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Hans-Joachim Gehrke

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Hans-Joachim Gehrke beim Bundeskongress des Deutschen Altphilologenverbandes 2010 in Freiburg im Breisgau mit seinem Buch Kleine Geschichte der Antike.

Hans-Joachim Gehrke (* 28. Oktober 1945 in Salzgitter-Lebenstedt) ist ein deutscher Althistoriker. Er war von 2008 bis 2011 Präsident des Deutschen Archäologischen Instituts.

Leben

Hans-Joachim Gehrke, einer der profiliertesten deutschen Althistoriker, war von 1961 bis 1965 Schüler am Ratsgymnasium Goslar und legte dort 1965 das Abitur ab. Anschließend studierte er von 1967 bis 1973 Geschichte und Klassische Philologie an der Georg-August-Universität Göttingen, wo er 1973 mit einer Untersuchung zu Phokion promoviert wurde. Doktorvater war Alfred Heuß, dessen wissenschaftlicher Assistent Gehrke von 1973 bis 1977 war. Anschließend war er Mitarbeiter von Heuß' Nachfolger Jochen Bleicken, bis er sich 1982 in Göttingen habilitierte. Gegenstand der 1985 publizierten und sehr einflussreichen Arbeit war das Phänomen der Stasis im klassischen Griechenland, die Gehrke primär als Ausdruck von Elitenrivalitäten interpretierte.

Von 1982 bis 1984 lehrte Gehrke als Professor für Alte Geschichte an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, zwischen 1984 und 1987 dann als ordentlicher Professor an der Freien Universität Berlin. Von 1987 bis 2008 hatte Gehrke den Lehrstuhl für Alte Geschichte an der Universität Freiburg inne. Am 11. Juli 2007 wurde Hans-Joachim Gehrke zum Präsidenten des Deutschen Archäologischen Instituts gewählt; er folgte in dieser Funktion am 1. März 2008 Hermann Parzinger nach. Im gleichen Jahr erhielt er eine Honorarprofessur für die Fächer Alte Geschichte und Klassische Philologie an der Freien Universität Berlin. 2011 trat er in den Ruhestand; seine Nachfolgerin am DAI ist seit dem 1. April 2011 Friederike Fless.

Seit 2011 ist Gehrke Direktor für Außenbeziehungen am University College Freiburg (UCF).[1] Hans-Joachim Gehrke ist korrespondierendes Mitglied der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt, Mitglied der Zentraldirektion des DAI und ordentliches Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Seit 2010 ist er zudem Mitglied der Leopoldina.[2] Von 1999 bis 2005 war er Mitglied im Senat, im Kuratorium und im Hauptausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Gehrke ist auch bei der Gerda Henkel Stiftung aktiv, ursprünglich als Mitglied und Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirates der Stiftung, seit 2005 als Kuratoriumsmitglied. 2010 wurde Gehrke das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. 2012 wurde ihm die Ehrendoktorwürde der Philosophischen Fakultät der Universität zu Köln verliehen.[3] 2017 wurde ihm der Ausonius-Preis der Universität Trier zugesprochen.

Gehrkes Forschungsschwerpunkte sind die Geschichte der griechischen Antike, die Historische Landeskunde des zentralen und östlichen Mittelmeergebietes, die sozialen Konflikte und die soziale Integration, die interkulturellen Beziehungen sowie Geschichtsvorstellungen und kollektive Identitäten.

Zu seinen akademischen Schülern gehören Ulrich Gotter, Christian Mann, Peter Franz Mittag, Astrid Möller, Kai Trampedach, Gregor Weber, Michael Sommer, Eckhard Wirbelauer und Felix K. Maier.

Schriften

  • Phokion. Studien zur Erfassung seiner historischen Gestalt (= Zetemata. Bd. 64). C. H. Beck, München 1976, ISBN 3-406-05154-5 (Zugleich: Göttingen, Univ., Diss., 1973).
  • Stasis. Untersuchungen zu den inneren Kriegen in den griechischen Staaten des 5. und 4. Jahrhunderts v. Chr. (= Vestigia. Bd. 35). C. H. Beck, München 1985, ISBN 3-406-08065-0 (Zugleich: Göttingen, Univ., Habil.-Schr., 1981).
  • Jenseits von Athen und Sparta. Das dritte Griechenland und seine Staatenwelt. C. H. Beck, München 1986, ISBN 3-406-31537-2.
  • Geschichte des Hellenismus (= Oldenbourg Grundriss der Geschichte. Bd. 1A). Oldenbourg, München 1990, ISBN 3-486-53051-8; in griechischer Übersetzung: Ιστορία του ελληνιστικού κόσμου. Μορφωτικό Ίδρυμα Εθνικής Τραπέζης, Αθήνα 2000, ISBN 960-250-202-9.
  • Alexander der Große (= Beck’sche Reihe. Bd. 2043, C. H. Beck Wissen). C. H. Beck, München 1996, ISBN 3-406-41043-X; in spanischer Übersetzung: Alejandro Magno (= Flashback. Bd. 1). Acento, Madrid 2001, ISBN 84-483-0558-2; in tschechischer Übersetzung: Alexander Veliký. Svoboda, Prag 2002, ISBN 80-205-1034-6.
  • Kleine Geschichte der Antike. C. H. Beck, München 1999, ISBN 3-406-45530-1; Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 2003 (= dtv. Bd. 34041), ISBN 3-423-34041-X.
  • als Herausgeber mit Helmuth Schneider: Geschichte der Antike. Ein Studienbuch. J. B. Metzler, Stuttgart/Weimar 2000, ISBN 3-476-01455-X; 5. Auflage, 2019, ISBN 978-3-476-04760-1.
  • Geschichte als Element antiker Kultur. Die Griechen und ihre Geschichte(n). De Gruyter, Berlin 2014, ISBN 978-3-11-035050-0.
  • Politik und politisches Denken (= Ausgewählte Schriften. Band 1). Herausgegeben von Kai Trampedach und Christian Mann. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2019, ISBN 978-3-515-12356-3.

Weblinks

 Commons: Hans-Joachim Gehrke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Vorlage:Navigationsleiste Alte Geschichte in Freiburg
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