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Hamas-Charta

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Die Hamas-Gründungscharta ist die Gründungsurkunde der Palästinenser-Organisation Hamas. Sie wurde am 18. August 1988 veröffentlicht und enthält die Ideologie dieser Organisation, wie sie von ihren Gründern, hauptsächlich von Ahmad Yasin, formuliert wurde. Mit zahlreichen Zitaten aus grundlegenden islamischen Quellen (Koran und Hadithe) soll das Dokument islamrechtlich verankert werden. In ihrer Charta bezieht sich die Hamas auf die weltweit einflussreichste antisemitische Verschwörungstheorie, die Protokolle der Weisen von Zion.[1][2][3] Am 1. Mai 2017 ist die Gründungscharta durch eine aktualisierte, weitaus weniger aggressive Charta ersetzt worden.[4][5]

Inhalt

Die Gründungscharta umfasst 36 Artikel.

In Artikel 3 werden die Mitglieder der Hamas als solche beschrieben, die „Allah fürchten und die Flagge des Dschihad gegen die Tyrannen erheben“. Artikel 8 enthält die Losung der Hamas: „Allah ist ihr Ziel, der Prophet ihr Vorbild, der Koran ihre Verfassung, der Dschihad ihr Weg und der Tod für Gott ihr hehrster Wunsch.“

In Artikel 7 wird ein Hadith zitiert: Die Stunde wird kommen, da die Muslime gegen die Juden solange kämpfen und sie töten, bis sich die Juden hinter Steinen und Bäumen verstecken. Doch die Bäume und Steine werden sprechen: „Oh Muslim, oh Diener Allahs, hier ist ein Jude, der sich hinter mir versteckt. Komm und töte ihn!“ Nur der Gharkad-Baum[6] wird dies nicht tun, denn er ist ein Baum der Juden.[7]. Dieses Zitat dient der Erläuterung, was mit dem vorher im Artikel erwähnten „Versprechen Gottes“ gemeint ist, das die Hamas wahrmachen will.

Die Haltung gegenüber dem Staat Israel ist kompromisslos und auf alle Zeiten festgelegt. Palästina wird als Teil des Dār al-Islām beschrieben, seit der Eroberung durch den Kalifen Omar ibn al-Chattab im 7. Jahrhundert. „Palästina ist den Generationen der Muslime bis zum Tag des Jüngsten Gerichts gegeben.“ (Artikel 11) In Artikel 13 stellt sich die Hamas gegen friedliche Lösungen und internationale Konferenzen zur Lösung der Palästina-Frage.

Rezeption

Der Historiker und Terrorismusexperte Walter Laqueur bezeichnet die Hamas im Unterschied zur PLO als „tiefreligiös“. Ihre Charta trage zudem endzeitliche Züge.[8]

Einzelnachweise

  1. The Covenant of the Islamic Resistance Movement 18 August 1988
  2. Die Charta der "Islamischen Widerstandsbewegung" (HAMAS) - Website der Israelischen Botschaft
  3. Antisemitismus und Antizionismus in der Charta der Hamas Eine Fallstudie zur Judenfeindschaft im islamistischen Diskurs Armin Pfahl-Traughber. November 2011.
  4. Hamas – A Document of General Principles and Policies http://hamas.ps/ar/uploads/documentshttp://hamas.ps/ar/uploads/documents/06c77206ce934064ab5a901fa8bfef44.pdf/06c77206ce934064ab5a901fa8bfef44.pdf
  5. Neues Grundsatz-Dokument – Die Hamas gibt sich versöhnlicher http://www.taz.de/!5405601/
  6. Laut Anmerkung zur deutschen Charta-Version: Vermutlich Lycium shawii, eine Arte Bocksdorn, oder Nitraria retusa. Jedenfalls eine strauchartige Wüstenpflanze.
  7. Als Quelle wird in der Charta lediglich „nach den Hadith-Sammlungen des al-Buchari und Muslim“ angegeben. Es handelt sich um Sahai al-Buchārī, Buch 41, Nr. 6985.
  8. Endzeitvisionen als Quelle islamistischer Gewalt? Reinhard Möller, in: Bundeszentrale für politische Bildung

Literatur

Weblinks

Siehe auch

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Hamas-Charta aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.