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Hans-Jürgen Massaquoi

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Hans-Jürgen Massaquoi (geb. 19. Januar 1926 in Hamburg; gest. 19. Januar 2013 in Jacksonville, Florida)[1] war ein deutsch-amerikanischer Journalist und Schriftsteller deutsch-liberianischer Herkunft.

Leben und Wirken

Hans-Jürgen Massaquoi wurde 1926 in Hamburg als afrodeutscher Sohn der deutschen Krankenschwester Bertha Baetz und des aus Liberia stammenden und in Dublin studierenden Al Haj Massaquoi geboren. Sein Großvater väterlicherseits war Momolu Massaquoi, Generalkonsul von Liberia in Hamburg und erster Diplomat aus einem afrikanischen Land in Deutschland. Nach dem Leben in der Villa des Großvaters zog Massaquoi mit seiner Mutter in ein Arbeiterviertel nach Hamburg-Barmbek-Süd. Hier lernte er, auch Missingsch und Platt zu sprechen. Seine Kindheits- und Jugenderlebnisse in Hamburg beschreibt er in der Autobiografie Neger, Neger, Schornsteinfeger!.

In der Zeit des Nationalsozialismus hatte er viel unter Diskriminierungen und Vorurteilen zu leiden. Gemäß der Nazi-Ideologie galt er als Nicht-Arier und „rassisch minderwertig“. Mit Hilfe seiner Mutter und wenigen Freunden gelang es ihm, die zwölfjährige Diktatur zu überleben.

Nach Kriegsende lebte er 1948 zunächst in Monrovia bei seinem Vater Al Haj Massaquoi, später bei seiner Tante Fatima bzw. seinem Halbbruder Morris. Seine liberianische Familie war in politische Intrigen verwickelt, weshalb Massaquoi das Land wieder verließ. Später wurde er US-amerikanischer Staatsbürger. Seinen Lebensweg in den USA beschreibt er in seinem zweiten Buch Hänschen klein, ging allein … In diesem Buch schildert er unter anderem seine Erlebnisse als GI in der United States Army.

Hans-Jürgen Massaquoi war nach einem Studium viele Jahre Chefredakteur der afroamerikanischen Zeitschrift Ebony. Er interviewte unter anderem Martin Luther King, Malcolm X, Nnamdi Azikiwe, Muhammad Ali (mit dem er befreundet war), Jimmy Carter und Walter Scheel.

Massaquoi kam gelegentlich zu Lesungen und Talkshow-Auftritten nach Deutschland. Mit dem Gefährten seiner Hamburger Jugend, dem Schriftsteller Ralph Giordano, war er bis zu seinem Tod befreundet. In dessen autobiografischem Roman Die Bertinis tritt er in der Figur des Micky auf. Seine Halbtante war die Liedermacherin und Friedensaktivistin Fasia Jansen, drei Jahre jünger als Hans-Jürgen und uneheliches Kind von Großvater Momolu und einer deutschen Konsulatsangestellten. Bis zum Tod seiner Tante im Jahr 1997, die mit Liedermachern wie Hannes Wader auftrat und in Oberhausen als Verlagsangestellte lebte, wusste Massaquoi nichts von ihrer Existenz – obwohl sie als Kinder nur wenige Meter voneinander entfernt aufgewachsen waren.

Werke

  • Destined to Witness. 1999 – als deutsche Übersetzung: Neger, Neger, Schornsteinfeger! Meine Kindheit in Deutschland. 1. Auflage, Fretz und Wasmuth Verlag, Bern 1999, ISBN 3-502-11940-6
  • Hänschen klein, ging allein ... Mein Weg in die Neue Welt. Scherz, Frankfurt am Main 2004, ISBN 3-502-10460-3

Im Oktober 2006 zeigte das ZDF eine Fernseh-Adaption mit Luka Kumi, Steve-Marvin Dwumah und Thando Walbaum als Hans-Jürgen in den verschiedenen Altersstufen und Veronica Ferres als seiner Mutter; siehe Neger, Neger, Schornsteinfeger!.

In den USA tritt die Schauspielerin Whoopi Goldberg bislang erfolglos für eine Kinoumsetzung des Buches ein.

Weblinks

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Hans-Jürgen Massaquoi aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.