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Harry-Lime-Thema

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Das Harry-Lime-Thema (engl. The Third Man Theme) ist eine Instrumental-Komposition, die von dem Wiener Musiker Anton Karas für den britischen Film Der dritte Mann (1949) geschrieben und auf der Zither eingespielt wurde. Sie ist benannt nach der Titelfigur des Films, Harry Lime.

Entstehung

Anton Karas arbeitete als Zither-Spieler, als der britische Regisseur Carol Reed, der in Wien nach Drehorten für seinen Film suchte, Karas in einem Lokal spielen hörte. Reed bat Karas, in seinem zum improvisierten Tonstudio umfunktionierten Hotelzimmer für Aufnahmen auf der Zither zu spielen. Während der Postproduktion wurde entschieden, den gesamten Film mit Karas’ Musik zu vertonen, und Karas wurde nach London eingeflogen.[1]

Franz Marischka stellte in seiner Autobiografie Immer nur lächeln diese Begebenheit etwas anders dar. Demnach verbrachte Reed zusammen mit Marischka und der Filmcrew einen Abend beim Heurigen, wo Karas auf der Zither spielte. „Reed war von der Musik so angetan, daß er mich um ein Tonband bat, das er mit nach England nahm.“ Dort habe ein Cutter während der Mustervorführungen zufällig die Spule mit der Zithermusik von Karas gefunden und sie eingelegt, um Produzent Alexander Korda zu unterhalten. Erst wegen dessen Begeisterung für diese Musik habe Reed Karas in Wien ausfindig gemacht und nach London bringen lassen, wo Karas den gesamten Film vertonte. Der bereits engagierte Komponist Muir Mathieson wurde ausbezahlt.[2] – Im fertigen Film sind noch zwei fremde Kompositionen in kurzen Ausschnitten zu hören, Henry Loves Das alte Lied und Irving Berlins Managua, Nicaragua.

Verbreitung

Nach dem Start des Films (am 31. August 1949 in Großbritannien, am 6. Januar 1950 in der Bundesrepublik Deutschland und am 2. Februar 1950 in den USA) gewann Karas’ Musik schnell an Popularität.

Nach seiner Veröffentlichung als Single 1950 hielt sich das „Harry-Lime-Thema“ elf Wochen (vom 23. April bis 8. Juli) auf Platz eins der US-Bestseller („Best Sellers in Stores“) des Billboard-Magazins.

Eine Gitarren-Version von Guy Lombardo (aufgenommen am 9. Dezember 1949, veröffentlicht auf dem Label Decca Records) verkaufte sich ebenfalls sehr gut und erreichte in den USA in den Jahressinglecharts 1950 den siebten Platz.

1950 verklagten die französischen Komponisten Jacques Simonot und Pierre Bryle Karas wegen Plagiats und behaupteten, das „Harry-Lime-Motiv“ habe sich bei ihrem Lied „Si petite“ (gesungen von Lucienne Boyer) bedient.[3]

Quellen

  1. Shadowing the Third Man, Großbritannien/Österreich/Frankreich/Japan/USA 2004, Regie: Frederick Baker.
  2. Franz Zwetschi Marischka: Immer nur lächeln, Amalthea, Wien/München 2001, S.110–111.
  3. Bericht in der Rubrik „Personalien“ in Der Spiegel Nr. 13/1950, Hamburg 1950.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Harry-Lime-Thema aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.