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Hatten (Bas-Rhin)

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Hatten
Wappen von Hatten
Hatten (Frankreich)
Hatten
Region Grand Est
Département Bas-Rhin
Arrondissement Haguenau-Wissembourg
Kanton Wissembourg
Gemeindeverband Outre-Forêt.
Koordinaten 48° 54′ N, 7° 59′ O48.9019444444447.9788888888889Koordinaten: 48° 54′ N, 7° 59′ O
Höhe 120–172 m
Fläche 18,91 km²
Einwohner 1.930 (1. Jan. 2014)
Bevölkerungsdichte 102 Einw./km²
Postleitzahl 67690
INSEE-Code
.
Großunterstandsmuseum in Hatten

Hatten ist eine französische Gemeinde mit 1930 Einwohnern (Stand 1. Januar 2014) im Département Bas-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass) zwischen Wissembourg und Hagenau.

Geschichte

Mittelalter

Das Dorf gehörte zunächst zur Landgrafschaft Elsass und lag im Hattgau.[1] 1332 kauften die Herren von Lichtenberg es zusammen mit einer Reihe weiterer Dörfer und Rechte.[2] Es war ein Reichslehen[3], das sie dem Amt Hatten (auch: Hattgau) zuordneten.[4] Das Amt Hatten bildete sich im 14. Jahrhundert heraus und war ein Amt der Herrschaft Lichtenberg, ab 1480 der Grafschaft Hanau-Lichtenberg, von der es 1736 auf die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt überging. Die Burg Hatten wurde vor 1354 von den Lichtenbergern errichtet.[5] Sie war der Kurpfalz von den Lichtenbergern übergeben und als Lehen zurückempfangen worden.[6]

Die ortsansässigen Bauern verstanden sich als freie Bauern. Sie hatten so keinen Bedarf, städtische Freiheiten verliehen zu bekommen, sie waren ja schon frei. Deshalb erhielt Hatten auch – im Gegensatz zu anderen größeren Orten der Herrschaft Lichtenberg – nie Stadtrecht verliehen.[7]

Anna von Lichtenberg (* 1442; † 1474), eine der beiden Erbtöchter Ludwig V., heiratete 1458 den Grafen Philipp I. den Älteren von Hanau-Babenhausen (* 1417; † 1480), der eine kleine Sekundogenitur aus dem Bestand der Grafschaft Hanau erhalten hatte, um sie heiraten zu können. Durch die Heirat entstand die Grafschaft Hanau-Lichtenberg. Nach dem Tod des letzten Lichtenbergers, Graf Jakob, eines Onkels von Anna, erhielt Philipp I. d. Ä. 1480 die Hälfte der Herrschaft Lichtenberg. Dazu zählten auch Hatten.

Neuzeit

Graf Philipp IV. von Hanau-Lichtenberg (1514–1590) führte nach seinem Regierungsantritt 1538 die Reformation in seiner Grafschaft konsequent durch, die nun lutherisch wurde.

Durch die Reunionspolitik Frankreichs fielen um 1680 die im Elsass gelegenen Teile der Grafschaft Hanau-Lichtenberg unter die Oberhoheit Frankreichs, so auch das Amt Hatten und Hatten.

1736 starb mit Graf Johann Reinhard III. der letzte männliche Vertreter des Hauses Hanau. Aufgrund der Ehe seiner einzigen Tochter, Charlotte (* 1700; † 1726), mit dem Erbprinzen Ludwig (VIII.) (* 1691; † 1768) von Hessen-Darmstadt fiel die Grafschaft Hanau-Lichtenberg nach dort. Als Folge der Französischen Revolution fiel dann der linksrheinische Teil der Grafschaft Hanau-Lichtenberg – und damit auch Hatten – an Frankreich. Von 1871 bis zum Ende des Ersten Weltkrieges gehörte die Gemeinde als Teil des Reichslandes Elsaß-Lothringen zum Deutschen Reich und war dem Kreis Weißenburg im Bezirk Unterelsaß zugeordnet.

Hatten war Teil der Maginot-Linie und wurde im Januar 1945 in der Endphase des Zweiten Weltkriegs während erbitterter Kämpfe (Unternehmen Nordwind) fast völlig zerstört. Bei den Kämpfen zwischen deutschen und amerikanischen Panzereinheiten kamen 2500 Soldaten sowie 83 Einwohner ums Leben. Ein Bunkermuseum und eine Gedenktafel im Ortskern an der Kirche zeugen von den verlustreichen Auseinandersetzungen.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr 1798[8] 1910 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2008 2013
Einwohner 1.576 1.598[9] 1.404 1.513 1.520 1.658 1.691 1.789 1.975 1.935

Literatur

  • Fritz Eyer: Das Territorium der Herren von Lichtenberg 1202–1480. Untersuchungen über den Besitz, die Herrschaft und die Hausmachtpolitik eines oberrheinischen Herrengeschlechts = Schriften der Erwin von Steinbach-Stiftung 10. 2. Aufl. Bad Neustadt an der Saale 1985 [Nachdruck des Werks von 1938]. ISBN 3-922923-31-3
  • Friedrich Knöpp: Territorialbestand der Grafschaft Hanau-Lichtenberg hessen-darmstädtischen Anteils. [maschinenschriftlich] Darmstadt 1962. [Vorhanden in Hessisches Staatsarchiv Darmstadt, Signatur: N 282/6].
  • Alfred Matt: Bailliages, prévôté et fiefs ayant fait partie de la Seigneurie de Lichtenberg, du Comté de Hanau-Lichtenberg, du Landgraviat de Hesse-Darmstadt. In: Société d’Histoire et d’Archaeologie de Saverne et Environs (Hrsg.): Cinquième centenaire de la création du Comté de Hanau-Lichtenberg 1480 – 1980 = Pays d’Alsace 111/112 (2, 3 / 1980), S. 7–9.

Weblinks

 Commons: Hatten (Bas-Rhin) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Eyer, S. 81.
  2. Eyer, S. 61.
  3. Knöpp, S. 6, Eyer, S. 167.
  4. Eyer, S. 239.
  5. Eyer, S. 167.
  6. Knöpp, S. 6.
  7. Eyer, S. 237.
  8. Matt, S. 7.
  9. Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Kreis Weißenburg
Vorlage:Navigationsleiste Gemeinden im Kommunalverband Outre-Forêt
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Hatten (Bas-Rhin) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.