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Hans Lietzmann (Theologe)

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Grab von Hans Lietzmann auf dem Friedhof Wilmersdorf

Hans Lietzmann (* 2. März 1875 in Düsseldorf; † 25. Juni 1942 in Locarno) war ein deutscher Kirchenhistoriker und evangelischer Theologe.

Leben

Lietzmann studierte Theologie und Klassische Philologie in Jena und Bonn bei Hermann Usener, Franz Bücheler, dem Theologen Eduard Grafe und dem Archäologen Georg Loeschke. In Bonn bestand er 1896 das theologische Kandidatenexamen, 1898 das Oberlehrerexamen und habilitierte sich 1900 für Kirchengeschichte.[1] Lietzmann wurde 1905 Professor für Kirchengeschichte in Jena, 1923 wurde er der Nachfolger Adolf von Harnacks an der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität. Die Königlich-Preußische Akademie der Wissenschaften wählte ihn 1927 zum Mitglied. In Berlin war er zudem von 1926 bis 1942 Ephorus des evangelisch-theologischen Konvikts Johanneum. Hans Lietzmann war außerdem Mitglied der Berliner Mittwochsgesellschaft. Wissenschaftliche Reisen führten ihn in die Handschriftenbibliotheken von Wien, Basel, Zürich, Venedig, Mailand, Genua, Florenz, Rom, Petersburg und Moskau.

Lietzmann verband die neutestamentliche, kirchen- und liturgiegeschichtliche Forschung mit der Klassischen Philologie, Christlichen Archäologie und vergleichenden Religionswissenschaft und war Herausgeber zahlreicher theologischer Standardwerke. U.a. war er Mitbegründer und bis 1942 Mitherausgeber des Reallexikons für Antike und Christentum.

Während des Ersten Weltkrieges leistete er Arbeit für das Rote Kreuz. Er heiratete 1919 und bekam drei Kinder, darunter die FAZ-Journalistin Sabina Lietzmann. Sein einziger Sohn fiel 1941 im Osten.[1]

Seine letzte Ruhestätte fand Lietzmann auf dem Friedhof Wilmersdorf in Berlin.

Ehrungen

Schriften

  • Geschichte der Alten Kirche. Verlag de Gruyter, Berlin/New York 1999, ISBN 3-11-016498-1.
  • Das Muratorische Fragment und die Monarchianischen Prologe zu den Evangelien (= Kleine Texte für theologische Vorlesungen und Übungen. Hrsg. von Hans Lietzmann. Bd. 1). A. Marcus und E. Weber's Verlag, Bonn 1902 ((online auf archive.org).
  • Zeitrechnung der römischen Kaiserzeit, des Mittelalters und der Neuzeit für die Jahre 1–2000 n[ach] Chr[istus]. 4. Auflage. Durchgesehen von Kurt Aland. Verlag de Gruyter, Berlin/New York 1984, ISBN 3-11-010049-5.
  • Messe und Herrenmahl. Eine Studie zur Geschichte der Liturgie. 3. Auflage. Verlag de Gruyter, Berlin 1955.

Nachwirken

Zum Gedächtnis an Hans Lietzmann veranstaltet die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften jährlich eine öffentliche Hans-Lietzmann-Vorlesung im Rahmen des Forschungsprojektes Die Griechischen Christlichen Schriftsteller.[2]

Literatur

  • Heinrich Bornkamm: Hans Lietzmann zum Gedächtnis. In: Die Antike. Bd. 19. Berlin 1943, S. 81–85.
  • Ludwig Radermacher: Hans Lietzmann. In: Almanach der Akademie der Wissenschaften in Wien. Bd. 93. 1943, S. 269–280.
  • Johannes Stroux: Gedächtnisrede auf Hans Lietzmann. In: Deutsche Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Jahrbuch der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin 1946–1949. Akademie-Verlag, Berlin 1950, S. 183–191.
  • Kurt Aland (Hrsg.): Glanz und Niedergang der deutschen Universität: 50 Jahre deutsche Wissenschaftsgeschichte in Briefen an und von Hans Lietzmann (1892–1942). Verlag de Gruyter, Berlin/New York 1979, ISBN 3-11-004980-5 (Bibliographie Hans Lietzmann auf den Seiten 1194–1222).
  • Carl AndresenLietzmann, Hans. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 14, Duncker & Humblot, Berlin 1985, S. 544–546 (Onlinefassung)..
  • Hans-Udo Rosenbaum: LIETZMANN, Hans. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 5, Herzberg 1993, ISBN 3-88309-043-3, Sp. 46–54..
  • Wolfram Kinzig: Evangelische Patristiker und Christliche Archäologen im „Dritten Reich“. Drei Fallstudien: Hans Lietzmann, Hans von Soden, Hermann Wolfgang Beyer. In: Beat Näf (Hrsg.): Antike und Altertumswissenschaft in der Zeit von Faschismus und Nationalsozialismus (= Texts and Studies in the History of Humanities. Bd. 1). edition Cicero, Mandelbachtal/Cambridge 2001, S. 535–629.
  • Wolfram Kinzig: Hans Lietzmann (1875–1942). In: Reinhard Schmidt-Rost, Stephan Bitter, Martin Dutzmann (Hrsg.): Theologie als Vermittlung. Bonner evangelische Theologen des 19. Jahrhunderts im Porträt (= Arbeiten zur Theologiegeschichte. Bd. 6). cmz. Rheinbach 2003, ISBN 3-87062-061-7, S. 220–231.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Johannes Stroux: Gedächtnisrede auf Hans Lietzmann. In: Deutsche Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Jahrbuch der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin 1946–1949. Akademie-Verlag, Berlin 1950, S. 183–191.
  2. Hans-Lietzmann-Vorlesung auf der Website der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Abgerufen am 4. November 2012.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Hans Lietzmann (Theologe) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.