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Hampelmann

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Ein Hampelmann

Der Hampelmann ist ein Kinderspielzeug, eine Gliederpuppe meist aus Holz oder Pappe mit beweglichen Armen und Beinen, die durch das Ziehen von Schnüren bewegt werden können.

Geschichte

Der Ausdruck „Hampelmann“ für das bekannte Kinderspielzeug wird im Grimmschen Wörterbuch mit Textbeispielen schon ab dem 16. Jahrhundert belegt.[1] Um 1750 wurden Hampelmänner vorübergehend zu einem Zeitvertreib für Erwachsene, dessen Lächerlichkeit die Enzyklopädisten anprangerten.[2] Weiteste Verbreitung fanden sie, als französische und deutsche Bilderbogenhersteller (G. Kühn in Neuruppin, ab 1862) gedruckte und kolorierte Ausschneidebogen mit den auf Pappe aufzuklebenden Einzelteilen anboten.

„Hampelmann“ ist auch eine von Carl Malß geschaffene Gestalt des Frankfurter Volkstheaters. In mehreren Lokalpossen in hessischer Mundart beschrieb der Autor darin einen Herrn Hampelmann. 1832 und 1833 wurden auf der Bühne die Stücke „Herr Hampelmann oder die Landparthie nach Königstein“ (Frankfurter Lokal-Skizze in vier Bildern), „Herr Hampelmann im Eilwagen“ (Hampelmanniade in Sechs Bildern) und „Herr Hampelmann sucht ein Logis“ (Lokal-Lustspiel in Fünf Bildern) aufgeführt.

Hampelmannfigur von 1818

Übertragener Sinn

Im übertragenen Sinn bezeichnet man mit Hampelmann umgangssprachlich und übertrieben einen willensschwachen und von anderen leicht beeinflussbaren Menschen. In der Redewendung „sich zum Hampelmann machen“ meint man, dass man sich lächerlich macht, indem man auf die Vorschläge anderer eingeht. Das Verb hampeln oder herumhampeln oder auch das Schimpfwort Hampelmann für zappelnde Kinder drückt aus, dass man sich albern oder rasch und ungeschickt bewegt, also Bewegungen wie ein Hampelmann macht.

Eine Turnübung, die die oben genannte Bewegung des gleichzeitigen Auseinander- und Zusammenschlagens der Extremitäten beschreibt, wird, so sie rhythmisch ausgeführt wird, auch als Hampelmann beschrieben. Ein Hampelmann kann jedoch auch eine Sportübung sein, bei der man beim Hochspringen seine Arme mit hochnimmt und beim Runterkommen in Schulterbreite mit den Füßen aufkommt.

Hampelmann beim Handballspiel

Thierry Omeyer wehrt mit einem „Hampelmann“ erfolgreich den Wurf von Michael Müller ab

Beim Handballspiel wird die Bewegung des Torwartes „Hampelmann“ – oder „einen Hampelmann machen“ – genannt, wenn er versucht, durch Öffnung der Beine und Füße möglichst alle vier Ecken des Handballtores bei einem gegnerischen Wurf abzudecken. Der Hampelmann wird von Handballtorhütern meist bei Eins-gegen-Eins-Situationen wie beispielsweise Siebenmeterwurf oder Tempogegenstoß angewandt.[3][4][5]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Eintrag „Hampelmann“ in: Das deutsche Wörterbuch von Jacob und Wilhelm Grimm.
  2. Roger Kaysel: Hampelmänner. In: Christa Pieske: ABC des Luxuspapiers, Herstellung, Verbreitung und Gebrauch 1860-1930. Museum für deutsche Volkskunde, Berlin 1983, ISBN 3-88609-123-6, S. 145-146
  3. Berliner Zeitung, vom 19. August 2000: Der Opa macht den Hampelmann
  4. [Berliner Zeitung, vom 4. März 2004: Hampelmann auf Höhenflug]
  5. thw-provinzial.de, nach einem Bericht der Kieler Nachrichten vom 18. November 2005: Zebras nach Großwallstadt-Sieg wieder Dritte, abgerufen am 17. September 2007
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Hampelmann aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.