat und nochmals die Hauptstadt verlegte.[32] Zsolt Simon vermutet, dass ihm dort ein Großkönig Tudḫaliya V., vielleicht sein Sohn, nachfolgte und das Reich – allerdings jetzt bedeutungslos – weiter existierte.[33]

Nachhethitische Zeit

Phrygischer Eisenhelm des 8./7. Jahrhunderts v. Chr. vom Nordwesthang, Museum Boğazkale

Entgegen der früheren Ansicht, dass dem Ende der Hauptstadt eine Besiedlungspause von mehreren Jahrhunderten folgte, zeigen Ausgrabungen auf Büyükkaya, dass dort eine kleinere Siedlung verblieb, zu deren Einwohnern möglicherweise auch Reste der hethitischen Bevölkerung gehörten. Allerdings geht aus den Funden ebenso hervor, dass diese auf ein kulturelles Niveau zurückfielen, das zum Teil der Steinzeit entsprach. So lebten die Bewohner in kleinen Grubenhäusern, bei der Keramik geriet der Gebrauch der Töpferscheibe bald in Vergessenheit, ebenso wie der Gebrauch der Schrift. Bei den Siedlern kann es sich um anatolische Ureinwohner, also Nachkommen der Hattier, aber auch um Kaškäer gehandelt haben, die die Gunst der Stunde nutzten.[34][35] Die Siedlung auf Büyükkaya dehnte sich im Lauf der Jahrhunderte über die ganze Oberfläche des Hügels aus, und im übrigen Stadtgebiet entstanden kleinere Ansiedlungen, beispielsweise beim Haus am Hang, bei Tempel 7 in der Oberstadt und auf Büyükkale.

In der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts v. Chr. wurde auf Büyükkale wieder eine Befestigung errichtet. Auf Grund von Funden wie einer Kybele-Statue und Inschriften in phrygischer Sprache auf Keramikscherben wird sie allgemein mit den im westlichen Zentralanatolien lebenden Phrygern in Verbindung gebracht. Etwa gleichzeitig wurde südlich von Büyükkale, im Bereich nordwestlich der Ostteiche und der hethitischen Kultgrotten, die Südburg errichtet, in deren westlicher Umgebung auf Nişantaş eine Wohnbebauung entstand. Sowohl Büyükkale als auch die Südburg waren von starken Mauern umgeben. Die Ausbreitung der Meder im frühen 6. Jahrhundert v. Chr. und später der persischen Achämeniden nach Anatolien hatte wohl auf die Stadt keinen Einfluss, das Leben lief weiter, bis die Stadt im 5. Jahrhundert v. Chr. an Bedeutung verlor. Ganz aufgegeben wurde die Siedlung allerdings nicht.[36]

Einen erneuten kulturellen Umbruch in der Region brachten im 3. Jahrhundert v. Chr. die Galater, die östlichen Kelten, die von Südosteuropa über Westanatolien nach Zentralanatolien vordrangen. In Tavium beim heutigen Büyüknefes, etwa 20 Kilometer südlich von Boğazköy, hatte der Stamm der Trokmer sein Zentrum, von wo aus sie auch das Gelände von Ḫattuša in Besitz nahmen. Zeugnis davon legen Spuren von Wohnbebauung auf dem Nordwesthang ab sowie vereinzelte Steinkistengräber und Pithosbestattungen in der Unterstadt.[37]

25 v. Chr. übernahm das Römische Reich die Herrschaft über das Gebiet der Trokmer und machte es zur Provinz Galatia. Aus dieser Zeit zeugen nur wenige verstreute Dorfsiedlungen in der Umgebung der Stadt. Im 2. Jahrhundert n. Chr. bauten die Römer eine Straße von der Provinzhauptstadt Tavium nach Norden, vermutlich nach Amasia, die wenige Kilometer östlich am Gebiet von Ḫattuša vorbeiführte. Als Spuren aus der Kaiserzeit fanden die Archäologen antike Gräber in der Unterstadt, im Umfeld des Großen Tempels, und eine kleine, wohl spätkaiserzeitliche Befestigung auf Büyükkale. Auch belegen zahlreiche Abarbeitungen an Felsen sowie an Werksteinen im Großen Tempel, dass die Römer diese als Steinbruch nutzten. Am deutlichsten sind die Spuren am Felsen von Kessikkaya im Westen der Stadt zu erkennen.[38]

Ruine einer byzantinischen Kirche im oberen Tempelviertel

Aus der frühbyzantinischen Zeit sind nur spärliche Zeugnisse erhalten, dagegen wurden in der Oberstadt, am Nordrand des Tempelviertels, Überreste einer byzantinischen Siedlung mit einem Kloster und mehreren Kirchen des 10. bis 11. Jahrhunderts ausgegraben und zum Teil restauriert. Darin waren Spolien des 6. bis 8. Jahrhunderts verbaut, die auf eine frühere Kleinsiedlung schließen lassen. Diese wird unter anderem nordöstlich von Kesikkaya vermutet, aber vor allem im Nordosten der Unterstadt am Felsen Mihraplıkaya. An dessen geglätteter Nordwestseite ist eine in den Fels geschlagene halbkreisförmige Vertiefung zu sehen, die wahrscheinlich die Apsis einer byzantinischen Kirche darstellt. Auf Sarıkale wurde die dortige hethitische Anlage in dieser Zeit umgebaut und mit einer Befestigung ausgestattet. Auch auf dem südlich davon liegenden Felsblock Yenicekale sind Reste einer byzantinischen Bebauung gefunden worden. Die Münzfunde aus dieser Zeit blieben nach dem 11. Jahrhundert aus, sodass davon aus gegangen werden kann, dass zu dieser Zeit die Siedlung aufgegeben wurde.[38][39]

In den folgenden Jahrhunderten ist keine Siedlungsaktivität im Raum von Boǧazköy nachweisbar. Aus der Zeit der seldschukischen Fürstentümer ab dem 12. Jahrhundert existieren lediglich vereinzelte Münzfunde, die aber wohl auf durchziehende Nomaden zurückzuführen sind. Im 15./16. Jahrhundert wird das seldschukische Beylik der Dulkadiroğulları von den Osmanen zerschlagen. Daraufhin ließ sich ein versprengter Zweig der ursprünglich aus der Gegend von Maraş stammenden Familie zunächst in Yekbas (heute Evren) nieder, um schließlich im 17. Jahrhundert drei Kilometer weiter südlich den Ort Boǧazköy, das heutige Boğazkale, zu gründen. Die Verlegung der Siedlung aus der Ebene des Budaközü-Baches in die bergige und damit geschütztere Landschaft erfolgte vermutlich aufgrund der Wirren infolge der sogenannten Celali-Aufstände. Der Konak, die herrschaftliche Residenz der Familie, existiert noch heute. Angehörige dieser Sippe, Zia Bey und Arslan Bey, waren es, die am Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts den westlichen Forschern und Archäologen Unterkunft und Unterstützung bei ihren Grabungen zukommen ließen.[40]

Die Stadt

Unterstadt und Oberstadt

Übersichtsplan der Stadt Ḫattuša (weiße Linien sind heutige Straßen)
1 Rekonstruierter Abschnitt der Stadtmauer in der Unterstadt
2 Tempelkomplex in der Unterstadt mit dem Großen Tempel („Tempel 1“)
3 Haus am Hang (Verwaltungsbau)
4 Büyükkale (Felsen mit Königsburg)
5 Kesikkaya (gespaltener Felsen)
6 Sarıkale (großer Felsen)
7 Löwentor
8 Wall von Yerkapı
9 Sphinxtor
10 Tempelbezirk der Oberstadt
11 Königstor
12 Zugang zur Südburg
13 Südburg mit Hieroglyphenkammer

Ḫattuša liegt am südlichen Ende einer Ebene auf einem Hang, der bis 300 Meter über die Talhöhe ansteigt. Ein Bachbett, dessen Verlauf möglicherweise in der Eisenzeit reguliert wurde,[41] bildet die Grenze zwischen der Unterstadt im Norden (auch Altstadt genannt) und der Oberstadt im Süden (auch Neustadt genannt). Die Oberstadt hat eine Fläche von mehr als einem Quadratkilometer.[42]

Stadtmauern und Tore

Eine monumentale, mehr als 8 Kilometer lange Mauer umfasst die Stadt.[42][43] Die Unterstadt ist im Norden und Osten nur teilweise von einer Mauer umgeben.[44] Es gab auch Mauern zwischen verschiedenen Bezirken der Stadt, von denen Überreste erhalten sind. In die doppelten Mauern der Oberstadt waren mehr als hundert Türme eingebaut.[42]

Nach heutigem Kenntnisstand gab es fünf Stadttore in der Außenmauer der Oberstadt: zwei Tore im Westen sowie das Löwentor im Südwesten, das Sphinxtor im Süden und das Königstor im Südosten.[42] Das Sphinxtor befindet sich am höchsten Punkt der Stadtanlage. Die fünf Tore zeichnen sich durch monumentale Steinblöcke an den äußeren und inneren Eingängen aus, vier Tore (alle außer dem Sphinxtor) außerdem durch die Gestaltung der Eingänge als parabelförmige Bögen – eine damals einzigartige Formgebung.[45] Die Tore wurden beidseitig von Türmen flankiert.

Die drei südlichen Tore sind nach den Figuren benannt, die auf den monumentalen seitlichen Steinblöcken an den Eingängen dargestellt werden:

  • Beim Löwentor sind dies zwei Löwen am äußeren Eingang, deren vordere Hälften als Skulptur aus dem Stein herausgearbeitet wurden.[46]
  • Das Sphinxtor (auch Sphingentor genannt) wurde ursprünglich von vier Sphingen bewacht, von denen die zwei Sphingen auf der Stadtseite des Tores und eine beschädigte Sphinx auf der Außenseite erhalten geblieben sind. Bei den Sphingen wurden die Steinblöcke sowohl auf der Vorderseite als auch auf der Rückseite als Skulptur bearbeitet und zusätzlich reliefartig auf der seitlichen Fläche. Zwei Sphingen wurden nach der Entdeckung im Jahr 1907 zur Restaurierung nach Berlin gebracht. Eine dieser Figuren wurde 1924 in die Türkei zurückgebracht, die andere erst im Jahr 2011 (siehe unten).
  • Beim sogenannten Königstor ist nur ein Relief auf der linken Seite des inneren Eingangs vorhanden. Nach der Entdeckung im Jahr 1907 hielten die Ausgräber die überlebensgroße Figur (Höhe bis zur Helmspitze 2,25 Meter) zunächst für die Darstellung eines Königs mit den Attributen eines Kriegers – daher die Bezeichnung Königstor. Heute wird die Figur als Darstellung eines Kriegsgottes interpretiert, da ein Horn auf der Vorderseite des Helms zu erkennen ist. Dieses Attribut findet sich sonst nur bei der Darstellung hethitischer Götter.[47] Der heute in Ḫattuša zu sehende Steinblock mit dem Relief ist eine Kopie. Das Original des Reliefs steht im Museum für anatolische Zivilisationen in Ankara.[48]

Peter Neve interpretierte die drei südlichen Tore (Löwentor, Sphinxtor und Königstor) als Bestandteile einer repräsentativen Straße für Prozessionen, die im Tempelbezirk der Oberstadt begannen und dorthin zurückführten.[49]

Tempel

Große Vorratsbehälter in einem Lagerraum beim Großen Tempel
Ein Überrest des Löwenbeckens beim Großen Tempel

Ḫattuša war unter anderem eine Stadt der Tempel und einst als „Stadt der tausend Götter“ bekannt. (Im nur zwei Kilometer entfernten Heiligtum Yazılıkaya wurden zahlreiche Gottheiten in Reliefs dargestellt; vgl. auch das Pantheon der hethitischen Mythologie.)

Der größte Tempel von Ḫattuša stand in der Unterstadt. Der bereits im 14. Jahrhundert v. Chr. erbaute Große Tempel (auch „Tempel 1“ genannt) war das wichtigste Bauwerk in einem 160 × 135 Meter großen Komplex mit weiteren Gebäuden. Die Außenwände des Tempels wurden auf großen Blöcken aus Kalkstein errichtet. An zahlreichen Bohrungen in den Steinblöcken ist zu erkennen, dass darin senkrecht eingefügte Holzbalken verankert waren. Der Raum zwischen den Holzbalken war mit Lehmziegeln aufgefüllt. Schließlich wurden die Wände mit einem Lehmputz verkleidet. In der nordöstlichen Ecke des Tempels befanden sich zwei Kulträume, die nur dem König, der Königin und den Priestern zugänglich waren. Hier standen figürliche Darstellungen der zwei Gottheiten, denen der Tempel geweiht war. Dies waren sehr wahrscheinlich die obersten Gottheiten der Hethiter: der Wettergott Teššup und die Sonnengöttin von Arinna, die mit Ḫepat identifiziert wurde.[50]

Rund um den Großen Tempel befanden sich schmale Lagerräume, in denen große Vorratsbehälter gefunden wurden. In diesen Vasen mit einem Fassungsvermögen von 900 bis 3000 Litern wurden vor allem Wein, Öl und Getreide gespeichert, was aus Siegeln und anderen Kennzeichnungen der Gefäße hervorgeht. Im Jahr 1907 fanden die Archäologen Tausende von Keilschrift-Tontafeln innerhalb des Tempels, die unter anderem Auskunft über die religiösen Zeremonien der Hethiter geben.[50]

Die Besucher erreichten das Gelände vom Stadttor aus auf einem gepflasterten Weg und erreichten dann im Tempelbezirk der Unterstadt ein mit Löwen verziertes rechteckiges Wasserbecken, das sogenannte Löwenbecken. Ein weiteres Wasserbecken befand sich außerhalb des Tempelbezirks. Die Wasserbecken hatten eine kultische Funktion. Außer dem südöstlichen Hauptzugang zum Tempelbezirk gab es weitere Zugänge von Osten, Süden und Westen.[50]

Die meisten Tempel befinden sich in einem südlichen Bezirk der Oberstadt. Sie wurden ab dem 13. Jahrhundert v. Chr. errichtet. Bisher wurden 28 Tempel im Tempelbezirk der Oberstadt gefunden.[51] Einige Tempel waren zweistöckig, die Dächer waren flach. Die Grundfläche beträgt meist 400 bis 1500 Quadratmeter, ansonsten ist der Grundriss bei allen Tempeln ähnlich: Von einem offenen Innenhof führt der Weg durch einen Korridor zu einem heiligen Raum für religiöse Handlungen. Aus den Keilschrift-Texten der Hethiter ist bekannt, dass sich in diesem sakralen Raum eine Statue der Gottheit befand, der der jeweilige Tempel gewidmet war. Die Statuen bestanden aus Metall oder wurden aus Holz und Metall gefertigt. Bisher wurden jedoch keine solchen Statuen gefunden. Tempel 5 ragt mit 60 × 60 Meter Grundfläche aus dem Ensemble heraus, er ist fast so groß wie der Große Tempel in der Unterstadt. Tempel 5 wurde als Doppeltempel angelegt, da in ihm zwei Gottheiten verehrt wurden.[52]

Yerkapı

Der Wall von Yerkapı, hier der seitliche Aufgang auf der Ostseite
Äußerer Zugang zum Tunnel von Yerkapı
Eingang zum Tunnel von Yerkapı auf der Stadtseite

Yerkapı ist eine künstliche, mit hellen Kalksteinen verkleidete Böschung an der Südspitze der Oberstadt – 15 Meter hoch, 250 Meter lang und an der Basis 80 Meter breit. Sie wurde zu Beginn des 14. Jahrhunderts v. Chr. fertiggestellt. Der türkische Name Yerkapı bedeutet wörtlich „Tor im Boden“. Dies bezieht sich auf den 70 Meter langen Fußgängertunnel, der von der Oberstadt quer durch den Wall von Yerkapı nach außen verläuft, mit deutlichem Gefälle nach unten. Der Tunnel wurde aus großen Steinbrocken errichtet und mit der Böschung überbaut. Er ist hervorragend erhalten. Bis heute wurden zwölf weitere Tunnel in den Befestigungen der Stadt entdeckt, die jedoch weniger gut erhalten sind.[53] Das Sphinxtor steht mittig über dem Wall von Yerkapı.

Der Wall von Yerkapı hatte keine militärische Funktion, denn er ist leicht zu besteigen, zudem erleichtern seitliche Treppenaufgänge den Aufstieg. Der Tunnel führt sogar unter der Stadtmauer hindurch direkt in die Oberstadt. Andreas Schachner verweist darauf, dass die monumentale Stadtmauer aufgrund der 250 Meter langen Aufschüttung in diesem Bereich so hoch stand, dass sie sogar von Norden aus, über die Stadt hinweg, schon aus fast 20 Kilometern Entfernung sichtbar war. Nur Büyükkale mit der Königsburg und die erhöhte Stadtmauer im Bereich von Yerkapı können an nahezu jedem Punkt der Stadt gesehen werden, wobei Yerkapı den Blick auf das südliche Hinterland verdeckt und somit den Stadthorizont im Süden bildet. Von Süden aus bietet die ungewöhnliche Anlage ebenfalls einen imposanten Anblick, der einen Eindruck von Gestaltungswillen und Machtdemonstration vermittelt. Schachner bewertet zudem die Deutung von Peter Neve als „naheliegend“, dass der Wall von Yerkapı „gleichsam eine Bühne“ für religiöse Prozessionen oder Zeremonien gewesen sein könnte.[54]

Büyükkale

Hauptartikel: Büyükkale

Auf dem Felsmassiv Büyükkale (türkisch für „Große Burg“) im Osten der Altstadt wurden die Reste der Königsburg freigelegt. Einige Spuren der Bebauung auf Büyükkale reichen in die frühe Bronzezeit zurück, die erhaltenen Ruinen stammen jedoch zum größten Teil aus dem 13. Jahrhundert v. Chr. Zu dieser Zeit fanden umfangreiche Bauarbeiten in Ḫattuša statt. Der ganze Komplex war früher ringsum von einem Festungswall umgeben. Ein großer Viadukt führte zum Haupttor der Anlage im Süden. Dieser Eingang wurde von zwei steinernen Löwen bewacht. Die Burganlage bestand aus zahlreichen miteinander verbundenen Innenhöfen, Archiv- und Wohngebäuden, religiösen Bauten und einer Empfangshalle. Die Bebauung nahm eine Fläche von 250 × 140 Metern ein. Die „Bibliothek“ mit den Tontafeln war in ihrer Blütezeit zweistöckig und bestand aus vier Räumen. Hier wurden 3000 Keilschrift-Tontafeln gefunden. Heute sind auf dem Gelände allenfalls noch niedrige Mauern zu sehen. Viele Gebäude wurden nach ihrer archäologischen Erforschung wieder mit Erde überdeckt, um sie vor Schäden zu bewahren.[55]

Weitere markante Objekte

Der Felsen Sarıkale in der Oberstadt (Ansicht von Westen)

Vom Großen Tempel steigt das Gelände zur ehemaligen Königsburg hin an. In diesem Bereich wurden viele Gebäude auf künstlichen Terrassen errichtet. Das am besten erhaltene dieser Gebäude ist das sogenannte Haus am Hang. Es war 36 Meter lang und 32 Meter breit und zweistöckig. Dieses außergewöhnlich große Haus war wahrscheinlich ein Verwaltungsbau. Das untere Geschoss diente als Lager und Archiv. Hier wurden bei Grabungen in den Jahren 1911 und 1960–1963 große Bestände von Tontafeln gefunden.[56]

Südlich von Büyükkale liegt die Südburg, eine Erhebung mit Spuren einer phrygischen Befestigung. An deren Südostflanke wurde eine Kammer mit einem Relief des Sonnengottes und einem des Großkönigs Šuppiluliuma II. ergraben. Sie enthält außerdem einen in luwischen Hieroglyphen abgefassten Rechenschaftsbericht des Großkönigs und wird deshalb Hieroglyphenkammer genannt. Etwa 200 Meter westlich liegt der Hügel Nişantepe mit der Nişantaş genannten Felsinschrift desselben Herrschers.

Außer Büyukkale mit der Königsburg wurden auch andere anstehende Felsen in die Bebauung einbezogen, zum Beispiel Kesikkaya, der „Geschnittene Felsen“ in der Unterstadt – ein Felsmassiv mit zwei Hälften und einem tiefen Spalt in der Mitte.[57][58] Auf dem 60 Meter abfallenden Felsen Sarıkale (türkisch für „Gelbe Festung“) in der Oberstadt befand sich eine Festung, die wahrscheinlich im 14. und 13. Jahrhundert v. Chr. erbaut wurde.[59]

Neuere Grabungen legten Bereiche der Stadt frei, die für verschiedene nichtreligiöse Tätigkeiten genutzt wurden. Bisher wurden aber nur kleine Flächen der Wohnviertel und der Werkstattbezirke freigelegt.

Forschungsgeschichte

Beginn der Erkundung

Reste eines Turms auf dem Felsen Yenicekale im Westen der Oberstadt

1834 besuchte der französische Forschungsreisende Charles Texier das zentralanatolische Hochland und entdeckte die Ruinen der alten Hauptstadt. Allerdings konnte er die Ruinen nicht richtig zuordnen und hielt sie für Überreste der medischen Stadt Pteria. Texier dokumentierte und skizzierte neben den offensichtlichen Ruinen des Stadtareals auch das nahe gelegene Felsheiligtum Yazılıkaya, das durch seine Darstellungen von Gottheiten (sogenannte Götterprozession) weltberühmt wurde.

Nach Texier besuchten in den folgenden Jahrzehnten weitere Forschungsreisende das Stadtgebiet, darunter 1836 der Engländer William John Hamilton und 1858 Heinrich Barth. 1882 erstellte Carl Humann einen topographischen Plan und ließ Gipsabgüsse von zahlreichen Reliefs in Yazılıkaya anfertigen.[60]

Archäologische Erschließung

Erste Ausgrabungen fanden 1893/94 statt, als der Franzose Ernest Chantre Suchgräben im Großen Tempel, auf Büyükkale und in Yazılıkaya anlegte. Chantre publizierte die ersten Keilschrifttafeln aus Ḫattuša.[60]

Die systematische archäologische Erforschung begann im Jahr 1906. Hugo Winckler, ein Berliner Assyriologe und Keilschriftforscher, und der türkische Archäologe Theodor Makridi führten im Auftrag des Osmanischen Museums in Istanbul eine erste Grabungskampagne durch, um zu überprüfen, ob es sich bei den Ruinen um die Hethiterhauptstadt Ḫattuša handelte. Sie konnten 2500 Fragmente von Keilschrifttafeln bergen und anhand dieser Funde nachweisen, dass sie Ḫattuša gefunden hatten. 1907 setzten Winckler und Makridi die Grabungen fort. In diesem Jahr waren erstmals auch das Deutsche Archäologische Institut (DAI) und die Deutsche Orient-Gesellschaft beteiligt: Neben Winckler und Makridi arbeitete eine Gruppe unter der Leitung von Otto Puchstein in Ḫattuša. Die Ruinen wurden mit zahlreichen Plänen, Fotografien und einer genaueren topographischen Karte vollständig dokumentiert. 1911/12 führten Winckler und Makridi weitere Grabungen durch. Bis 1912 wurden Ausgrabungen in der Unterstadt (Großer Tempel), auf der Königsburg und in der Oberstadt (Löwentor, Königstor, Sphingentor) durchgeführt.[60]

Kopie der Stele mit dem Hethitisch-Ägyptischen Friedensvertrag aus Ḫattuša, ausgestellt im Archäologischen Museum Istanbul. Der Vertrag wurde ca. 1259 v. Chr. zwischen Ḫattušili III. und Ramses II. geschlossen. Nach Ḫattušili III. folgten noch vier weitere Großkönige, dann ging das hethitische Großreich unter.

Bis dahin wurden an die zehntausend Keilschrift-Tontafelfragmente geborgen, die in akkadischer Sprache verfasst waren. Nach kurzer Grabungszeit hielt Winckler den in Akkadisch verfassten Friedensvertrag zwischen Ägypten und Ḫatti in der Hand, der zwischen Ḫattušili III. und Ramses II. geschlossen worden war – der früheste erhaltene schriftliche Friedensvertrag der Weltgeschichte. Eine Kopie der Tontafel hängt im Gebäude der UNO in New York. Auf den Tafeln fanden sich nicht nur offizielle Dokumente wie Verträge, Urteile und internationale Korrespondenz, sondern auch Wahrsagungen, Anweisungen für religiöse Zeremonien, Beschreibungen von Sitten und Gebräuchen sowie historische Berichte.[55]

Nach dem Ersten Weltkrieg ruhten die Grabungen für mehr als ein Jahrzehnt und wurden erst 1931 unter der Leitung von Kurt Bittel wieder aufgenommen. Aufgrund des Zweiten Weltkriegs ruhten die Arbeiten nochmals ab 1939. Im Jahr 1952 konnte Bittel die Erforschung der Stadt fortsetzen. Schwerpunkte seiner Arbeit waren die Freilegung der Königsburg, großflächige Untersuchungen in der Unterstadt sowie Ausgrabungen in der Umgebung von Ḫattuša (Yazılıkaya und Yarıkkaya). Bis 1975 wurde die Grabungstätigkeit vom Deutschen Archäologischen Institut und der Deutschen Orient-Gesellschaft gemeinsam getragen.[61][62] Bittels Nachfolger wurde 1978 Peter Neve, unter dessen Leitung umfangreiche Ausgrabungen im Bereich der zentralen und östlichen Oberstadt durchgeführt wurden. 1994 wurde Jürgen Seeher Leiter der Ausgrabungen. 2006 wurde die Grabungsleitung von Andreas Schachner übernommen.[60]

Seit 1952 gräbt das Deutsche Archäologische Institut ununterbrochen in der Stadt und fördert jährlich neue Erkenntnisse zu Tage. Noch immer sind ganze Stadtviertel unerforscht;[63] auch die Königsgräber harren noch der Entdeckung.[64]

Das langjährige Forschungsprojekt Ḫattuša wurde 2019 mit dem Shanghai Archaeology Award in der Kategorie "Research" ausgezeichnet.[65]

Überblick über die archäologischen Projekte seit 1993

  • 1993–1998: Erforschung der Siedlungsgeschichte des Höhenrückens von Büyükkaya im Nordosten des Stadtgebiets (nicht zu verwechseln mit der Königsburg Büyükkale)[66]
  • 1996–1999: Systematische Geländebegehung in der Umgebung von Ḫattuša, Entdeckung von 45 chalkolitischen und frühbronzezeitlichen Fundplätzen (Kooperation mit der Deutschen Orient-Gesellschaft, Leitung: Rainer Czichon)[67]
  • 1999–2000: Untersuchungen an einem hethitischen Getreidesilo des 16. Jahrhunderts v. Chr. in der Unterstadt[68]
  • 2000–2001: Untersuchungen an fünf künstlichen Teichbecken in der Oberstadt[69]
  • 2002–2009: Ausgrabungen in der westlichen Oberstadt (im Tal vor dem Felsen Sarıkale)[70]
  • 2003–2005: Rekonstruktion eines Teilabschnitts der hethitischen Stadtmauer (siehe unten)
  • 2007–2008: Untersuchung der vorbronzezeitlichen Siedlung Çamlıbel Tarlası, rund 2 Kilometer westlich von Ḫattuša[71]
  • 2007–2009: Kartierung von Abarbeitungsspuren an zwei großen Felskegeln in der Unterstadt zur Rekonstruktion von Architektur, mit der die Abarbeitungen gegebenenfalls in Zusammenhang standen (Survey in Kooperation mit Reinhard Dittmann, Universität Münster)[72][73]
  • seit 2009: Ausgrabungen in der südlichen Unterstadt[74]

Teilrekonstruktion der Stadtbefestigung

Rekonstruierter Abschnitt der Befestigungsmauer
Der Mauerabschnitt, vom Bereich des Großen Tempels aus gesehen

Zwischen 2003 und 2005 wurden von den mehr als 9 Kilometer langen Befestigungsmauern, deren Reste erhalten geblieben sind, 65 Meter in der Unterstadt durch das DAI wiederaufgebaut: drei 7 bis 8 Meter hohe Mauerabschnitte und zwei 12 bis 13 Meter hohe Wehrtürme. Der japanische Konzern JT International unterstützte das Projekt als Sponsor.

Die Archäologen arbeiteten im Sinne der experimentellen Archäologie mit historischen Materialien und historischen Verfahren. Sie stellten 64.000 Lehmziegel her, dafür verarbeiteten sie 2700 Tonnen Lehmerde, 100 Tonnen Stroh und rund 1500 Tonnen Wasser. Außerdem wurden rund 1750 Tonnen Erdschutt für Verfüllungen und den Aufbau von Rampen benötigt, ferner Holzstämme für die Konstruktion der Turmgeschosse. Die üblichen Maße der quadratischen Lehmziegel (etwa 45 × 45 × 10 Zentimeter, rund 34 Kilogramm) waren bekannt, da einige Ziegel unzerstört erhalten geblieben waren. Als Anhaltspunkt für die Gestaltung dienten Tonmodelle der Stadtmauer, die von den Hethitern als Verzierung am Rand großer Kultvasen angebracht wurden.[75][76]

Etwa 11 Monate lang waren im Durchschnitt 27 Arbeiter am Werk. Der Arbeitsaufwand summierte sich auf 6772 Manntage, obwohl Bagger, Traktoren und Lastkraftwagen für die Beschaffung des Materials eingesetzt wurden, um die Kosten im Rahmen halten zu können. Wie hoch der entsprechende Aufwand zu Zeiten der Hethiter war, die ohne Unterstützung durch Maschinen arbeiteten, konnte nur geschätzt werden. Hochrechnungen ergaben, dass die Hethiter rund tausend Arbeitskräfte einsetzen mussten, wenn sie pro Jahr einen Kilometer Stadtmauer bauen wollten. Der für das Projekt verantwortliche Archäologe Jürgen Seeher nimmt an, dass vor allem Gefangene die alten Stadtmauern errichtet hatten. In mehreren Keilschrifttexten wird berichtet, dass die Könige der Hethiter Tausende von Menschen als Beute von ihren Kriegszügen mitbrachten.[76]

Bei der Berechnung des historischen Arbeitskräftebedarfs wurden längere Pausen während der Wintermonate einkalkuliert.[75] Die Lehmziegelproduktion ist in Zentralanatolien nur im Sommer möglich, wenn es warm genug ist und nicht regnet, etwa von Mitte Juni bis Mitte September.[76] Zu dem experimentellen Projekt gehört auch die fortdauernde Beobachtung des Bauwerks im Hinblick darauf, wie sich das Wetter auf die Bausubstanz auswirkt und wie oft der Putz ausgebessert werden muss, der die Lehmziegel schützt, aber durch Regenfälle mit der Zeit abgewaschen wird.[76]

Rückforderung der „Sphinx von Ḫattuša“

Sphinxtor in Ḫattuša. Die Sphinx rechts im Bild wurde 1924 in die Türkei zurückgebracht, die andere Sphinx im Jahr 2011. Hier sind jedoch nur Kopien zu sehen, die Originale stehen im nahen Museum von Boğazkale.
Die Rückseite der beiden Sphingen

2011 forderte die türkische Regierung die Rückgabe einer Plastik aus dem Museum für Vorderasiatische Kunst in Berlin, der sogenannten „Sphinx von Ḫattuša“.[77] Es handelt sich dabei um eine der beiden Sphinx-Figuren, die Otto Puchstein im Jahr 1907 bei der Freilegung des Sphinx-Tors, der zentralen Toranlage im Süden der Stadt, gefunden hatte. Diese Kalksteinplastiken waren durch Feuereinwirkung zerplatzt, und die Fragmente wurden während des Ersten Weltkriegs zur Restaurierung nach Berlin gebracht, zusammen mit rund 10.000 Keilschrift-Tontafeln. Die Keilschrift-Tafeln wurden zwischen 1924 und 1987 in die Türkei zurückgebracht. Die besser erhaltene Sphinx wurde restauriert und kehrte bereits 1924 in die Türkei zurück. Die zweite, sehr stark beschädigte Sphinx blieb gemäß der damaligen Vereinbarung in Berlin. Jedoch wurde 1938 von der Türkei die Rückstellung gefordert, dann ultimativ im Jahr 2011, verbunden mit der Androhung des Entzugs von Grabungslizenzen für deutsche Archäologen.[78]

Diese Forderung wurde von Hermann Parzinger, dem Präsidenten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, mit Hinweis auf die unklare rechtliche Situation zurückgewiesen. Große Teile der Dokumentation der Berliner Museen seien im Krieg verlorengegangen, und auch von türkischer Seite seien Dokumente, die den Anspruch eindeutig begründen, zwar angekündigt, aber nie vorgelegt worden. Parzinger erklärte dennoch Gesprächsbereitschaft,[78] ebenso Kulturstaatsminister Bernd Neumann.[79] Im Mai 2011 wurde eine Einigung erzielt, laut der die Sphinx bis zum 28. November 2011 an die Türkei zurückgegeben werden sollte.[80] Im Juli 2011 wurde die Sphinx schließlich an die Türkei zurückgegeben.[81]

Seit November 2011 stehen die beiden restaurierten Sphingen als eine Hauptattraktion im Museum von Boğazkale. Die schon 1924 zurückgelieferte Sphinx war zuvor im Archäologischen Museum Istanbul ausgestellt.[82][83][84] Das Pergamonmuseum in Berlin ließ als Ersatz für die originale Sphinx eine Gipskopie herstellen. Die im Jahr 1924 zurückgegebene Sphinx war dort ohnehin schon durch eine Kopie repräsentiert.[85] Somit stehen nun zwei Kopien in Berlin – wie auch am Sphinxtor auf dem Ausgrabungsgelände.

Museen

Die Keilschrifttafel-Archive aus Bogazköy werden heute im Archäologischen Museum Istanbul und im Museum für anatolische Zivilisationen in Ankara aufbewahrt. Weitere Funde sind im lokalen Museum in Boğazkale sowie im Archäologischen Museum von Çorum ausgestellt.

Literatur

  • Bogazköy-Hattusa. Ergebnisse der Ausgrabungen des Deutschen Archäologischen Instituts und der Deutschen Orient-Gesellschaft. 21 Bände. Gbr. Mann, Berlin 1952 ff., Zabern, Mainz 1996 ff. ISSN 0342-4464.
  • Peter Neve: Hattusa – Stadt der Götter und Tempel. Neue Ausgrabungen in der Hauptstadt der Hethiter. 2. Auflage. Zabern, Mainz 1996, ISBN 3-8053-1478-7.
  • W. Dörfler u. a.: Untersuchungen zur Kulturgeschichte und Agrarökonomie im Einzugsbereich hethitischer Städte. In: MDOG. Berlin 132.2000, ISSN 0342-118X, S. 367–381.
  • Die Hethiter und ihr Reich – das Volk der 1000 Götter. Ausstellungskatalog. Die Hethiter. Das Volk der 1000 Götter vom 18. Januar bis 28. April 2002 in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn. Theiss, Stuttgart 2002, ISBN 3-8062-1676-2.
  • Jürgen Seeher: Die Lehmziegel-Stadtmauer von Hattusa. Bericht über eine Rekonstruktion. Ege Yayınları, Istanbul 2007, ISBN 978-975-8071-94-4.
  • Jürgen Seeher: Hattuscha-Führer. Ein Tag in der hethitischen Hauptstadt. 4., überarbeitete Auflage. Ege Yayınları, Istanbul 2011, ISBN 978-605-5607-57-9.
  • Andreas Schachner: Arbeitsberichte im Archäologischen Anzeiger (AA)
    • Die Ausgrabungen in Boğazköy-Hattuša 2006, in AA 2007/1, S. 67–93 (online)
    • Die Ausgrabungen in Boğazköy-Hattuša 2007, in AA 2008/1, S. 113–161 (Abstract, online)
    • Die Ausgrabungen in Boğazköy-Ḫattuša 2008, in AA 2009/1, S. 21–72 (Abstract)
    • Die Ausgrabungen in Boğazköy-Hattuša 2009, in AA 2010/1, S. 161–221 (Abstract)
    • Die Ausgrabungen in Boğazköy-Hattuša 2010, in AA 2011/1, S. 31–86 (online)
    • Die Ausgrabungen in Boğazköy-Ḫattuša 2011, in AA 2012/1, S. 85–137 (Abstract, online)
    • Die Arbeiten in Boğazköy-Ḫattuša 2012, in AA 2013/1, S. 147–193 (Abstract, online)
    • Die Ausgrabungen in Boğazköy-Ḫattuša 2013, in AA 2014/1, S. 93–168 (Abstract, online)
    • Die Ausgrabungen in Boğazköy-Ḫattuša 2014, in AA 2015/1, S. 69–107 (Abstract, online)
    • Die Ausgrabungen in Boğazköy-Hattuša 2015, in AA 2016/1, S. 1–47 (Abstract, online)
  • Andreas Schachner: Hattuscha. Auf der Suche nach dem sagenhaften Großreich der Hethiter. C.H. Beck Verlag, München 2011, ISBN 978-3-406-60504-8.
  • Andreas Schachner: Hattusa – Hauptstadt der Hethiter. Entstehung, Entwicklung und Niedergang einer bronzezeitlichen Metropole. In: Antike Welt 1/2012, S. 8–15 (online)
  • Andreas Schachner: Die Ausgrabungen in der Unterstadt von Ḫattusa (2009–2014): Erste vorläufige Ergebnisse, in: A. D’Agostino, V. Orsi, G. Torri (Hrsg.): Sacred Landscapes of the Hittites and Luwians, Studia Asiana 9, Florenz 2015, S. 67–81 (online)

Weblinks

 Commons: Hattusa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kurt Bittel: Boğazköy Führer, Ankara 1972 S. 3–4
  2. Andreas Schachner: Hattusa and its Environs: Archaeology In: Mark Weeden, Lee Z. Ullmann (Hrsg.): Hittite Landscape and Geography. Brill Leiden/Boston 2017 S. 37–49.
  3. 3,0 3,1 Andreas Schachner: Hattuscha – Auf der Suche nach dem sagenhaften Großreich der Hethiter, Beck, München 2011, ISBN 9783406605048, S. 33–40.
  4. Andreas Schachner: Hattuscha – Auf der Suche nach dem sagenhaften Großreich der Hethiter, Beck, München 2011, ISBN 9783406605048, S. 341.
  5. Jürgen Seeher: Hattuscha-Führer. Ein Tag in der hethitischen Hauptstadt. 4., überarbeitete Auflage. Ege Yayınları, Istanbul 2011, ISBN 978-605-5607-57-9 S. 60.
  6. Rainer Pasternak: Vorbericht über die archäobotanischen Arbeiten in Ḫattuša 2009–2011 In: Archäologischer Anzeiger 1/2012 S. 110–114.
  7. 7,0 7,1 Andreas Schachner: Hattuscha – Auf der Suche nach dem sagenhaften Großreich der Hethiter, Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-60504-8, S. 284–287.
  8. Jürgen Seeher: Hattuscha-Führer. Ein Tag in der hethitischen Hauptstadt. 4., überarbeitete Auflage. Ege Yayınları, Istanbul 2011, ISBN 978-605-5607-57-9 S. 118–121.
  9. Andreas Schachner: Hattuscha – Auf der Suche nach dem sagenhaften Großreich der Hethiter, Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-60504-8, S. 288–292.
  10. Die Stadtmauern, die zu sehr unterschiedlichen Zeiten entstanden sind, sind nur zur Orientierung eingezeichnet
  11. Wenn nicht ausdrücklich von der hethitischen Hauptstadt die Rede ist, sondern vom Fundort, wird im Folgenden, wie in der Literatur üblich, der Name Boǧazköy verwendet.
  12. Andreas Schachner: Hattuscha – Auf der Suche nach dem sagenhaften Großreich der Hethiter, Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-60504-8, S. 41–43.
  13. Andreas Schachner: Hattuscha – Auf der Suche nach dem sagenhaften Großreich der Hethiter, Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-60504-8, S. 43–49.
  14. Andreas Schachner: Hattuscha – Auf der Suche nach dem sagenhaften Großreich der Hethiter, Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-60504-8, S. 49–55.
  15. Jürgen Seeher: Hattuscha-Führer. Ein Tag in der hethitischen Hauptstadt. 4., überarbeitete Auflage. Ege Yayınları, Istanbul 2011, ISBN 978-605-5607-57-9 S. 159–160.
  16. Andreas Schachner: Hattuscha – Auf der Suche nach dem sagenhaften Großreich der Hethiter, Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-60504-8, S. 56–68.
  17. Jürgen Seeher: Hattuscha-Führer. Ein Tag in der hethitischen Hauptstadt. 4., überarbeitete Auflage. Ege Yayınları, Istanbul 2011, ISBN 978-605-5607-57-9 S. 160–161.
  18. Andreas Schachner: Hattuscha – Auf der Suche nach dem sagenhaften Großreich der Hethiter, Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-60504-8, S. 68.
  19. Die Stadtmauern, die zu sehr unterschiedlichen Zeiten entstanden sind, sind nur zur Orientierung eingezeichnet
  20. 20,0 20,1 Andreas Schachner: Hattuscha – Auf der Suche nach dem sagenhaften Großreich der Hethiter, Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-60504-8, S. 71–74.
  21. Einar von Schuler: Die Kaškäer. Ein Beitrag zur Ethnographie des alten Kleinasien (= Ergänzungsband 3 zu Zeitschrift für Assyriologie und Vorderasiatische Archäologie). de Gruyter, Berlin 1965. S. 19.
  22. Jürgen Seeher: Hattuscha-Führer. Ein Tag in der hethitischen Hauptstadt. 4., überarbeitete Auflage. Ege Yayınları, Istanbul 2011, ISBN 978-605-5607-57-9 S. 164.
  23. Andreas Schachner: Hattuscha – Auf der Suche nach dem sagenhaften Großreich der Hethiter, Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-60504-8, S. 75–82.
  24. Jürgen Seeher: Hattuscha-Führer. Ein Tag in der hethitischen Hauptstadt. 4., überarbeitete Auflage. Ege Yayınları, Istanbul 2011, ISBN 978-605-5607-57-9 S. 164.
  25. Andreas Schachner: Hattuscha – Auf der Suche nach dem sagenhaften Großreich der Hethiter, Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-60504-8, S. 82–94.
  26. 26,0 26,1 Andreas Schachner: Hattuscha – Auf der Suche nach dem sagenhaften Großreich der Hethiter, Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-60504-8, S. 94–98.
  27. Jürgen Seeher: Hattuscha-Führer. Ein Tag in der hethitischen Hauptstadt. 4., überarbeitete Auflage. Ege Yayınları, Istanbul 2011, ISBN 978-605-5607-57-9 S. 166–168.
  28. John David Hawkins: The Hieroglyphic Inscriptions of the Sacred Pool Complex at Hattusa (Südburg). (= Studien zu den Boǧazköy-Texten. Beiheft 3). Harrassowitz, Wiesbaden 1995, ISBN 3-447-03438-6 SA. 44
  29. Andreas Schachner: Hattuscha – Auf der Suche nach dem sagenhaften Großreich der Hethiter, Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-60504-8, S. 104–109.
  30. Andreas Schachner: Hattuscha – Auf der Suche nach dem sagenhaften Großreich der Hethiter, Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-60504-8, S. 109–114, 345.
  31. Birgit Brandau, Hartmut Schickert: Hethiter – Die unbekannte Weltmacht. 2. Auflage. München 2002, ISBN 3-492-04338-0 S. 326–332.
  32. Trevor Bryce: The World of The Neo-Hittite Kingdoms. A Political and Military History, Oxford University Press, 2012. ISBN 978-0-19-921872-1 S. 10.
  33. Zsolt Simon: Die ANKARA-Silberschale und das Ende des hethitischen Reiches In Zeitschrift für Assyriologie und Vorderasiatische Archäologie Bd. 99 S. 247–269, hier S. 259–261
  34. Jürgen Seeher: Hattuscha-Führer. Ein Tag in der hethitischen Hauptstadt. 4., überarbeitete Auflage. Ege Yayınları, Istanbul 2011, ISBN 978-605-5607-57-9 S. 171.
  35. Andreas Schachner: Hattuscha – Auf der Suche nach dem sagenhaften Großreich der Hethiter, Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-60504-8, S. 313.
  36. Jürgen Seeher: Hattuscha-Führer. Ein Tag in der hethitischen Hauptstadt. 4., überarbeitete Auflage. Ege Yayınları, Istanbul 2011, ISBN 978-605-5607-57-9 S. 170–174.
  37. Andreas Schachner: Hattuscha – Auf der Suche nach dem sagenhaften Großreich der Hethiter, Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-60504-8, S. 109–114, 331.
  38. 38,0 38,1 Andreas Schachner: Hattuscha – Auf der Suche nach dem sagenhaften Großreich der Hethiter, Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-60504-8, S. 109–114, 332–339.
  39. Jürgen Seeher: Hattuscha-Führer. Ein Tag in der hethitischen Hauptstadt. 4., überarbeitete Auflage. Ege Yayınları, Istanbul 2011, ISBN 978-605-5607-57-9 S. 175–176.
  40. Andreas Schachner: Hattuscha – Auf der Suche nach dem sagenhaften Großreich der Hethiter, Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-60504-8, S. 109–114, 338–341.
  41. Hattusa uni-muenster.de, siehe Kızlarkaya.
  42. 42,0 42,1 42,2 42,3 Hattusha: the Hittite Capital Webseite der UNESCO (englisch)
  43. Je nach Quelle und Betrachtungsweise werden auch abweichende Angaben zur Länge der Stadtmauern gemacht. Vgl. Deutsches Archäologisches Institut: Projekt Hattusa/Boğazköy – Die Stadtmauer, Abschnitt Ergebnisse. Hier wird die Länge äußeren Stadtmauer mit 6,6 Kilometer angegeben; mit allen Teilstücken seien die Mauern von Hattusa „über neun Kilometer lang“.
  44. Hattusaş Webseite des türkischen Ministeriums für Kultur und Tourismus (englisch).
  45. Hattusa – Hauptstadt der Hethiter. Entstehung, Entwicklung und Niedergang einer bronzezeitlichen Metropole In: Antike Welt 1/2012, S. 8–15, hier S. 12.
  46. Zum Löwentor siehe Lion Gate in Hattusa turkisharchaeonews.net (englisch), mit Bildern
  47. Zum Königstor siehe King's Gate in Hattusa turkisharchaeonews.net (englisch), mit Bildern
  48. Fotografie des originalen Reliefs am Königstor im Museum für anatolische Zivilisationen, Ankara.
  49. King's Gate in Hattusa turkisharchaeonews.net (englisch)
  50. 50,0 50,1 50,2 The Grand Temple and the Lower City in Hattusa turkisharchaeonews.net (englisch), mit Bildern
  51. Andreas Schachner: Hattusa – Hauptstadt der Hethiter. Entstehung, Entwicklung und Niedergang einer bronzezeitlichen Metropole In: Antike Welt 1/2012, S. 8–15, hier S. 11.
  52. District of Temples in Hattusa turkisharchaeonews.net (englisch)
  53. Yerkapı in Hattusa turkisharchaeonews.net (englisch), mit Bildern
  54. Andreas Schachner: Hattuscha. Auf der Suche nach dem sagenhaften Großreich der Hethiter. Beck, München 2011, ISBN 3-406-60504-4, S. 160–163.
  55. 55,0 55,1 Royal Citadel in Hattusa turkisharchaeonews.net (englisch), mit Bildern
  56. House on the Slope in Hattusa turkisharchaeonews.net (englisch), mit Bildern
  57. Hattusa uni-muenster.de
  58. Vgl. Andreas Schachner: Die Ausgrabungen in Boğazköy-Hattuša 2015, in: Archäologischer Anzeiger 2016/1, S. 1–47 (online)
  59. Sarıkale in Hattusa turkisharchaeonews.net (englisch), mit Bildern
  60. 60,0 60,1 60,2 60,3 Projekt Hattusa/Boğazköy Website des DAI, siehe Forschungsgeschichte im Abschnitt Geschichte.
  61. Weitere Arbeiten der DOG in Hattuscha orient-gesellschaft.de
  62. Bogazköy-Hattusa. Ergebnisse der Ausgrabungen des Deutschen Archäologischen Instituts und der Deutschen Orient-Gesellschaft. 21 Bände. Gbr. Mann, Berlin 1952 ff., Zabern, Mainz 1996 ff. ISSN 0342-4464.
  63. Projekt Hattusa/Boğazköy Website des DAI, siehe Abschnitt Forschung. Zitat: „Einerseits sind weite Bereiche der Stadt noch gänzlich unbekannt, andererseits wurden in den bisherigen Forschungen vor allem Wohngebiete nur ansatzweise untersucht.“
  64. Experten des DAI bauen wie vor 3500 Jahren, in: Abenteuer Archäologie 1/2006, S. 89 (PDF)
  65. Doppelt preisgekrönt: Zwei DAI-Projekte erhalten Shanghai Archaeology Award 2019. Deutsches Archäologisches Institut, 13. November 2019, abgerufen am 15. November 2019.
  66. Ausgrabungen in Hattusa/Boğazköy – Teilprojekt Büyükkaya dainst.org
  67. Geländebegehung in der Region von Hattuscha/Bogazköy orient-gesellschaft.de
  68. Ausgrabungen in Hattusa/Boğazköy – Teilprojekt Getreidesilo dainst.org
  69. Ausgrabungen in Hattusa/Boğazköy – Teilprojekt Südteiche dainst.org
  70. Ausgrabungen in Hattusa/Boğazköy – Teilprojekt Westliche Oberstadt dainst.org
  71. Ausgrabungen in Hattusa/Boğazköy – Teilprojekt Çamlıbel Tarlası dainst.org
  72. Ausgrabungen in Hattusa/Boğazköy – Teilprojekt Kesikkaya und Kızlarkaya dainst.org
  73. Vgl. den Bericht von Reinhard Dittmann (Memento vom 9. April 2009 im Internet Archive), Abschnitt Zur Vorgeschichte des Unterstadtsurveys in Hattuša .
  74. Ausgrabungen in Hattusa/Boğazköy – Teilprojekt Südliche Unterstadt dainst.org
  75. 75,0 75,1 Jürgen Seeher: Ein Stück Stadtmauer in Hattuša archaeologie-online.de, 22. Mai 2008
  76. 76,0 76,1 76,2 76,3 Ausgrabungen in Hattusa/Boğazköy – Teilprojekt Stadtmauer dainst.org
  77. Susanne Güsten: Türkisches Ultimatum: Berlin soll Sphinx zurückgeben. In: Der Tagesspiegel, 24. Februar 2011.
  78. 78,0 78,1 Hermann Parzinger: Es muss eine gerechte Lösung geben faz.net, 2. März 2011.
  79. Neumann: Bei Rückgabe von Sphinx gesprächsbereit berlin.de, 6. März 2011.
  80. Deutschland gibt Sphinx an Türkei zurück faz.net, 15. Mai 2011, abgerufen am 5. Februar 2013.
  81. Sphinx ist wieder in der Türkei. n-tv, 27. Juli 2011, abgerufen am 5. Februar 2013.
  82. Hattuşa reunites with sphinx hurriyetdailynews.com, 18. November 2011.
  83. Fotografie der beiden originalen restaurierten Sphingen im Museum von Boğazkale (livius.org).
  84. Fotografie der im Juli 2011 zurückgegebenen Sphinx im Museum von Boğazkale.
  85. Berlin bekommt "neue" Sphinx von Hattuscha augsburger-allgemeine.de, 28. Juli 2011.
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