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Handwerkschirurg

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Handwerkschirurg ist die Sammelbezeichnung für historische Berufsgruppen (Bader, Wundärzte, Feldscherer, Geburtshelfer u. a.), die in Europa in der Zeit des 12. bis 19. Jahrhunderts die Chirurgie als Handwerk ausübten, im Gegensatz zu den akademisch ausgebildeten Ärzten.

Diese Trennung der praktischen Medizin geht zurück auf einen Beschluss des Konzils von Tours (1162/63), nach dem den Ärzten aus dem geistlichen Stand – die meisten Ärzte gehörten in Europa damals zum Klerus – die Ausübung der Chirurgie untersagt wurde. Handwerkschirurgen absolvierten eine Lehrzeit wie in jedem anderen Handwerk auch, in den Städten schlossen sie sich zu Zünften zusammen. Oft wurde die geistige Überlegenheit der akademisch ausgebildeten Ärzte anerkannt, gleichzeitig aber auch jeder Übergriff dieser Gruppe auf das eigene Arbeitsfeld erfolgreich abgewehrt.

Vom 14. bis zum 18. Jahrhundert wurde das teilweise hohe Ansehen der Handwerkschirurgen durch umherziehende Quacksalber und Wunderheiler beeinträchtigt, die ihre Tätigkeiten oft auf Jahrmärkten ausübten.

Literatur

  • Johannes Oehme: Ausbildung und Bedeutung der Handwerkschirurgen unter besonderer Berücksichtigung der Ausbildung am anatomisch-chirurgischen Institut in Braunschweig. In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen. 10, 1992, S. 293–301.
  • Sabine Sander: Handwerkschirurgen. Sozialgeschichte einer verdrängten Berufsgruppe (= Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft. Band 83). Göttingen 1989.

Weblinks

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