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Ebonit

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Ebonit ist aus Naturkautschuk und Schwefel hergestellter besonders harter Gummi, der gut spanabhebend bearbeitet werden kann. 1851 wurde Ebonit von Nelson Goodyear[1] zum Patent angemeldet. Der Name des fast schwarzen Werkstoffs spielt auf Ebenholz (engl. ebony) an.

Verwendung

Verwendung findet Ebonit hauptsächlich für Mundstücke für Musikinstrumente und Tabakspfeifen, für Klaviertasten, aber auch für Schmuckstücke und Kämme[2]. Mundstücke guter Blasinstrumente und Pfeifen sind oft aus hochwertigem Ebonit, da diese im Vergleich zu dem ansonsten verwendeten Acryl einen angenehmeren (weicheren) „Biss“ haben. Vereinzelt wurden auch Gitarrenplektren aus Ebonit hergestellt, da es vom Klang her als Referenzmaterial galt. Historisch belegt ist die naturwissenschaftliche Verwendung von Ebonit durch Alessandro Volta, der es für den Elektrophor, eine von ihm entwickelte frühe Form des Kondensators, als Dielektrikum einsetzte. Auch der Hartgummistab zum Erzeugen von Reibungselektrizität mit einem Tuch besteht aus Ebonit.

In den nachfolgenden Jahrhunderten wurde Ebonit für die Herstellung von Schreibgeräten und Tintenleitern (von Füllfederhaltern) verwendet. Da es mit der Zeit brüchig werden kann, wird es seit den 1960er Jahren weitgehend von thermoplastischen Kunststoffen abgelöst, die billiger und leichter zu verarbeiten sind.

Eigenschaften

Ebonit ist zwar weicher als Phenolharze (Phenoplast, Bakelit) doch extrem resistent gegen chemischen Angriff und sehr stabil. Unter Sonnenlicht (UV) verfärbt es sich jedoch mit der Zeit. Durch seine Elastizität ist es sehr schlagfest.

Herstellung

Zur Herstellung von Ebonit können nur stark ungesättigte Kautschuke (mit vielen C=C-Doppelbindungen) verwendet werden, um den für die Festigkeit erforderlichen hohen Vernetzungsgrad erreichen zu können.

Ein Naturkautschuk-Schwefelgemisch wird im Ofen geschmolzen. Der geschmolzene Kautschuk wird dann in eine metallene Form gegossen und zur Vulkanisierung für 15 Minuten auf 100 bis 200°C erhitzt. Danach wird die Form entfernt und der Inhalt wird im Ofen erneut für etwa eineinhalb Tage erhitzt. Die lange Reaktionsdauer führt zu einer vollständigen Reaktion des Gemisches und damit zu einer größtmöglichen Vernetzung der verfügbaren Doppelbindungen der Kautschukketten mit Schwefelbrücken. So können der Naturkautschuk und der Schwefel vollständig miteinander reagieren. Durch diesen Vorgang erhält das Ebonit seine hohe Dichte und Beständigkeit.

Die Schwefelmengen zur Herstellung von Ebonit liegen zwischen 25 und 80, meist bei 30 bis 40[3] Gewichtsteilen Schwefel auf 100 Teile Kautschuk.

Einzelnachweise

  1. Hans-Georg Elias: Makromoleküle: Band 3: Industrielle Polymere und Synthesen. John Wiley & Sons 19 August 2009, ISBN 978-3-527-62654-0 (Zugriff am 12 November 2014)
  2. Dietrich Braun: Kleine Geschichte der Kunststoffe. Carl Hanser Verlag GmbH & Company KG 1 October 2013, ISBN 978-3-446-43686-2 (Zugriff am 12 November 2014)
  3. Bryan G. Crowther: Handbook of Rubber Bonding. iSmithers Rapra Publishing 1 January 2001, ISBN 978-1-85957-394-5 (Zugriff am 12 November 2014)
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Ebonit aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.